Quelle: Korea in Zahlen - eine wöchentliche Rubrik in der Magazinsendung "Kreuz und quer durch Korea" von Radio Korea International
Das Klima eines Landes steht in engem Zusammenhang mit der Lage eines Landes. Die koreanische Halbinsel liegt in der gemäßigten Klimazone am Pazifischen Ozean und am östlichen Ende des eurasischen Kontinents. Daher treten in Korea das kontinentale und ozeanische Klima gemischt auf. Es gibt Länder in denen es das ganze Jahr hindurch ziemlich kalt ist, sowie Länder in denen es keinen Winter gibt. Zur Beschreibung des Klimas in Korea benutzt man häufig den Ausdruck "ausgeprägte vier Jahreszeiten". Das heißt, der Unterschied zwischen den vier Jahreszeiten ist sehr deutlich. Im Frühling, der Ende März oder Anfang April beginnt, herrscht überwiegend sonniges und mildes Wetter. Der Sommer, der gegen Mitte Juli beginnt, ist relativ heiß. Die Temperaturen steigen bis zu 30° Celsius und höher. Es ist natürlich die Jahreszeit in der man an den Strand fährt und sich in die Sonne legt. An manchen Tagen fallen die Temperaturen auch in der Nacht kaum, so dass man ohne Klimaanlage nur schwer einschlafen kann. Es sind die sogenannten "tropische Nächte", in denen es sich viele Koreaner draußen gemütlich machen und Wassermelonen essen. Meistens ist es aber nicht so warm, dass man es ohne Klimaanlage nicht aushalten würde. Im Sommer wird die koreanische Halbinsel häufig von Taifunen heimgesucht, nicht selten in Koexistenz mit der Regenzeit, in der heftige Niederschläge fallen. Ein Taifun ist ein tropischer Wirbelsturm in Ostasien, der sich im Mittelpunkt schneller als 17 Meter pro Sekunde bewegt. Korea gerät im Jahresdurchschnitt 27 mal in den Einfluss solch eines Taifuns. Der bisher wärmste Tag war der August 1942 als das Thermometer in der Provinzstadt Taegu 40° Celsius zeigte. Obwohl sich Taegu nicht am südlichsten Ende der koreanischen Halbinsel befindet, ist sie die durchschnittlich wärmste Stadt in Korea, da sie in einer Mulde liegt. Der Herbst, der von Mitte September bis Mitte November dauert, ist das Wetter angenehm kühl und der Himmel ist meistens schön klar. Das ist die Jahreszeit in der das Land, besonders die Berge, wegen des gefärbten Herbstlaubes sehr schön aussehen soll. Aber der Herbst im Vergleich zu anderen Jahreszeiten relativ kurz. Im Winter ist es kalt und trocken, weshalb man manchmal einen Luftbefeuchter braucht um nachts richtig schlafen zu können. Die Fußbodenheizung (Ondol) die in Korea weitgehend verbreitet ist, macht die Luft häufig noch trockener. Der kälteste Wintertag in Korea war der 5. Januar 1981. In der Stadt Yongchon nördlich der Kyonggi - Provinz fielen die Temperaturen damals bis auf -32,6° Celsius. Im Vergleich zu europäischen Ländern auf der Höhe des gleichen Breitengrades ist es in Korea im Winter ziemlich kalt. Das ist auf dem von Nordwesten drehenden Monsun zurückzuführen, der sich unter anderem durch den sibirischen Hochdruck bildet. Im Sommer ist es wegen des von Südosten wehenden Monsuns, der große Mengen an feuchter Luft enthält, wärmer. Vom Norden weht aus Sibirien trockene und kalte Luft, vom Süden trägt die Meeresströmung aufgrund der Hitze am Äquator warme und feuchte Luft nach Korea. Das Klima zwischen den südlichen und nördlichen Regionen Koreas zeigt daher einen deutlichen Unterschied. Im Sommer beläuft sich der Temperaturunterschied oft nur 3° Celsius, aber im Winter steigt er bis auf 26°. Auf der Erde wird es unter anderem wegen der Luftverschmutzung immer wärmer. Auch Korea ist keine Ausnahme, in den letzten 75 Jahren ist die Durchschnittstemperatur um 1,1° Celsius gestiegen. Die Regenmenge in Korea beträgt im Durchschnitt 1274 mm pro Jahr, was das 1,3fache des weltweiten Durchschnitts entspricht. Der Regen fällt jedoch konzentriert zwischen Juni und September, insbesondere wegen der Regenzeit im Sommer, weshalb in Korea in etwa nur 24% der gesamten Wasserressourcen genutzt werden können. Im Jahr 1999 hat es besonders viel geregnet. Zwischen ende Juni und Anfang August betrug die Niederschlagsmenge an der Südküste und im nördlichen Gebiet der Kyonggi - Provinz rund 800 mm, was dem 10fachen eines Durchschnittsjahrs entspricht. Der Monsunregen verursacht häufig Überschwemmungen, die großen Schaden anrichten.
Vor Erdbeben ist Korea z.B. im Vergleich zu dem Inselstaat Japan relativ sicher. Die größte Katastrophe war das Erdbeben in der Stadt Kyongju im Jahr 779. Den damaligen Dokumenten zufolge sollen damals die Häuser eingebrochen und rund 100 Menschen umgekommen sein. Weltweit treten jedes Jahr ca. 100 Erdbeben der Stärke 5 oder größer auf. In Korea ereignen sich pro Jahr etwa 20 Erdbeben, 9,2 davon sind stärker als 3,0 Grad auf der Richterskala, das ist die Stärke, die ein Mensch verspüren kann. In Japan treten pro Jahr rund 1200 Erdbeben der Stärke 3 auf. Im 20. Jahrhundert gab es in Korea 4 Erdbeben mit der Stärke 5 und größer.