Traditionelle koreanische Tänze

 

Von den Anfängen der Musik bis hin zum Techno-Beat in den Nachtclubs ist der Tanz immer ein Teil der koreanischen Musik. Wie sie präsentiert sich auch der koreanische Tanz in einer breiten und kontrastreichen Vielfalt von Stilarten und Ursprüngen.

Konfuzianische Rituale werden in der Regel von minimalen und würdevollen Bewegungen begleitet.; während des konfuzianischen Rituals, das heutzutage aufgeführt wird, verbeugen sich 64 männliche Tänzer in 8 Reihen langsam zur Musik. Das Ritual zu Ehren der mehr als 20 Herrscher der Choson-Dynastie wird von einem breiteren Spektrum an Bewegungen begleitet. Die Tänzer (wiederum 8 Reihen mit 8 Männer) sind in prächtige purpurfarbene Gewänder gekleidet, zusätzlich zu den ehrfurchtsvollen Verbeugungen kreisen sie ihre Arme und heben ihre Füße vom Boden. 

HoftanzDer höfische Tanz entwickelte sich unter dem Buddhismus, der dem Tanz liberaler gegenüberstand als der Konfuzianismus. In der Koryo-Zeit wurden kunstvolle Hoftänze von Frauen dargeboten mit Requisiten und prächtigen Kostümen. Tänze wie der Schmetterlingstanz, von Nonnen getanzt, der Zimbeltanz, von Mönchen getanzt, und der Solo - Trommeltanz, von einem Solotänzer dargeboten, wurden aufgeführt um Buddha zu bitten, Seelen in das Nirwana hineinzulassen. In der Geschichte, von der der Trommeltanz erzählt, versucht eine junge Frau von nicht geringem Charme einen Mönch zu verführen, indem sie sich in buddhistische Gewänder hüllt und eine überwältigende Vorstellung mit zwei Stöcken an einer Trommel gibt. Ihr Trommeln übt eine so starke Faszination aus, der er letztendlich nicht widerstehen kann.

Die meisten Kostüme, die bei höfischen Tänzen getragen werden, bedecken den ganzen Körper, die Beine sind unter langen Kleidern und Röcken verborgen. Welcher Art von Bewegung haben die Leute gesehen? Offensichtlich konzentrierte sich die Aufmerksamkeit nicht auf die volle und athletische Ausdehnung der Gliedmaßen und auf hohe Sprünge. Statt dessen beruhte die Schönheit dieser Tänze auf der Eleganz expressiver Gesten, weichen und gleichmäßigen Bewegungen und nicht nachlassender spiritueller Intensität.

Obgleich in den meisten traditionellen Tänzen sowohl buddhistische als auch konfuzianische Einflüsse zu finden sind, zählen die meisten der heute noch erhaltenen Tänze zu den volkstümlichen: schamanische Tänze und Bauerntänze, in denen die Tänzer grundlegenden Bewegungen folgen und diese improvisieren. Die Schamanin oder Mudang, das Verbindungsglied zwischen den Menschen und den Göttern, führte Tanzrituale auf, um bspw. die Geister der Toten zu beschwichtigen oder um Glück zu bitten. Ob es sich um die hypnotischen, hemmungslosen Bewegungen eines schamanischen Rituals handelt oder um die eleganten Bewegungen des Salp´uri, der schamanische Tanz hat einen kraftvollen Rhythmus und ist so emotionsgeladen, dass es unmöglich ist, nicht davon gefesselt zu sein. Viele der auf dem Schamanismuss beruhenden Tänze basieren auf einer hervorragenden Gewandtheit des Ausdrucks in komplexen und raffinierten Rhythmen.

Auch   zahlreiche Bauerntänze sind vom Schamanismuss beeinflusst. Dem Mondkalender entsprechend werden Bauerntänze für gewöhnlich zweimal im Jahr aufgeführt, sie sind farbenprächtig und voller Vitalität. Abwechselnd springend und sich auf dem Boden verbeugend, folgen Tänzer dem GesT´alch´um - Maskentanzang und dem Rhythmus des Kkaengwari. Der populärste Tanz volkstümlicher Herkunft ist heutzutage jedoch der Maskentanz, T´alch´um. Er ist sowohl Schauspiel als auch Tanz und macht sich in komischen Szenen mit Schamanen, korrupten Mönchen, dickköpfigen Adligen, zänkischen Weibern usw. über den Adel lustig. Die Tänzer tragen stilisierte Masken, die die Charaktere ausdrücken, mit weiten Sprünge und ausholenden Bewegungen der Köpfe erzählen sie die Geschichten.
Früher wurden diese Tänze in kleinen Dörfern dargeboten, heutzutage sehen die Menschen sie in modernen Konzerthallen. Um mit diesen Veränderungen  Schritt zu halten, haben koreanische Tänzer kontinuierlich daran gearbeitet, neue Formen und Traditionen zu beherrschen. Erst in diesem Jahrhundert gingen sie nach Übersee, um dort zu lernen, brachten bei ihrer Rückkehr andere Techniken mit. Die erste Ballettgruppe wurde in den späten 40er Jahren nach der Befreiung Koreas von der japanischen Herrschaft ins Leben gerufen. Die Techniken des Balletts sind für die meisten koreanischen Tänzer heute noch eine solide Grundlage. Auch moderne Tanzschulen haben sich in Korea etabliert, angefangen bei der Martha-Graham-Technik. Interessant ist, dass die neuesten und stärksten Trends im modernen koreanischen Tanz neue Stilrichtungen mit traditionellen Tanzbewegungen kombinieren und so fortwährend neuartige Bewegungen kreieren, die einzigartig koreanisch sind. 

 


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