Dieses Spiel wird vor allem an Neujahr gespielt. Es besteht aus vier runden Stöcken, die an einer Seite abgeflacht sind. Zwei Mannschaften spielen gegeneinander und werfen abwechselnd die Stöcke in die Luft. Die Stöcke haben die Funktion von Würfeln; liegt die flache Seite oben, gibt es Punkte von eins bis vier, und tritt der seltene Fall ein, dass alle runden Seiten nach oben zeigen, dann gewinnt man sogar 5 Punkte. Je nach der Punktzahl werden Spielsteine übe ein Spielbrett bewegt (hierbei handelt es sich um eine Art Pferderennen), und wessen Stein zuerst das Ziel erreicht, gewinnt. Es zählt nicht allein die Freude am Sieg, sondern eben auch der Spass am Spiel. Wenn die Stöcke geworfen werden, dann regnet es ermutigende und anfeuernde Zurufe, das "Buh" fehlt natürlich auch nicht.
Häppchen und Getränke, die die Gastgeberin fürsorglich in Reichweite der Spieler gestellt hat, tragen ebenfalls zu Spass und Lautstärke bei. Wenn dieses Spiel gespielt wird, dann haben in jedem Fall auch die Nachbarn etwas davon. Koreanern fällt es meist nicht leicht, einem Ausländer die Spielregeln zu erklären, aber sie ermutigen ihn in jedem Fall zum Mitspielen.
Besonders Männer lieben dieses Spiel, das in Japan den Namen go trägt. Man benötigt dazu ein Spielbrett, das durch dünne Linien in Rechtecke unterteilt ist. Spielsteine werden auf die Kreuzungspunkte der Linien gesetzt. Ein Spieler erhält schwarze Steine, der andere weiße. Ziel ist es, die Steine des Gegners so einzukreisen, dass er sie nicht mehr bewegen kann. Dahin führen überaus komplizierte und komplexe Strategien, und viele Gebildete verbringen lange Stunden am Spielbrett. Sitzen sich bekannte Paduk - Spieler gegenüber, so werden die Kämpfe sogar im Fernsehen übertragen. Paduk erfordert Konzentration und Zeit. Aus unerfindlichen Gründen wird es besonders gerne von Immobilienmaklern gespielt.
Ein Spiel, das Verwandtschaft mit dem Schach besitzt. Jeder Spieler verfügt über 16 Figuren; insgesamt gibt es sieben verschiedene Arten von Spielfiguren. Sie werden an einem Spielbrett mit zehn waagerechten und neun senkrechten Linien bewegt. Der Spieler, der die Figuren seines Gegners einkreist und ihnen keine Bewegungsmöglichkeiten mehr lässt, hat das Spiel gewonnen. Changgi erfreut sich unter der arbeitenden Bevölkerung besonderer Popularität. Es gibt Spielbretter und Figuren in den verschiedensten Größen; Spiele in Taschenformat werden häufig zu Ausflügen und Picknicks mitgenommen.
Diese koreanische Version einer Wippe unterscheidet sich von ihren westlichen Gegenstücken: Ein langes Brett wird über einen mit Reisstroh gefüllten Sack gelegt, und die Spielerinnen – Nôlddwigi ist besonders bei Frauen beliebt - stehen auf den Enden des Brettes. Dann springt eine der beiden hoch und herunter und schleudert durch ihr Gewicht die andere in die Luft. Dies setzt sich fort, und die Geschicklichkeit besteht darin, die Bewegungen zu koordinieren. Das Spiel war besonders während der Choson - Dynastie beliebt, als die Frauen hinter den hohen Mauern der Grundstücke geradezu eingesperrt waren. Durch das Springen und Hochgeschleudert werden erhofften sie sich einen Blick auf die Außenwelt.
Gleichzeitig diente das Spiel als eine gute Gymnastik für Frauen, die zu Hause eingesperrt und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt waren. In den großen Städten wird man diesem Spiel kaum noch zuschauen können, aber im ,,Folk Village" südlich von Seoul, in der Nähe der alten Festung Suwon, können auch ausländische Touristen ihre Geschicklichkeit im Nôlddwigi unter Beweis stellen.
Am Neujahrsfest des Mondjahres, das gewöhnlich Anfang Februar gefeiert wird, lassen Jungen ihre Drachen steigen (yônnalligi). Koreanische Drachen sind meist von weißer Grundfarbe mit einem Muster in rot, blau und gelb und mit einem großen Loch in der Mitte versehen. Anders als europäische Drachen, die meist rhombenförmig sind, sind koreanische Drachen rechteckig geschnitten. Jeder will natürlich seinen Drachen besonders hoch steigen lassen, und manchmal kleben die Jungen Glassplitter an ihre Drachenschnur und versuchen damit, die Schnüre ihrer Konkurrenten zu durchschneiden. Nach altem Brauch schreiben sie am letzten Tag des ersten Mondmonats „Fort mit dem Unheil, willkommen Glück" auf ihre Drachen, lassen sie steigen und schneiden dann die Schnur durch - in dem festen Glauben, dass das Unglück ihrer Familie mit dem Drachen auf- und davonflöge.
Die koreanische Schaukel kûne wird überwiegend als Frauensport betrieben. Die Schaukel, bestehend aus einem dicken Tau, wird an einem kräftigen Baumast oder an besonderen Gestell befestigt. Die Spieler stehen dann, ähnlich wie bei einem Trapez auf der Schaukel und versuchen, möglichst hoch in die Luft zu schwingen. Ein besonders schöner Anblick bietet sich, wenn koreanische Mädchen, einzeln oder zu zweit im farbenfrohen Hanbok auf der Schaukel stehen. Auch an dieser Sportart kann der Tourist im ,,Folk Village" versuchen.
Sumo bezeichnet die traditionelle japanische Art des Ringkampfes, die in der Regel von Profiringern aufgeführt wird, deren Gewicht zwischen 90 und 140 Kilo liegt. Der Kampfplatz ist ein Rund von 4,55 Meter Durchmesser aus gestampftem Lehm, das mit Säcken begrenzt ist die mit Erde gefüllt sind. Ziel ist den Gegner entweder aus dem Rund zu drängen oder zu werfen oder ihn zu zwingen den Boden mit einem anderen Körperteil als den Fußsohlen zu berühren. Sumo wird 717 erstmals als Kampfsportart am kaiserlichen Hof erwähnt, ist aber schon einige Jahrhunderte älter. Im Laufe der Zeit stieg es zu einer ritterlichen Kunst auf und wurde ab etwa 1640 professionalisiert. Soweit zum Sumo, kommen wir nun zur koreanischen Variante:
Auch in Korea gibt es eine traditionelle Form des Ringkampfes. Sie heißt Ssirum. Dieser ursprünglich volkstümliche Wettkampf, der sich anfänglich vor allem bei Bauern und Fischern großer Beliebtheit erfreute, soll als Kampfstil bereits 1800 bis 2000 Jahre alt sein. Die ersten Belege stammen aus dem späten 5. Jahrhundert nach Christus. Es sind Wandmalereien in einem Grab das sich heute jenseits der nordkoreanischen Grenze in China befindet. Damals gehörte dieses Gebiet zum koreanischen Koguryo-Reich. Die Wandmalerei zeigt 2 ringende Männer mit dem charakteristischen um Bein und Hüfte geschlungenen Stoffgürtel und einem daneben stehenden Schiedsrichter. An dem Stoffgürtel lässt sich erkennen, dass es sich zweifelsohne um den koreanischen Ringkampf handelt, denn weder der mongolische Ringstil, der als der älteste in der Region gilt, noch der chinesische oder der japanische kennen diese Stoffgürtel. Es gab jedoch auch in Korea eine Ringstilvariante ohne Gürtel, die sich aber nicht mehr weiter entwickelt hat. Historisch gesehen gehen mittlerweile viele Fachleute davon aus, dass sich das Ringen von der Mongolei über China nach Korea und von dort nach Japan verbreitete. Auch der Name legt diesen Schluss nah. Zur Zeit der chinesischen Kang-Dynastie von 618 bis 907 vor Christus war die Bezeichnung für Ringkampf ursprünglich Sangpu. Die koreanische Aussprache der zur Grunde liegenden chinesischen Zeichen war Sangbak, was ein Synonym für Ssirum ist. Die Japaner sprechen die selben beiden Zeichen auf Grund der Eigenheiten ihrer Sprache als Sumo aus. Ähnlich wie in Japan auch entwickelte sich Ssirum im Laufe der Jahrhunderte zu hohem Ansehen und großer Popularität. Auf Zeichnungen aus dem 14. Jahrhundert belegen, dass Ssirum-Kämpfe zur Unterhaltung während der Bankette am Königshof abgehalten wurden. Ssirum-Wettkämpfe waren häufig Bestandteil von hohen Festen im Jahreskreislauf. Besonders zu nennen ist das Tano-Fest am 5. Tag des 5. Lunarmonats. Für die Wettkämpfe wurde ein großer Platz am Dorfeingang oder in der Dorfmitte freigemacht, der mit Sand bestreut wurde, um die Ringer vor Verletzungen zu schützen. Der Ring wurde an 4 Ecken durch Stangen markiert, die mit goldfarbenen Streifen versehen waren. Die Ssirum-Kämpfer, die Ssirum-kun standen beim Volk im Ansehen. Schon früh gab es Profikämpfer die von Wettkampf zu Wettkampf zogen. Dem Sieger eines solchen Wettkampfes winkte üblicherweise ein Bulle als Preis, Reis und Stoff. Übrigens musste der Sieger den lebenden Bullen auf seinem Rücken eine Runde im Ring herumtragen. Heute gibt es keinen lebenden Bullen mehr, sondern nur eine Siegestrophäe in Bullenform, dazu natürlich Preisgelder in Höhe von mehreren Zehntausend Euro und gut dotierte Werbeverträge. Der Bulle war früher jedoch nicht nur Symbol für Stärke, sondern hatte in der damaligen Agrargesellschaft durchaus hohen praktischen Wert. Der Sieger des Tano-Wettkampfes erhielt den Titel Shang-sa, was soviel wie "super starker Mann" bedeutet.
Dem koreanischen Ssirum-Verband ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen Ssirum zu einer der beliebtesten Zuschauersportart in Korea zu machen. Zu diesem Zweck wird drei Mal pro Jahr die Top Super strong Man Compition abgehalten und 4 mal der Superstrong Man Contest nach Gewichtsklassen. Diese Wettkämpfe, die als Gruppen- oder Einzelkämpfe durchgeführt werden, werden meist auch im Fernsehen übertragen. Dabei geht man in der Moderation auch auf die Geschichte der Sportart ein und erklärt die wichtigsten Techniken. Gekämpft wird heute in einem mit Sand ausgestreutem Rund, das ähnlich einer Plattform leicht erhöht ist. Der Durchmesser des Rings beträgt 8 Meter, der Ring ist damit fast doppelt so groß wie ein Sumo-Ring. Während man früher keine Einteilung in Gewichtsklassen kannte, werden die Profis mittlerweile in zwei Gewichtsklassen eingeteilt, die nach berühmten Bergen auf der koreanischen Halbinsel benannt sind. Unter 100 Kilo ist die Halla - Klasse, über 100 Kilo die Taekdo - Klasse. Ab 2003 soll jedoch nach einer Einteilung in drei Klassen gekämpft werden. Unter 90 Kilo die Kumgang - Klasse, von 90 bis 105 Kilo die Halla - Klasse und über 105 Kilo die Paekdo - Klasse. Amateure haben darüber hinaus ihre eigenen Gewichtsklassen wie Eichhörnchen, Hasen oder Hirschklasse.
Der rote bzw. blaue Satba, also der für den koreanischen Ringstil charakteristische Stoffgürtel wird so getragen, dass eine Schlinge das rechte Bein umgibt und das lange Hüftteil locker genug sitzt um keine Behinderung darzustellen. Das Hüftteil und die Schlinge müssen an der Mittellinie des rechten Oberschenkels verbunden werden. Vor dem Wettkampf verbeugen sich die beiden Kämpfer vor einander und vor der Richterbühne. Dann setzen sie sich und halten den Satba. Anschließend knien sie sich auf den Boden, wobei die Beine 10 bis 30 cm auseinander sind. Dann bringen sie gleichzeitig ihre Schultern zusammen und packen sich am Satba. Die rechte Hand reicht dabei über die linke Hüfte des Gegners und packt den Stoffgürtel am Rücken. Auf dem Pfiff des Schiedsrichters beginnt der Kampf. Reißt der Gürtel, wird der Kampf unterbrochen. Die Dauer des Kampfes variiert je nach Kategorie ab 2 Minuten aufwärts. Durch verschiedene Techniken wird versucht den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wie auch beim Sumo gilt der Kämpfer als unterlegen, der den Grund mit irgendeinem Körperteil oberhalb des Knies berührt oder aus dem Ring tritt. Stößt einer der Ringer seinen Gegner absichtlich aus dem Ring oder tritt er durch einen Fehler aus dem Rund, gibt es eine Verwarnung. Endet der Kampf aber in Folge des natürlichen Ablaufs einer Ssirum-Bewegung außerhalb des Rings, so gewinnt der Kämpfer, dessen Bewegung dazu geführt hat. Hals zu drücken, die Augen zuhalten, mit dem Kopf stoßen, Arme verdrehen, mit den Füssen treten oder mit der Faust schlagen, ja auch verbale Gewalt, das alles sind unsportliche Handlungen die zur Disqualifikation führen.
Übrigens heißt es dass die koreanischen Judokas bei internationalen Wettkämpfen öfters gegen die Japaner in deren Nationalsportart gewinnen, seit dem die koreanischen Judoka ihrer Technik ein Quäntchen spezieller Ssirum-Techniken hinzugefügt haben. Wie dem auch sei, Ssirum genießt in Korea so große Beliebtheit, dass es auch in den Schulen und an den Universitäten angeboten wird und Wettkämpfe für Schüler und Studenten stattfinden. Bei diesen Wettkämpfen treten auch schon einmal zum Spaß sehr große und schwergewichtige Männer aus dem Publikum gegen die Ssirum-Fliegengewichte an, nur um die Erfahrung zu machen mit unglaublicher Leichtigkeit zu Fall gebracht zu werden.
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