Andong Chajon Nori - geistiges Kulturgut Nr. 24
Das Andong Chajon Nori wurde 1969 zum geistigen Kulturgut Nr. 24 bestimmt und stammt aus der Stadt Andong in der Kyonchong – Provinz (südosten Koreas und hat rund 200000 Einwohner). Chajon Nori heißt „Spiel mit dem Holzgestell. Da das Holzgestell Dongchae genannt wird, nennt man das Spiel auch Dongchae Nori.
Die Aufführung des Andong Chajon Nori ist ein ausgesprochen festliches Ereignis, bei dem sich die gesamte Einwohnerschaft eines Dorfes im Freien versammelt. Es wird in der Regel von Mannschaften aus Hunderten von kräftigen Männern ausgetragen, die ursprünglich je nach ihrem Geburtsort eingeteilt wurden. Dieses Spiel, das jedes Jahr nach dem Mondkalender am 1. Vollmond des Neuen Jahres „Daeborum“ aufgeführt wird (nach dem Sonnenkalender etwa Ende Februar) erfordert mehr als 3 Monate Vorbereitung.
Die Gruppe besteht aus zwei Parteien, einer Blauen für den Westen und eine Rote für den Osten. Jede Partei hat einen symbolischen Streitwagen, der auf einem hölzernen Dreieck mit einer Seitenlänge von rund 5 Metern besteht. An einer Spitze ist dieser „Streitwagen“ mit einem Seil umwickelt, und damit abgepolstert. Auf einen Steitwagen steht ein blau gekleideter Feldherr und auf dem anderen ein rot gekleideter. Beide Streitwagen werden von jeweils ca. 30 schwarzweiß bekleideten Männern getragen und mit den gepolsterten Spitzen gegeneinander gestoßen. Dabei gehen die Streitwagen vorne in die Höhe. Es geht bei diesem Spiel darum zu vermeiden, dass die Spitze des Streitwagens den Boden berührt oder einer der beiden Heerführer stürzt.
Chajon Nori hat ihren Ursprung in den kriegerischen Auseinandersetzungen der späten drei Königreiche. Zwischen dem späten Koryo – Reich und dem späten Paekche – Reich brach ein Krieg aus. Kyongmyong Wang, der erste König des späten Paekche – Reiches rückte mit seinen Truppen bis nach Andong vor. Dort konnte er jedoch von den Verwaltern der Andong – Region zurückgeschlagen werden. Das war zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Die Bewohner der Region Andong feierten diesen historischen Sieg und den wieder erlangten Frieden mit dem Spiel Chajon Nori.
Chajon Nori wird auch heute noch jedes Jahr einmal in Andong aufgeführt, es gibt sogar eine spezielle Vereinigung für die Verbreitung und Erhalt des Spiels. Diese Vereinigung veranstaltet jährlich bis zu 100 Trainingskurse im In- und Ausland. In den koreanischen Offiziersschulen gehört Chajon Nori im übrigen zum Korrigulum. 1969 wurde Chajon Nori zum ersten Mal im Ausland aufgeführt, und zwar in Los Angeles von den in den USA lebenden Koreanern. Dieses Spiel wurde im Jahre 1922 von den japanischen Besatzern verboten. Der Grund dafür mag darin liegen, dass dieses Spiel von beiden Mannschaften vor allem Kampfgeist, eine zielgerichtete Bündelung der Kraft der einzelnen Mannschaftsmitglieder und Zusammenhalt fordert. Keine ungefährliche Eigenschaften für die Besatzer.
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