Kurzbiografie ( IV )
bedeutender Persönlichkeiten der Choson - Dynastie
aus der gleichnamigen Dienstag - Sendereihe von Radio Korea International
Zur Kurzbiografie - Übersicht:
Pak Chi-Won (* 1737 - + 1805), ein Positivist und gleichzeitig ein Romanschriftsteller der späten Choson-Dynastie
Kim Hung-Do ( * 1745 - ~ + 1814) , der einen neuen Stil der Malerei in der Choson - Dynastie entwickelte
König Chongjo (* 1752 - + 1800), der sich für die Leseförderung einsetzte
Chong Yagyong (* 1762 - + 1836), der den Positivismus der späten Choson-Dynastie vervollständigte
Hung Jung-Mae (*1771 - + 1812), ein Führer eines Volksaufstandes
Kim Chong-Ho ( + 1864) ein Geograph der späten Choson - Dynastie
Yi Ha-Ung ein Vorkämpfer der entschlossenen politischen Reformen
Königin Myongson ( * 1815 - + 20.08.1895) und ihr tragisches Schicksal
Choe Che-U ( * 28.10.1824 - + 1864), der Gründer des Tonghak
Choe Shi-Hyung (* 1827 - + 1898), der entschlossene Verschwörer
O Kyong-Sok (*1831 - + 1879), ein reformorientierter Dolmetscher im späten Choson
Kim Hung-Ship (* 1842 - + 1896), der Anführer der fortschrittlichen Reformkräfte im späten Choson
Yi Dong-In ( ~ 1849 - 1881 ), ein mysteriöser buddhistischer Mönch, der für Reform und Öffnung des Landes eintrat
Kim Ok-Kyun ( *1851 - + 1894), ein radikaler Reformpolitiker der späten Choson - Dynastie
Chun Bong-jun, (* 1855 - + 1895) der Anführer der Bauernarmee des Tonghak
Park Young-Hyo (*1861 - + 1939), reformorientierter Politiker der späten Choson-Dynastie
So Chae-P´il (* 1864 - + 1959), Befürworter des liberal-demokratischen Denkens
Pak Chi-Won, der zwischen 1737 und 1805 lebte, war ein Vertreter der sogenannten nördlichen Schule. Die Angehörigen der nördlichen Schule behaupteten, dass Choson die Wissenschaften und die Kultur Chinas, das nördlich Chosons liegt, aufnehmen und lernen muss um reich und stark zu werden. Pak Chi-Won befürwortete, die Grundlage für den Wohlstand des Staates durch Außenhandel zu schaffen. Die Grundlage seines wissenschaftlichen Denkens beruhte darauf, das Volk von Armut und Krankheiten zu befreien und die Lebensverhältnisse des Volkes zu verbessern. Pak Chi-Won wurde in Seoul geboren, sein Vater starb sehr früh und er wuchs unter der Obhut seines Großvaters auf. Er heiratete mit 16 Jahren und begann sich dem Onkel seiner Frau als Lehrer, der Wissenschaft zu widmen. Aus seinem positivistisches und reformerisches Denken übte Hong Tae-Young, der persönlich in China - damals der Ming-Dynastie - war und dort die westliche Kultur kennen lernte, einen großen Einfluss aus. Pak Chi-Won gab in seinem seiner Bücher zu, dass er von der Theorie Hong Tae-Youngs, dass sich die Erde um die eigene Achse dreht, tief beeindruckt war, dass ihn diese Theorie philosophisch erleuchtet habe. Er lernte durch Hong Tae-Young die große Welt der neuen Wissenschaft kennen und fing an, sein Interesse und Verständnis für die westlichen Wissenschaften zu erhöhen und erweitern. Als er 43 Jahre alt war, hatte er die Gelegenheit China zu besuchen. Er war von dem Wohlstand und der hochentwickelten Kultur Chinas beeindruckt. Er kam zu der Erkenntnis, dass die entwickelten westlichen Wissenschaften und Technologien das Leben der Bevölkerung wohlhabend mache. Sein kurzer Aufenthalt in China diente als eine wichtige Gelegenheit für die Orientierung seines reformerischen, positivistischen Denkens. Er behauptete, dass man die Kultur Chinas, d.h. eigentlich die westliche Kultur aktiv aufnehmen und entsprechend der Verhältnisse in Choson entwickeln muss. Er setzte sich z.B. für die Einführung der Wagen ein. Er sprach wie folgt: "Viele sagen, dass die Wege in Choson zu eng und deshalb für Wagen nicht geeignet seien. Die Wege sind aber so eng, weil wir keine Wagen benutzen. Wenn man Wagen einführen und benutzen würde, würden die Wege auch verbreitert und geebnet. Das Denken Pak Chi-Wons ist vor allem in seinem 26bändigen Buch Yonamjip festgehalten. Das Buch wurde nach seinem zweimonatigen Chinareise in Form eines Tagebuches verfasst. Er stellt in diesem Buch die Kultur Chinas vor und kritisierte auf dieser Basis die Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur des damaligen Chosons. Er hinterließ auch viele Romane, die in chinesischen Schriftzeichen geschrieben wurden. Er kritisierte in den Romanen die Verdorbenheit des damaligen Adelstandes und prophezeite eine neue Gesellschaft mit einem neuen Menschenbild. Im Roman Hochinson, einem seinem berühmtesten Werke, kritisierte er humoristisch und sarkastisch das verdorbene Lebensbild von damals. Er betonte im Roman, dass für die Schaffung eines idealen Staates eine Gesellschaft Voraussetzung sei, in der die Gleichheit aller gewährleistet ist.
Chong Yagyong, der von 1762 bis 1836 lebte, war ein großer Gelehrter und Wissenschaftler, der die Renaissance der späten Choson-Dynastie anführte und die Grundlagen für die moderne Zeit schaffte. Er hinterlies viele Bücher über Reformen und die Verwirklichung einer idealen Gesellschaft. Diese ausgezeichneten Bücher entstanden meistens in den 18 Jahren, die er in einem Landkreis an der südwestlichen Küste in Verbannung verbringen musste. Schon allein diese Tatsache zeigt, wie groß und stark sein Ideal und Verlangen war die Realität zu reformieren. Song Ja-Young war ein gutherziges und kluges Kind, dass er mit 7 Jahren Gedichte schrieb und damit die Menschen in seiner Umgebung überraschte. Er bestand 1783 zum ersten Mal das Staatsexamen und trat anschließend in den Staatsdienst ein. Im Jahre 1800 wurden Katholiken in Choson verfolgt. Chong Yagyong, der ein Katholik mit dem Taufamen Juhan war, konnte der erbarmungslosen Verfolgung nicht entgehen und wurde nach Kangchin verbannt. In der Verbannung widmete er sich vor allem der Erziehung der Kinder. Er schrieb selbst Lehrbücher, wurde als guter Lehrer der Umgebung bekannt sodass auch viele Leute aus weiter Entfernung zu ihm kamen um sein Schüler zu werden. In seinem Arbeitszimmer trug er seinen Schülern mündlich seine wissenschaftlichen Theorien und Erfahrungen vor, was später als Grundlage für sein bekanntes Buch Mongmin simsó diente. Das 48bändige Buch Mongmin simsó handelt von den Reformen der lokalen Politik, der Ethik der Beamten so wie der Gouverneure bei der Ausführung ihres Amtes. Ein weiteres wichtiges Thema dieses Buches ist die Frage der Normalisierung der Agrarwirtschaft. Das Buch dient als ein wichtiges Material für die Erforschung der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Koreas. Nachdem er 18 Jahre in Kangchin in Verbannung gelebt hatte, kehrte er mit 57 Jahren in seinen Heimatort zurück. Auch in der Heimat beschäftigte er sich weiter mit dem Schreiben. 1822 schloss er das 30bändige Buch Humhum shinso ab, das das Strafrechtsystem Koreas kritisierte. Das Strafrechtsystem Koreas lege zuviel Wert auf Mittel und Methoden die die Menschenrechte verletzen. Auf seine Denkweise übte die katholische Lehre einen großen Einfluss aus. Chong Yagyong war auch den nicht führenden Gelehrten gegenüber, die nicht arbeiten und die landwirtschaftlichen Arbeiten als etwas niedriges und gemeines betrachten sehr kritisch. Er behauptete, dass die Gelehrten die nicht im Staatsdienst tätig sind, statt dessen in der Landwirtschaft produktiv arbeiten müssen. Chong Yagyong, der sich mit dem Gedanken beschäftigte wie der Neokonfuzianismus zu bewältigen ist, schrieb rund 500 Bücher. Diese Bücher sind nicht nur quantitativ gewaltig sondern auch qualitativ sehr vielfältig. Deshalb ist es nicht einfach seine Gedanken und Ideen mit einem Wort zusammenzufassen. Als einer der wichtigsten Tugenden der Beamten betonte er immer wieder die Redlichkeit. Redlichkeit sei eine Pflicht der Beamten und die Quelle der 10000 guten Taten. Sie sei die Grundlage aller Tugenden. Wenn man nicht redlich ist, könne man kein Beamter werden, dass einer nicht redlich ist, lege daran, dass er nicht weise ist. Alle Bestechungen geschehen heimlich, jedoch lassen sich nicht alle Bestechungsfälle ewig verheimlichen und werden irgendwann aufgedeckt. Beamte sollen selbst die Aufnahme kleinster Geschenke ablehnen. Chong Yagyong erlebte vor allem in seinem Verbannungsort das Leben und die Leiden der Bauern selbst. Diese Erfahrungen halfen ihm alle Bereiche des Menschenlebens, der Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur realitätsgetreu zu betrachten und Reformen auszuarbeiten. Er sagte immer wieder, dass man seine Bücher verbrennen könne, wenn der Himmel seine Ideen nicht akzeptiere und diese nicht verwirkliche. Er lebte mit festem Willen, seine Ideen unbedingt in die Tat umsetzen zu wollen.
König Chongjo, der 22. König der Choson - Dynastie, lebte von 1752 bis 1800. Er gilt als ein hervorragender Herrscher, der in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts den Polytheismus gedeihen ließ und große Talente unabhängig von ihrer Herkunft und Partei förderte. König Chongjo war außerdem selbst ein großer Wissenschaftler. Es war eigentlich üblich, dass die Schriften der Könige nach ihrem Tod von ihren Höflingen zusammengestellt und das seit der Gründung der Choson - Dynastie überlieferte literarische Buch der Könige der Choson - Dynastie mit dem Titel Yolsam odje hinzugefügt wurden. König Chongjo, der neben einem ausgezeichneten Politiker auch einer der hervorragenden Wissenschaftler der damaligen Zeit war und viele Schriften über verschiedene Bereiche verfasste, gab sich nicht damit zufrieden. Er schrieb ein 100bändiges Buch mit dem Titel Hongje tangso, dessen Themen sich von literarischen bis hin zu wissenschaftlichen Themen erstreckten. Er hinterließ nicht nur viele Bücher, er forderte seine Minister und das ganze Volk dazu auf viel zu lesen. Er betonte, dass Lesen der schnellste Weg sei das kulturelle Niveau des Landes zu erhöhen. Wenn jeder wenigstens alle 10 Tage ein Buch lese, würde er nicht nur den eigenen Geist bilden, sondern werde auch der Staat reicher und stärker. In Korea wird seit jeher der 1. Geburtstag groß gefeiert. Es ist ein alter Brauch, dass man einem Kind an seinem ersten Geburtstag verschiedene Sachen zeigt und beobachtet wonach das Kind zuerst greift. Danach prophezeit man die Zukunft des Kindes. König Chongjo, der Enkel des Königs Yongyo soll an seinem ersten Geburtstag Pinsel und Papier berührt und danach nach einem Buch gegriffen haben. Er habe dann das Buch aufgeschlagen und so getan, als ob er in diesem Buch lesen würde. Die Königsfamilie genoss diesen Anblick mit viel Freude und setzte große Hoffnung in das Kind, das wahrscheinlich zu einer großen Persönlichkeit aufwachsen würde. Das Kind wuchs entsprechend der Erwartung zu einem intelligenten jungen Mann heran, der während seiner ganzen Kindheit und Jugendzeit jeden Tag um 5 Uhr morgens aufstand um sich fast den ganzen Tag mit Lesen befasste. Im Jahr 1776 bestieg er den Thron, gleich nach der Thronbesteigung richtete er in der Regierung eine Behörde namens Kyujanggak ein, die die Funktion einer Nationalbibliothek hatte. Das Ziel der Einrichtung Kyujanggak lag nicht nur in der Aufbewahrung des Schrifttums der Könige der Choson - Dynastie. König Chongjo war der Ansicht, dass die vielen Fragen der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wissenschaftlich geklärt werden müssten. Dafür sollten in der Kyujanggak durch den Staat organisiert Bücher und Schriften eingesammelt, aufbewahrt und herausgegeben werden. König Chongjo beschäftigte viele aufrichtige Wissenschaftler unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit in der Kyujanggak. Die Wissenschaftler beschäftigten sich damit die strukturellen Widersprüchlichkeiten und Probleme der Choson - Dynastie aufzuspüren und zu kritisieren. Kyujanggak war damit nicht nur zentrales Organ der wissenschaftlichen Forschungsarbeiten sondern diente auch der politischen Stabilisierung des Landes. Im Auftrag des Königs Chongjo sammelte Kyujanggak rund 30000 in- und ausländische Bücher. Die Gesamtzahl der Kyujanggak-Bücher, die gegenwärtig in der Seoul Nationaluniversität aufbewahrt werden, erreicht rund 1,2 Millionen. Dies ist als ein Ergebnis der unermüdlichen Anstrengungen und des großen Interesses von König Chongjo an Büchern zu sehen.
Schon seit der Gründung der Choson - Dynastie hatten Menschen der nordwestlichen Region der koreanischen Halbinsel kaum die Möglichkeit in den Staatsdienst zu gehen. Es herrschte das Vorurteil, dass Menschen im Nordwesten einfach und ungebildet seien. Deshalb konnten selbst hochbegabte Menschen nicht in wichtige Positionen aufrücken wenn sie in der nordwestlichen Region geboren wurden. In dieser politischwirtschaftlichen Lage wurde Hung Jung-Mae im Jahre 1771 in einem Dorf der Chongnam - Provinz im Nordwesten der koreanischen Halbinsel als Sohn eines Bauern geboren. Wegen seines starken Körperbaus und seiner Kühnheit spielte er schon in der Kindheit unter gleichaltrigen eine führende Rolle. Außerdem lernte er anders als andere Kinder des Bauernstandes schon in frühen Jahren die chinesische Schrift und las chinesische Klassiker. Der Lehrer der Dorfschule, die Hung Jung-Mae besucht hat, nannte ihn ein Genie. Die kleine Dorfschule konnte Hung Jung-Mae nicht ausreichend fördern, deshalb schickte ihn der Lehrer zu einem anderen Lehrer in einer größeren Schule in einem anderen Landkreis. Damals war er gerade 8 Jahre alt.
Schon in der Kindheit und Jugendzeit war er sich der gesellschaftlichen Ungleichheit bewusst. Die Chongnam - Provinz war von der politischen Macht ausgeschlossen, obwohl die Region aufgrund des gut entwickelten Handels eine wirtschaftlich starke Region war. Ein entscheidender Auslöser dafür, dass er beschloss die Gesellschaft zu reformieren war, dass er das Staatsexamen aufgrund der regionalen Diskriminierung nicht bestehen konnte. Damals zählten außerdem Beziehungen und Geld mehr als wissenschaftliche Kenntnisse oder Fähigkeiten. Damals herrschte wegen der Unzufriedenheit der Bewohner der nordwestlichen Region bereits eine hochexplosive Stimmung. Hung Jung-Mae war auch von so heftigem Zorn erfüllt, dass er sich zu einem Aufstand entschloss. Er zog 10 Jahre lang durch das ganze Land um sich über die Lage zu informieren und Gleichgesinnte in seine Gefolgschaft aufzunehmen. Im Dezember 1811 erhoben sich schließlich Hung Jung-Mae und seine Mitstreiter. Nach Einschätzung der Historiker lag die Zahl der Leute, die beim Aufstand eine führende Rolle gespielt haben, bei rund 60. Die Zahl der einfachen Teilnehmer war selbstverständlich viel größer. Sie besetzten in nur 6 Tagen 8 Städte. Sie öffneten an jedem Ort die Lager der Städte und verteilten das Getreide an die Bewohner. Dadurch versuchten sie die Zustimmung der Bevölkerung für sich zu gewinnen. Die Regierungstruppen schlugen zurück und der Aufstand wurde nach 4 Monaten fast vollständig niedergeschlagen. Die übriggebliebenen Rebellen einschließlich Hung Jung-Mae, die in der Stadt Chonju eingeschlossen waren, leisteten weiterhin Widerstand. Hung Jung-Mae starb schließlich bei diesem letzten Kampf und seine Revolution scheiterte. Der von Hung Jung-Mae angeführte Aufstand zeigte aber, wie korrupt und ungerecht die damalige Gesellschaft war. Hung Jung-Mae wurde unter dem Volk als ein Symbol des Widerstandes und des Umbruchs anerkannt. Er wurde eine Legende, so dass sich sogar das Gerücht im ganzen Land herum sprach, dass er noch am Leben sei. Viele behaupteten, dass er fliegend über die Mauer der Stadt Chonju geflüchtet sei und versuchten so einen neuen Volksaufstand anzuzetteln. Der Aufstand von Hung Jung-Mae war in bezug auf die Kampfstärke und die Ideologie vielen Grenzen ausgesetzt um eine neue Gesellschaft gründen zu können. Aber aufgrund der Tatsache, dass eine Person aus dem Bauernstand eine große Volkserhebung anführte, stellte der Aufstand von Hung Jung-Mae eine wichtige Etappe zur Überwindung des Mittelalters dar.
In der zweiten Hälfte der Choson - Dynastie gab es neben den Gelehrten die gleichzeitig Literat und Maler waren auch professionelle Maler. Darunter war Kim Hung-Do, der vor allem in der koreanischen Landschaft- und Chonghumalerei ein neues Kapitel eröffnete. Kim Hung-Do wurde 1745 geboren, sein Todesdatum ist nicht bekannt. Kim Hung-Do war vom Positivismus geprägt, er schenkte der koreanischen Landschaft die er in seinen Bildern festhielt ein neues Leben als Gegenstand der Malerei. Er interessierte sich auch für das Alltagsleben der Durchschnittsbevölkerung und versuchte den Alltag realitätsgetreu und satirisch darzustellen. Es ist nicht bekannt von wem Kim Hung-Do künstlerisch beeinflusst wurde. In der Kindheit war er ein Schüler des Malers Kim Ung-Whang. Kim Hung-Do entwickelte aber unabhängig vom Einfluss seines Lehrers einen eigenen Malstil. Seine malerische Ausdrucksweise war beispiellos in der damaligen Zeit. Seine künstlerische Welt war facettenreich und in gewissem Sinne eigenartig. Er malte unter anderem viele Bilder, in denen das Eremitenleben oft als Stoff diente. Er selbst lebte etwas zurückgezogen. Er war aber kein egoistischer Mensch der vor der Wirklichkeit zu fliehen versuchte. Er glaubte immer fest daran, dass man einen edlen und anmutigen Charakter besitzen muss um ein guter Maler zu sein. Er wurde schon in sehr frühen Jahren Mitglied des staatlichen Malerinstituts. In der Zeit unter der Regentschaft des 21. Königs Yongyo malte er das Portrait des Enkel des Königs, der der 22. König - Chongjo - wurde. Damals war er 12 Jahre alt. Nach dem König Chongjo den Thron bestieg, malte er ein Buddhabild, das an die Wand hinter einer Buddhastatue gehängt wurde. Zu diesem Bild verwendete er eine eigentümliche Maltechnik, die er unter dem Einfluss der japanischer Maltechnik selbst entwickelte. 1788 bekam sein Lehrer, Kim Ung-Hwan, den königlichen Auftrag heimlich nach Japan zu gehen und eine Landkartenlehrpass zu erstellen. Kim Hung-Do begleitete seinen Lehrer nach Pusan, wo jedoch sein Lehrer an einer Krankheit starb. Kim Hung-Do ging allein zur japanischen Insel Fijima, die etwa 50 Kilometer von Pusan entfernt war. Dort zeichnete er eine japanische Landkarte nach und kam damit zurück. 1797 wurde von der Regierung ein Buch über die 5 Sittenkodexes des Konfuzianismus herausgegeben. Kim Hung-Do illustrierte dieses Buch das in der Howang - Kunsthalle aufbewahrt wird. In den Landschaftsbildern versuchte Kim Hung-Do die Landschaft sehr präzise und realitätsgetreu wiederzugegeben. Mit seiner Vaterlandsliebe die er in diese Bilder einfließen zu lassen versuchte, wurde die Schönheit der koreanischen Landschaft auf einer höheren künstlerischen Ebene dargestellt. Kim Hung-do übte mit seinen Landschaftsbildern einen großen maltechnischen Einfluss auf andere zeitgenössische Maler aus. Zu den wichtigsten Werken Kim Hung-Dos gehören die Chong-Bilder. Darunter ist das Chongnu - Bilderbuch Pungsokpukjap, das im nationalen Kunstmuseum aufbewahrt ist, sehr berühmt. Die 4 Klassen der Choson - Dynastie waren die Gelehrten, Bauern, Handwerker und Kaufleute. Kim Hung-Do hielt in seinem Bilderbuch das Alltagsleben der einfachen Leuten wie Bauern, Handwerker und Kaufleute fest.
Wenn man sagen würde, dass ein Patriot jemand ist das Land liebt und für wichtiger hält als alle anderen Leute, fällt einem gleich der Geograph Kim Chong-Ho aus dem 9. Jahrhundert ein. Aus der Geschichte wissen wir, dass Pioniere oft Gegenstand des Neides und der Verleumdung werden. Bei Kim Chong-Ho war es auch nicht anders. Er wurde mit seiner Landkarte als Verräter des staatlichen Geheimnisses verleumdet und starb schließlich im Gefängnis. Das Geburtsdatum Kim Chong-Hos ist nicht bekannt, er starb im Jahre 1864. Kim Chong-Ho war ein Mensch, der sein ganzes Leben der Herstellung von Landkarten widmete. Er reiste rund 30 Jahre lang trotz seiner Armut und Krankheit kreuz und quer durch das ganze Land und veröffentlichte 1861 die große Landkarte Chosons auf Holzschnitt. Drei Jahre später kam das große geografische Buch in 32 Bänden heraus. Es gab schon verschiedene Landkarten bevor Kim Chong-Ho die große Landkarte Chosons anfertigte. Die Landkarte der 8 Provinzen Chosons z.B., die während der Amtszeit des 15. Königs Kwan Naegum von 1608 bis 1623 hergestellt wurde, gilt als die erste Landkarte die das ganze Land geografisch erfasste. Alle Personen, die sich in der koreanischen Geschichte für die Herstellung von Landkarten einsetzten, gaben als Motiv für ihre Arbeit die Vaterlandsliebe an. Landkarten seien die Basis der Vaterlandsliebe. Auch Kim Chong-Ho machte keine Ausnahme. Kim Chong-Ho sammelte alle Landkarten um die geografischen Bücher seiner Vorgänger ein und studierte diese gründlich. Dann machte er sich 1824 auf den Weg, reiste 10 Jahre lang durch das ganze Land und zeichnete eine Karte namens Chongdugo. Auf dieser Karte wurden unter anderem Bogen, Tempel und königliche Gräber gekennzeichnet. Außerdem enthielt die Karte auch Erklärungen zu den einzelnen Orten und Städten, so dass diese Karte auch als geografisches Buch diente. 27 Jahre danach wurde auf der Basis dieser Karte die große Landkarte Chosons Taedong yojido, die sehr präzise und übersichtlich das Land abbildet, angefertigt. Kim Chong-Ho sagte stolz, dass diese Karte eine perfekte maßstabsgetreue Wiedergabe der schönen Landschaft Koreas sei. Kim Chong-Ho zeichnete nicht nur Landkarten, er schrieb auch einige geografische Bücher. Vor allem das 17bändige Buch Tojogosi und das 3bändige Buch Taedong jedungjo beschrieben die Geschichte, Verwaltungsbezirke, militärische Strukturen sowie die Verkehrsverbindungen der einzelnen Landkreise Chosons ausführlich. Die beiden Bücher, die von Kim Chong-Ho eigenhändig geschrieben wurden, sind sehr gut in ihrer ursprünglichen Form aufbewahrt. Dass in einer Zeit, in der das geografische Wissen nicht hoch entwickelt war, Landkarten in genauer Vermessung angefertigt und verbreitet werden konnten, war allein dem starken Willen Kim Chong-Hos als Geograph zu verdanken. Über die Person Kim Chong-Hos ist nicht sehr viel bekannt, bekannt ist nur, dass Kim Chong-Ho in der Hwanghae-Provinz geboren wurde. Ein Wissenschaftler des Positivismus der späten Choson - Dynastie führt in einem Vorwort für die Landkarte Chongdugo, dass die Karte von Kim Chong-Do stammt. Deshalb wurde der Name Kim Chong-Ho erstmals bekannt. Kim Chong-Ho war fest davon überzeugt, dass Landkarten in Kriegszeiten bei der Bekämpfung von Fremdmächten eine große Hilfe darstellen. Ferner können Landkarten in Friedenszeiten bei der Ausübung der Staats- Wirtschaftspolitik helfen. In diesem Glauben widmete er sich das ganze Leben lang der Herstellung von Landkarten.
Der 25. König der Choson - Dynastie Ch´olchong starb 1863 im Alter von 32 Jahren ohne Nachkommen zu hinterlassen an einer Krankheit. Im Dezember 1863 stieg der 2. Sohn Yi Ha-Ung´s, eines Ururenkels des 21. Königs Yongyo im Alter von 12 Jahren auf den Thron. Weil der König zu jung war um das Land zu regieren, wurde sein Vater Yi Hang effektiver Regent des Landes. In der Amtszeit des verstorbenen 25. Königs Ch´olchong übten seine Verwandten mütterlicherseits aus der Familie Kim aus Andong einen großen politischen Einfluss aus und mischten sich in die Staatsangelegenheiten ein. Yi Ha-Ung war ein ehrgeiziger Mensch. Er musste aber lange Zeit in Konflikt mit der Familie Kim, die an der Macht war, abseits des politischen Geschehens leben. Die Familie Kim überwachte Yi Ha-Ung, damit er nicht versuchte an die politische Macht zu gelangen. Yi Ha-Ung verkleidete sich als Bettler und zog mit anderen Bettlern umher, um der Überwachung zu entgehen. Gleich nachdem als er als Vormund des minderjährigen Königs an die Macht kam, vertrieb er die Anführer der Familie Kim und versuchte gute Talente unabhängig von ihrer Herkunft und Parteizugehörigkeit in den Staatsdienst zu holen. Er setzte korrupte Staatsbeamte ab. Für die Verstärkung der königlichen Macht führte er eine Umstrukturierung der staatlichen Institutionen durch. Seit Mitte der Choson - Dynastie entstanden viele sogenannte Sowons, Institutionen in denen junge Talente und Intellektuelle ausgebildet wurden. Diese Institutionen waren jedoch ein Ort, in dem oftmals die Parteikämpfe ihren Ursprung hatten. Sie beanspruchten außerdem einen großen Teil des Staatshaushaltes. Im Rahmen der politischen Reformen schloss Yi Ha-Ung außer 47 Institutionen, die ihren Gründungszielen entsprachen, und 600 Sowons. Er setzte sich auch für die Modifizierung der Amtskleidung ein. Damals trugen die Staatsdiener eine lange Kleidung. Yi Ha-Ung ließ diese Kleidung kürzen, damit die korrupten Staatsbeamten unter ihren langen Kleidung kein Bestechungsgeschenk verbergen konnten. Er gab auch die Anweisung, zum Rauchen keine lange Pfeifen zu benutzen. Umdenken hieß das Schlagwort. Alles was mit der Verschwendung und Luxus zusammenhing sollte abgeschafft werden. Yi Ha-Ung führte auch eine Steuerreform durch, bei der unter anderem bei der Steuererhebung die Adeligen nicht bevorzugt werden sollten. Er führte auch Maßnahmen ein, durch die die Korruption der Steuerbeamten bei der Eintreibung der Steuern verhindert werden sollte. Die Steuerreform nahm dem Volk etwas von der steuerlichen Belastung ab, auch die Staatskasse konnte stabilisiert werden. Er restaurierte den Chongbuk-Königspalast, der in der Zeit der chinesischen Invasion Koreas durch Japan verbrannt wurde. Dafür erhob er zusätzliche Steuern, was unter der Bevölkerung auf starken Widerstand stieß. Außerdem wurden viele Menschen zwangsweise als Bauarbeiter eingesetzt, was im Volk starke Unzufriedenheit hervorrief. Yi Ha-Ung führte 1866 und 1871 eine rücksichtslose Verfolgungsjagd gegen die Katholiken durch. Er beharrte außerdem gegenüber dem Verlangen der Fremdmächte nach Handel stark auf eine Abschottungspolitik, wodurch die Öffnung des Landes gegenüber dem Ausland verzögert wurde. Seine zu extremen politischen Reformversuche und die entschlossene Abschottungspolitik stießen schließlich auf großen Widerstand. Yi Ha-Ung, der 1873 seines Amtes als Regent enthoben wurde, versuchte mehrmals wieder an die Macht zu gelangen.1895 zog er sich schließlich aus dem politischen Leben zurück.
Königin Myongson, die von 1815 - 1895 lebte, war die Gemahlin des 26. Königs der Choson - Dynastie Kojong II. Sie kam aus einer Familie mit dem Nachname Min und wurde deshalb Königin Min genannt. Im Alter von 9 Jahren wurde sie Vollwaise und musste ein schwieriges Leben führen. Sie war aber schon seit ihrer Kindheit eine ehrgeizige Person, die von großem Einfluss träumte. Auf Empfehlung der Mutter von König Kojong II, die ebenfalls aus der Familie Min kam, wurde sie 1866 mit dem jungen König Kojong verheiratet. Damals war Yi Ha-Ung als Vormund des minderjährigen Königs an der Macht. Am königlichen Hof herrschte aber damals eine Krisenstimmung, da in der Zeit auf Befehl Yi Ha-Ungs eine grausame Verfolgung der Katholiken stattfand. Königin Min führte anfangs mit König Kojong II ein glückliches Eheleben. König Kojong bekam von einer Hofdame einen Sohn. Vor allem der Schwiegervater Yi Ha-Ungs, der Regent des Königs freute sich über den ersten Nachkommen des Königs. Königin Min gefiel dies nicht, und sie war von Neid erfüllt. Sie sammelte Leute, die der Machtgier des Regenten Yi Ha-Ungs überdrüssig waren. Sie bekleidete ihre Verwandten aus der Familie Min mit wichtigen Regierungsämter und versuchte damit ihre Machtposition zu stärken. Sie gewann auch die Liebe ihres Gatten und brachte 1871 einen Sohn zur Welt. Der Prinz starb jedoch 5 Tage nach der Geburt. Königin Min glaubte fest daran, dass der Tod ihres Kindes wegen des Wildginsengs erfolgte, den ihr der Schwiegervater Yi Ha-Ungs am Ende ihrer Schwangerschaft zum Essen geschenkt hatte. Sie empfand gegen ihren Schwiegervater noch größeren Hass. Wenn der König minderjährig ist braucht er einen Vormund, wenn er aber über 20 Jahre ist muss die Macht an ihn zurückgegeben werden. Yi Ha-Ung, der leibliche Vater und Regent des Königs Kojong II wollte aber nicht auf seine Regentschaft verzichten, obwohl er schon über 10 Jahre als Regent an der Macht war und der König Kojong II schon über 20 Jahre alt war. Außerdem brachte Yi Ha-Ung durch seinen Plan zum Wiederaufbau des Kyongbuk - Königspalastes das Volk in große finanzielle Schwierigkeiten. Auch wegen der grausamen Verfolgung der Katholiken und auch wegen seiner übertriebenen Abschottungspolitik gegenüber dem Ausland herrschte im Volk eine große Abneigung gegen ihn. Königin Min erkannte dies und auch aus persönlichem Hass gegen ihn versuchte sie Yi Ha-Ung zu stürzen. Schließlich erklärte König Kojong II die Herrschaftsgewalt selbst zu übernehmen. Damit gewannen die Verwandten von Königin Min die wichtige Positionen in der Regierung und hatten Macht. Königin Min vertrat eine Öffnungspolitik nach der schließlich Choson mit Japan diplomatische Beziehungen schloss. 1882 führte das Militär auf Widerstand gegen die Königin Min und ihrer Gleichgesinnten einen Staatsstreich durch. Sie flüchtete in eine andere Stadt, während dessen versuchte Yi Ha-Ung wieder an die Macht zu gelangen. Königin Min konnte durch die Hilfe Chinas den Militäraufstand unterdrücken, durch ein politisches Manöver veranlasste sie, dass Yi Ha-Ung nach China entführt wurde. Sie hatte wieder eine große Machtposition die sie dazu nutzte, mit ihren Verwandten den Staatshaushalt zu verschwenden und korrupt zu handeln. Während dessen versuchte Japan mit Hilfe der Koreaner die radikal für die Öffnung des Landes eintraten, immer wieder in das Land einzudringen. Japan mischte sich schließlich in die innere Politik Chosons ein. Königin Min erkannte, dass hinter dem Staatsstreich der Vorkämpfer der Öffnung des Landes im Jahr 1884 Japan stand. Königin Min setzte sich dafür ein, mit Hilfe Russlands die Japanfreundlichen Kräfte so wie die Vertreter der japanischen Expansionspolitik aus dem Land zu vertreiben. Am 20. August 1895 nach Mondkalender - entspricht dem 8. Oktober 1895 nach dem gregorianischem Kalender - wurde sie schließlich von japanischen Meuchelmördern grausam ermordet. 1897 wurde ihr der Titel Myongson verliehen.
Mitte des 19. Jahrhunderts litt das Volk unter großer Not. Soziale Wirren durch zugespitzte Machtkämpfe verschiedener Parteien, sowie der Korruption durch die Beamten und erste Kontakte mit Ausländern des Westen waren der Hintergrund, vor dem eine neue Glaubensrichtung, der Tonghak, in Choson entstand. Ihr Gründer war Choe Che-U, ein Angehöriger einer untergegangenen Adelsfamilie, der von 1824 bis 1864 lebte. Tonghak lag ein starkes auf Nationalismus beruhendes Element zugrunde. Diese Glaubensrichtung richtete sich gegen Sohak, den Katholizismus. Damals waren der Konfuzianismus und Buddhismus, die in der Choson - Dynastie die geistige Stütze für das Volk darstellten, sehr stark von Korruption geprägt. Darüber hinaus nahm der neue in das Land eingeführte Katholizismus einen immer größeren Platz ein. Der Katholizismus und die traditionellen Denk- und Verhaltensweisen kollidierten. Choe Che-U spürte die Notwendigkeit einer neuen Glaubensrichtung, die sich gegen den Katholizismus richtet und die Souveränität sowie die Moralvorstellung der koreanischen Nation festigt. Er vereinigte im Tonghak als neue Religion geistige Elemente des Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus, schloss aber bewusst den Katholizismus aus. Die Grundideologie des Tonghak war, dass der Himmel im Geist des Menschen existiert. Tonghak lehrte die himmlische Rettung der Menschen wie auch ihre Gleichberechtigung als Bürger. Die neue Religion verhieß ihren Anhängern den himmlischen Segen auf Erden und förderte die Ideen einer friedlichen Nation, der Rettung der Menschheit, wie auch ewiger Jugend. Choe Che-U war schon von Kind auf ein Mensch mit einer schöpferischen und reformerischen Denkweise. In den sozialen Wirren beschäftigte er sich mit dem Gedanken, wie er das notleidende Volk retten kann. Im Alter von 16 Jahren verließ er mit fester Entschlossenheit, einen Weg zur Rettung der Menschen zu finden, das Elternhaus und reiste viele Jahre durch das ganze Land um die Realität selbst zu erleben. Nach vielen Jahren kam er in seine Heimat zurück und zog sich in eine Felsenhöhle zurück. Er bete 4 Jahre zu Hanulim, dem Gott Himmel, ihm die ewige Wahrheit zu öffnen, den Weg zu zeigen wie die Menschen von der Not befreit werden können und wie die Gleichheit der Menschen zu schaffen ist. Am 5. April 1860 fand er die Erlösung und erreichte die seelische Aufklärung. Er war damals 36 Jahre alt. Von seiner Philosophie her lehnte sich Tonghak eng an die Theorien der Metaphysik. Auch prophezeite die neue Religion das Ende der Welt und die Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Letzteres war erst in der Zeit des 2. Religionsführers, Choe Shi-Hyung, erwähnt worden. Diese Verheißung wurden in den für die Intelligenz geschriebenen 2 Bibeln des Tonghak namens Tongkyung-taejun und Yongdam-yusa fortgeschrieben. Die nationalistische unterlegte volksorientierte Religion Tonghak breitete sich nach ihrer Einführung rasch unter der Landbevölkerung in den 3 südlichen Provinzen aus. Die Tonghak - Ideologie war stark von einem revolutionären Denken geprägt, dass die herkömmlichen konfuzianischen und buddhistischen Moralkodizes und die Ordnung der verfallenen adeligen Gesellschaft ablehnte. Die Regierung stellte Tonghak auf eine Stufe mit Häresie (Ketzerei) und ließ seinen Gründer Choe Che-U mit 20 anderen Anhängern hinrichten. Auch danach hielten viele Anhänger im Untergrund an ihrem Glauben fest.
[Diese Lehre war auch der Nährboden für den Bauernaufstand, der Anfang 1890 stattfand. Später wurde sie in Chondogyo (Religion des himmlischen Weges) umbenannt. Die Anführer dieser Religion spielten auch eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die Japaner.]
Choe Shi-Hyung, der 2. Religionsführer des Tonghak musste rund 30 Jahre als Verfolgter durch das ganze Land ziehen. Aber selbst in dieser schwierigen Situation hörte er nicht auf, als Anführer einer Religion für die Reformen und für die Gleichheit einzutreten. Er gab damit der Tonghak-Ideologie einen drastischen Rahmen und setzte sie in die Tat um.
Choe Shi-Hyung wurde 1827 in einer armen Familie in Chongju geboren. Er verlor im 5. und 12. Lebensjahr beide Elternteile und führte ein schwieriges Leben. In jungen Jahren verdiente er mit Arbeit in einer Papierfabrik mühsam sein Brot. Mit 19 Jahren heiratete er und begann als Beamter auf unterer Verwaltungsebene zu arbeiten. Anfang der dreißiger begann er sich Tonghak hinzugeben. Er suchte 4 mal im Monat den Gründer der neuen Glaubensrichtung Choe Che-U auf, hörte den Predigen zu und widmete sich der Meditation und Askese. 5 Jahre nach Gründung des Tonghak wurde der Gründer mit anderen Glaubensbrüdern im Rahmen der staatlichen Verfolgung des Tonghak hingerichtet. Kurz davor wurde Choe Shi-Hyung vom Gründer und dem ersten Religionsführer Choe Che-U zu seinem Nachfolger ernannt. Choe Shi-Hyung, der auf die schwarze Liste gesetzt wurde, zog sich an den Taebaek-Berg zurück und führte außerhalb des Blickfeldes der Polizei weiterhin seine Mission fort. Choe Shi-Hyung war die ganze Zeit auf der Flucht, er war der Realität gegenüber und auch sich selbst gegenüber ein sehr kritischer Mensch. Er war der Anführer einer Glaubensrichtung, er setzte sich aber aus seiner überreligiösen Position heraus für die Reformbewegung ein. Bis zu seinem Tod, im Alter von 72 Jahren, handelte er ganz aus der Sicht des Volkes. Er wurde vom Volk geehrt, so konnte er Problem bei den Bewohnern überall im ganzen Land Obhut finden, wenn er von der Polizei verfolgt wurde. Der Reformbewegung Choe Shi-Hyungs basierte unter anderem auf folgenden Grundeinstellungen:
Choe Shi-Hyung behauptete nachdrücklich die Gleichheit und ihre Umsetzung. Die Menschen seien alle gleich. Es verstoße gegen das Gesetz des Himmels, die Menschen zu diskriminieren.
Er trat für die Gleichberechtigungen der Frauen ein. Alle Frauen seien wichtige Humanresoursen des Landes. Die eheliche Harmonie sei nicht nur das Glück des einzelnen, sondern eine Hoffnung für den Staat. Die eheliche Harmonie sei der Ursprung allen Glücks und der kürzeste und beste Weg für Frieden und Gleichheit. Er brachte ständig zum Ausdruck, dass die Gleichberechtigung der Frauen und Männer die Basis für die Verstärkung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Staates darstelle. Daher solle die Unsitte, wie die Frauendiskriminierung und der Klassenunterschied abgeschafft werden.
Choe Shi-Hyung befürwortete die Wiederherstellung der Menschlichkeit in der Geschichte. er glaubte fest daran, dass die Triebkraft der Geschichte die Menschen sind. Eine Geschichte, in der die Menschlichkeit nicht beachtet wird, oder nicht funktioniert, sei so gut wie tot. Diese Grundeinstellung, die auf die Wiederherstellung der Menschlichkeit wert legte, hatte die Grundideologie des Positivismus gemeinsam. Tonghak versuchte der Grundideologie des Positivismus zu folgen und diese aufrecht zu erhalten.
Choe Shi-Hyung, der rund 30 Jahre auf der Flucht war, wurde 1898 in Kwongju in der Kangwon-Provinz verhaftet und in Seoul hingerichtet. 1998 wurde anlässlich des 100. Jubiläums seines Märtyrertodes im Seouler Stadtviertel Chongno ein Gedenkstein errichtet.
Die neue Religion "Tonghak" breitete sich vor allem unter den Bauern aus. Die Anhänger des Tonghak schlossen sich zu einer großen Bewegung zusammen. Sie hielten landesweit Kongregationen ab und forderten von der Regierung Religionsfreiheit, die Entfernung korrupter Regierungsbeamten und die Vertreibung japanischer und westlicher Kräfte. Die Aktivitäten der Anhänger des Tonghak führten schließlich nach der sogenannten Kobu-
Rebellion die im Jahr 1894 ( 15.02.1894) im Landkreis Kobu in der Nordcholla - Provinz ausbrach zu einem Bauernaufstand. Der Kobuaufstand war eine begrenzte Rebellion gewesen, die aus Protest gegen Tyrannei und Missbrauch des Bezirksvorstehers ausgebrochen war. Der Bauernaufstand hingegen war das Ergebnis einer gnadenlosen Unterdrückung durch die Regierung. Alle Bauern in den Provinzen Nord- und Südcholla erhoben sich gegen die Staatsgewalt. Der Bauernaufstand erfasste innerhalb kurzer Zeit das ganze Land. Die Bauernarmee, die aus Anhängern des Tonghak bestand wurde von Chun Bong-Jun angeführt. Über das genaue Leben Chungs, der vom Volk als General "Grüne Bohne" bezeichnet wurde, ist nicht viel bekannt. Er wurde 1855 in einer bürgerlichen Familie in der Nordcholla - Provinz geboren. Er war ein gut aussehender und stattlicher Mann mit einem redlichen Charakter. Sein Vater kämpfte an der Spitze einer Bauerngruppe gegen die Tyrannei des Vorstehers des Landkreises Kabo. Der Vater wurde als Anstifter des Aufstandes hingerichtet. Seit dem begann Chun Bong-Jun sich aktiv für die sozialen Reformen einzusetzen. Chun Bong-Jun wurde im Alter von über 30 Jahren ein Anhänger des Tonghak, nahm in kurzer Zeit eine wichtige Position ein und wurde Anführer der Tonghak-Bauernarmee. Die Bauernarmee unter der Führung Chun Bong-Juns schlug die Regierungstruppen und besetzte schließlich die gesamte Cholla - Provinz. Die Regierung rief in ihrer Not Chinas Militär zur Hilfe, als sie erkannte, dass sie mit den eigenen Streitkräften gegen die Bauern wenig ausrichten konnte. Gleichzeitig versprach die Regierung den Bauern künftig auf deren Forderungen einzugehen. Dann ordnete Seoul die Auflösung der Bauerntruppen an. Die Bauernarmee hatte damals die Bestrafung korrupter Regierungsbeamter, tyrannischer Grundbesitzer und Adeliger verlangt. Andere Forderungen waren die Abschaffung des sozialen Klassensystems, das Abschreiben ausstehender Schulden, eine gleichberechtigtere Verteilung des Bodens und die Ausweisung japanischer Militärkräfte. Als die Regierung die Erfüllung dieser Forderung zusagte, löste Chun Bong-Jun die Bauernarmee auf. Auch richteten die Bauern 53 Amtsstellen ein um eine gewichtige Rolle bei der Durchführung von Reformen spielen zu können. Nach dem Frieden zwischen der Regierung und Chun Bong-Jun machte sich die Bauernbewegung selbst an die Lösung vorhandener Probleme. Aber dann führten China und Japan ihre Truppen nach Choson. Die Folge war der Ausbruch des chinesisch-japanischen Kriegs. Insbesondere Japan hatte die Ambition, Choson zu besetzen. Als sich Japan seines Sieges über China gewiss war, mobilisierte es seine Militärkräfte und unterstütze eine Pro japanische Regierung. Japan vertrieb China aus Choson und marschierte mit der Regierungsarmee nach Süden um dort die Bauernarmee zu vernichten. Die 200000Mann starke Bauerntruppe unter Chun Bong-Juns Befehl wurde wiederholt in Kämpfe japanischer Streitkräfte verwickelt. Sie konnte gegen die modern ausgerüstete japanische Armee nicht viel ausrichten. Damit scheiterte die Bauernbewegung, deren Hauptziele revolutionäre Reformen im Rahmen von Regierung und Gesellschaft, sowie die Ausweisung ausländischer Truppen waren. Chun Bong-Jun, der mit einigen Kollegen einen erneuten Aufstand plante, wurde verhaftet und im März 1895 hingerichtet.
1876 war Choson gezwungen seinen ersten modernen Freundschaftsvertrag mit Japan zu schließen. Dieser Vertrag wird auch als Insel-Kangwha-Vertrag bezeichnet, denn japanische Kriegsschiffe die in den Gewässern der Westküsteninsel Kangwha auftauchten, verlangten dass Choson seine Häfen öffnet und schließlich zum Schließen des Vertrages forderte. Ähnliche Freundschafts- und Handelsverträge folgten mit verschiedenen anderen Nationen. Mit der Unterzeichnung dieser Verträge betrat das abgeschottete Choson die internationale Handelsarena. Aber die damals geschlossenen Verträge empfand Choson als unfair. Schon vor Unterzeichung des Insel-Kangwha-Vertrages mit Japan gab es in Choson Menschen, die sich für die Öffnung des Landes einsetzten. Es waren meistens Angehörige der positivistischen Schule, die dafür eintraten, dass das Land durch die Herausforderung von außen stellen und sich in die Riege der entwickelten Länder der Welt einreihen soll. O Kyong-Sok, der von 1831 bis 1879 lebte, gehörte zu den Positivisten und vor allen den radikalen Reformkräften, in dem die jungen drängten, Choson politisches und soziales System mit unorthodoxen Methoden zu ändern. O Kyong-Sok, der in einer Familie der mittleren gesellschaftlichen Klasse geboren wurde, war Dolmetscher der chinesischen Sprache. Er begleitete viele Politiker nach China, wo er westliche Wissenschaften und westliche Kultur kennen lernte. Jedes Mal, wenn er in China war, beschäftigte er sich mit den Gedanken "Wenn Choson unterentwickelter ist als China und warum Choson so entschlossen abgeschottet von der Außenwelt bleiben will."
Dieser Gedanke, mit dem er sich ständig befasste, diente schließlich dazu dass O Kyong-Sok anfing an der Politik des regierten Ch´olchong zu verzweifeln. Der Regent Ch´olchong war damals als Vormund des minderjährigen Prinzen Kojong II an der Macht und trat da für die Abschottungspolitik ein. O Kyong-Sok, der sich für die Epigraphik interessierte sammelte viele alte Inschriften wenn er nach China reiste. Er brachte außerdem auch verschiedene Bücher die neue Gedanken und neue Wissenschaften der westlichen Hemisphäre darstellten nach Korea. Diese Bücher leisteten einen großen Beitrag dazu, dass sich in Choson der Gedanken der Reformen und Öffnung verbreitete. Denn O Kyong-Sok empfahl diese Bücher des neuen Denkens vielen reformorientierten Persönlichkeiten der Gesellschaft mit denen er eine freundschaftliche Beziehung unterhielt. Dazu gehörten vor allem Kim Ok-Kyun, der Befürworter der radikalen Reformen und Yu Hong-ki, der wie O Kyong-Sok aus der mittleren Gesellschaftsklasse stammte und für den modernen Nationalismus eintrat. Im späten Choson gehörten Dolmetscher und Ärzte zur mittleren Gesellschaftsklasse. Sie konnten wegen ihres gesellschaftlichen Status keinen großen politischen Aufstieg machen. Sie waren aber diejenigen, die am empfindlichsten für Entwicklungen und Veränderungen der Welt reagierten. O Kyong-Sok beschäftigte sich mit der Geschichte verschiedener Staaten und erkannte das Vorhandensein der Korruption in Choson und dass sein Vaterland vielen anderen Ländern in vieler Hinsicht nachsteht. Er prophezeite dass Choson in große Schwierigkeiten geraten werde, um einer solchen Tragödie zu entgehen müsse Choson seine Tore der Außenwelt gegenüber öffnen und die fortschrittlichen Ideen der westlichen Länder aufnehmen. Er spielte bei der Gründung der sogenannten Reformpartei die zwischen 1879 und 1880 als ein Geheimbund bestehend aus rund 40 reformorientierten Intellektuellen und Politikern zustande kam, eine führende Rolle.
Kim Ok-Kyun, der von 1851 bis 1894 lebte, kam aus einer einflussreichen adeligen Familie. Er setzte sich für die Abschaffung des Adelsystems ein, obwohl er selbst Angehöriger des Adelstandes war. Er war fest davon überzeugt, dass es für die Entwicklung des Landes das Adelssystem abgeschafft und ein Volksstaat errichtet werden sollte. Er trat konsequent für diese Idee ein, die seine politische Philosophie darstellte. Sein Vorname Ok-Kyun bedeutet "schön und weiß wie eine Perle". Entsprechend der Bedeutung seines Namens träumte er von einer sauberen Politik und den Reformen der Realität, die den gesellschaftlichen Reichtum des Landes in der Zukunft herbeiführen könne. Kim Ok-Kyun forderte sogar den König nachdrücklich zur Einleitung der Reformen auf. Dies rief unter den Adeligen und hochrangigen Beamten und Politiker des Landes heftige Kritik hervor. Bei den reformorientierten Leuten stießen seine radikalen Reformideen, die vor allem auf die Öffnung des Landes basierten, auf große Resonanz. Viele von ihnen wurden seine aktiven Gesinnungsgenossen. Die regimekritischen Ideen dieser Leute dürften nicht einfach verpuffen, sondern sollten eine große Gefahr für die konservativen Kräfte werden. Die reformorientierte Kräfte einschließlich Kim Ok-Kyun beschlossen einstimmig eine Organisation zu gründen und mit dieser Organisation als treibende Kraft einen harten Reformkurs einzuleiten. Daraufhin wurde zwischen 1878 und 1880 unter dem Namen Reformpartei ein politischer Geheimbund gegründet. Weil die Reformpartei unter größter Geheimhaltung gegründet wurde, ist keine genaue Zahl der Teilnehmer bekannt. Man rechnet damit, dass rund 40 Menschen Mitglieder dieses Geheimbundes waren. Die Mitlieder dieser Reformpartei vertraten radikale Reformen und unterscheiden sich damit von den Befürworter fortschrittlicher Reformen. Die radikalen Reformkritiker behaupteten, dass durch die Abschaffung des Klassensystems die Menschenwürde wieder hergestellt werden soll. Außerdem sollten die wichtigsten Positionen in Politik und Verwaltung unabhängig von der Herkunft von Leuten mit großer Leistungsfähigkeit und redlichem Charakter besetzt werden. Sie wollten ihre reformerischen Ziele auf Basis der Gleichheit und Brüderlichkeit auf friedliche Weise durchführen. Aber wachsende innenpolitische Interventionen und die wirtschaftliche Ausbeutung durch China verhinderten reibungslose Reformen. In dieser zugespitzten Lage drängten Kim Ok-Kyun und andere radikalen Reformer die Regierung dazu, Choson politisches und soziales System mit unorthodoxen Methoden zu verändern. Auf ihr Geheiß wurden bei einem Anschlag während der offiziellen Einweihung eines Postamtes hohe Regierungsbeamte der einflussreichen Familie der Königin Min entweder ermordet oder verletzt. Den Radikalen zur Seite standen Angehörige der eigenen Streitkräfte wie auch der japanischen Armee. Sie brachten König Kojong II dazu, sich ihnen anzuschließen. Dann ergriffen sie die politische Macht. Mitglieder der radikalen Reformkräfte, die zu Regierungsbeamten aufstiegen, strebten umfassende Reformen in allen Bereichen an, um aus Choson einen modernen, wohlhabenden Staat mit einer starken Armee zu machen. Sie stellten eine Reformplattform vor, ihre Zielen waren die Abschaffung der andere diskriminierende Vetternwirtschaft, volle Gleichberechtigung aller Bürger, Erneuerung der Steuergesetzgebung, der Zusammenschluss aller Finanzbehörden, der Aufbau eines neuen Polizeisystems und Modernisierungsprogramme im Verwaltungsapparat. Aber bevor die Reformprogramme verwirklicht werden konnten, wurde die radikale Reformpartei aus der Regierung ausgeschlossen und ihre Reformpläne wurden abgeblockt. Erreicht hatten dies konservative Kräfte mit Hilfe Chinas. Sie blieben an der Regierungsmacht während die radikalen Reformer nach Japan oder China fliehen mussten. Kim Ok-Kyun verbrachte im Exil in Japan 10 Jahre lang ein schwieriges Leben. 1894 ging er nach Shanghai in China, wo er jedoch von einem Meuchelmörder der konservativen Kräfte ermordet wurde.
Neben Kim Ok-Kyun spielte auch Park Young-Hyo eine führende Rolle bei der Gründung der sogenannten Reformpartei eines Geheimbundes der radikalen Reformkräfte. Dass die beiden für die Reformbewegung ihr Leben aufs Spiel setzten, war vor allem auf ihren Pioniergeist und ihre progressive reformorientierte Denkweise zurückzuführen. Auch ihre progressive reformorientierte Anschauung übte aber Park Young-Hyo ein hochrangiger Beamter und Philosoph der sich für die Reform und Öffnung des Landes einsetzte, einen großen Einfluss aus. In seinem Haus verkehrten viele reformorientierte Leute, zu denen auch Kim Ok-Kyun gehörte. Park Young-Hyo wurde 1861 als Sohn eines Ministers geboren. 1873, in der Zeit unter der Herrschaft des 26. Königs der Choson-Dynastie, König Kojong II, heiratete er mit 12 Jahren die Tochter des verstorbenen 25. Königs Ch´olchong. Er stammte also aus einer angesehenen Adelsfamilie und wurde durch die Heirat mit einer Prinzessin Mitglied der Königsfamilie, damit war ihm ein erfolgreicher sozialer Aufstieg so gut wie sicher. In dieser Hinsicht war er ganz anders als sein Gesinnungsgenosse Kim Ok-Kyun, der ganz aus eigener Kraft seinen Weg machen musste. Park Young-Hyo bekam im Alter von 22 Jahren seinen ersten wichtigen Auftrag im Staatsdienst. Er fuhr im Auftrag des Königs nach Japan um einen mit Japan beschlossenen staatlichen Vertrag auszuführen. Er wurde von anderen Reformkräften einschließlich Kim Ok-Kyun begleitet. Während dem Japanaufenthaltes wurden er und seine Begleiter von den damals in Japan durchgeführten Reformen tief beeindruckt. Beigeistert wurden sie auch von der industriellen Entwicklung Japans, die durch die Einführung westlicher Wissenschaften und westlicher Kultur ermöglicht wurden. Park Young-Hyo setzte seine politischen Aktivitäten weiter fort, womit andere Reformkräften mit Hilfe Japans die Staatsverwaltung demokratisch zu reformieren. Die radikalen Reformkräfte führten schließlich am 4. Dezember 1884 bei der offiziellen Einweihung eines Postamtes einen Staatsstreich durch. Mitglieder der Reformpartei stiegen zu Regierungsbeamten auf und strebten umfassende Reformen in allen Bereichen an, um aus Choson einen modernen, wohlhabenden Staat mit einer starken Armee zu machen. Ihre Reformprogramme konnten aber nicht verwirklicht werden, die radikalen Reformkräfte wurden durch die konservativen Kräfte, die mit Hilfe Chinas in die Regierung kamen, aus der Regierung ausgeschlossen. Die radikalen Reformer mussten schließlich nach Japan oder Amerika fliehen. Park Young-Hyo, der nach Japan geflohen war, nahm einen japanischen Namen an und verbrachte seine Zeit meistens mit dem Lesen. Im Exil reichte er dem König eine Denkschrift über die Reformierung der koreanischen Regierung ein. Die Denkschrift beinhaltete unter anderem das Bekenntnis, dass der Staatstreich auf seiner Vaterlandsliebe und seiner Loyalität gegenüber dem Staat und dem König heraus erfolgt sei. Jedoch bedauere er, dass der Streich dem Staat nichts gebracht habe, und dass dadurch seine Familie und seine Freunde in den Tod getrieben wurden. Jedoch brachte er in seiner Denkschrift seinen Reformgeist, der noch ausgereifter und demokratischer war als die vorhergehenden Reformprogramme, zum Ausdruck. Zehn Jahre später kehrte er nach Choson und auch in die politische Arena zurück. Bis zu seinem Tod im Jahre 1939 hatte er unter der japanischen Kolonialherrschaft verschiedene hohe Posten im Staatsdienst inne, was von den patriotischen Koreanern, die für die Unabhängigkeit des Landes eintraten, stark kritisiert wurde. Der Reformgeist, zu dem sich Park Young-Hyo im 19. Jahrhundert einsetzte, war verblasst.
So Chae-P´il, der 1864 in der Südcholla-Provinz geboren wurde, kam im Alter von 7 Jahren nach Seoul und lernte von seinem Onkel mütterlicherseits, einem Dichter, die chinesische Literatur. Im Alter von 14 Jahren bestand er das Staatsexamen und lernte durch die Vermittlung seines Onkels, der ein Mitglied der damaligen Reformpartei war, die radikalen Reformer wie Kim Ok-Kyun kennen. 1881 ging er nach Japan und besuchte ein Jahr lang eine japanische Militärschule. Nach der Rückkehr arbeitete er als Ausbilder um den koreanischen Soldaten die moderne Kriegskunst, die er in Japan gelernt hatte, beizubringen. Er nahm mit den anderen Mitglieder der Reformpartei am Staatsstreich vom Jahr 1884 teil und wurde im jungen Alter von nur 18 Jahren Staatssekretär des Verteidigungsministeriums. Der Staatsstreich endete jedoch nach wenigen Tagen als ein Misserfolg so dass sie als Rebell gebrandmarkt mit anderen Gesinnungsgenossen ins Exil gingen. Zunächst ging er mit den anderen nach Japan und ein Jahr später ging er nach Los Angelos in den USA. In den USA arbeitete er als Zeitungsträger, als Schuhputzer und Tellerwäscher um sein Brot zu verdienen und in dem fremden Land Fuß zu fassen. Es war aber nicht einfach, die Sprachbarrieren und die Rassendiskriminierung zu überwinden. Er lernte einige nette Amerikaner, die ihm eine große Hilfe wurden, kennen und heiratete auch eine Amerikanerin. 1889 fing er an, an der Universität George Washington Medizin zu studieren. Er promovierte als erster Koreaner in der Bakteriologie. So Chae-P´il traf zufällig seinen alten Gesinnungsgenossen Young-Hyo und erfuhr durch ihn über die Lage des Vaterlandes. Er entschloss sich nach Choson zurückzukehren und sich für Reformen einzusetzen, damit sich Choson zu einem Industrieland entwickeln kann. Er kam 1896 nach Choson zurück und wurde zum Berater des staatlichen Beratendenorgan, Chung Chu-Won, ernannt. Andere wichtige Regierungsposten konnte er nicht übernehmen, weil er die amerikanische Staatsbürgerschaft hatte. Als die japanischen Einmischungen in innenpolitische Angelegenheiten zunahmen, flüchtete König Kojong II in die Residenz des russischen Gesandten. Dort bildete er ein neues Kabinett und suchte russische Militärhilfe um die Japaner militärisch von Choson abzuhalten. Die neue pro-russische Politik der Regierung bedingte, als die japanischen Streitkräfte auf Distanz gingen. Aber dieser Zustand erschütterte auch das nationale Selbstbewusstsein der Bevölkerung Chosons. So Chae-P´il war der festen Überzeugung, dass zunächst das Volk aufgeklärt und das nationale Selbstbewusstsein des Volkes gestärkt werden müsse, um den Staat stark und wohlhabend zu machen. In diesem Glauben gab er die Unabhängigkeitszeitung, die erste private Zeitung, Koreas heraus. Diese Zeitung wird als eine historischbedeutende Zeitung anerkannt, die Ende des 19. Jahrhunderts zu der Entwicklung der koreanischen Geschichte und für die Aufklärung des koreanischen Volkes eine große Rolle spielte. So Chae-P´il gründete auch mit einigen Regierungsbeamten und anderen Persönlichkeiten der Gesellschaft den sogenannten Unabhängigkeitsrat um das nationale Selbstbewusstsein der Bevölkerung zu fördern. Der Unabhängigkeitsrat lies das Unabhängigkeitstor und die Unabhängigkeitshalle errichten. Die Aktivitäten des Unabhängigkeitsrates der die Politik der Regierung verurteilte, hatten große Auswirkungen auf Regierung und Volk, denn der Rat setzte sich für die konstitutionelle Monarchie ein. Trotz der willensstarken Unabhängigkeitsbewegung So Chae-P´ils wurde Choson schließlich von den japanischen Imperialisten kolonialisiert. So Chae-P´il machte sich wieder auf den Weg ins Exil in die USA. 1947 besuchte er noch einmal Korea, arbeitete dann weiter in den USA als Arzt und starb 1959.
Yi Dong-In, der von 1849 bis 1881 gelebt haben soll, war ein buddhistischer Mönch. In der damaligen Gesellschaft der Choson - Dynastie die vom Konfuzianismus geprägt war, waren die buddhistischen Mönche gesellschaftlich nicht angesehen. Sein Geburts- und Todesdatum und auch seinen Aktivitäten sind nicht genau bekannt. Deshalb gilt er als eine mysteriöse Persönlichkeit, die nur einigen historischen Materialien sachdokumentarisch erwähnt wird. Nach diesen Materialien spielt er aber auf jeden Fall als ein junger buddhistischer Mönch mit einem starken Pionier- und Reformgeist hinter den Kulissen eine bedeutende Rolle. Yi Dong-In fing an, sich an der Seite des Reformpolitikers und buddhistischen Denkers Yu De-Che in der politischen Arena der Reformkräfte zu zeigen. Vor allem zog er nach seiner Japanreise die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit auf sich. Früher war bekannt, dass er 1879 auf heimliche Weise nach Japan gereist war. Einem historischen Dokument zufolge, das vor einigen Jahren entdeckt wurde, traf er im April des selben Jahres den japanischen Gesandten Yuskahanarabusha, der damals in Korea war und ging mit Hilfe des japanischen Gesandten auf offiziellen Wege nach Japan. In dem betreffenden Material beschrieb der japanische Gesandte den buddhistischen Priester, seine Haltung, seine Worte und sein Aussehen in einem langen Text ganz genau. Bis dahin war Yi Dung-In als ein untriebiger, zügelloser und unverschämter Mönch bekannt. Nach Beschreibung des japanischen Gesandten war er aber ein Mann, der einen anständigen und intelligenten Eindruck so wie ein hochrangiger Beamter und Gelehrter machte. Yi Dung-In wohnte vorläufig bei dem hochrangigen Regierungsbeamten Ming Yong-Ik, der zu den konservativen Kräften gehörte, und einen großen politischen Einfluss ausübte. Er erhielt mit Hilfe Ming Yok-Ik Gelegenheit im Palast zu verkehren und König Kojong über die weltpolitische Lage zu unterrichten. Er pflegte auch mit dem japanischen Gesandten weiterhin Kontakt. 1881, als Choson eine Besichtigungsdelegation nach Japan schickte, begleitete er die Delegation als Berater. Yi Dung-In interessierte sich vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Er forderte, dass Choson die große brachliegende Bodenfläche urbar machen solle. Wenn Choson dies in Zusammenarbeit mit Japan tun würde, würde es beiden Ländern großen Nutzen bringen. Außerdem würde Choson aus dem Ausland Dank dafür erhalten und könnte mit dem Ausland Handel treiben. Yi Dung-In setzte sich für die Öffnung des Landes ein. Dies basierte auf dem Gedanken durch den Export Choson zu einem starken und wohlhabenden Land zu machen. Er glaubte daran, dass man zunächst genaue und konkrete Ziele und Pläne aufstellen müsse, wenn man in der Realität reformieren wolle. 1879, als der Geheimbund der radikalen Reformkräfte langsam den Charakter einer Organisation einzunehmen begann, wollte er mit rund 10 Gleichgesinnten nach Japan reisen um verschiedene Systeme, wie das Verwaltungs-, Polizei- und Industriesystem zu besichtigen. Er erkundigte sich beim japanischen Gesandten ob diese Besichtigungsreise ermöglicht werden kann. Yi Dong-In setzte sich auch für die Anschaffung der Kriegsschiffe ein und führte mit Japan geheime Verhandlungen. Der Kauf von Kriegsschiffen scheiterte jedoch und Yi Dong-In galt seit Mitte März 1881 als vermisst. Yi Dong-In war nur ein Jahr aktiv im Vordergrund des politischen diplomatischen Geschehens zu sehen, er hatte aber vieles geleistet. Es heißt, dass der Vertrag, der 1892 zwischen Choson und den USA über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen abgeschlossen wurde, auf der Basis des von ihm entworfenen Textes verfasst wurde.
Wenn man einen Politiker auswählen sollte, der unter dem Ende des 19. Jahrhunderts aktiven Reformkräften politisch die bedeutenste Rolle gespielt hat, würde man ohne zögern Kim Hung-Ship nennen. Trotz seiner Aktivitäten die für die Politik Ende des 19. Jahrhunderts große Bedeutung hatten, musste er wegen der chaotischen politischen Lage von damals einen tragischen Tod erleiden. Er wurde im Jahr 1896 von der am Kwonghamun-Tor im Seouler Zentrum versammelten wütender Volksmenge ermordet. Seit dem sind schon mehr als 100 Jahre vergangen. Von seiner wahren Existenz und von seinem wahren politischen Glauben ist jedoch noch nicht viel bekannt. Dies ist oft auf das bisher geltendes historische Allgemeinwissen zurückzuführen. Man glaubte, dass das damalige politische und gesellschaftliche Durcheinander von der projapanischen Politik Kim Hung-Ship verursacht wurde. Kim Hung-Ship wurde 1842 in Seoul in einer adeligen Familie geboren. Im Alter von 26 Jahren bestand er das Staatsexamen und ging in den Staatsdienst. Bis zu seinem Tod im Jahr 1896 im Alter von 55 Jahren, hat er in einer Zeit in der sich Choson dem Ausland öffnete, rund 30 Jahre lang verschiedene wichtige Regierungsposten inne. Er spielte vor allen Dingen in außenpolitischen Angelegenheiten eine wichtige Rolle und setzte sich für Reform und Öffnung des Landes ein. Er begleitete den Posten des Ministerpräsidenten 3 mal und stand damit an der Spitze des Verwaltungsapparates. Er war aber ein Politiker mit einem redlichen Charakter, der nie nach Macht und Reichtum gierte. 1880, vier Jahre nach der Öffnung der Häfen Chosons gegenüber dem Ausland ging er als Gesandter nach Japan. Bei seiner Rückkehr brachte er ein Buch mit, das von einem chinesischen Diplomaten in Japan geschrieben wurde und von der Außenpolitik handelte, die Choson, Japan und China gemeinsam begraben sollen, um Vorkehrungen gegen die Expansionspolitik Russlands zu treffen. Kim Hung-Ship stellte in Choson dieses Buch vor und behauptete nachdrücklich, dass Choson in Zusammenarbeit mit den USA, China und Japan für die Entwicklung der Welt eintreten und eine aktive Öffnungspolitik betreiben soll. Mit dieser Behauptung wurde er von den Mitgliedern der damals gegründeten Reformpartei unterstützt und trat nachdem von der Reformpartei durchgeführten Staatsstreich das Amt des Staatssekretärs des Verwaltungsministeriums an. Wegen des Widerstands der konservativen Kräfte trat er aber freiwillig von diesem Amt zurück. Choson konnte sich dem heftigen Verlangen des Auslands nach der Öffnung des Landes nicht mehr widersetzen und öffnete schließlich seine Tore. Dabei spielte Kim Hung-Ship im Auftrag des Staates eine wichtige Rolle. Er leistete einen großen Beitrag dazu, dass Choson mit den USA, Großbritannien und Deutschland Freundschaft- und Handelsverträge schloss. Kim Hung-Ship gab dem König bei jeder Gelegenheit den Rat, sich fleißig der Wissenschaft zu widmen. Man müsse vielseitig gebildet sein um ein guter Herrscher zu sein und gerechte Reformen durchführen zu können. Man müsse in Bezug auf Entwicklung der modernen Weltgeschichte einen Weitblick haben, sonst könne man hinter den anderen zurück bleiben. Kim Hung-Ship war auch reformorientiert. Sein Reformgedanke unterschied sich jedoch die Methode betreffend von den der radikalen Reformkräften, wie Kim Ok-Kyun, die Mitglieder der Reformpartei waren. Kim Hung-Ship behauptete, dass Reformen unbedingt eingeleitet werden müssen, radikale Methoden können jedoch schwer die Unterstützung der breiten Masse bekommen. er war der festen Überzeugung, dass man nur durch gemäßigte und fortschrittlichen Reformen die Unterstützung und das Vertrauen der ganzen Bevölkerung sichern könne. 1895 wurde nach der Ermordung der Königin Myongson durch einige japanische Meuchelmörder das dritte Kabinett unter dem Ministerpräsidenten Kim Hung-Ship gebildet. Das Kabinett führte auf Druck Japans radikale Reformen durch, was landesweit heftigen Widerstand hervorrief. 1896 wurde das Projapanische Kabinett unter Kim Hung-Ship durch ein prorussisches Kabinett abgelöst.. Damals wurden viele ehemalige Regierungsbeamte von den Volksmassen ermordet. Auch Kim Hung-Ship musste den Tod erleiden, bevor seine Behauptung , dass Choson die Herausforderung des Auslands aus eigener Kraft bewältigen müsse, wahr wurde.
zurück zur Startseite Sitemap Suchmaschine Links
Mein Hobby Rundfunk aus 5 Erdteilen QSL - Karten aus aller Welt Meine Logs
Hobby-Abkürzungen RKI - Emailhörerclub RKI - QSL - Karten Wetter und Devisen
koreanische Kultur in Deutschland Literatur Kochecke Kalender Downloads
KNTO - Reiseangebot Reiseberichte Geschichte Koreas Traditionelle koreanische Tänze
Pansori koreanische Musikinstrumente Bildungswesen in Korea
Provinzen und Parteien Koreas Chongmyo - Zeremonie Kurzbiografie