Seychellen, 5. September bis 5. Oktober 2004
Unsere zehnte Reise ins Heimatland meiner Frau Marise, die Seychellen, war mit einigen Hindernissen verbunden. Aus gesundheitlichen Gründen konnten wir die Fahrt nicht – wie ursprünglich vorgesehen, im Juni und Juli 2004 durchführen, sondern erst vier Monate später. Dadurch war es unserer Tochter Nadine leider auch nicht möglich, uns bei dieser Fahrt zu begleiten – sehr zur Enttäuschung von Marise’s Eltern und Großmutter, die sich so auf ein Wiedersehen mit ihrer einzigen Enkelin bzw. Urenkelin gefreut hatten
Wie bereits vor zwei Jahren hatten wir auch diesmal den Flug bei der deutschen Fluggesellschaft Thomas Cook (Condor) gebucht. Am Sonntag, den 5. September 2004 wurden wir um 19.30h abends in Dillingen von dem Servicewagen des Flughafen-Zubringers Leroux abgeholt und erreichten den Flughafen Frankfurt knapp zwei Stunden später. Der Abflug unserer Maschine (Flug DE304) war um 23.45h vorgesehen und fand auch pünktlich statt. Unsere Flugroute führte uns über Italien, Libyen, Sudan nach Kenia. Vor unserer Landung in kenianischen Mombasa am Indischen Ozean passierten wir noch die beiden höchsten Berge Afrikas, den Mount Kenya und den Kilimandscharo. In Mombasa verließen uns die Passagiere, die ihren Urlaub in Kenia verbringen wollten, während wir an Bord blieben. Nach einer Stunde Aufenthalt ging es weiter, 2 /12 Stunden ostwärts über den Indischen Ozean, wo wir dann am 6. September 2004 gegen 14.00h Ortszeit pünktlich ankamen.
Am Flughafen wurden wir bereits von meiner Schwiegermutter und einem Fahrer erwartet, der uns nach Machabée im äußersten Norden der Insel Mahé brachte. Im Hause meiner Schwiegereltern konnten wir dann auch Marise’s Vater und Großmutter treffen. Die Freude über das Wiedersehen war groß, kein Wunder, denn Marise ist der einzige Nachkomme ihrer Großmutter und ihrer Eltern und wir können uns nur alle zwei Jahre sehen. Getrübt war die Freude über die Tatsache, dass unsere Tochter Nadine diesmal nicht dabei sein konnte.
Wie bereits in meinem letzten Bericht von unserer Seychellen-Reise 2002 möchte ich das Heimatland meiner Frau kurz vorstellen: die Gesamtfläche der Seychellen beträgt 454 km². Von den 115 Inseln sind die größten Inseln aus Granit: Mahé: 164,7 km², Praslin: 37,6 km², Silhouette: 19,9 km², La Digue: 10,1 km², Frégate, Cousin, Cousine, Curieuse, Sainte Anne und viele andere, sowie Korallenatolle wie die Aldabra-Gruppe mit 145 km², Amiranten-Gruppe mit 10,3 km², Cosmoledo-Gruppe und Farquhar-Gruppe. Die geographische Lage entspricht 3° 43’ bis 20° 8’ südlicher Breite und 46° 10’ bis 56° 20’ östlicher Länge. Wenn man die offiziell beanspruchte 200 Meilen-Zone hinzuzählt, erstreckt sich der Archipel der Seychellen über eine Fläche von nicht weniger als 1 Million Quadratkilometer!
Die Einwohnerzahl beträgt ca. 80.000, wovon 90% auf der Hauptinsel Mahé und Praslin lebt. Auf Mahé ist die Bevölkerungsdichte am größten. Hauptstadt ist Victoria (Insel Mahé) mit 25,000 Einwohnern. Mahé ist in nordsüdlicher Richtung 27 km lang, die größte Breite ist 8 km. Derzeitiger Präsident ist James Alix Michel, der in diesem Jahr France Albert René abgelöst hat. Währung ist die seychellische Rupie. Sprache ist Kreolisch, eine Mischsprache aus Englisch, Französisch, ein paar Brocken Arabisch. - Die Seychellen waren mal französische, mal britische Kolonie und sind seit 1976 unabhängige Republik.
Auch diesmal wieder verbrachten wir viel Zeit mit der Familie, waren aber auch des öfteren in der Hauptstadt Victoria und am bekanntesten Strand von Mahé, Beauvallon Bay. Auch die von Machabée aus zu Fuß erreichbaren Strände Carana Beach (siehe Foto) und Northeast Bay waren wieder „im Programm". -Wie alle zwei Jahre mieteten wir wieder ein Auto für drei Tage (diesmal einen kleinen Subaru) und nutzten diese Zeit, alle bekannten Orte und Strände der Hauptinsel Mahé zu besuchen.
Besondere Höhepunkte waren dabei die Strände der Westküste (Anse Intendance, Anse Takamaka, Baie Lazara, Anse Barbaron, Grand Anse und Port Glaud), die Passstraßen von Sanssouci und La Misère und die Ostküste mit Anse aux Pins und Anse Royal.
Als Dxer machte ich dabei auch an den imposanten Antennenanlagen der „BBC Indian Ocean Relay Station" in Grand Anse halt, die ich bereits vor einigen Jahren schon einmal besucht hatte.
Zweimal waren wir bei Ann-Mary Collet, einer Freundin von Marise eingeladen, die in Cascade an der Ostküste Mahés, in der Nähe des internationalen seychellischen Flughafens wohnt. Ann-Mary arbeitet als Produzentin beim seychellischen Fernsehen SBC und ist in dieser Funktion schon viel herumgekommen. Sie machte sich große Mühe, uns mit kulinarischen Köstlichkeiten der Seychellen zu verwöhnen, wie Tintenfisch, tropische Fische und anderen Gaumenfreuden.
Aber kulinarisch wurden wir ohnehin auch von Marise’s Mutter verwöhnt, die es jeden Tag schaffte, uns die Vorzüge der kreolischen Küche zu präsentieren. Wir fühlen uns während unseren Seychellen-Aufenthalten bei Marise’s Eltern und Großmutter immer wohl geborgen und es fällt uns daher immer sehr schwer, wieder Abschied zu nehmen.
In diesem Jahr hatten wir mal vor, eine Insel der Seychellen zu besuchen, wo wir bisher noch nicht waren. Das war aber kein einfaches Unterfangen, denn Fahren zu Nachbarinseln sind meistens sündhaft teuer und so gut wie unerschwinglich. Als ganz besonderer Höhepunkt und auch entsprechend ganz besonders teuer gilt ein Ausflug zur Bird Island. Wie der Name Bird Island schon besagt, leben auf dieser Insel Vögel, genauer gesagt viele Millionen Seevögel, die dort brüten oder überwintern.Bird Island, auch Île aux Vaches Marines (Insel der Seekühe) genannt, liegt am nördlichen Rand der Seychellenbank in etwa 100 km Entfernung der Hauptinsel Mahé. Diese kleine, flache Koralleninsel ist die nördlichste der Seychellen-Gruppe und unterscheidet sich grundlegend von den Granit-Inseln der inneren Seychellen. Sie gleicht von ihrer Beschaffenheit eher einer Insel der Malediven. Höchste Erhebung ist der „Mount (!!!) Bougainvilla mit 4 Metern Höhe.
Für jeden Liebhaber der Natur und insbesondere natürlich Ornothologen bietet diese Insel eine Unzahl interessanter Motive und Eindrücke.
Auf der Insel wohnt man in der Bird Island Lodge mit 25 Pavillons für Touristen und weiteren Unterkünften für die Bediensteten.
Wie man uns im Reisebüro mitteilte, kostet ein Ausflug mit einer Übernachtung und Vollpension nach Bird Island für zwei Personen im Doppelzimmer stolze 1400 Euro. Das hätten wir uns natürlich nie leisten können. Einheimische bekommen die Fahrt zwar billiger, aber Marise hat ja die deutsche Staatsbürgerschaft und wird so nicht als Einheimische anerkannt.
Mit ganz viel Glück und vielen Beziehungen hat eine Freundin der Marise es dann doch noch geschafft, uns in der letzten Woche unseres Seychellen-Aufenthaltes eine Fahrt dorthin zu organisieren. Statt 1400 Euros für zwei Personen pro Nacht bekamen wir zwei Nächte für zwei Personen für 300 Euro. Da mussten wir natürlich zugreifen!
Am Morgen des 29. Oktober fuhren wir mit dem Bus zum Seychelles Domestic Airport von wo aus die Flüge innerhalb der Seychellen durchgeführt werden. Die Flugverbindung Mahé – Bird Island wird täglich mit einer kleinen Twin Otter der Air Seychelles durchgeführt, die für etwa 20 Fluggäste Platz bietet. Die Flugzeit beträgt etwa 30 Minuten, wobei die Route von Mahé aus nordwärts, vorbei an den Granitinseln Silhouette und North Island führt.
Schon die Landung auf Bird Island ist ein Erlebnis. Die Graspiste ist recht kurz und man glaubt, dass der Pilot die Maschine auf der kleinen Insel kaum zum Stehen bringen kann. Aber irgendwie klappt das immer. Nach der Landung rollt die Maschine zur Mitte der Startbahn zurück, wo sie dann unmittelbar vor dem Eingang zur Rezeption der Lodge parkt. Einer der Angestellten des Gästehauses steht schon mit einer Apfelsinenkiste bereit, damit die Fluggäste auch aussteigen können.
Da sich die Insel in Privatbesitz befindet, sind die Passagiere entweder Gäste des Hotels oder dessen Mitarbeiter. Wenn man das Flugzeug verlässt, wird man bereits vom Besitzer des Hotels willkommen geheißen, der einem auf legere Art das Hotel und seine Besonderheiten vorstellt. Es ist wohl wirklich eine Besonderheit, denn wo sonst gibt es ein Hotel, zu dessen Unterkünften man keine Schlüssel bekommt und wo die Türen den ganzen Tag offen stehen können, ohne dass die Gefahr besteht, dass etwas abhanden kommt.
Eine weitere Besonderheit ist natürlich das Tierleben auf der Insel. Schon wenn man das Flugzeug verlässt, merkt man, wer die wahren Besitzer der Insel sind, Millionen von Seevögeln, die durch die Luft schwirren, den Boden wie ein Teppich übersäen und ununterbrochen miteinander Konversation betreiben.Einen absoluten Herrscher über das Königreich gibt es auch. Es ist Esmeralda. Der Name klingt weiblich, aber in Wirklichkeit handelt es sich bei Esmeralda um eine männliche Schildkröte. Nach dem Guiness Buch der Rekorde ist Esmeralda die älteste und größte freilebende Schildkröte der Welt. Was das Alter betrifft, so zählt Esmeralda über 200 Lenze und was das Gewicht betrifft, so bringt sie über 300 kg auf die Waage. Wie man uns erzählte, kam Esmeralda selbst auf die Insel. Sie wurde im Jahre 1808 auf einem Schiff, das vor Anker lag, als Lebendproviant mitgebracht und hatte das Glück, zu entkommen. Seitdem residiert sie auf der Insel – ein wirklich langanhaltender Erfolg.
Was die Vogelwelt betrifft, so wird dem Gast der Insel ein Übersichtsblatt überreicht, auf dem er die wichtigsten anzutreffenden Vogelarten erkennen kann: Feenseeschwalbe (Gigis Alba) -
Russseeschwalbe (Sterna Fuscata) - Haubenseeschwalbe (Thalusseus Bergii) – Moddisee- schwalbe (Anous Stolidus) - Zwergseeschwalbe (Sterna Albikfrons) - Sichelstrandlufer (Calidris Fetruginea) - Kiebitzregenpfeifer (Pluviolis Squatarola) - Reiherläufer (Dromas Ardeola) - Regenbrachvogel (Numenios Phaeopus) - Steinwälzer (Arenaria Interpres) - Kleine Noddiseeschwalbe (Anous Tenuirostris) - Turteltaube (Geopelia Striata) - Hirtenstar (Acridotheres Tristis) - Kardinal (Foudia Madagascar) - Weissschwanz-Tropikvogel (Phaeton Leturus) - Sanderling (Calidris Alba) -Bindenfregattvogel (Fregata Minor) – Keilschwanzsturmtaucher Puffinus Pacificus).
Einer der schönsten und typischsten seychellischen Vögel ist die schneeweiße Feenseeschwalbe (Englisch Fairy Tern, Lateinisch Gygis Alba) – siehe nebenstehendes Foto. Dieser Vogel ist auch das Emblem der seychellischen Fluggesellschaft Air Seychelles und einer der Reiseagenturen in Victoria. Ihr Flug ist bezaubernd und es ist beeindruckend, wie sie beim Flug fast auf der Stelle verweilen kann.
Noch nie war es so einfach für mich gewesen, vom Flugplatz zum Hotel zu kommen. Zur Rezeption waren es nur 30 Meter! Nach kurzem Einchecken wurden wir zu unserem Bungalow gebracht (Nr. 4), der sehr geräumig war: eine große Toilette, ein großes Badezimmer und eine noch größere Wohnfläche mit Himmelbett und großer Sitzgruppe sowie Terrasse. Und was ebenso neu war (wie erwähnt) – es gab keine Schlüssel, denn Türen und Fenster konnten den ganzen Tag über aufbleiben, da die Insel Privatbesitz ist und es keine menschlichen Einwohner gibt, besteht dort auch nicht die Gefahr, dass etwas abhanden kommen kann.
Die 25 Bungalows der Anlage befinden sich alle nicht weiter als etwa 100 Meter vom Strand. Dieser ist paradiesisch: schneeweißer Sand, ein türkisblaues Meer und viele Palmen, eben so, wie man sich einen tropischen Strand vorstellt. Unser erster Weg vom Bungalow aus war natürlich zum Strand, wo wir die Abgeschiedenheit und paradiesische Schönheit dieser Insel in aller Ruhe genießen konnten.
Wer zur Bird Island kommt, möchte natürlich nicht nur die menschenleere Strände sehen sondern auch die Vogelwelt erkunden. Man kann das auf eigene Kappe machen, denn die Brutstätten und Aufenthaltsplätze der bereits erwähnten Vögel findet man quasi vor der Haustür, es gibt aber auch eine geführte Wanderung zu den verschiedenen Nistplätzen.
Da wir genügend Zeit hatten, machten wir unsere Erkundigung zunächst auf eigene Faust. Die Vögel halten sich überall auf der Insel auf und so würde es schon genügen, sich auf der Veranda des Bungalows aufzuhalten und das rege Treiben zu beobachten. Aber im Norden der Insel gibt es Kolonien der Vögel, die man von den Bungalows aus in kurzer Zeit zu Fuß erreichen kann. Unwillkürlich wird man an Hitchcocks Film „Die Vögel" erinnert, allerdings mit zwei Unterschieden: erstens hat man den Eindruck, dass im Vergleich mit Bird Island Hitchcock nur ganz wenige Vögel zeigte (auf Bird sind es Millionen) zum zweiten sind die Vögel auf Bird Island (zumindest außerhalb) der Brutzeit viel friedlicher. Es werden zwar beim Durchwandern der Kolonien viele Vögel aufgescheucht, die dann kreuz und quer um einen herum fliegen und lautstark gegen die Störung protestieren, aber die Menschen werden nicht angegriffen. Mich wunderte es nur, dass es bei dem vielen Durcheinanderfliegen keine Zusammenstösse gab.Bird Island liegt nur drei Grad südlich des Äquators und wir fanden es dort viel heißer, als auf Mahé. Außerdem war auch der Grad der Luftfeuchtigkeit viel höher. So war schwierig, größere Wanderungen zu unternehmen – sogar für Marise, die ja in ihrem Heimatland war.
Bevor wir unser Abendessen einnahmen wollten wir uns den Sonnenuntergang nicht entgehen lassen. Es ist schon unglaublich: wir waren jetzt das zehntemal auf den Seychellen, doch hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen richtigen und typischen tropischen Sonnenuntergang beobachten können. Wenn wir in Machabée auf Mahé bei Marise’s Eltern sind, müssen wir immer vor Sonnenuntergang zurück sein, da man mangels Licht kaum zu dem in den Bergen gelegenen Haus kommt. Unsere Erwartung wurde auf Bird Island nicht enttäuscht, der Sonnenuntergang, den wir geboten bekamen war in jeder Beziehung atemberaubend (siehe nebenstehendes Foto).
Auch die Mahlzeiten auf Bird Island waren ein Höhepunkt. Man offerierte den Gästen das Feinste vom Feinsten der kreolischen Küche, den frischesten Fisch, den man sich vorstellen kann (wurde am gleichen Tage gefangen und von dem Schiff, das auf meinem Foto vom Sonnenuntergang zu sehen ist, zur Insel gebracht), leckere Gemüse und Salate aus einheimischen Pflanzen, von denen es vermutlich nicht einmal einen deutschen Namen gibt und raffiniert gewürzte Kreationen anderer kreolischer Köstlichkeiten.
Abends ist es schon ein etwas eigenartiges Gefühl den Bungalow zu verlassen. Da es keine Außenbeleuchtung gibt, um die Vögel nicht zu irritieren, kann es stockdunkel sein. So liegt denn in jedem Pavillon eine Taschenlampe bereit, um die Besucher sicher zu dem zentral gelegenen Restaurant zu bringen. Zu dieser Zeit wird es auch am Boden sehr lebendig: jede Menge Krabben, die nach Essbarem suchen.
Am nächsten Tag (30. September) erkundigten wir weitere Stellen der Insel, auch mal die Ostküste und eine Palmenplantage aus alten Tagen. Ich war auch auf der Suche nach Esmeralda, die mit 17 anderen, jedoch jüngeren Schildkröten auf Bird Island lebt. Ich hatte zuvor gefragt, wie man Esmeralda erkennen könne und man sagte mir, das würde ich selbst feststellen. Nun, ich sah am frühen Morgen des 30. September tatsächlich eine riesige Schildkröte, aber als ich sie fotografiert und gefilmt hatte und mich herumdrehte, sah ich in einiger Entfernung einen kleinen Hügel. Und das war auch Esmeralda, unverkennbar.Esmeralda ist ein sehr kommunikatives Wesen. Wenn man mit ihm redet, wendet er seinen Kopf zu und es scheint, er lauscht aufmerksam und mit weisem Gesichtsausdruck der Stimme. Welch ein Gefühl, einem Lebewesen gegenüberzustehen, das 200 Jahre alt ist! Welche Ereignisse und welche Generation hat dieses Wesen überlebt!
Am Nachmittag gab es eine geführte Wanderung, auf der wir viele Informationen mitbekamen, die nur Insider vermitteln können. So erfuhren wir auch, dass sogar Vögel aus Sibirien nach Bird Island zum überwintern kommen: die Steinwälzer (Arenaria Interpres) und die Insel auch Eiablagestelle der Meeresschildkröten ist.
Wir hatten noch viel Zeit, die Naturschönheiten der Insel zu genießen, bevor wir am Nachmittag des 1. Oktober dann wieder nach Mahé zurückgeflogen sind. Zuvor hatten wir noch unser Mittagessen eingenommen und hatten das Glück, wieder auf Esmeralda zu treffen, mit der wir uns noch ein bisschen „unterhalten" konnten. Esmeralda ist ein guter und geduldiger Zuhörer!
Am 2. Oktober waren wir wieder bei Marise’s Freundin Ann-Mary Collet in Cascade eingeladen (siehe Foto mit Marise und Ann-Mary). Auch diesmal hatte sich Ann-Mary große Mühe gemacht, uns kulinarisch zu überraschen. Es war die letzte Möglichkeit für Marise und Ann-Mary miteinander zu plaudern und so wurde es relativ spät, als wir nach Hause fuhren.
Am darauffolgenden Tag (Sonntag, 3. Oktober) waren wir nur noch bei Marise’s Familie. Jeder von uns war sehr traurig, dass wir uns bald verabschieden mussten. Wir können ja nur alle zwei Jahre auf die Seychellen fliegen und wissen daher nie, ob wir uns jemals wiedersehen. Marise’s Eltern sind beide weit über siebzig Jahre alt und haben auch viele gesundheitliche Probleme. Ihre Großmutter ist 94 und es geht ihr nicht anders. Das schlimme ist, dass Marise keine Geschwister hat und so niemand da ist, der sich um ihre Eltern und ihre Großmutter kümmert. Das tut sehr weh und entsprechend schlimm war die Stimmung.
Diese Stimmung änderte sich natürlich auch nicht am letzten Tage unseres Aufenthaltes, am 4. Oktober. Da unser Flug erst für den Abend vorgesehen war, saßen wir meist wortlos zusammen. Gott sei Dank kam am Nachmittag eine Nachbarin meiner Schwiegereltern, die eine besonders einnehmende Art von Humor hat und damit jeden zum Lachen bringen kann.Gegen 17.30h verließen wir Machabée in Richtung Flughafen. Marise’s Vater war mitgekommen und am Flughafen wartete auch Ann-Mary Collet auf uns. Es hieß Abschied nehmen und wir hoffen sehr, dass wir uns alle einigermaßen gesund wiedersehen können. Unsere Maschine der Condor (Flug DE-305) verließ pünktlich um 20.35h die Insel Mahé und brachte uns zunächst wieder nach Mombasa in Kenia, wo wir auch diesmal eine Stunde an Bord bleiben mussten, bevor die Fluggäste aus Mombasa einstiegen und wir unseren Weiterflug nach Frankfurt fortsetzen konnten, wo wir am 5-. Oktober um 7.00h morgens eintrafen. Mit dem Zubringerdienst von Leroux fuhren wir anschließend wieder nach Hause.
Wir werden die Eltern und Großmutter der Marise, die Sonne, den Strand, die üppige Vegetation und paradiesische Schönheit der Seychellen sehr vermissen...
© Volker Willschrey
Dillingen (Saar)