Pilze in Korea



Die koreanische Halbinsel bietet mit ihren zahlreichen Gebirgszügen, den schwülheißen Sommern und den Nadel- und Mischwäldern ideale Bedingungen für das Wachstum von Pilzen. Kein Wunder also, dass über 1500 Pilzarten in Korea heimisch sind, und seit alters her benutzt werden. Historische Quellen aus dem 12. Jahrhundert belegen eindeutig, dass Pilze zu dieser Zeit schon auf den Tisch kamen. Legenden weisen auf ihre Nutzung zu medizinischen Zwecken hin. So soll z.B. der Berggeist von den aufopfernden Bemühungen eines Gelehrten seinen sterbenden Sohn zu retten so gerührt geworden sein, dass er dem Vater einen Poria cocos - Pilz gegeben hat. Der Junge wurde mit dem Pilz eingerieben, verzehrte ihn und wurde wieder gesund. Während man die Pilze früher aufgrund überlieferter Erfahrung einsetzte, hilft heutzutage biologisches und chemisches Wissen. So soll u.a. der Latinus edudis, ein Sägeblättling vor bestimmten Krankheiten schützen, weil er den Cholesteringehalt im Blut senkt und hohe Blutdruckwerte und Insulinwerte stabilisiert. Andere Pilze, wie z.B. die Morcheln werden in der orientalischen Medizin, in der sie wichtiger Bestandteil sind, gegen Krebs eingesetzt. Die Morcheln gelten als einzigste Pilzart die zum Teil tierisch sind. Bei den meisten der rund 1500 Pilzarten handelt es sich um sogenannte Ständerpilze, deren Sporen an den Spitzen der schlanken aufragenden Stiele entstehen. Zu den häufigsten Pilzarten gehören der Coriolus versicolor und der Schizophyllum commune, ein Spaltblättling. Sie wachsen das ganze Jahr hindurch auf verrotteten Baumstämmen und abgestorbenen Bäumen. Während den Trockenperioden trocknen diese Pilze stark ein, so dass sie schon wie abgestorben wirken, erwachen aber mit dem Regen wieder zu neuem Leben. Der Coriolus versicolor soll ebenfalls krebsbekämpfende Eigenschaften haben und wird in Korea auch als Gesundheitsgetränk vermarktet. Im Frühling sprießen das Baumohr und der Tremella, eine Zitterpilzart. Das Baumohr wächst um Baumstümpfe und findet häufig in der chinesischen Küche Verwendung. Im Sommer ist in Korea Pilzzeit, da Regenzeit und Schwüle für ideale Wachstumsbedingungen sorgen. In den Wäldern wächst dann z.B. der rötliche Amanita hemibapha, ein essbarer Blätterknollenpilz, der geröstet ein reiches Aroma verströmt. Andere Arten wie der Zwitterling, Asterophora paracitica, der zur Gattung der Ritterlinge gehört, wachsen sogar auf anderen Pilzen. Zu den Herbstpilzen gehört der Tricholoma matsutake, der Kiefernpilz, der am besten in Pinienwäldern gedeiht. Auf koreanisch heißt dieser Pilz "Songi", er ist wegen seines köstlichen Aromas und seines fleischigen Geschmacks besonders beliebt und gehört zu den landwirtschaftlich wichtigsten Exportgütern des Landes. Besonders um die Zeit des Erntedank-Festes ist der "Songi" extra teuer, kein Wunder, dass die Pilzsammler die Standorte möglichst geheim halten. 

In den koreanischen Mischwälder gedeihen essbare Schleierlinge (Cortinarius) sowie Korallenpilze (Ramaria). Sie werden vor allem auf den ländlichen Märkten angeboten. Neben den essbaren Pilzen gibt es in Korea an die 30 Giftpilze. Darunter der Coprinus atramentarius oder Grauer Faltentintling, der Amanita pantherina oder Pantherpilz eine hochgiftige Sorte. Zu nennen sind auch der Naematoloma fasciculare, der grünblättrige Schwefelkopf, der in der Wildnis unter Pinienbäumen wächst und der kirschrot gefärbte Russula  emetica, auf gut deutsch Speitäubling. Der Lampteromyces japonicus, der nachts ein schwaches Licht ausstrahlt, wurde früher bei Hofe gerne eingesetzt um unliebsame Rivalen um die Ecke zu bringen. Die Dictyophora indusata, eine Stinkmorchelart wächst in den Bambuswäldern. Mit einem Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern ist dieser Pilz außergewöhnlich groß und scheint eine netzartige Hülle als Schleier zu tragen. Die Spitze ist mit einer schleimigen und klebrigen Substanz bedeckt, die Fliegen und andere Insekten anlockt. 


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