Hendrik Hamel

 

 

1628 strandete ein bewaffnetes holländisches Handelsschiff an den Küsten Koreas. Jan Weltevree, einer der Schiffbrüchigen und im Gießen von Kanonen erfahren, unterwies die Koreaner in Militärtechnik und blieb für den Rest seines Lebens als Offizier (freiwillig oder auch nicht) in Korea. 

25 Jahre später, der Zufall wollte es, dass  wieder ein holländisches Schiff, das zwischen Formosa (Taiwan) und Nagasaki (Japan) unterwegs war, an der Küste der Insel Jeju in einem Taifun in Seenot geriet. Von den 64 Besatzungsmitgliedern konnten sich 36 an Land retten. In den folgenden 13 Jahren ihrer Gefangenschaft starben 20 Seeleute. Acht entkamen auf abenteuerliche Weise 1666 nach Japan, überlebten und erreichten schließlich sogar die Erlaubnis für ihre Heimreise. Der Anführer, Hendrik Hamel, veröffentlichte 1668 einen Erfahrungs- und Reisebericht. Es ist die erste populär gewordene Kunde über Korea, wenn man einmal von vielen meist kürzeren und eher geographischen Berichten, die schon seit Marco Polos Zeiten Europa erreichten, absieht. Der Bericht wurde mehrfach übersetzt, kommentiert und ediert Zunächst wurden die gefangenen Holländer in die königliche Garde eingereiht und zeigten was sie konnten und wussten. 
Sehr viel war es wohl nicht, denn es waren überwiegend wenig qualifizierte Seemänner. Nach nicht allzu langer Zeit fielen sie in Ungnade, wurden vom Hof verbannt und lebten eher als Gefangene denn als Gäste in südlichen Garnisonen ehe ihnen die Flucht glückte. Hamel und seine Freunde erreichten 1666 Japan und durften nicht sofort zurück in nach Holland reisen.

Bevor sie gingen, mussten sie verschiedene Fragen der Japaner beantworten. Eine der Fragen lautete: "Haben Sie niemals den König darum gebeten, zurückreisen zu dürfen und wenn ja,  warum hat er dieses Bitte zurückgewiesen?" Worauf die Holländer entgegneten: "Wir haben mehrere Male um eine Rückkehr gebeten, sowohl beim König als auch bei seinen Beratern, die uns immer als Antwort entgegensetzten, dass sie keinen Ausländer ausreisen lassen, weil sie nicht wollen, dass ihr Land anderen Nationen bekannt werde." Korea blieb  weiterhin der restlichen Welt verschlossen und völlig unbekannt, bis es Hamel und seinen Freunden gelang  zu fliehen. 

Mit seinem Tagebuch eröffnete Hamel der Welt die ersten Einblicke in das Land der Morgenstille.  Noch im selben Jahr der Rückkehr 1668 wurde Hamels Reisebericht gedruckt. Zwei Jahre später gab es dann Übersetzungen auch auf französisch und englisch. 


Was erfuhr die Welt über Korea? Was waren Hamels Eindrücke und sein Erlebtes und alles, was ihm besonders auffiel? Tauchen wir also ein in das Jahr des Schiffbruchs 1653...

Nachdem wir erkannten, dass wir durch den Schiffbruch viele Kameraden verloren hatten, machten wir uns alsbald daran unsere unglückliche Lage zu meistern. Zunächst glauben wir auf einer unbewohnten Insel gestrandet zu sein, bis wir plötzlich eines Tages einen Mann sahen. Wir gaben ihm Zeichen und riefen, doch der Mann flüchtete. Kurze Zeit später tauchten drei Männer auf, einer von ihnen trug ein Schwert, die anderen beiden waren mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Als wir uns ihnen nähern wollten, ergriffen sie sofort die Flucht. Wir wollten ihnen nichts antun, sondern wollten lediglich Feuer um unsere Kleider zu trocknen. Diese Leute waren chinesisch gekleidet. Die Kopfbedeckung, ein aus Rosshaar geflochtener Hut verriet uns, dass wir es nicht mit wilden Chinesen oder Piraten zu tun hatten. Am Abend kamen sie zu Hunderten wieder, alle gekleidet wie die ersten von ihnen und wurden gefangen genommen. Der Morgen des nächsten Tages war für uns mit Anstrengung verbunden, da wir aus dem Segeltuch ein Zelt bauen wollten. Rund 4000 Augen überwachten unser Aktion. Unser Sekretär und erster Navigator wollten vor den Chef treten. Wir durften dies aber erst tun, nachdem ihnen Halsketten mit einem kleinen Glöckchen angelegt wurden, wie man es in Holland bei den Mutterschafen tut. Als wir unsere Kameraden auf den Knien auf dem Boden kriechen sahen, wussten wir, auch wir werden so behandelt. Bald darauf lagen wir auch mit dem Bauch am Boden oder knieten vor dem Kommandanten. Wir wurden nach Dingen gefragt, die wir nicht verstehen konnten und wussten auch nicht, wie wir uns verständlich machen können. Eigentlich wollten wir ja nach Nagasaki - Japan. Ein wenig haben sie wohl verstanden und uns schien, als ob sie Japan nicht kennen würden. Nach vielen Versuchen der Verständigung gab der Kommandant jedem von uns ein Becher Reiswein und wir durften in unser Zelt zurückkehren. Eine Stunde später brachte man uns gekochten Reis. Wir waren äußerst ausgehungert und die Inselbewohner gaben uns nicht zuviel zu Essen, damit uns dadurch kein Schaden zugefügt werden konnte. Nachdem wir gegessen hatten, sahen wir sie mit Strängen in den Händen und wir dachten, nun werden sie uns  erhängen. Unsere Befürchtung verschwand aber sogleich als wir sie an unserem Wrack sahen um nützliche Gegenstände herauszuholen. Etwa zur gleichen Stunde stellte unser Navigator fest, dass wir uns auf der Insel Jeju befanden.


Der nächste Morgen brach an aber noch immer waren sie damit beschäftigt die traurigen Überreste unseres Schiffes herauszufischen. Sie trockneten die Kleidung und verbrannten das Holz, um nur das übrigbleibende Eisen zu erhalten. Wie mir schien, liebten sie dieses Metall sehr.  Währenddessen traten wir vor den Kommandanten und den Admiral der Insel und zeigten ihnen eine Lupe, einen Pott Rotwein sowie den Silberkelch unseres Kapitäns. Den Trunk fanden sie übrigens so angenehm, dass sie nicht eher aufhörten zu trinken, bis kein Tropfen mehr übrig war. Nachdem sie uns den Kelch wiedergegeben hatten und viele Anzeichen von Freundschaft machten, kehrten wir wieder in unser Zelt zurück.

An einem der darauffolgenden Tagen erlebten wir, wie einige Koreaner geschlagen wurden, weil sie sich ein paar Sachen aus unserm Zelt sich einfach angeeignet hatten. Jeder wurde mit 30 bis 40 Schlägen auf das Fußbett mit einem riesigen paddelähnlichen Stock geschlagen, und zwar so heftig, dass uns ihre Zehennägel entgegenflogen. Diese Züchtigung wurde absichtlich vor unseren Augen ausgeführt, wodurch sie uns bezeugen und versichern wollten, dass sie uns nichts nehmen wollen. Am selben Tag gab man uns gesunde Pferde, die Verletzten wurden in Hängematten getragen, und man brach auf, um abends in einer kleinen Stadt namens Taechang anzukommen. Am nächsten Morgen ging  es weiter zur Residenz des Gouverneurs von Jejudo.

Wieder auf dem Boden kniend fragte man uns durch Handzeichen, woher wir kämen und wohin wir gehen wollten. Wir erwiderten, dass wir aus Holland seien und wir nach Nagasaki wollten. Nach der Befragung wurden wir in ein Haus gebracht, in das der Onkel des Königs verbannt worden war, weil er sich des Thrones hatte bemächtigen wollen. Das Haus wurde umstellt und wir wurden streng  bewacht. Man gab uns pro Tag zwölf Unzen Reis und Weizenmehl. Es gab auch andere Gerichte, die jedoch so schlecht zubereitet waren, dass wir sie für ungenießbar erklärten. Nach einiger Zeit forderten wir Fleisch oder etwas anderes zu essen. Außerdem forderten wir, dass sechs von uns einmal am Tag hinausgehen durften, um frische Luft zu atmen oder die Wäsche zu waschen. Man erfüllte unsere Ansprüche, denn wir hatten das ewige Eingeschlossensein und das Leben von Wasser und Brot satt. Der Gouverneur bestellte uns häufig ein um uns etwas in seiner und unsere Sprache schreiben zu lassen. Wir verstanden nur einige Wörter ihrer Sprache und der Gouverneur sorgte dafür, dass wir durch kleine Amüsements erfreut wurden. 

Der Gouverneur setzte sich auch dafür ein, dass Hamel und seine Kameraden eine größere Ration Fleisch bekamen und auch öfters an die frische Luft durften. Um die Gestrandeten zu trösten, erzählte er ihnen, dass die Zeit für eine Antwort aus Seoul auf seinen Bericht bald fällig sei, nur bis dahin müssten sie noch ausharren. 

Bald traf die erwartete Nachricht aus Seoul in Form einer kleinen Delegation ein, unter ihnen war der Holländer Jan Weltevree. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten sehr groß und Hamel und seine Freunde schöpften erneut Mut und Weltevree sorgte dafür, dass das beste für sie getan wurde.

Im Juni 1654 war es soweit, man brach auf, um nach Seoul hinüberzuschiffen. Dort angekommen, wurden sie nach nochmaligem Befragen nach ihrer Herkunft und ihren Absichten zu Musketieren  ausgebildet. Insgesamt ging es ihnen gut, wäre da nicht die unersättliche Neugier der Koreaner gewesen. Sogleich nach ihrer Ankunft mussten sie zeigen, was sie können, sie mussten all das erzählen, was sie wussten und nach holländischer Tradition singen und tanzen. Eine koreanische Quelle bestätigt dies: "Einer von ihnen konnte die Flöte mit seiner Nase blasen, ein  anderer konnte tanzen, während er seine Füße schüttelte". 
Das seltsame Aussehen und die ungewohnte Art und Weise der Holländer wurden schlechthin zur Attraktion und zum Gesprächsthema Nummer eins in der Hauptstadt. Und seit die Koreaner sich eher  freuten, Seemonster und Teufel zu sehen als Menschen, wurden sie zum Opfer vieler geschmackloser Witze. Von Hamel erfahren wir eines der vielen Gerüchte über die Holländer, das sie schon seit Jejudo verfolgt: wenn sie trinken, dass sie ihre Nasen hinter ihre Ohren tun müssen."
Selbst in ihren Häusern blieben sie von der Sensationslust der Koreaner nicht verschont, denn sie kamen gnadenlos in dichten Scharen und pressten sich hin und her, um die "Attraktion" anschauen zu können.  Alsbald wurde von den Generälen befohlen, dass solche Art von Versammlungen in Zukunft untersagt seien.

 

Über seine Beobachtungen über die Sitten und Bräuche der Koreaner schrieb Hendrik Hamel folgendes:

Justiz

Die Koreaner nehmen eine korrekte und streng ausgeführte Justiz sehr ernst, insbesondere Kriminellen gegenüber. Jeder, der versucht, gegen den König zu rebellieren, verliert seinen gesamten Besitz. Keiner wird ihm helfen, etwas aufzubauen, und er wird für immer geächtet sein. Wenn der König solch einen Befehl gibt, ist dieser unwiderrufbar und keiner hat das Recht, dem König zu widersprechen.

An dieser Stelle erinnert sich Hamel an die absolute Macht des Königs, die in der folgenden Episode klar zum Ausdruck kommt: "Eines Tages erfuhr der König, dass die Gattin seines Bruders hervorragende Nadelarbeiten herstellte, so dass er sich von ihr eine Weste wünschte. Die Prinzessin aber hegte insgeheim eine Abneigung dem König gegenüber und stickte Symbole und Charaktere dieser Gesinnung auf die Weste. Der König war nahezu schockiert und suchte noch nach einem Grund dieses Hasses, bis er die Weste schließlich zerriss und befahl, sie in einen Raum einzuschließen und unter ihr solange zu heizen, bis sie an der Hitze stirbt.

Dieser Befehl machte sogleich die Runde durch alle Provinzen, so dass auch ein naher Verwandter der Prinzessin davon erfuhr und dem König schrieb, er sollte doch einer Frau, die die Ehre hatte, den Bruder des ehrenwerten Königs zu heiraten, nicht einen solch grausamen Tod antun, und er sollte mehr Gnade gegenüber dem weiblichen Geschlecht walten lassen. Der König schickte sofort nach ihm und nachdem dieser 20 Schläge erhalten hatte, wurde ihm der Kopf abgeschlagen."

Für andere Delikte gab es festgelegte Strafen, wie z.B. im Fall, dass eine Frau ihren Ehemann umgebracht hat. Sie wird lebend bis zu ihren Schultern eingegraben, am besten an einer Straße, die sehr belebt ist und vom niederen Volk benutzt wird. Diese sind gezwungen, ihr beim Vorbeigehen einen Stoß auf ihren Kopf zu versetzen, und dies solange, bis die Frau stirbt.

Ein Mann, der seine Gattin umbringt, aber beweist, dass er einen triftigen Grund hatte, diesen Mord zu begehen, z.B. ,wenn er sie beim Ehebruch ertappt hat oder sie irgendeine andere vergleichbare Schuld trägt, so befindet sich der Ehemann in keiner Gefahr. Im Falle, dass die Frau, die getötet wurde, eine Sklavin ist, muss der Mann ihrem Besitzer das Dreifache ihres Wertes zahlen. Sklaven, die ihren Herrn umbringen, sterben an einer grausamen Folter. Diebe dagegen werden zu Tode getrampelt.

Sollte ein unverheirateter Mann mit einer verheirateten Frau erwischt werden, wird er nackt, das Gesicht voll mit Leim und am Rücken eine kleine Trommel befestigt, durch den Ort gejagt, so dass alle ihn sehen können und er sich schämt.

Die koreanischen Männer sind sehr eifersüchtig, so dass verheiratete Männer, die mit einer verheirateten Frau zusammenliegen, zu Tode gequält werden. Sollte der Vater dieses Mannes noch leben, ist er gezwungen, den Tod zu vollziehen. Dem Rechtsbrecher wird freigestellt, welchen Tod er sterben möchte. Im allgemeinen wählen die Männer, dass man sie von hinten mit einem Schwert durchbohrt, die Frauen möchten, dass man ihnen die Kehle durchschneidet.

Heirat

Verwandten ist es nicht erlaubt, innerhalb der Familie bis zum vierten Grad zu heiraten. Sie lieben sich nicht, weil sie im Alter zwischen acht und zehn Jahren verheiratet werden. Vom Zeitpunkt der Hochzeit an leben sie im Haus des Vaters ihres Gatten. Sie leben solange dort, bis sie gelernt haben, einen Haushalt zu führen. Am Tag der Heirat steigt der Mann auf ein Pferd, gefolgt von seinen Freunden und hält vor der Haustür, wo seine zukünftige Gattin leben wird. Der Mann kann seine Frau, obwohl sie ihm Kinder geboren hat, verstoßen und sich eine neue Frau nehmen. Des weiteren kann er so viele Frauen neben sich haben, wie er halten kann. Bei sich zu Hause hat er sicher nur eine Frau, die anderen in der restlichen Ortschaft verteilt. Hamel stellt fest, dass für die Männer die Frau nicht groß von Bedeutung ist und dass sie nur eine kleine Stufe von der der Sklaven entfernt sind. Die Freiheit, die Mutter und die Kinder beliebig wegzuschicken, ist eine Methode, das Land so viel wie möglich zu bevölkern.

 

Erziehung

Der Adel und alle freien Männer im allgemeinen legen sehr großen Wert auf die Erziehung ihrer Kinder. Schon in sehr zartem Alter sorgen sie dafür, dass die Kinder lesen und schreiben lernen. Hamel drückt es etwa so aus: " Dem Lesen und Schreiben huldigt die Nation" oder " Am Lesen und Schreiben scheinen sie einen großen Spaß zu haben."

Die Koreaner bedienen sich keiner rigorosen Methode zur Erlangung von Bildung, sondern versuchen es vor allem durch sanfte Worte. Den Kindern wird die große Wissenschaft und der Verdienst ihrer Vorfahren und den damit verbundenen Ruhm schmackhaft gemacht. Zu welch großer Ehre und Reichtum sie durch ihre Leistungen und ihr Wissen gelangen könnten ! Hamel schreibt: "Wie wunderbar ist es zu sehen, wie die Kinder so an Wissen zunehmen und wie die Lehrenden den Kindern das Geschriebene erklären, die sie ihnen zu lesen geben."

Neben dem privatem Studium gibt es in jeder Stadt ein Haus, wo sich der Adel um die Bildung der Jugend in Geschichte des Landes und der Politik kümmert.

 

Eltern und Kinder

 

Die Eltern lieben ihre Kinder mit großer Zärtlichkeit, dafür bringen ihnen ihre Kinder Respekt entgegen. Sie hängen voneinander ab, wenn der eine eine Missetat begangen hat, ist der andere dafür verantwortlich.

 

Das Wesen und die Natur der Koreaner

Die Koreaner neigen sehr dazu, zu stehlen, und genauso neigen sie dazu, zu betrügen und zu lügen. Sie denken, sie haben eine gute Aktion geleistet, wenn sie einen anderen überlistet haben. Daher ist der Schwindel nichts Niederträchtiges. Wenn ein Mann behauptet, dass man ihn auf dem Markt beim Handel betrogen hat, dann wird ihm Glauben geschenkt, obwohl das Geschehene schon mehr als drei Monate zurückliegt. Sie sind dumm und albern, zudem auch noch gutgläubig, so dass wir ihnen hätten alles erzählen können, ohne dass sie an der Authentizität unserer Geschichten jemals gezweifelt hätten. Sie sind ein verweichlichtes Volk, und haben keinen Mut und keine Entschlossenheit, wenn es gefordert ist. Selbst bei der Eindringung der Tartaren wären vielmehr Geflohene im Wald gestorben als dass sie durch die Hand des Feindes getötet worden wären. Sie schämen sich nicht ihrer Feigheit und beklagen lediglich das Unglück der Gefallenen.

Bevor die Tartaren das Land unterwarfen, lebten sie im vollkommenen Luxus und alles was sie taten, war zu essen und zu trinken, doch jetzt sind sie Japan und den Tartaren gegenüber tributpflichtig und sind damit beschäftigt, das Tribut beisammen zu bekommen.

Sie denken, es gibt nur zwölf Königreiche oder Länder in der restlichen Welt, welche alle dem großen Herrscher China gegenüber tributpflichtig seien.

Dies war freilich nur ein kleiner Ausflug in das Tagebuch des Hendrik Hamels, vor allem die Aufzählung der Bestrafungen könnte nahezu endlos weitergeführt werden. Auch äußerte sich Hamel über die Religion, den Häuserbau und die Todesriten. Ich muss noch hinzufügen, dass ich die verschiedenen Bereiche, über die Hamel schreibt, mehr oder weniger zusammengefasst habe. Nicht immer hat Hamel mit seinen Beobachtungen recht, denn ihm fehlte die nötige Objektivität. So liegt er oft auch sehr falsch, einfach deswegen, weil ihm womöglich die nötigen Hintergrundinformationen gefehlt haben.

 

Der Tenor, der in seinem Tagebuch überwiegt, ist der des Negativen. Zwar ist dies nicht immer der Fall, wenn man z.B. seine Bewunderung für die Bildung der Kinder liest, spürt man eindeutig Begeisterung, jedoch kann man ihm seine negative Meinung nicht vorwerfen, denn er war nicht mehr als ein Ausländer, dem es verwehrt war, in sein Heimatland zurückkehren zu dürfen. Auch wenn den Holländern gute Voraussetzungen gegeben waren, wie z.B. die Aufnahme in den Musketierkorps, mehr als Gefangene waren sie nicht.

Wie schon gesagt, wurde das Tagebuch ein voller Erfolg in Europa und wurde in den darauffolgenden Jahren in mehrere Sprachen übersetzt. Hamels Tagebuch trug dazu bei, das geringe Wissen, das man über Korea hatte, zu vergrößern, jedoch hatte man nach der Lektüre einen weitreichend negativen Eindruck von dem Land im fernen Südostasien, der auch lange Zeit danach noch das Bild von Korea bestimmte.

 

Mehr Informationen zu Hendrik Hamel gibt es auf der englischsprachigen Webseite von Henny Savenije  unter der URL

  http://www.henny-savenije.demon.nl/index2.htm

 


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