Durchschnittlich werden von Radio Korea International jeden Samstag 2 Hörerfragen beantwortet. Die Beantwortung der interessantesten Fragen stelle ich in meiner Homepage zusammen.
Um die Seite nicht zu lange werden zu lassen, habe ich die Antworten vor April 2004 zu einem Fragenkatalog alphabetisch zusammengestellt.
Die Antworten ab April 2004 finden sich auf dieser Seite:
Frühjahrsblumen in Korea
KTX - der koreanische Hochgeschwindigkeitszug
In Korea sind an die 4500 verschiedene Pflanzenarten heimisch. Etwa 30davon sind Bäume, der Rest machen Blumen und Kräuter aus, wobei sich im letzteren nicht immer unterscheiden lässt. Viele dieser Kräuter wurden und werden gesammelt um sie entweder auf den Esstisch zu bringen oder aber um Krankheiten zu heilen. Wollte früher eine Frau heiraten, musste sie sich durchaus darauf gefasst machen dass die potentielle Schwiegerfamilie erst einmal ihr Wissen über Kräuter und Pflanzen testete. Wie eng der Zusammenhang zwischen Pflanzen und Kräuter ist, wird an der Bedeutung des Adonis Amorencis ( dem Amor Adonisröschen ) klar. Das Amor Adonisröschen ist ist in Korea die erste Pflanze die ihren Blütenkopf durch den Schnee steckt. Die Wurzeln dieser gelb blühenden Pflanze, die an eine Mischung zwischen Dotterblumen und Buschröschen erinnert, geben Hitze ab. Sie wird daher in Korea auch "Blume die das Eis schmilzt" bzw. "Pflanze des Wohlstands und des langen Lebens" genannt. Die letztere Bezeichnung spielt natürlich auf die Hartnäckigkeit der Pflanze an, sich Schnee und Eis zu widersetzen. Auf dem Halla-Berg auf der Insel Jeju (das ist die südlichste Region von Korea) blüht das Adonisröschen bereits im Januar. Das Adonisröschen enthält zwar giftige Substanzen, seine Wurzeln wurden in der Volksmedizin gebraucht um Schmerzen zu lindern das Herz und den Darmtrakt zu stärken und um Abszesse zu behandeln.
Kurz nach dem Adonisröschen drängen sich weitere Pflanzen an die Sonne. So z.B. das Moschuskraut, das asiatische Lederblümchen und verschiedene Winterlingarten, die kaum mehr als 5 cm. hoch sind. Unbedingt erwähnt werden muss die Februarorchidee, einer Orchideenart mit vergleichsweise kleinen Blüten und schmalen gräserartigen Blättern. Diese Orchideen wuchsen einst in rauen Mengen wild auf der Insel Jeju, sowie den Küsten- und Bergsregionen des zentralen Landesteils.
Als repräsentative Frühlingsblume ist noch Olaeji zu nennen, eine Lilienart mit wunderschönen lilafarbenen Blüten. Olaeji blüht nur hoch in den Bergen, wo der Boden besonders fruchtbar ist. Im März zeigen sich die ersten Blüten auf der Insel Gojae-do, dann in der südlichen Kyongsan-Provinz und von da weiter nach Norden. Olaeji ist sehr stärkehaltig weshalb man die Stärke zum Kochen der Wäsche daraus gewonnen hat. Darüber hinaus ist Olaeji nährstoffreich und daher nicht nur bei Menschen auf dem Esstisch beliebt, sondern auch bei Gebirgstieren wie Wildschweine und Bären. Praktischerweise ist sie noch gut für den Magen und wird als Tonikum gebraucht.
Ein weiterer Frühlingsbote in Korea ist Halmigo, eine Küchenschellenart. Die Blütenblätter sind tiefrot und mit feinen weißen Härchen besetzt. Die weißen Haare und die Tatsache dass die Blüten wie ein im Alter gekrümmter Rücken leicht nach unten geneigt ist, verdankt die Blume ihren Namen, denn Halmigo bedeutet Großmutterblume. Eigentlich ist die Pflanze giftig. Die Wurzeln werden aber in Kräutergetränken verwendet und wirken entzündungshemmend, astringierend und schmerzstillend. Durchfall, Malaria, Neuralgien und Wehen können damit behandelt werden. In der kühlen Feuchtigkeit der schattigen Täler wächst eine koreanische Anemonenart, die beim kleinsten Windhauch zu erzittern und ihre Blätter abzuwerfen droht. Anemone bedeutet Tochter des Windes.
Von besonderem Glanz ist die japanische Grünähre, die kerzengerade im Schatten der Wälder wächst. Die hellgrün-weiß-gestreifte Blüte ähnelt einem schmalen Trichter, dessen vorderer Teil verkürzt ist. In der Mitte des Trichters erhebt sich ein hellgrüner Stempel über den sich schützend der hintere Teil des Trichters erhebt. Der Waldmohn hat einen schlanken Stängel der, wenn man ihn anschneidet, eine milchig orangenfarbene Flüssigkeit ausblutet. Wie alle Mitglieder der Mohnpflanzen ist auch diese Pflanze giftig. Sobald diese Pflanze blüht, zieht sie Schmetterlinge in rauen Mengen an, so dass sie in Korea als wahrer Bote des Frühlings gilt.
In Korea blühen an die 60 verschiedene Veilchenarten, darunter gefleckte Arten und eine Variante, die bis zu 30 cm hoch wird. Veilchen, mit ihren leicht gebeugten Köpfchen machen gerade zu einen meditativen Eindruck und scheinen den Betrachter dazu einzuladen doch einmal über sie und vielleicht auch über sich selbst nachzudenken. In Korea wird die ganze Pflanze für medizinische Zwecke verwendet, sie soll u.a. hustenlösende Substanzen enthalten. Die jungen Blätter kommen auch manchmal auf den Tisch. Übrigens ist das Veilchen die Nationalblume Griechenlands. Maria, der Mutter Jesu, zugeordnet ist sie ein Zeichen der Demut.
( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 03.04.2004 auf die Frage von Ulrich Peschken )
Frühjahrsblumen in Korea
KTX - der koreanische Hochgeschwindigkeitszug
Der schlanke, stromlinienförmige KTX erreicht eine Geschwindigkeit von 300 km/h. Der Zug hat 18 Passagierwagen mit insgesamt 935 Sitzen, davon 127 besonders geräumige Sitze für die 1. Klasse. Die Sitze sind nach ergonomischem Prinzipien entworfen und sollen Müdigkeit reduzieren. Sie sind den durchschnittlichen Körpermassen der Koreaner angepasst. Allerdings haben sich da möglicherweise bereits Veränderungen ergeben, denn die Reisenden empfinden nach ersten Umfragen die Sitze allgemein als eher unbequem und zu eng im Vergleich mit den breiteren Sitzen des Semaul-Expresses, des bisherigen koreanischen Spitzen-Expresses. Außerdem hat es in den ersten Tagen erhebliche Beschwerden gegeben, dass sich die Sitze im Gegensatz zu den Sitzen der herkömmlichen Expresszüge nicht in der Richtung verstellen lassen. Ein Teil der Passagiere wird gezwungen gegen die Fahrtrichtung zu fahren. Mittlerweile überlegt man bereits 5% Ermäßigung für Sitzplätze gegen die Fahrtrichtung zu gewähren. Das Argument der Verantwortlichen "In Europa fährt man ja auch gegen die Fahrtrichtung und dort auch die Sitze nicht so breit seien", hat keinen der diesbezüglich verwöhnten Koreaner überzeugt.
Das Innern des Zuges erinnert an ein Flugzeug. Besonderes Gewicht hat man auf die Sicherheit gelegt. Sitze und Vorhänge sind aus feuerfestem Material, die Fensterscheiben sind hart wie Stahl. Der KTX kann bei Kollisionen Schockenergien von 2 Megajoule absorbieren. Die Schockabsorbierungsvorrichtung des Zuges ist aus einem speziellen Material, in der Form von Bienenwaben konstruiert. Der Betrieb des Zuges läuft vollautomatisch, wobei der Zugführer den Betriebsstatus anhand eines empfindlichen Sensorensystem überwachen kann. Dazu gehört z.B. ein automatisches Warnsystem, das sofort reagiert wenn es zu kleinsten Betriebsstörungen kommt, oder der Zugführer einnickt. Werden nach einem Warnsignal keine angemessenen Maßnahmen zur Behebung des Problems getroffen, wird der Zug automatisch gestoppt. Der KTX hat darüber hinaus ein stromsparendes, dreifaches Bremssystem mit Reibungsbremse, Widerstandsbremse und Rückgewinnungsbremse.
Im Innern der Passagierwagen sorgen an der Decke aufgehängte Flachbildschirme für Unterhaltung während der Fahrt. Ein Speisewagen hat der KTX nicht, was angesichts der relativ kurzen Fahrtzeiten (selbst für die längsten Strecken) auch nicht so wahnsinnig notwendig erscheint. Für die 409 Kilometer von Seoul nach Busan braucht der KTX nur 2 Stunden und 40 Minuten. 2010, wenn die ganze Strecke ausgebaut ist, werden es nur noch 1 Stunde und 56 Minuten sein. Für die 411,4 Kilometer lange Strecke von Seoul nach Mokpo muss man 2 Stunden und 58 Minuten rechnen.
Wer Hunger oder Durst hat, kann sich an einem der Automaten bedienen. Zudem serviert das Zugpersonal kleine Snacks und Getränke. Internet- und Faxdienste bietet der KTX zur Zeit noch nicht, für die Zukunft geplant ist aber ein kabelloser Internetanschluss und Aufladegeräte für Handys.
Für die Strecke von Seoul nach Busan zahlt man regulär 45.000 Won, etwa 31 Euro für eine Richtung. Mit dem Semaul-Expresszug, der die Strecke in 4:10 Stunden zurücklegt, zahlt man 36.800 Won, ca. 25 Euro. Mit dem Flugzeug schafft man die Strecke in 1 Stunde und bezahlt 70.500 Won, etwa 49 Euro. Mit dem Expressbus braucht man 5:20 Stunden und bezahlt 27.500 Won, etwa 19 Euro. Dazu bietet der KTX noch einige Ermäßigungen für Frühbucher und regelmäßige Kunden, so dass günstigstenfalls ein Ticket für Seoul - Busan bereits für 31.500 Won, rund 22 Euro zu haben ist, was billiger als mit dem herkömmlichen Semaul-Express ist.
Darüber hinaus gelten auch die sonst üblichen Ermäßigungen wie 50% für Kinder, Behinderte und Bürger, denen nationale Auszeichnungen verliehen wurden. 5% für Bahnangehörige, 10% für Gruppen über 10 Personen und bis zu 60% für Inhaber von Monatstickets. Außerdem soll bei Verspätungen je nach Länge der Verspätung ein bestimmter Betrag der Fahrkartenkosten zurückerstattet werden.
Man erhofft sich vom KTX einen Aufschwung in der Logistik-, Freizeit- und Vergnügungsindustrie, da 10 Orte innerhalb von Korea in kürzester Zeit erreicht werden können. Das hat z.B. in Taeson, das 49 KTX-Minuten von Seoul entfernt liegt, schon zu einer Verdoppelung der Immobilienpreise geführt. Dieser Trend hängt aber auch mit den Dezentralisierungsversuchen der Regierung un der geplanten Verlagerung der Verwaltungshauptstadt in das Zentrum des Landes zusammen.
Die Fluggesellschaften sehen sich allerdings schon vom KTX bedroht. Einige Inlandsflugrouten wurden bereits zurückgefahren, während man sich gleichzeitig um eine Verbesserung des Service bemüht, in dem man neben den Getränken auch Snacks serviert. Auch der Einzelhandel in den Provinzen sieht sich bedroht, da man erwartet dass viele Kunden die Gelegenheit wahrnehmen werden mal schnell zum Shoppen nach Seoul fahren und das größere und vielfältigere Angebot der Hauptstadt zu nutzen.
Als negativ empfinden die Verbraucher auch dass mit dem Einsatz des KTX die bisherigen Expresszüge Semaul und Mugunghwa an mehr Bahnhöfen halten als bisher, so dass sich die Fahrtzeit zum Teil um 30 bis 40 Minuten verlängert. Der Preis bleibt wie wohl gleich.
Der KTX hatte einen insgesamt erfolgreichen Start, es gab aber auch bereits kleinere Verzögerungen durch Stromausfälle oder Tiere auf den Gleisen.
( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 10.04.2004 auf die Frage von Anton Kärcher )
zurück zur Startseite Sitemap Suchmaschine Links
Mein Hobby Rundfunk aus 5 Erdteilen QSL - Karten aus aller Welt Meine Logs Hobby-Abkürzungen RKI -
Emailhörerclub RKI - QSL - Karten Wetter und Devisen koreanische Kultur in Deutschland Literatur Kochecke Kalender
Downloads Reiseberichte Geschichte Koreas Traditionelle koreanische Tänze Pansori koreanische Musikinstrumente
Bildungswesen in Korea Provinzen und Parteien Koreas Chongmyo - Zeremonie Kurzbiografie