Quelle: Korea in Zahlen - eine wöchentliche Rubrik in der Magazinsendung "Kreuz und quer durch Korea" von Radio Korea International

 

 

Stadtstaaten und kleinere Inselstaaten ausgeschlossen steht Korea hinsichtlich der Bevölkerungsdichte nach Bangladesh und Taiwan mit 475 Personen pro 1 km2 weltweit auf Platz 3 was 22 mal mehr als die Durchschnittszahl in Industrieländer ist. Man rechnet damit, dass sie im Jahre 2010 auf 509 Personen pro Quadratkilometer steigen wird. Im vergangenen Jahr 2000 zählte die Bevölkerung Koreas 47,275 Millionen, was 0,77% der Weltbevölkerung entspricht. 

Sehen wir uns ein paar Statistiken aus der Nähe an:

Die grundliegenden Informationen für die Erstellung einer Bevölkerungsstatistik sind die Ergebnisse einer Volkszählung. Der erste Zensus im modernen Sinne wurde in Korea im Jahr 1925 durchgeführt. Seit dem wurden in der Regel alle 5 Jahre bis zum Jahr 2000 insgesamt 16 Volkszählungen durchgeführt. Die Veränderung der Bevölkerungszahl steht in Korea in engem Zusammenhang mit dem Wechsel der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Man könnte zwischen 3 Zeitabschnitten unterscheiden.

In der ersten Phase von der Befreiung von der japanischen Herrschaft im Jahr 1945 bis 1960 vollzogen sich tiefgreifende Veränderungen. Bei der Volkszählung im Mai 1944 betrug die Bevölkerungszahl 25,9 Millionen. Aber mit der Befreiung von der japanischen Besatzung wurde das Land in Süden und Norden geteilt. Die Bevölkerungszahl Südkoreas die sich kurz nach der Teilung auf 16,14 Millionen belief, stieg bei der Volkszählung im Jahre 1949 auf 20,19 Millionen. In der Zeit von 1945 bis 1949 erlebte Südkorea mit einem Jahresdurchschnitt 6% den stärksten Bevölkerungszuwachs in seiner Geschichte. Das ist darauf zurückzuführen, dass nach der Befreiung die unter anderen nach Japan und die Mandschurei geflüchteten Koreaner sowie die Koreaner, die während dem Zweiten Weltkrieg von Japan zwangsmäßig mobilisiert wurden und zurückgekehrt waren. Auch aus dem kommunistischen Norden waren Menschen geflohen. Diese Rückkehrer ließen sich vor allem in den Städten nieder wodurch die Urbanisierung Koreas beschleunigt wurde. Während des Koreakriegs von 1950 bis 1953 kamen viele Menschen um oder wurden verschleppt wodurch die Bevölkerung schrumpfte. Andererseits stieg sie aber auch, da viele Nordkoreaner im Krieg in den Süden flüchteten. Im ganzen sank die Bevölkerungszahl um 1,3 Millionen. Nach dem Koreakrieg erlebte Südkorea eine Bevölkerungsexplosion. Dank der Einführung von Arzneimittel, der Modernisierung des Medizinwesens nahm die Zahl der Sterbefälle allmählich ab wogegen die Geburtenzahl drastisch stieg. Denn viele Ehepaare die im Krieg getrennt lebten kamen wieder zusammen und viele Hochzeiten die wegen des Krieges verschoben worden waren fanden nach Kriegsende statt. Nach dem Stand 1. Mai 1955 zählte die südkoreanische Bevölkerung 21,526 Millionen. Am 1. Juli 1960 lag der Wert bei  25,012 Millionen. Die Bevölkerungsdichte, die 1944 bei 117 Personen pro Quadratkilometer lag, stieg nach der Teilung auf 254 im Jahre 1960. 

Die zweite Phase ist die Zeit von 1960 bis Mitte der 80Jahre. In den 60Jahren gingen die Geburtenrate und Sterberate zurück. Der Rückgang der Geburtenrate war jedoch größer als der der Sterberate, weshalb der Bevölkerungszuwachs immer schwächer wurde und von 2,79% zwischen 1960 und 1965 auf 1,37% zwischen 1980 und 1985 fiel. Grund für den Rückgang der Geburtenrate waren die finanziellen Schwierigkeiten der privaten Haushalte sowie die vom Staat eingeführte Geburtenkontrolle. Außerdem begann mit der wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung in den 70Jahren die Frauen zu arbeiten, immer mehr Menschen zogen in die Stadt, die Kosten für die Kindererziehung stiegen und der Bedarf an Freizeit wurde größer, weshalb die Tendenz dahin ging weniger Kinder zu gebären. Die Zahl der Kinder, die eine Frau im Leben zur Welt bringt, die sogenannte Totale Fertilitätsrate, sank von sechs im Jahr 1960 auf drei am Ende der 70-er Jahre. 1962 wurde das Auswanderungs-Gesetz ins Leben gerufen. 1962 verließen erstmals 379 Koreaner ihr Land, aber 1976 stieg die Zahl der Emigranten auf rund 40.000. Bis 1986 wanderten insgesamt etwa 530.000 Koreaner, vorwiegend in die USA aus. Der Einfluss der Auswandererzahl auf die gesamte Bevölkerungszahl war jedoch sehr gering. 

In der dritten Phase, also nach Mitte der 80Jahre vollzog sich in Südkorea ein rapider Urbanisierungsprozess. Die Zahl der Stadtbewohner im Vergleich zur gesamten Bevölkerungszahl betrug 1985  65,4% und stieg in den darauffolgenden 5 Jahren auf 74,4%. Die Geburtenrate sank weiter, bis auf 0,9% im Jahr 1987. In den 90Jahren blieb sie bei 1%, aber voraussichtlich wird sie zukünftig weiter sinken. Man schätzt, dass im Jahr 2028 wenn die Bevölkerungszahl bei etwa 52,77 Millionen liegt auf 0 fallen wird, d.h. die Bevölkerungszahl wird dann wieder schrumpfen. 

 

Bevölkerungsstruktur:

 

Was die Veränderung der Bevölkerung angeht, hat Korea gegen Ende der 80Jahre eine sichere Phase erreicht, die Bevölkerungszunahme ist auf das Maß eines Industriestaates gefallen. Aber zur selben Zeit begann das Verhältnis zwischen der männlichen und weiblichen Bevölkerung aus dem Gleichgewicht zu geraten. Seit Mitte der 80Jahre ist die Zahl der weiblich geborenen immer geringer als die der männlichen. In den meisten Ländern liegt das Zahlenverhältnis zwischen männlichen und weiblichen Einwohnern bis zum 4. Lebensjahr zwischen 103 und 107. In Korea lag es in der Zeit von 1990 bis 2000 zwischen 111 und 115. Dieser Überschuss der männlichen Bevölkerung ist auch in anderen asiatischen Ländern wie China oder Taiwan, die vom Konfuzianismus stark beeinflusst wurden, zu beobachten. Denn in einer konfuzianisch geprägten Gesellschaft werden Männer bevorzugt, da sie als der Stamm der Familie betrachtet werden. In Korea z.B. kann im Familienregister grundsätzlich nur ein Mann das Oberhaupt der Familie werden. Nach wie vor denken viele Koreaner dass die Familie nur über die männliche Linie aufrecht erhalten werden kann. Aber in Korea gibt es derzeit verschiedene Bewegungen, durch die dieses patriarchalische System abgeschafft werden soll und auch das Bewusstsein der Koreaner hat sich stark geändert. Das zeigt die Tatsache, dass seit 1993 sich der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Neugeborenen immer geringer wird. 1993 lag bei Neugeborenen das Mann-Frau-Verhältnis bei 115,3 und stellte damit den Höhepunkt dar. Man sagt, dass manche Männer, die in einer Zeit geboren sind, in der der Unterschied besonders groß war, in ihrem Heiratsalter Schwierigkeiten haben werden, einen Ehepartner zu finden. Das könnte eventuell zu verschiedenen sozialen Probleme führen. Aber auf der anderen Seite wird sich der soziale Status der Frauen erhöhen, sagen Experten. Man schätzt, dass etwa im Jahre 2010 das Verhältnis zwischen Männern von 26 bis 30 und Frauen von 23 bis 27 bei 123,4 liegen wird. Bei älteren Altersgruppen ist der Unterschied zwischen der männlichen und weiblichen Bevölkerung ebenfalls sehr groß, und zwar weil Frauen bekanntlich länger leben als Männer. Im vergangenen Jahr lag das Verhältnis in der Altersgruppe zwischen 40 und 44 bei 103,8 - bei der Altersgruppe zwischen 70 und 74 jedoch bei nur 62. Der Unterschied der Lebenszeit zwischen Männern und Frauen betrug 1960 1,6 Jahre, stieg aber ständig und lag im vergangen Jahr bei 2,3 Jahren. Wie gesagt bestehen die jüngeren Altersgruppen aus mehr Männern und bei den älteren Altersgruppen bei mehr Frauen. Die Form der Alterspyramide ähnelte bis anfangs der 60Jahre tatsächlich einer Pyramide, da viele Menschen geboren wurden, ebenso auch viele starben. Aber mit der Entwicklung der Medizin und der Wirtschaft ist die Zahl der Geborenen sowie die der Gestorbenen gesunken, so dass jetzt die mittlere Altersgruppe am größten ist. Eine solche Altersstruktur bei der die arbeitsfähige Altersgruppe stabil ist, soll für die Entwicklung der Wirtschaft am geeignetsten sein. Die Zahl der Personen über 65 im Verhältnis zu der Zahl unter 15 belief sich im vergangenen Jahr auf 32,9 was im Vergleich zu Japan oder europäischen Ländern noch sehr gering ist. Aber auch die koreanische Gesellschaft  wird immer älter. Man schätzt, dass dieser Prozentsatz bis 2020 auf 76,5 steigen wird.

 

Alterung der koreanischen Gesellschaft:

 

Im Vergleich zu Japan oder zu europäischen Ländern ist die koreanische Gesellschaft noch relativ jung. Aber mit der gestiegenen Lebenserwartung und der Verringerung der Geburtenzahl wird  Koreas Bevölkerung im Durchschnitt immer älter. Im Jahr 2000 lag der Prozentsatz der Leute über 65 bei 7,1%, d.h. dass Korea bereits die Phase "der Alternden Gesellschaft" erreicht hat. Man schätzt, dass in 21 Jahren, also im Jahre 2020, 14,3% der koreanischen Bevölkerung über 65 Jahre sein wird, und Korea damit die Entwicklung zur Altersgesellschaft vollzogen haben wird,  d.h. dass sich die Alterung der Gesellschaft in Korea wesentlich schneller als in Industrieländern vollziehen wird. In Frankreich hat es 115 Jahre, in Italien 61 Jahre und in den USA 71 gedauert, bis der Prozentsatz der Leute über 65 Jahre von 7% auf über 14% gestiegen ist. In Japan allerdings hat es nur 24 Jahre gedauert, weshalb Japan für Korea ein wichtiges Vorbild der Bevölkerungswissenschaft darstellt. In der traditionellen Gesellschaft, die aus Großfamilien bestand, waren die Kinder für die Pflege ihrer Eltern verantwortlich, so dass in einer Familie mehrere Generationen zusammenlebten. Aber die jüngere Generation von heute sieht es nicht als selbstverständlich an, dass sie für ihre Eltern sorgen muss, weshalb die Zahl der Kleinfamilien in der nur das Elternpaar mit seinen Kindern zusammenlebt kontinuierlich steigt. Mit der Alterung der Gesellschaft zieht sich Korea daher mit der Aufgabe konfrontiert, ein umfassendes Altersfürsorgesystem aufzubauen. Einerseits will man sich das Sozialsystem verschiedener Industrieländer als Vorbild nehmen, andererseits aber auch die Vorteile des traditionellen Systems aufrecht erhalten. Es gibt z.B. Meinungen man müsse gesetzlich vorschreiben dass Erwerbsfähige in einem gewissen Maße für ihre Eltern sorgen müssen. 

Apropos Erwerbsfähige: Die Zahl der erwerbsfähigen Leute, also die Zahl der Leute zwischen 15 und 64 hat 1999 mit 71,4% der Bevölkerung den Höhepunkt erreicht und wird voraussichtlich weiter sinken. Man sagt daher, dass der koreanische Arbeitsmarkt flexibler gestaltet werden muss um die Arbeitskraft älterer Leute und Frauen effizienter zu nutzen. 

Thema Heirat: 

In Korea war es üblich, dass man früher oder später heiratet und eine Familie gründet. Aber immer mehr Leute bleiben unverheiratet, bzw. heiraten erst spät. Die Zahl der unverheirateten Männer ist im allgemeinen größer als die Zahl der unverheirateten Frauen. Das ist darauf zurückzuführen, dass mehr Männer geboren werden und dass sie im Durchschnitt erst später heiraten und früher sterben. In der traditionellen Gesellschaft war es ein Tabu sich scheiden zu lassen. Aber mit der Änderung des Familienrechts und der Erhöhung des gesellschaftlichen Status der Frauen gehen unabhängig von Alter und Geschlecht immer mehr Ehen in die Brüche. Der Anteil der geschiedenen Männer stieg von 0,3% der Bevölkerung im Jahr 1975 auf 1,1% im Jahre 1995. Bei den Frauen stieg er im selben Zeitraum von 0,7 auf 1,2%. Der Prozentsatz der geschiedenen nicht neu verheirateten Männer ist stets geringer als der geschiedenen nicht neu verheirateten Frauen, und zwar deshalb, weil Männer nach der Scheidung schneller und häufiger eine neue Ehe schließen als Frauen. Am häufigsten lassen sich Leute in den Vierzigern scheiden. 

 

 

Geburten- und Sterberate im Jahr 2000

 

Unter dem Einfluss der Millennium - Stimmung ist die Geburtenrate in Korea zum ersten Mal nach 8 Jahren wieder gestiegen. Die Sterberate bei Männern in den vierziger ist dreimal so hoch wie die Sterberate bei Frauen im gleichen Alter. Mit jedem Jahr steigt das Alter der Frauen die ein Kind bekommen. Dies besagt die Geburt- und Sterbestatistik für das Jahr 2000, die am 23. August 2001 vom statistischen Amt veröffentlicht wurde. Betrachten wir diese Statistik etwas genauer:

 

Im Jahr 2000 sind in Korea 637000 Neugeborene auf die Welt gekommen. Dies sind 12000 als im Jahr 1999. Auch die Anzahl der Geburten pro Einwohner ist damit auf 0,2% gestiegen. Die Anzahl der Kinder, die eine Frau im gebärfähigen Alter auf die Welt bringt, ist mit 1,47 Kindern im Vergleich zu 1999 mit 1,42 Kinder leicht angestiegen. Dies besagt, dass sich die Geburtenrate die seit 1992 immer weiter zurückgegangen ist seit vergangenem Jahr wieder im Anstieg befindet. Ein Angestellter des statistischen Amtes erklärt, dass der plötzliche Kindersegen im vergangenen Jahr darauf zurückzuführen ist, dass sich viele Koreaner im Millenniumsjahr ein Kind gewünscht haben. Korea gehört allerdings auch weiterhin zu den Ländern mit niedriger Geburtenrate. Mit 1,47 Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter werden zwar mehr Kinder auf die Welt gebracht als in Japan mit 1,35 Kindern und in Deutschland mit 1,37 Kindern, aber weniger als z.B. in Großbritannien mit 1,72 und in den USA wo die Zahl bei 2,13 Kindern liegt. Bemerkenswert ist auch, dass die Frauen nicht mehr so früh an Nachwuchs denken. Noch vor 10 Jahren haben 85,8% der Frauen gleich nach der Heirat oder zumindest innerhalb von 2 Jahren ihr erstes Kind auf die Welt gebracht. Im vergangen Jahr ist die Zahl dieser Frauen auf 77,5% gefallen. Das heißt also, dass sich die koreanischen Frauen immer später dazu entschließen ein Kind zu bekommen. Dem gemäß steigt auch das Entbindungsalter, es stellte sich heraus, dass die Koreanerinnen ihr erstes Kind im Alter von 27,7 Jahren, ihr zweites Kind im Alter von 29,7 und ihr drittes Kind im Alter von 32,2 Jahren auf die Welt bringen. Das durchschnittliche Alter bei einer Entbindung liegt bei 29,1 Jahren. mit 28,7 Jahren im vorhergehenden Jahr ist dies ein Anstieg um 0,4 Jahre. 

In Korea sterben außerdem sehr viele Männer in den Vierziger. Die Sterberate der Männer in den Vierziger ist dreimal so hoch wie die der Frauen. Dieser Umstand ist sehr bedauerlich, da sich die Männer in den Vierzigern in ihrem arbeits- und leistungsfähigsten Alter befinden. Der genaue Grund ist zwar nicht angegeben, aber allgemein wird die hohe Sterberate auf den Arbeitsstress und auf gesundheitliche Vernachlässigungen zurückzuführen, vor allem auch im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol und Nicotin. Die Sterberate der Männer in den Zwanzigern ist doppelt so hoch wie der Frauen. Des weiteren stellte sich heraus, dass die Bevölkerung in Korea immer älter wird. Unter den Koreanern die im vergangenen Jahr gestorben sind, waren über die Hälfte konkret 50,6% über 70 Jahre alt. Im Vergleich zu vor 10 Jahren als der Anteil der Verstorbenen die über 70 Jahre alt waren 41% ausmachten, ist dies ein Anstieg um 10 Prozent. 

 

Betrachtung des Bevölkerungsrückgangs:

 

Die beiden variablen Größen, die auf die Bevölkerungsstruktur in der Zukunft schließen lassen, sind die Geburten- und Sterberate. Das statistische Amt Koreas sieht voraus, dass durch die zahlenmäßige Dominanz der Jungen, die im Folge der Bevorzugung von Söhnen entstanden ist, im Jahre 2011 der bisher größte Mangel an Bräuten entstehen wird. In den vergangenen Jahren war das Verhältnis der Geschlechter in der koreanischen Gesellschaft so verteilt, dass einer von 10 Männern keine Partnerin finden konnte. 2010 wird von 1,9 von 10 Männern und 2011 wird für 2,2 von 10 Männern keine Partnerin zur Verfügung stehen. Vom Alter her gesehen, werden die Jungen, die momentan die Highschool besuchen, die größten Schwierigkeiten haben, im heiratsfähigen Alter eine Braut zu finden. Doch die herkömmliche Neigung, Söhne als Garant für Altersfürsorge zu betrachten und der damit verbundene zwanghafte Gedanke unbedingt einen Sohn haben zu müssen, lässt immer mehr nach. 1993 kamen auf 100 Mädchen in der Bevölkerung 115,3 Jungen. Der Unterschied war damals merklich groß. Seit einiger Zeit ist allerdings die Zahl der Jungen immer mehr zurückgegangen, so dass im Jahr 2000 auf 100 Mädchen 110,2 Jungen kamen. Das statistische Amt sieht voraus, dass die Anzahl der Jungen, die auf 100 Mädchen kommen, bis ins Jahr 2020 auf 106 fallen wird. Der Rückgang der Geburtenrate dazu beitragen, dass der Prozentsatz der jungen Bevölkerung in naher Zukunft drastisch fallen wird. Der Grund, das Heiratsalter steigt, denn immer mehr Leute heiraten erst spät und immer mehr bleiben ledig. Das durchschnittliche Heiratsalter betrug vergangenes Jahr (2000) 29,3 Jahre bei den Männern und 26,5 Jahre bei den Frauen. Im Vergleich zu 1981 ist das Heiratsalter bei den Männer um 2,9 Jahre und bei den Frauen um 3,3 Jahre gestiegen. Diese Tendenz wird voraussichtlich anhalten. 

Im Vergleich: 

In Japan beträgt das Heiratsalter der Männer 28,7 und das der Frauen 26,8 Jahre. Auch die Geburtenrate ging in Korea immer mehr zurück. Im Jahr 1970 wurden 1,007 Millionen Kinder geboren. Im letzten Jahr (2000) kamen nur 637000 Säuglinge auf die Welt. Im Jahre 2020 wird diese Zahl voraussichtlich sogar auf 424000 und im Jahre 2030 auf 383000 zurückgehen. Der Rückgang der Geburtenrate steht auch unmittelbar in Zusammenhang mit dem Rückgang der Heiratsrate. Die Zahl der berufstätigen Frauen steigt immer weiter an und viele berufstätige Frauen bevorzugen es ledig zu bleiben. 1996 wurden im Jahr 435000 und im letzten Jahr (2000) nur 334000 Eheschließungen registriert. 

 

 

Setzungsergebnis über die zukünftige Bevölkerungszahl, welche im November veröffentlicht wurde:

Nach Stand vom Juli 2000 beträgt die Bevölkerungszahl in Korea 47.000.800. Der aktuellen Anstiegstendenz zufolge wird im Jahre 2013 mit 50,107 Millionen zum ersten Mal die 50Millionengrenze durchbrochen. Nachdem im Jahre 2023 die koreanische Bevölkerung eine Anzahl von 50,683 Millionen erreicht hat, wird sie ab diesem Punkt wieder sinken. Dem Schätzungsergebnis zufolge wird die Bevölkerungszahl im Jahr 2050 auf 44,330 Millionen zurückgehen. Rechnet man aber die Bevölkerungszahl von Nordkorea hinzu, wird es aber auch bis 2050 einen minimalen Anstieg um bis zu 1% geben. Die Bevölkerungszahl von Nord- und Südkorea beträgt 2050 dann insgesamt 72,370 Millionen. Während die Bevölkerungszahl immer mehr abnimmt, findet eine Alterung der Bevölkerung statt. Die Alterung der Gesellschaft ist auf zwei Grundfaktoren zurückzuführen. Erstens darauf, dass die Lebenserwartung durch die Entwicklung der medizinischen Technik und durch Verbesserung der Ernährung immer höher wird. Die durchschnittliche Lebenserwartung wird im Jahre 2030 voraussichtlich auf 81,5 Jahre steigen. Im vergangenen Jahr betrug die durchschnittliche Lebenserwartung der Koreaner 75,9 Jahre. Durch die Alterung der Gesellschaft wird auch die Belastung, die durch die Versorgung der alten Menschen entsteht, immer größer. Denn während die Anzahl der alten Menschen steigt, fällt gleichzeitig der Prozentsatz der arbeitsfähigen Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren. Auch der Anteil der Kinder in der Bevölkerung wird bis 2030 bis auf 12,4% zurückgehen. Das statistische Amt sieht voraus, dass die Bevölkerung der Menschen über 65 Jahre von 7,2% im vergangenen Jahr bis ins Jahr 2019 hinein um das Doppelte auf 14,4% steigen wird. Der Alterungsprozess schreitet damit schneller voran als z.B. in Industrieländern wie Japan und den USA. Genauso groß wird die Belastung der Familien, die altgewordene Eltern und Verwandte ernähren müssen. Gegenwärtig kommen auf 9,9 Erwerbstätige Einwohner eine zu versorgende ältere Person, die nicht mehr imstande ist zu arbeiten. Im Jahre 2020 werden 4,7 und im Jahre 2030 2,8 Einwohner eine ältere erwerbsunfähige Person ernähren müssen. Mit dem Rückgang der Geburtenrate wird auch in Zukunft die Konkurrenz um Studienplätze geringer werden. Nach Stand des Vorjahres (2000) gibt es 827000 achtzehnjährige Einwohner, von denen angenommen wird, dass sie sich für die Aufnahme an einer Universität bewerben. Dies sind 170000 mehr, als die Anzahl der Studenten, die insgesamt an den Universitäten einen Studienplatz erhalten können. Im Jahre 2004 schrumpft der Anteil der über 18jährigen auf 630000 Einwohner, d.h. dass dann insgesamt mehr Studienplätze zur Verfügung stehen werden, als mögliche Studienplatzbewerber. Diese Tendenz wird sich besonders nach 2016 deutlich zeigen, da ab dem Jahr der Bevölkerungsanteil an 18Jährigen deutlich zurückgehen wird. Das statistische Amt erklärt, dass mit dem Rückgang der Anzahl an Neugeborenen in Zukunft auch die Anzahl der für den Eintritt in eine Universität mit 18 Jahren im Jahre 2030 auf 476000 zurückgehen wird. Die Konkurrenz um einen Studienplatz wird dann voraussichtlich nicht mehr so stark ausgeprägt sein wie heute. 

 

Bevölkerungsstatistik für das Jahr 2000

 

Den Angaben der Bevölkerungsuntersuchung des statistischen Amtes für das Jahr 2000 zufolge, ist in Folge der Bevorzugung von männlichen Nachkommen die Anzahl der Mädchen zurückgegangen. Dadurch das sich das Umfeldgewicht in der Bevölkerungsstruktur weiter vergrößert. Gleichzeitig ist die Anzahl der alten Menschen in der Bevölkerung weiterhin gestiegen. Drei von vier alten Menschen haben keinen Arbeitsplatz. Das Ergebnis der Bevölkerungsstatistik verdeutlicht, dass in Zukunft die Kinder-, Frauen- und Altenpolitik daher immer wichtiger sein wird. Im Vergleich zu vor 5 Jahren ist zwar der Anteil der Frauen in der Bevölkerung um 3,2% gestiegen, der Anteil der weiblichen Bevölkerung unter 14 Jahren ist allerdings um 6,6% zurück gegangen. Das Verhältnis der weiblichen zur männlichen Bevölkerung in dieser Altersschicht, also das das Verhältnis zwischen den Mädchen und den Jungen beträgt 100  zu 111,8. Wenn die heutige Bevölkerungsschicht unter 14 Jahren erwachsen wird und in das Heiratsalter kommt, dann soll es unter zahlenmäßigen Unterlegenheit der Frauen zu den Männern schwierig sein eine Partnerin zu finden. Als Folge wird die niedrige Geburtenrate weiter fallen, nimmt man an. Interessant ist allerdings, dass die Anzahl der männlichen Bevölkerung zwischen 10 und 30 Jahren zur weiblichen Bevölkerung der selben Altersschicht im Vergleich zu 1995 zwar gestiegen ist, die Anzahl der Jungen unter 9 Jahren im Vergleich zu den Mädchen unter 9 Jahren ist allerdings im Vergleich zu 1995 um 0,1% gefallen. Dies hängt damit zusammen, dass die jungen Eltern deren Kinder heute unter 9 Jahre alt sind, keinen großen Unterschied mehr machen zwischen Söhnen und Töchtern. Die Untersuchung ergab weiterhin folgendes:

Der größte Anteil der Kinder die noch nicht zur Schule wird mit 41,8% von den Eltern betreut. 36,7% gehen in einen Kindergarten oder in andere Betreuungseinrichtungen. 3,6% der Kinder bleiben im Kindergarten bis nach 17 Uhr. 37,7% der weiblichen Bevölkerung über 15 Jahren ist berufstätig. Unter der weiblichen Bevölkerung mit Universitätsabschluss sind die meisten in medizinischen oder pharmazeutischen Bereich oder als Lehrer tätig. Der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahren beträgt mit 3,37 Million 7,3% der Gesamtbevölkerung. Mit 5,9% im Jahr 1995 und wie den 7,3% im Jahre 2000, ist der Anteil der alten Menschen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das Bevölkerungswachstum betrug in diesem Zeitraum 3,2%, das Wachstum der Bevölkerung über 65 Jahren betrug 27,7%. Aber nur 25% der Menschen über 65 haben eine Arbeit. 67 von 100 Menschen über 65 Jahren werden entweder von ihren Kindern versorgt oder leben von der Sozialhilfe. Wenn der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahren mehr als 14% dann spricht man von Überalterung der Gesellschaft. Statisten schätzen, dass dies in Korea ungefähr im Jahre 2019 der Fall sein wird.