le_tour_de_france.gif (8956 Byte)Erlebnisbericht Tour de France 2005

 

 

Am Samstag standen Manuel und ich um 5:30 Uhr auf, um 6:30 Uhr waren wir schon in der Stadtbahn in Richtung Marktplatz. Um 6:48 kam eine Stadtbahn welche dann nach Bad Herrenalb fuhr. Da hatten wir noch ausreichend Platz um unsere Beine auszustrecken. Nach einem 20minütigem Aufenthalt in Bad Herrenalb kam ein Shuttle-Bus, welcher uns ins Ortszentrum Dobel fuhr. Anschließend gingen wir in Richtung Hauptstraße um an die Bergwertung zu gelangen. Obwohl noch früh am Morgen auf der Alm (8:00 Uhr) war schon der ganze Ort auf den Beinen. Rechts und links der Hauptstraße standen schon viele PKWs mit ohne Wohnwagen. Je näher wir uns der Markierung der Bergwertung näherten, desto mehr Zuschauer hatten sich schon die besten Plätze gesichert. Viele Radtouristen hatten auf dem Berg übernachtet und frühstückten gerade vor dem Wohnwagen. Wir mussten, um später was zu sehen, gute 1500 Meter in Richtung Neuenbürg laufen. Da machten wir es uns mit frischen Brezeln, heißem Kaffee (aus der Thermoskanne und Sekt [alte Sitte von Tour de France Insidern) und selbstgemachtem Nudelsalat bequem. Je näher der Start in Pforzheim rückte, um so mehr Zuschauer kamen noch aus Richtung Dobel und Neuenbürg. Gegen 11:00 Uhr stand man dicht gedrängt am Wegesrand und so an die 250 Werbefahrzeuge, Pressewagen und Polizeiwagen fuhren an einem vorbei. Hin und wieder hatten sich einige Fahrradverrückte auf den steilen Weg in Richtung Bergwertung mit ihrem Fahrrad gemacht. Hat man denen zugejubelt und ihnen Beifall geklatscht, meinten einige Zuschauer dass die echten Profis kämen und der Jubel schallte bis in den Ort Dobel hinein.
Kurz nach 12:00 Uhr war der Hubschrauber zu hören und ein erster Rennfahrer kam herauf gespurtet. Irgendwie hatte ich den Riecher meine Digitalkamera auf "Bilderserie" einzustellen, d.h. ein Drücken auf den Auslöser brachte 4 Bilder. Bis der letzte Wagen an uns vorbei war, hat ca. 2 Minuten gedauert, hatte ich knapp 100 Fotos gemacht. Während die Rennfahrer an mir vorbei fuhren und ich das ganze fotografierte, wartete ich immer noch auf den Ami in gelb, der bis heute schon 6 mal die Tour de France gewonnen hat. Erst als ich mir die ganzen Aufnahmen ansah, sah ich dass ich den Lance Armstrong Seite an Seite mit Jan Ulrich, Alexander Klöten, Vinokourow, Salvadelli (Gewinner des Giro Italia 2005) und Jens Voigt fotografiert hatte. Neben uns standen welche aus Bremerhaven, die extra wegen der Tour nach Baden Württemberg gefahren sind. Die hatten nicht so ein Glück den Lance auf das Foto zu bekommen. Habe mit ihnen die Emailadresse ausgetauscht und gestern Abend einige Bilder zukommen lassen.

Nachdem der Besenwagen an uns vorbeigefahren ist, machten sich Zehntausende Zuschauer auf einen Schlag auf den Weg entweder in Richtung Dobel oder Pforzheim. Gegen 12:45 Uhr hatten wir wieder die Ortsmitte von Dobel erreicht. An einem Bratwurststand blieben wir dann stehen und reihten uns in die Wartenden. Schließlich waren wir an der Reihe. Während uns das Steak bzw. der Fleischkäse auf das Brötchen gelegt wurde, kam ein Helfer der sich erkundigte ob die am Grill was benötigen. Die Bedienung wollte noch Brötchen. Der Helfer meinte, er hätte heute Morgen 800 Stück vorbeigebracht.....


Gegen 13:00 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Rückweg nach Karlsruhe. An der Haltestelle standen eigentlich nicht so viele Leute herum und es hing ein Schild dass diese Haltestelle wegen der Tour nicht angefahren werden könnte. Manuel wollte die rund 5 km. nach Bad Herrenalb laufen. Direkt auf der Kreisstraße zu laufen wir mir doch zu gefährlich, denn jede Menge Autos und Radfahrer befanden sich darauf. Den Weg in Richtung Rotensol / Neusatz kannte ich von früher und ich nahm einen kleinen Umweg. Als wir dann kurz vor Neusatz waren, kam aus der Gegenrichtung ein Shuttle-Bus mit einer Frau am Steuer. Sie fragte uns wo wir hin wollten. Bad Herrenalb war im Prinzip von der Außenwelt abgeschnitten. So nahm sie uns mit zurück nach Dobel. Etwa  5 Minuten später kam ein Linienbus, welcher uns nach bis nach Pforzheim mitnahm.
Von Pforzheim aus fuhren einige Einsatzwagen, die Karlsruhe ansteuerten. Wir hatten das Glück, dass ein Bahnverbund bestehend aus 3 Stadtbahnen kam und als Eilzug nach Karlsruhe HBF fuhr. In Durlach hat er dann aus Pforzheim kommend das erste Mal gehalten. Müde und erschöpft kamen wir gegen 16:30 Uhr dann in Karlsruhe an und hatten das Glück, dass wir die letzten Kilometer dieser Tour-Etappe noch im Fernsehen verfolgen konnten.


Für mich als Radsportbegeisterter fiel am Samstag Ostern, Weihnachten, Jahresurlaub und Geburtstag an einem Tag zusammen.
Für Manuel war das ganze auch ein großes Ereignis, er hat nicht nach dem Mann in Gelb Ausschau gehalten, ihn interessierten die hübschen jungen Frauen in der Werbekarawane. Manuel bekam von jungen hübschen Mädels ein Schlüsselanhänger (von Bouger Telekom [Rennstall von Thomas Vöckler - war letztes Jahr 10 Tage in Gelb], eine Sonnenbrille des Rennstalls Iles Balears, sowie ein Kugelschreiber des Rennstalls Fasa Bortolo überreicht. Ich selbst bekam nur 2 Flaschen Nestle Aquarell (allerdings mit Edition Tour de France - Aufdruck) in die Hand gedrückt.

Manuel war auf der Rückfahrt so geschafft, dass er in der Stadtbahn eingeschlafen ist.

zu den Fotos:

Mannschaftsbusse - Flame Rouge (letzten 1000 Meter einer Tour-Etappe)

 Bergankunft Dobel  - Tour de France - Auffahrt zur Bergwertung "Cote du Dobel" - 3. Kategorie