Durchschnittlich werden von Radio Korea International jeden Samstag 2 Hörerfragen beantwortet. Die Beantwortung der interessantesten Fragen stelle ich in meiner Homepage zusammen.

Um die Seite nicht zu lange werden zu lassen, habe ich die Antworten vor Januar 2003 zu einem Fragenkatalog alphabetisch zusammengestellt. 

Die Antworten ab Januar 2003 finden sich auf dieser Seite:

 

 

 

Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
Bergbaugebiet im Pazifischen Ozean
   
Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea
   
Diesel - PKW - Verbot in Korea
    
Entstehung und Herkunft der koreanischen Familiennamen
  
Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner
  
Heiratsvermittlung und Heiratsvermittlungsinstitute
 
Kumgang-Gebirge - Landverbindung
 
Krankenhaus- und Behandlungskosten
  
Lee Ung-Mo
   
Myongdong - Stadtviertel in Seoul  
Nachkommen aus dem letzten Königshaus der Choson-Dynastie
     
Namensaussprache des neuen koreanischen Präsidenten Roh
   
Nichtraucherzonen in koreanischen Restaurants
      
Protestkundgebungen gegen den Krieg im Irak
 
Selbstverwaltungssystem
     
Strom- und Wasserzähler
Überstunden in Korea

 

 

 

Nachkommen aus dem letzten Königshaus der Choson-Dynastie

 

 

Kronprinz Yi Un, der Sohn von König Kojong, dem letzten König der Choson-Dynastie, wurde von den Japanern 1907 als Geisel genommen und nach Japan gebracht. Dem damals 10jährigen erwartete eine Ausbildung an Militärschule und Militärakademie in Tokio. 1945 hatte er den Rang eines Generalleutnants. 

Am 28. April 1920 wurde er mit der japanischen Prinzessin Masako Nashimoto verheiratet. Masako, die auf koreanisch Yi Pang-Ja heißt, sollte ursprünglich den damaligen japanischen Kronprinz Hiroito heiraten. Da man jedoch munkelte, die 1901 geborene und damals 19jährige Prinzessin sei unfruchtbar, kam durch Intrige eine Heirat mit dem koreanischen Thronfolger eher in frage. Aus Solidarität unter Aristokraten führte der koreanische Kronprinz zu diesem Zeitpunkt zwar ein standesgemäßes Leben unter Aufsicht des japanischen Hofes, aber einen weiteren Erbe mit Anspruch auf den koreanischen Königsthron war natürlich unerwünscht. 

1921 gebar Yi Pang-Ja jedoch einen Sohn, der mit nur 7 Monaten von den Japanern vergiftet worden sein soll, als sich das Paar zu einem Besuch König Kojongs in Seoul aufhielt. Yi Un und Yi Pang-Ja wurden nach Japan zurück beordert. Am 27. April 1925 starb König Sunjong, der Halbbruder von Yi Un und Nachfolger von König Kojong. Da er König Sunjong keine Kinder hatte, folgte ihm Yi Un auf den Thron. Diese Thronfolge war zwar nur nominell, denn Yi Un musste weiterhin unter der Überwachung des japanischen Kaiserhofes in Tokio leben. Die Mitglieder der koreanischen Königsfamilie wurden generell gezwungen niedrigstehende Mitglieder der japanischen Kaiserfamilie zu heiraten. Prinzessin Tok-hye, die Schwester von Yi Un musste 1907 auf die Thronnachfolge verzichten und wurde mit einem japanischen Adeligen verheiratet. Sie lebte ebenfalls in Tokio. Das einzige Kind aus dieser Verbindung soll Selbstmord begangen haben. Tok-hye wurde nach dem 2. Weltkrieg geschieden und lebte ab 1963 in Korea. 

Doch nun zurück zum Thronnachfolger Yi Un und seiner Frau Pang-Ja. Am 29. Dezember 1931 gebar Pang-Ja einen zweiten Sohn, Yi Ku, der einzige noch lebende Erbe Königs Kojong in direkter Linie. Yi Ku wuchs ebenfalls in Tokio auf, wo die Situation mit dem Kriegseintritt Japans für die Familie immer schwieriger wurde. Der japanische Kaiser konfiszierte den Palast in Tokio in dem die Yi´s bis dahin standesgemäß gelebt hatten und beschnitt drastisch die gezahlte Unterstützung. Die Kronprinzfamilie lebte angeblich unter solch ärmlichen Umständen, dass Pang-Ja aus Vorhangstoff Kleider zum anziehen schneidern musste und Prinz Yi Ku nach dem Krieg in einem amerikanischen Laden jobbte um die Familie zu unterstützen. Bei der amerikanischen Militärbehörde in Japan waren die Familienmitglieder nach dem Krieg als Ausländer registriert. 

1963 mit der Annäherung der Beziehungen zwischen Japan und Korea erlaubte der damalige koreanische Präsident Park Chung-Hee die Rückkehr nach Korea. Yi Un und Pang-Ja schlossen mit der Regierungsunterstützung ein ruhiges Leben in Nakson-jae, dem sogenannten Haus von Freunde und Güte, ein Nebengebäude des königlichen Palastes Ki-whon. Yi Pang-Ja gründete verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen für Behinderte und wurde wegen ihres sozialen Engagement mehrmals von der koreanischen Regierung ausgezeichnet. Yi Pang-Ja starb am 30. April 1989 im Alter von 87 Jahren, nur 9 Tage nach ihrer Schwägerin und Prinzessin Tok-Hye, der Schwester von Yi Un, die mit ihr zusammen in Nakson-jae gelebt hatte. Yi Un war bereits 1970 gestorben. 

Pang-Ja soll oft gesagt haben "Ich habe zwei Heimatländer, Korea und Japan. Japan hat mir den Körper geschenkt und Korea den Geist. Nach meinem Tode möchte ich an der Seite meines Mannes Yi Un begraben werden".

Yi Ku, der Sohn des Paares war in Tokio aufgewachsen. Er ging in den 50er Jahren zum Studium in die USA, damals war ein Staatenloser. Die japanische Regierung hatte ihm die Ausstellung eines Passes verweigert weil sie ihn als Koreaner betrachteten. Die koreanische Regierung hatte ihm den Pass verweigert weil sie ihn als Japaner einstuften. Nach dem Abschluss des Architektenstudiums im renommierten Massachusetts Institute of Technology arbeitete er in New York als Architekt. Das Hauptgebäude der Universität Hawaii wurde übrigens von ihm konzipiert. 

In New York begann 1957 eine traurig tragische Romanze, die im November 2000 von der koreanischen Fernsehanstalt MBC dokumentiert wurde. Titel "Der letzte Brief von Julia". 1957 lernte Yi Ku in seiner Firma die Innenarchitektin und Kollegin Julia Mullock kennen, geboren am 18. März 1928. Am 25. Oktober 1958 haben Yi Ku und Julia geheiratet. Yi Ku konnte dadurch die amerikanische Staatsangehörigkeit annehmen. 1963 erlaubte Park Chung-Hee dem Paar die Einreise nach Korea und den Aufenthalt im Familiensitz Nakson-jae. Am 19. Juni betraten Yi Ku und Julia erstmals koreanischen Boden. Im Skript zur MBC-Dokumentation  erzählt Julia an ihren Mann Yi Ku gerichtet "Dein Traum war als einfacher Mann in Korea zu leben. Dein Familienclan wollte jedoch dass um Dich herum eine neue Dynastie aufgebaut wird. Das war nicht in Deinem Sinne, aber Du konntest Dich auch nicht völlig vom Joch der Tradition befreien. So ist der junge und ambitionierte Architekt, den ich geheiratet hatte gestorben. 1965 schickte mich Deine Familie ohne Gründe zu nennen in die USA. Erst später habe ich erfahren dass sie für Dich eine koreanische Frau suchen wollten, der Grund war angeblich unsere Kinderlosigkeit. 

Julia kam nach 6 Monaten wieder nach Korea zurück. Hier begann ihr Engagement für Behinderte und Waisenkinder. Sie brachte ihnen das Sticken bei und erleichterte ihre Situation durch den Erlös den der Verkauf der Handarbeiten einbrachte. Der Druck seitens der Familie wurde jedoch immer stärker. Als Yi Ku dann 8 Jahre lang dann nicht mehr auftauchte, willigte sie schließlich 1980 in die Scheidung ein ohne das Gesicht ihres Mannes noch einmal gesehen zu haben. In einem Seouler Hotel richtete sie einen kleinen Laden ein, in dem sie die Handarbeiten ihrer Schützlinge verkaufte. Julias Shop war in der Stadt bekannt. 1995 ging sie nach Hawaii zurück. Im Jahre 2000 besuchte sie Korea ein letztes Mal, mittlerweile teilweise gelähmt. Sie blieb einen Monat um nach ihrem geschiedenen Mann zu suchen und ihm an die 450 Stücke aus seinem persönlichen Besitz zu bringen, alte Fotos und ähnliche Erinnerungsstücke. Da sie ihn nicht ausfindig machen konnte, überreichte sie die Gegenstände dem Nationalmuseum. In dieser Zeit gab sie auch das Interview für die MBC-Dokumentation. Wahrscheinlich ein letzter Tribut an ihren Mann und die Liebe, die sie einst verbunden hatte. Über Yi Ku finden sich kaum Informationen. Es ist bekannt, dass er kurz an der Seoul Nationaluniversität im Fachbereich Ingeneuring unterrichtet hat. Auch soll er zwischenzeitlich in Tokio als Architekt gearbeitet und in Korea eine eigene Firma geführt haben, die dann aber in Konkurs ging. Gelegentlich hat er an den traditionellen Ahnenverehrungszeremonien am Königsschrein teilgenommen. Es heißt dass er jeden Kontakt mit Menschen und der Öffentlichkeit scheut. Wo er im Moment lebt und was er macht ist nicht heraus zu finden. Da er keine eigene Kinder hat, stirbt die koreanische Königsfamilie in direkter Linie mit ihm aus. Seine Adoptivtochter Eugenia Unsuk. gehört ja nur nominell dazu, ein Opfer der Geschichte, das in der Geschichte verschwinden wird. Monarchie und Adel sind also in Korea Schnee von gestern, auch wenn noch eine Monarchie bis zur Vereinigung um die Yi-Königsfamilie existiert ist sie ohne Bedeutung. Denn das Königshaus und auch der Adel haben in Korea ihre Legitimation mit dem Verlust der Macht und der Preisgabe des Landes an die Japaner längst verloren. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 04.01.2003 auf die Frage von Egon Lembke )


 

Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
Bergbaugebiet im Pazifischen Ozean
   
Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea
   
Diesel - PKW - Verbot in Korea
    
Entstehung und Herkunft der koreanischen Familiennamen
  
Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner
  
Heiratsvermittlung und Heiratsvermittlungsinstitute
 
Kumgang-Gebirge - Landverbindung
 
Krankenhaus- und Behandlungskosten
  
Lee Ung-Mo
   
Myongdong - Stadtviertel in Seoul  
Nachkommen aus dem letzten Königshaus der Choson-Dynastie
     
Namensaussprache des neuen koreanischen Präsidenten Roh
   
Nichtraucherzonen in koreanischen Restaurants
      
Protestkundgebungen gegen den Krieg im Irak
 
Selbstverwaltungssystem
     
Strom- und Wasserzähler
Überstunden in Korea

 

 

Bergbaugebiet im Pazifischen Ozean

 

 

Ein 75000 Quadratkilometer großes Gebiet in der pazifischen Tiefsee soll zum Fördergebiet für Südkorea bestimmt werden. In diesem Gebiet sollen sich über 400 Millionen Tonnen Mineralien befinden, darunter auch Metalle wie Mangan, Nickel, Kupfer und Kobalt. 

Nach Auskunft des Zuständigen der Abteilung für maritime Entwicklung im Innenministerium für Fischerei und maritime Angelegenheiten hat am 14. August 2002 in Kingston (Jamaika) der 8. ISA-Kongress stattgefunden. ISA steht für Internationale Meeresbodenbehörde. Die ISA, die ihren Sitz in Jamaika hat, gehört zur UNO und ist im Bereich der internationalen Meeresverwaltung, hauptsächlich für die Verwaltung der Meeresressourcen, zuständig. Auf dem ISA-Kongress im August wurde Korea, das besagte Gebiet südöstlich von Hawaii tatsächlich zugesprochen. Wenn nach dem jetzigen Plan die Kommissionisierung ab 2013 umgesetzt werden kann, rechnet man mit einem jährlichen Effekt von 2 Billionen Won pro Jahr, das sind etwa 1,6 Milliarden Euro. Korea würde vom Import einer Reihe von Mineralien unabhängig und man könnte sogar exportieren. Allein für Mangan rechnet man auf das Jahr 2010 hochgerechnet mit einen Wert von  150 Milliarden Dollar. Momentan befasst man sich unter Federführung der Regierung mit der Entwicklung der notwendigen Technologien zur Sammlung, Förderung und Aufbereitung der Rohstoffe. Nach 2005 ist eine Beteiligung des Privatsektors daran geplant, dann soll es auch einen Aufbau der notwendigen Infrastruktur geben. Jedoch wollte man auf die Art und Weise der Förderung keine weitere Informationen geben, ebenso nicht auf die Frage nach der Kosten-Nutzen-Rechnung und den Investitionen. Der Grund ist einfach und einsichtig: Korea steht mit diesem Mammutprojekt das sich so wie so noch in den Kinderschuhen befindet in Konkurrenz zu anderen Staaten. Dass die Kosten-Nutzen-Rechnung jedoch Chancen hat aufzugehen, lässt sich daraus schließen dass nach den heutigen Schätzungen ein großer Teil der weltweiten Mineralienvorräte aus dem Landabbau in 10 bis 15 Jahren ausgeschöpft sein werden. Ein heißer Wettbewerb um die Versorgung und damit natürlich auch an Preisanstieg werden unvermeidlich sein. Durch die Investitionen von heute in dieses Bergbaugebiet von morgen erhofft man sich spätestens dann eine Amortisierung. Denn viele Länder werden die hohen Preise bezahlen können müssen wenn sie nicht ganz auf die Rohstoffe verzichten können oder wollen. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 04.01.2003 auf die Frage von Klaus Hüsgen )

 


Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
Bergbaugebiet im Pazifischen Ozean
   
Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea
   
Diesel - PKW - Verbot in Korea
    
Entstehung und Herkunft der koreanischen Familiennamen
  
Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner
  
Heiratsvermittlung und Heiratsvermittlungsinstitute
 
Kumgang-Gebirge - Landverbindung
 
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Entstehung und Herkunft der koreanischen Familiennamen

 

Für Korea und Deutschland gilt gleichermaßen dass die Familiennamen erheblich jünger sind als die Rufnamen. So haben sich die Familiennamen in Deutschland erst im 12. Jahrhundert herausgebildet, als die Zahl der zur Verfügung stehenden Rufnamen nicht mehr zur eindeutigen Identifizierung ausreichte. Die Familiennamen konnten dabei gebildet werden nach 

  1. Rufnamen, wie z.B. Matthias Heinrich
  2. nach der Herkunft wie Böhme oder Adenauer
  3. nach der Wohnstätte wie Bachmann
  4. nach dem Beruf wie Bäcker oder Schneider
  5. gibt es sogenannte Schleifnamen, die auf den Brauch der Gesellentaufen in den Zünften zurückgehen, wie z.B. Stöhr, der dem Sachinventar der Fischerzunft entnommen ist.
  6. Übernamen oder Spitznamen, die auf körperliche oder geistige Eigenschaften anspielen, wie z.B. Langbein.

Die Namen variieren dann nach der jeweiligen Sprachform der einzelnen Regionen und zum Teil auch nach fremdsprachigem Einfluss. All diese Bildungsmöglichkeiten und Hintergründe treffen auf die koreanischen Familiennamen nicht zu.

Ungefähr mit Beginn der christlichen Zeitrechnung wurden auf der koreanischen Halbinsel die ersten Familiennamen eingeführt. Ausschlaggebend dafür das Beispiel der Verwendung von Familiennamen in der chinesischen Adelsschicht. Die chinesischen Familiennamen waren dabei meist einsilbig, oft Landschaftsnamen, seltener Berufsbezeichnungen. Während der Zeit der drei Königreiche, die bis ins 7. Jahrhundert reichte, war der Gebrauch von Familiennamen in Korea auf die königliche Familie und den Adel beschränkt. In jedem der drei Königreiche gab es maximal 10 Familiennamen, so z.B. Ko für die königliche Familie des Koguryo- und Paekche-Reiches und Park, Sok und Kim für die Königsfamilien des Shillareiches. Diese Familiennamen waren allesamt der Familiennamen des chinesischen Adels entlehnt und wurden auch in chinesischen Zeichen geschrieben. Die Verwendung von chinesischen Schriftzeichen für koreanische Familien- und auch Personennamen ist ja bis heute parallel zur koreanischen Schrift üblich und spielt vor allem bei den Eintragungen ins Familienregister eine große Rolle. 

Im 10. Jahrhundert gewannen die Familiennamen langsam an Verbreitung und Bedeutung, als König T´aejo seinen Gefolgsleuten Familiennamen gab, und diese erstmals nach der regionalen Abstammung unterschied. Auf diese Weise wurde das sogenannte Pun-gwan System der regionalen Abstammung begründet. So ist für deutschsprachige Ohren z.B. jeder Kim ein Kim und jeder Park ein Park. Tatsächlich gibt es bei den Kims 285 verschiedene Abstammungen, wie der Kim-Clan aus Gyeongchu oder der Kim-Clan aus Kimhae. Bei den Yi´s unterscheidet man 241 regionale Abstammungen, wobei die Chongchu-Yi´s und die Kwangju-Yi´s zu den wichtigsten gehören. Bei den Parks gibt es 128 regionale Abstammungen und bei den Choi´s 127. Die Koreaner sind sich dieser Unterschiede in der Herkunft wohl bewusst, zumal bis vor kurzem eine Heirat zwischen Personen gleichen Familiennamens und gleicher Abstammung, also gleicher Pun-gwan, gesetzlich verboten war, auch wenn man de facto nur noch über 10 Ecken mit einander verwandt war. Mittlerweile sind Heiraten ab dem 3. Verwandtschaftsgrad erlaubt, allerdings trotzdem recht selten. 

Doch zurück zu König T´aejo ins 10. Jahrhundert. Er adelte treue Gefolgsleute z.B. dadurch dass er ihnen erlaubte seinen eigenen Familiennamen zu tragen, nämlich Wang - was König bedeutet. Umgekehrt verdammte er eine Gruppe von Rebellen in der Süd - Chungchong -Provinz, in denen er ihn tierische Familiennamen wie Schwein, Pferd, Elefant oder Kuh, die allerdings wieder verschwunden sind. Mitte des 11. Jahrhundert wurde ein königliches Dekret erlassen, nach dem nur Personen mit nachweisbarem Familiennamen zu den Beamtenprüfungen zugelassen wurden. In der Choson-Dynastie, die von 1392 bis 1910 dauerte, trugen neben den Adeligen auch freie Bürger Familiennamen. Dies geht aus Steuer- und Einberufungslisten der damaligen Zeit hervor. Leibeigene oder Ausgestoßene hatten kein Recht auf einen Familiennamen.  

In der Mitte des 15. Jahrhundert verfassten Geschichte König Sejongs werden im Anhang 265 Familiennamen aufgelistet. In einem Dokument aus dem späten 18. Jahrhundert sind 298. Vor allem gegen Ende der Choson-Dynastie erkauften sich viele reiche Bürger, darunter vor allem Kaufleute, den Adelsstatus und damit auch die Jangban-Familiennamen, so dass Alter und Herkunft einer Familie und eines Namens nicht in allen Fällen 100% zurückverfolgt werden können. 

Im Jahre 1909 wurde dann ein Edikt erlassen, das die Verwendung von Familiennamen für alle Koreaner verpflichtend machte. Die Japaner wollten mit der Vorschrift dass sich jeder Koreaner mit vollständigem Namen und regionaler Abstammung registrieren lassen sollte, ihre Kontrolle über das Land verstärkten. Wer immer bis dahin noch keinen Familiennamen hatte, nahm den seines Herrn an oder bekam einen Familiennamen vom Registrierungsbeamten. zugewiesen. 

Zur Zeit gibt es in Südkorea ungefähr 270 Familiennamen. Erhebungen aus dem Jahre 1930 lassen darauf schließen, dass es heutzutage in Nordkorea nicht sehr viel anders sein dürfte. Dass es insgesamt sehr wenig, verglichen z.B.  mit den über 132000 japanischen Familiennamen, auch wenn Japan eine wesentlich größere Bevölkerung als Korea hat. Die 5 häufigsten koreanischen Familiennamen, die 50% der Bevölkerung tragen sind Kim, Yi, Park, Choi und Chung. 10 Millionen Koreaner, also etwa 22% der Bevölkerung heißen Kim, 14% Yi. Namen wie Kyong oder Sok haben dagegen nur weniger als 1000 Träger. 

Koreanische Namen entstanden nach der Volksethnologie oft durch Modifizierungen der chinesischen Schriftzeichen. Wir hatten schon gesagt, dass die Gefolgsleute des Königs der Koryo-Dynastie den Namen Wang, also König, trugen. Als nun die Koryo-Dynastie im 14. Jahrhundert zusammenbrach, sollen die Mitglieder des Wang-Clans das als so große Schande empfunden haben, dass sie das Zeichen für Wang modifizierten. Das Wang-Schriftzeichen sieht aus wie ein Kreuz mit zwei Begrenzungslinien oben und unten. Man soll das Zeichen durch ein Dach darüber verändert haben, um sich quasi darunter zu verstecken vor lauter Schande. Ein anderer aus dem Wang-Clan soll rechts und links zwei Begrenzungsstriche hinzugefügt und damit den Familiennamen Chon, mit der Bedeutung Feld kreiert haben. Ein dritter soll rechts unten einen Punkt hinzugesetzt und damit den Familiennamen Ok - Jade - geschaffen haben. Dies sind aber wie gesagt nur Volkserklärungen. Die chinesischen Zeichen und Namen haben in diesem Sinne zwar auch eine Bedeutung, die mit einer Sachbezeichnung übereinstimmt, diese Bedeutungen sind jedoch nebensächlich und eher zufällig. Die  koreanischen Namen lassen sich in ihrer Herkunft nicht danach klassifizieren, wie das etwa bei den deutschen Namen wie Berufsnamen, Herkunftsname usw. möglich ist. 

 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 11.01.2003 auf die Frage von Ulrich Stöhmke )


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Krankenhaus- und Behandlungskosten

 

 

Im Jahr 2001 betrugen die Kosten für die Krankenhausbehandlung von Patienten umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro, rund 2,8 Euro haben die Krankenkassen aufgebracht, der Rest wurde von den Patienten getragen. Die Gesamtzahl von Fällen von stationärer Behandlung lag bei 4653233. Pro Fall fielen dabei durchschnittliche Kosten von 952736 Won, das sind bei einem Umrechnungskurs von 1250 Won für einen Euro, etwa 762 Euro pro Fall stationärer Krankenhausbehandlung. Davon hat rund 607 Euro die Krankenkasse getragen, die restlichen 155 Euro der Patient. Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer betrug dabei 9,25 Tage. Rechnet man das ganze jetzt auf die Kosten pro Tag um, so lagen die durchschnittlichen Kosten pro Patient bei 102952 Won, das sind etwa 82 Euro. Davon zahlte die Kasse rund 55 Euro. Die restlichen 17 Euro pro Tag hatte der Patient zu tragen. 

2001 wurden umgerechnet etwa 37,6 Millionen Euro für die Behandlung von Leukämiepatienten verbraucht. 29 Millionen Euro haben die Kassen bezahlt, den Rest die Patienten. Die durchschnittlichen Behandlungskosten  pro Patient betrugen pro Jahr etwa 17 Millionen Won, rund 14300 Euro. Davon hat die Kasse rund 11100 Euro getragen, den Rest der Patient. Zugrunde gelegt wurde eine durchschnittliche Krankenhausbehandlungsdauer von 66 Tagen pro Jahr. 

In Korea gibt es auch Zusatzversicherungen gegen Krebs. Jedoch nicht im Rahmen der Krankenversicherung, sondern im Rahmen von privaten Versicherungsfirmen, die in der Regel Lebensversicherungen und ähnliche Versicherungsprodukte anbieten. Zur Zeit gibt es 17 solcher Anbieter, wie Allianz Lebensversicherungen, Samsung Lebensversicherungen, LG Lebensversicherungen usw. 

Die einzelnen Versicherungsprodukte im Bereich Krebs sind so differenziert und individuell zugeschnitten, dass kein Vertreter allgemeine durchschnittliche Angaben machen wollte oder konnte. 

Nach Stand von November 2002, Bezugs- und Vergleichsgröße ist in allen Fällen ein männlicher Versicherter von 30 Jahren. 
15 von 17 Versicherungsprodukte haben einen Laufzeit 20 Jahren, 2 Versicherungsprodukte eine Laufzeit von 15 Jahren. Die Versicherung läuft spätestens mit dem 70. Lebensjahr aus. Die Versicherungsbeiträge werden pro Monat bezahlt. Der niedrigste Monatsbeitrag war dabei ca. 11 Euro pro Monat. Bis zur vollständigen Heilung werden die Kosten für Operation, Krankenhausaufenthalt, Kur, Strahlentherapie usw. getragen. Die Grenzen liegen dabei bei Zahlungen von 50 Millionen Won - etwa 40000 Euro, bei normalem Krebs und 70 Millionen Won oder 56000 Euro bei Magen-, Leber- und Lungenkrebs bei Männer, sowie Brust-, Gebärmutter- und Eierstockkrebs bei Frauen. 

Die teuerste Versicherung fordert für einen 30jährigen Mann einen monatlichen Beitrag von 48000 Won oder 62 Euro. Diese Versicherung kommt bei Krebs für Behandlung und Betreuung in Fachkliniken im Ausland auf und übernimmt dort auch die Kosten bis hin zu speziellem Pflegepersonal und Übersetzungskosten. Die Versicherung hat einen Höchstwert von 120000 Euro. Zwischen diesen beiden Extremen liegen eine Reihe anderer Versicherungsprodukte, alle mit ganz speziellen Leistungen und Spezifikationen für den Versicherer, von denen einer der teueren im Todesfalle des Versicherten eine einmalige Unterstützungssumme an die Hinterbliebenen auszahlt. Aus den angaben gingen hervor, dass einige Versicherungen im Krankheitsfalle bestimmt Teilbeträge oder auch den ganzen Versicherungsbetrag auszahlen, damit der Patient davon die bestehenden Kosten bezahlen kann, die nicht von der Krankenkasse gedeckt werden. Andere Versicherungen decken die jeweiligen Kosten bis zum Höchstversicherungsbetrag ab. Ist dieser aufgebraucht besteht kein Anspruch mehr. Hier spielt neben der Höhe des Versicherungsbetrags natürlich auch der Beitragszeitraum eine Rolle. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 18.01.2003 auf die Frage von Willi Stengel )


Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
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Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea

 

Solche Ahnentafeln (Genealogien) entstanden in Ostasien, zuerst in China in vorchristlicher Zeit. Anfänglich wurden sie nur für die kaiserliche Familie geführt. Während der Han-Dynastie von 202 v. Chr. bis 221 n.Chr. gingen jedoch auch die Bürgerlichen dazu über solche Genealogien zu erstellen. In der Zeit danach, besonders bis zum 6. Jahrhundert, gewannen diese Genealogien immer mehr an Bedeutung, da man nur mit Nachweis einer illustren und einer hohen Herkunft ein Amt am Hofe bekommen konnte. In Korea verlief diese Geschichte ähnlich. Zuerst wurde lediglich die Ahnenfolge der königlichen Familie verzeichnet. Die älteste systematische königliche Genealogie stammt wohl aus dem 9. Jahrhundert. 1680 veröffentlichte der Königshof eine 50bändige Genealogie, es gab sogar ein eigenes Amt dafür. Als die koreanischen Adeligen, die Yangban, zunehmend an Bedeutung gewannen, und im 10. Jahrhundert die begehrten Ämter beim Hof an den Nachweis der Yangban-Herkunft gebunden wurden, war natürlich jeder Yangban bemüht seine Familienlinien zurückzuverfolgen. 
Bürgerliche taten es ihnen bald gleich, in dem sie die Familienaufzeichnungen und Register der einzelnen Sippen gleicher Herkunft zusammenstellten. Die erste solcher Zusammenstellung war die Genealogie des Moon-Hwa-Yu-Clans, also der Yu-Clan mit der regionalen Herkuft Moon-Hwa. Ab dem 17. Jahrhundert hatte jeder Unterclan mit eigener regionalen Herkunft seine Genealogie. Anfang des 19. Jahrhunderts begann man dann diese Untergenealogien zu einer Gesamtgenealogie zusammenzustellen. Eine solche Genealogie enthält ein Vor- und Nachwort, in dem die Bedeutung der Genealogie hervorgehoben und die Geschichte des Clans beschrieben wird. Eine Biografie des Clan-Gründers und herausragende Clan-Mitglieder, dazu deren Grabinschriften und Hommagen  an den Geist dieser Vorfahren. Auch die genaue Lage der Gräber wird angegeben. Darauf folgen Erklärungen zur Zusammenstellungsmethode der Genealogie, dann kommt endlich der Hauptteil, die Eintragungen zur Abfolge der Familienlinie. Die Genealogie schließt ab mit Angabe der Herausgeber und Mitarbeiter und des Erscheinungsdatums. Diese Genealogien werden alle 30 Jahre, also in jeder Generation, überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Die Entscheidung dazu wird im Ältestenrat des Clans gefällt, der normalerweise im 10. Monat nach Lunakalender nach entsprechenden Ahnenverehrungszeremonien (zu Chu´sok = koreanisches Erntedankfest) zusammentrifft. Die betreffenden Familien werden angeschrieben und nach den neuesten Informationen befragt. 

Die ersten koreanischen Genealogien registrierten nicht nur die Nachfahren der kaiserlichen, sondern auch die der bürgerlichen Linie. Mit der Stärkung des stark patriarchalisch ausgerichteten Konfuzianismus, nach dem die Frau lediglich für Nachkommen zu sorgen hatte, selbst aber nicht existent war, beschränkte man etwa ab dem 16. Jahrhundert die Eintragungen auf die väterliche Linie. ausgenommen war, dass man die angeheirateten Schwiegersöhne und deren Väter eintrug und bei den Schwiegertöchtern den Vater derselben. In keinem Falle die Mütter. Anfänglich trug man die Nachkommen auch noch nach der Reihenfolge der Geburt ein. Später kamen unabhängig davon die Söhne zuerst und dann die Töchter mit ihren Ehemänner. Auch Stiefsöhne wurden ebenfalls aufgenommen, nicht jedoch uneheliche Söhne und die Söhne von Konkubinen, von den Töchtern ganz zu schweigen. 

Bei den einzelnen Eintragungen sind die Eintragungen für den direkten Erben der Familienlinie besonders ausführlich. Es ist immer der erste Sohn des ersten Sohnes usw. Sie enthalten Name, Spitzname und Pseudonym - falls vorhanden -, Geburts- und Sterbedatum, bestandene Prüfungen, begleitende Ämter und die genaue Angabe der Grabstätte. Der Name der Ehefrau wird ebenfalls mit Geburts- und Sterbedatum angegeben, ihre regionale Herkunft, also der Pun-ghwan, der Name ihres Vaters und Großvaters väterlicherseits und deren Titel und Ämter werden auch verzeichnet. Aber auch Namen, Pun-gwan und Titel des Großvaters mütterlicherseits werden registriert und ihre Grabstätte, wenn sie nicht neben ihrem Ehemann begraben ist. Das heißt in den Genealogien werden Frauen als Nachkommen und Ehefrauen durchaus genannt, aber nur um die männliche Linie zu vervollständigen. Bei Heirat spielt ihre Herkunft nur in Bezug auf die Männer in der Familie eine Rolle, Mütter und Großmütter sind uninteressant. Als Tochter steht sie hinter den Söhnen, heiratet sie ist nur der Mann von Belang in dessen Hände sie übergeht, während bei ihren Brüdern auch Informationen zur Familie der Ehefrau gefragt sind. Auch werden ihre Brüder erwähnt wenn sie sich besonderer Verdienste erworben haben, sie hat jedoch nach der Heirat mit der sie aus dem Familienregister des Vaters ausgestrichen und in das des Mannes eingetragen wird, in der Genealogie der eigenen Familie nichts mehr verloren, auch wenn sie oder ihre Kinder noch so beachtliche Verdienste und Leistungen errungen haben mögen. 

Das sind die Bereiche, in denen sich jetzt was tut. Das heißt man versucht stärker die materiale Linie zu berücksichtigen. Neue Genealogien benutzen zum Teil auch weniger chinesische Zeichen, mit der sich die jüngere Generation doch schwer tut. Man fügt auch schon einmal Bilder ein oder Videoaufnahmen. Der historische Wert dieser Genealogien wird von einigen Gelehrten angezweifelt, da sich die Herkunft, die man bis auf vor das 10. Jahrhundert zurückverfolgen will, nicht 100prozentig, wenn überhaupt belegen lässt. Außerdem ist bekannt, dass vor allem im 18. und 19. Jahrhundert viele Eintragungen gefälscht wurden. Das hatte vor allem mit dem Niedergang des Adels und dem Aufstieg bürgerlichen Reichtums zu tun. Der Yangban-Rang wurde damals schon mal zusammen mit der Clan-Genealogie verkauft. trotzdem spielen diese Genealogien auch heute noch eine wichtige Rolle, in dem sie den einzelnen einbindet in die Abfolge eines großen Ganzen und ihm dort seinen Platz zuweisen. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 25.01.2003 auf die Frage von Fritz Andorf )


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Überstunden in Korea

 

Strom- und Wasserzähler

 

In Seoul läuft das Ablesen der Strom- und Wasserzähler auf monatlicher Basis. Die Stromzähler sind in den Wohnhochhäusern oft vor den Wohnungen in speziellen Kästen in der Wand angebracht, dort werden sie auf monatlicher Basis von Mitarbeitern des Stromwerks abgelesen. Bei Gas und Wasser sind die Zähler meist in der Wohnung. Die Bewohner selbst lesen sie einmal im Monat zu einem bestimmten Termin ab und tragen diese Daten auf eine kleine Liste ein, die neben der Wohnungstür klebt und jährlich erneuert wird. Die Daten werden ebenfalls monatlich vom Wasser- und Gaswerk gecheckt. Hat man den Eintrag einmal vergessen, kommt meist ein Anruf vom jeweiligen Werk und man kann die Daten nachreichen. Der heimische Gasverbrauch von Frau Stern-Ko liegt im allgemeinen weiter unter dem landesweiten Durchschnitt, auch bei solchen Auffälligkeiten rufen die Behörden schon einmal an und fragen nach. Zieht man von der Wohnung aus und muss abmelden, kommt natürlich ein Mitarbeiter vorbei und checkt den letzten Zählerstand. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 01.02.2003 auf die Frage von Heinz-Günter Hessenbruch )


Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
Bergbaugebiet im Pazifischen Ozean
   
Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea
   
Diesel - PKW - Verbot in Korea
    
Entstehung und Herkunft der koreanischen Familiennamen
  
Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner
  
Heiratsvermittlung und Heiratsvermittlungsinstitute
 
Kumgang-Gebirge - Landverbindung
 
Krankenhaus- und Behandlungskosten
  
Lee Ung-Mo
   
Myongdong - Stadtviertel in Seoul  
Nachkommen aus dem letzten Königshaus der Choson-Dynastie
     
Namensaussprache des neuen koreanischen Präsidenten Roh
   
Nichtraucherzonen in koreanischen Restaurants
      
Protestkundgebungen gegen den Krieg im Irak
 
Selbstverwaltungssystem
     
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Überstunden in Korea

 

Heiratsvermittlung und Heiratsvermittlungsinstitute

 

Bis gut in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts waren in Korea arrangierte Heiraten überhaupt so gut wie der einzigste Weg in die Ehe. Die Vermittlung übernahmen dabei meist Freunde oder Verwandte der beiden Familien, oder darauf spezialisierten Personen. In vielen Fällen bekamen sich Braut und Bräutigam erst am Hochzeitstag zu Gesicht. Möglichkeiten den von der Familie ausgewählte Partner abzulehnen bestanden so gut wie nicht. Nach dem Koreakrieg (1950 - 1953) wurde die Gesellschaft etwas offener und mit der Romantisierung der Liebesheirat in den folgenden Jahrzehnten wurde die Partnerwahl allmählich freier. Trotzdem kommen auch heutzutage noch gut die Hälfte aller Ehen in Korea durch Vermittlung zustande, wobei aber heutzutage beide Seiten den vorgeschlagenen Partner ablehnen können. Bis in die 70er Jahre hinein wurde der kommerzielle Markt von kleinen Agenturen oder privat agierenden Heiratsvermittlern dominiert, die hauptsächlich auf der Basis von persönlichen Beziehungen handelten. Daneben gab und gibt es bis heute die Vermittlung durch Verwandte und Freunde der Familie. Heiratsvermittlung ist also in Korea seit langem eine selbstverständliche Dienstleistung, der sich vor allem Junge heiratswillige bis 30 Jahren bedienen. In den letzten Jahren ist das Interesse daran zudem wieder deutlich am steigen. Der Grund, der moderne Lebensstil zusammen mit einem guten Schuss Individualismus lässt viele heiratswilligen Familienmitglieder und Freunde nur wenig Zeit sich um diese lebenswichtige Frage zu kümmern. Man möchte schnell und gezielt zur Sache kommen und vor allem wissen was man vom anderen erwarten kann und was nicht, ohne dass man das erst durch Zeitaufwand und Nervenstärke erst herausfinden muss. Und gerade da helfen seit 1983 die Heiratsvermittlungen mit. 1983 wurde in Seoul die erste Computerheiratsvermittlung eingerichtet, die von den Partnern gelieferten Informationen wurden Farben zugeordnet und auf diese Weise die Kompatibilität für Partner bestimmte. Vorbild war ein deutsches Modell. Dieses erwies sich für koreanische Zwecke als weniger geeignet. 1986 übernahm man eine japanische Version, die Nachweise über dem Stammbaum der Kandidaten mit einbezog, sowie Nachweise über Schul- und Hochschulabschlüsse sowie das Einkommen. Seit 1990 verzeichnet dieser Geschäftszweig eine kontinuierliche Entwicklung. Heute gibt es in Korea 5 große und Hunderte von kleineren Heiratsvermittlungen. Die Zahl der Mitglieder liegt jeweils zwischen 1000 und mehreren Zehntausend. Do, eine der führenden Vermittlungen, verzeichnet wenigstens gut 30000 Mitglieder. Im Jahre 2000 etwa waren über 100000 Koreaner und Koreanerinnen in Heiratsvermittlungen registriert, ein Zuwachs von über 50% im Vergleich zu 1999. Heute dürften die Zahlen wahrscheinlich noch etwas höher liegen. So eine Mitgliedschaft kostet im Schnitt um die 600000 Won, rund 500 Euro und bietet dafür meistens 10 Verabredungen. Durchschnittlich sollen an die 4000 Paare pro Jahr den Weg zum Traualtar über solche Vermittlungen finden. 

Schauen wir uns eine der erfolgreichen Vermittlung etwas genauer an: Pang-dae Married Conseling Center in Seoul, geführt von Cha Il-Hu. Cha war Berufssoldat, beim Militär hat er sein Gespür für die Heiratsvermittlung entdeckt. Allein die Registrierung bei ihm kostet 70000 Won, etwa 58 Euro. Frauen zahlen oft um die 1000 Euro bis endlich die Hochzeitsglocken läuten. Bei Männer liegen die Summen niedriger. Einige Männer zahlen überhaupt nicht, weil sie obersten Begehrtheitsstatus auf dem Heiratsmarkt genießen. nur wer eine VIP-Kandidatin sucht, wie z.B. eine ehemalige Miss Korea, zahlt auch als Mann ordentlich. Die Höhe der Mitgift, die dabei im Spiel ist, bestimmt die Höhe der Provision, die Cha am Ende einstreicht. 

Wer bei Cha registriert ist hat per Computer Zugriff auf Fotos und Hintergrundinformationen der zur Verfügung stehenden Kandidaten. Cha behauptet eine 80%ige Erfolgsrate zu haben, die auf seinem Qualifikationssystem für die Kandidaten beruht. Für Männer und Frauen gibt es die Kategorien VIP, A, B, C und D. Wer als Mann zur VIP-Gruppe gehören will, muss eine der drei Top-Universitäten Koreas abgeschlossen haben, Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder Arzt sein und einen beeindruckenden Familienstammbaum aufweisen. Auch Frauen-VIPs müssen gute Universitäten besucht haben und aus guten Familien stammen. Bei Frauen zählt jedoch nach wie vor das Aussehen. Gesicht 30%, Familienhintergrund 25%, Alter 20%, Bildung 15% und Job 10%. Für Männer sind die Prozentzahlen fast umgekehrt. Job 30%, Bildung 25%, Größe und Aussehen 20%, Familienhintergrund 15%, Alter 10%. Das ideale Alter für den Mann liegt dabei bei 28 bis 30 Jahren, und für die Frau bei 24 oder 25 Jahre. Männer, die unter 170 cm sind und Frauen unter 158 cm werden erst gar nicht in die Kandidatenliste aufgenommen. Ausgenommen sind Behinderte, die Cha auch umsonst vermittelt. 


Vor allem die großen Heiratsvermittlungen sind sehr auf ihre Seriosität bedacht. Angaben zu Bildungsweg, Familie und  Einkommen müssen belegt werden, so dass es Heiratsschwindler schwer haben den Weg über die Vermittlung zu gehen. Da Heirat zudem in Korea eine Angelegenheit ist, an der nicht nur die Partner beteiligt sind, sondern die ganze Familie dürften es Heiratsschwindler besonders schwer haben. Sicherlich wird es welche geben, aber wahrscheinlich schweigt man darüber, wenn man auf einen reingefallen ist, weil die Sache gar zu peinlich ist. 

Partneranzeigen in Zeitungen gibt es in Korea nicht, zumindest nicht in den koreanischen Zeitungen. In englischsprachigen Zeitungen gibt es hin und wieder Kontaktanzeigen, die von der Formulierung her aber auf allgemeine Bekanntschaften und Freundschaften aus sind, Heirat als Endziel wird in der Regel nicht genannt. 

Das auch im Westen erst im 18. und 19. Jahrhundert aufgekommene Ideal der romantischen Liebesheirat hat in Korea noch vergleichsweise wenig Fuß fassen können, ob das von Vorteil oder von Nachteil ist, ist schwer zu sagen und kommt auf den Einzelfall an. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 08.02.2003 auf die Frage von Horst Krüger )

 


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Nichtraucherzonen in koreanischen Restaurants

 

Alle größeren und besseren Restaurants in Korea haben mittlerweile getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche. Mittlerweile gehört es zur Etikette, dass wenn Raucher zusammen mit Nichtraucher am Tisch sitzen, man mit dem Rauchen wartet bis alle mit dem Essen fertig sind oder sich alternativ mit der Zigarette wo anders hin verziehen. Das ist allerdings eine relativ neue Erscheinung der letzten Jahre. Frau Stern-Ko kann sich noch gut daran erinnern, vor allem in größeren Gesellschaften, hemmungslos und ohne zu fragen zugequalmt zu werden, sobald der erste Raucher am Tisch die Stäbchen aus der Hand gelegt hat. Den Rauchern am Nebentisch ist man aber nach wie vor ausgeliefert, wenn es im Restaurant keinen Nichtraucherbereich gibt. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 15.02.2003 auf die Frage von Franz Kast )


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Namensaussprache des neuen koreanischen Präsidenten Roh 

 

Probleme der Aussprache ergeben sich im koreanischen bei allen Wörtern chinesischer Herkunft, die im chinesischen ein "R" im Wortanlaut haben. Zu diesen Wörtern gehören natürlich auch die Familiennamen, die in der Towhongoptikregel aus dem chinesischen stammen und meist auch noch chinesisch geschrieben werden. Nun gilt für das Koreanische eine Regel nachdem zunächst zuerst einmal kein R-Laut bzw. auch kein L-Laut im Anlaut eines Wortes stehen kann. Ausgenommen sind Fremdwörter wie Radio, die von Koreaner mal Radio und mal Ladio ausgesprochen werden, da R und L keine Phoneme sind wie im Deutschen, sondern nur Alufone, d.h. sie haben keinen bedeutungsunterscheidenden Charakter. Die Towhongoptikregel klärt nun was nun im Einzelfalle zu passieren hat, wenn ein Wort aus dem Chinesischen mit R beginnt. Folgt auf den R-Laut ein I oder ein J, so fällt der Erstlaut völlig weg. Das beste Beispiel dafür ist der  koreanische Familienname Yi, der im Chinesischen ursprünglich Lee lautetet. Bei der Transliteration des Namens ins Englische hat man dann auf die beiden möglichen Schreibweisen Lee und Rhee zurückgegriffen,  da für die Transliteration die Towhongoptikregel sowie so nicht gilt. Folgt auf dem R-Laut ein anderer Vokal außer I und J, wird das ursprüngliche R in Schrift und Aussprache zu N, das trifft auf den Namen des designierten koreanischen Präsidenten zu. Nach der ursprünglich chinesischen Aussprache heißt der Präsident Roh und  wird daher auch mit R transliteriert. Nach der Towhongoptikregel schreibt und spricht er sich im Koreanischen allerdings Noh. Tatsächlich gibt es auch Koreaner, die ihren Namen entsprechend mit Noh transliterieren anstatt mit Roh. Eigentlich ist das konsequenter.  Für die Eigennamen gibt es jedoch keine verbindliche und einheitliche Regelung und schon wie gesagt gilt die Towhongoptikregel nicht für die Transliteration.

Beispiele für den Wandel von R in L im Anlaut sind z.B. Re il (Morgen), das zu Ne-il oder rodong (die Arbeit), die zu Nodong wird. Gerade das Beispiel Rodong wird einige Koreakenner hellhörig machen, denn manch einem ist die nordkoreanische Rodong shinmun, die Arbeiterzeitung und damit das zentrale Sprachrohr der kommunistischen Partei des Nordens ein Begriff. Im Gegensatz zur südkoreanischen Variante des Koreanischen wendet die nordkoreanische Variante die vorhin erklärten Towhongoptikregel für R im Anlaut nämlich nicht an. Es ist anzunehmen, dass dieser Unterschied im Sprachgebrauch ursprünglich regional bedingt war. Das südkoreanische hat die Towhongoptikregel dann zur grammatischen Regel  für die südkoreanische Standartsprache gemacht, während man im Norden bewusst an der nördlichen Variante festgehalten hat. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 15.02.2003 auf die Frage von Thomas Schneider )


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Überstunden in Korea

 

 

Überstunden in Korea

 

 

Nach den jetzigen arbeitsrechtlichen Bestimmungen sollen Überstunden, die über die gesetzliche Arbeitszeit von 44 Stunden pro Woche hinausgehen, bezahlt werden. Wer z.B. per Arbeitsvertrag nur 40 Wochenstunden arbeitet, der hat erst dann Anspruch auf Überstundenvergütung wenn seine Wochenarbeitszeit 44 Stunden überschreitet. Die Überstundenvergütung liegt normalerweise bei 50% des Stundenlohns. Dabei können maximal 12 Überstunden pro Woche gemacht werden und weitere 12 Stunden sind möglich für Betriebe mit einem flexiblem Arbeitszeitsystem wo aufgrund der aktuellen Auftrags- oder Geschäftslage zeitlich begrenzt Mehrarbeit erforderlich ist. Voraus gesetzt allerdings dass die Tarifpartner zu einer entsprechenden vertraglichen Vereinbarung gekommen sind. Wie die Überstundenvergütung dann tatsächlich in der Praxis gehandhabt wird, hängt von den konkreten Tarifbestimmungen der einzelnen Industriebereichen ab, von der Größe des Unternehmens und dem Vorhandensein oder nicht Vorhandensein einer starken Gewerkschaftsvertretung und nicht zuletzt auch von der Wirtschaftslage. Vor allem bei den kleinen und mittleren Unternehmen, die meist keine Gewerkschaftsvertretung haben, ist die Regel dass unbezahlte Überstunden bis zu einem gewissen Grat einfach dazu gehören. Mit der im Juli 2002 gestarteten stufenweisen Einführung der  5Tage-Woche, bei der es eigentlich um eine Reduzierung der gesetzlichen Wochenarbeitszeit von 44 auf 40 Stunden geht, ist schon seit Monaten eine Novellierung des Arbeitsgesetzes in Diskussion. Danach sollen die Arbeitnehmer wählen dürfen ob sie gemachte Überstunden finanziell oder zeitlich vergütet bekommen möchten, d.h. ob sie lieber die entsprechende Zeit frei nehmen möchten. 

Zur Zeit werden bei KBS alle geleisteten Überstunden bezahlt, im Moment laufen jedoch Diskussionen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber, ob es in Zukunft auch möglich sein soll für gemachte Überstunden frei zu nehmen. 

In Korea gibt es darüber hinaus das Phänomen, dass nach Arbeitsschluss oft danach noch Essen anstehen, die wichtig für die laufenden Verhandlungen und Vertragsabschlüsse sind. Solche Veranstaltungen haben oft einen Zwittercharakter zwischen offiziell und inoffiziell. Von vielen Mitarbeitern wird erwartet dass sie anwesend sind, und da man nicht im strengen Sinne arbeitet, sieht man das auch nicht unbedingt als Überstunden an. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 22.02.2003 auf die Frage von Axel Röse )

 


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System der lokalen Selbstverwaltung

 

Das System der lokalen Selbstverwaltung in Deutschland und Korea ist unterschiedlich strukturiert, so dass man nicht einfach gleichsetzen und vergleichen kann. Generell steht die Autonomie der Provinzen und Kommunen in Korea noch vergleichsweise in den Kinderschuhen und bedarf der Entwicklung und Ausreifung. Dazu muss man wissen, dass Artikel 117 der Verfassung zwar die Lokalautonomie im Rahmen der nationalen Gesetzen und Verordnungen garantiert. Bis Juli 1995 war diese Verfassungsgarantie jedoch rein formell. Bis 1995 wurden nämlich alle Vertreter der Provinzen und Kommunen von der Zentralregierung in Seoul eingesetzt und ihre autonome Entscheidungsfreiheit war gleich Null. Sie waren lediglich administrative Ausführungsorgane der Zentralregierung. 1995 wurden dann die Provinzgouverneure und darunter die Vertreter von Städten und Kreisen zum ersten Mal in landesweiten und freien Wahlen von den Bürgern selbst gewählt. Die oberste Verwaltungseinheit unter der Zentralregierung sind die 16 Provinzregierungen, von diesen 16 Provinzregierungen sind 7 Millionenstädte mit Selbstverwaltungsstatus, also quasi Stadtstaaten, nämlich Seoul, Busan, Daegu, Incheon, Kwangju, Taejon und Ulsan. Unter diesen stehen städtische Verwaltungsdistrikte und deren Unterbezirke. Die übrigen Provinzen sind eingeteilt in Städte und einer Art Landkreise mit kleineren Gemeinden als verwaltungstechnische Untereinheiten. Bis zur mittleren Verwaltungsebene der städtischen Verwaltungsdistrikte, der Städte und Landkreise werden die Vertreter gewählt und es gibt entsprechende Räte, die den Vorständen in ihrer Arbeit zur Seite stehen. Auf der aller untersten Verwaltungsebene gibt es nur ein eingesetzter Verwaltungsbeamter als Vorstände. Auf dieser Ebene geht es nur noch um das Ausführen von Entscheidungen, nicht mehr um lokale Selbstbestimmung. Frau Stern-Ko vermeidet hier bewusst deutsche Amtsbezeichnungen, weil das koreanische und das deutsche System schwer mit einander zu vergleichen sind, und man mit deutschen Begriffen wie Gemeinderat usw. automatisch Kombitänzen die nicht unbedingt vorhanden sind, suggeriert. Die einzelnen Selbstverwaltungseinheiten haben heutzutage zwar ein höheres Maß an Autonomie, was man auch daran sehen kann, dass bislang mindestens 267 Aufgaben der Zentralregierung an die Provinzregierungen übergeben wurden um die Lokalautonomie zu stärken, trotzdem ist in diesem Bereich noch einiges zu tun und in der Entwicklung stützt man sich in mancherlei Hinsicht auf das deutsche Vorbild.  

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 22.02.2003 auf die Frage von Werner Schwemmer )


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Myongdong - Stadtviertel in Seoul

 

Myongdong ist nach wie vor ein Viertel der Mode und ein Treffpunkt der jungen Leute, daran hat sich nichts geändert. Besonders das große, neue Mediore-Kaufhaufhaus zieht die Jugend an. Die Geschäfte sind fast ausschließlich auf den Geschmack von Leuten unter 30 ausgerichtet, wenn man einmal von den zahlreichen Schuhgeschäften in diesem Gebiet abzieht. Auf der Straße finden regelmäßig auf kleinen Bühnen Musikvorführungen statt, so dass immer etwas los ist. Restaurants und Cafes meist der mittleren Preislage gibt es genügend. Myongdong ist aber wegen der nahen Kathedrale auch weiterhin Ort religiöser Kundgebungen aller Art, nicht selten ziehen Gruppen von Gläubigen religiöse Lieder singend und Kreuze tragend durch die Strassen und Gassen um für das Christentum zu werben. Der Anblick ist für manchen Westler etwas ungewöhnlich. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 01.03.2003 auf die Frage von Wolf-Dieter Baals )


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Kumgang-Gebirge - Landverbindung

 

Generell sind die Reisen in das Kumgang-Gebirge allen Koreanern erlaubt, auch Regierungsbeamten, vorausgesetzt dass sie in Südkorea nicht in laufende Gerichtsprozesse verwickelt sind. Soldaten müssen die Reise lediglich bei der Wehrdienstbehörde melden. Die gefahrlose Heimkehr für die Besucher ist garantiert, jedenfalls so lange sie sich an die Vorschriften und Vereinbarungen halten. Es gab schon einmal Zwischenfälle, weil sich angeblich Reisende nicht an die Regeln gehalten haben. Wer im Norden auf der Schwarzen Liste steht, wird sich die Reise wohl aber von selbst zweimal überlegen. Aber auch solchen Personen ist die sichere Heimreise gewährleistet. Zu den Regelungen an die man sich zu halten hat gehört z.B. dass Kameras über 160 mm verboten sind, ebenso Ferngläser mit 10facher Vergrößerung und leistungsstarke Videokameras. Auch ist das Mitführen und vor allem zeigen der südkoreanischen Flagge und auch die amerikanische Flagge verboten. Ähnlich wie bei der Sicherheitskontrolle auf internationalen Flughäfen wird das Gepäck der Reisenden an einem Checkpoint routinemäßig untersucht und durchleuchtet. 

Die Reisen in das Kumgang-Gebirge haben rein touristischen Charakter. Kontaktaufnahme zwischen Mitgliedern von getrennten Familien aus Nord- und Südkorea ist nach Auskunft des Wiedervereinigungszuständigen aus der Abteilung für getrennte Familien nicht möglich. Will ein Südkoreaner einen Nordkoreaner treffen, kann er das z.B. in einem Drittland. Zu diesem Zwecke braucht er lediglich eine entsprechende Genehmigung von Seiten der südkoreanischen Behörden, die mit einer Überprüfung der Identität einhergeht. Einmal erhalten ist diese Genehmigung ab 2000 5 Jahre gültig und kann verlängert werden. Davor betrug die Gültigkeit nur 2 Jahre. Trifft man als Südkoreaner zufällig in einem Drittland auf einen Nordkoreaner hat man dies im Nachhinein zu melden und gleichzeitig die Genehmigung im Nachhinein zu beantragen. Wer als Südkoreaner Verwandte in einem Drittland treffen will, kann das am einfachsten in China im Grenzgebiet zwischen China und Nordkorea, wo viele Koreaner ansässig sind. Für die China-Koreaner sind die Grenzen zu Nordkorea offen, so dass man mit ihrer Hilfe ggf. gezielt Informationen über den Verbleib der Familienangehörigen einholen und ein Treffen arrangieren kann. Die China-Koreaner können die Nordkoreaner zu sich einladen. Rein theoretisch ist dies möglich. Ob und in wie weit die Nordkoreaner davon Gebrauch machen oder Gebrauch zu machen wagen, steht auf einem anderen Blatt. Will ein Südkoreaner einen Nordkoreaner in Nordkorea treffen, bedarf es einer Einladung seitens des Nordens und der schriftlichen Versicherung dass die unversehrte Rückkehr gewährleistet ist. Privatpersonen brauchen eine offizielle Einladung einer nordkoreanischen Behörde oder Institution. Daneben gibt es Einladungen für Gruppen zu denen dann auch die Treffen der getrennten Familienangehörigen zählen. Von südkoreanischer Seite aus müssen diese Kontakte lediglich gemeldet und genehmigt werden. 

Grundsätzlich ist es nach den 1990 zwischen Süd- und Nordkorea geschlossenen Vertrag über Austausch und Zusammenarbeit jedem Nordkoreaner möglich jeden Ort in Südkorea zu besuchen. Das gleiche gilt auch umgekehrt. Auf dieser Grundlage ist es überhaupt erst möglich dass die Nordkoreaner an den Asienspielen teilgenommen haben oder dass im letzten Jahr ein nordkoreanisches Taek-Won-Do-Team nach Seoul gekommen ist. Von südkoreanischer Seite aus gibt es da keine Beschränkungen. 

 

 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 01.03.2003 auf die Frage von Fritz Andorf )

 


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Lee Ung-Mo

 

Lee Ung-No wurde nach Lunarkalender am 12. Januar 1904 in Hongseon in der südlichen Ch´ungch´on-Provinz in einer Gelehrtenfamilie geboren. Mit 7 Jahren lernte er bereits die chinesischen Zeichen von seinem Vater. Nach der japanischen Besatzung 1910 und nahm die Familie den damals 10 bis 11jährigen aus der Schule um gegen das von den Japanern eingeführte japanischen Schulsystem zu protestieren. Er begann zu malen und zwar hauptsächlich Landschaften. Ab 1920 nimmt er Malunterricht und ab 1922 studiert er Malerei in der kaligrafischen Schule von Kim Gyu-Jin. Meister Kim hatte 1913 die erste Galerie in Korea eröffnet und widmete sich der Ausbildung junger Nachwuchskünstler. 1924 gewinnt Lee Ung-No in der 3. Choson-Kunstausstellung in Seoul mit dem Werk "Blauer Bambus" einen Preis. Das Thema Bambus bestimmt auch in den folgenden Jahren sein Schaffen. 1933 nimmt er im Alter von 30 Jahren das Pseudonym Go-Am an, unter dem Lee Ung-No in Korea auch bekannt ist. 1935 geht Yi mit seiner Familie nach Tokio, wo er ein Zeitungsunternehmen führt. Daneben studiert er unter Matsubayasi Keigetsu die Denksätze, einer der zwei führenden Meister der südlichen Schule, die auf traditionelle Malerei spezialisiert war. Lee Ung-Mo malt jedoch nicht die Sagunja, also die 4 Pflanzen Bambus, Chrysantheme, Pflaumenblüte und Orchidee der traditionellen Malerei. Sein Interesse galt zu dieser Zeit der realistischen Landschaftsmalerei. Zur gleichen Zeit lernt er moderne westliche Malerei an einer Akademie. 1945 kehrt er von dem aus dem Krieg gebeutelten Japan nach Korea zurück und eröffnet nach einer kurzen Periode als Gasthausbesitzer in Yesan das Go-Am - Atelier in Seoul. Im gleichen Jahr gründet er mit gleichgesinnten Künstlern die Dan-gu-Art-Association, deren Ziel es ist eine neue Art der koreanischen Malerei zu schaffen, die frei ist vom japanischen Einfluss. Von 1948 bis 1950 lehrt Yi an der Hongig-Universität in Seoul, einer der führenden Universitäten im Bereich Kunst. Auch während des Koreakrieges malt Yi weiter. Werke aus dieser Zeit, wie z.B. Flüchtlinge, bringen die Düsternisse des Kriegs zum Ausdruck. 1957 wies er auf die korrupte Praktiken der Korean National Art Expedition, damals die führende nationale Ausstellung hin, und lehnte die Einladung zur 6., im Namen des Erziehungsministers organisierten, nationalen Ausstellung ab. Mit diesem Affront wird als Dissidentenkünstler bekannt. Im gleichen Jahr werden seine Werke zunächst einmal in Übersee zu sehen und zwar im Rahmen der Ausstellung moderner koreanischer Kunst in der New Yorker Worldhouse Galerie. Auf Einladung von Jacques Lassaigne geht er im Dezember 1958 nach Frankreich. 1959 verbringt er jedoch in Deutschland, wo er in Frankfurt, Köln und Bonn ausstellt. 1960 lässt er sich in Paris nieder, wo er ein Exklusivvertrag mit der Galerie Facchetti abschließt, einer Avantgarde -Galerie, die die sogenannte informelle Bewegung anführte. Während der ersten Jahren in Frankreich wandelt sich Lee von der realistischen Darstellung zum albabstrakten Ausdruck, mit dem er die Bedeutung der Natur wiedergeben will. 1964 hält er die erste Solo-Ausstellung in der Galerie Facchetti in der nur noch abstrakte Werke zu sehen sind, meist Papierkollagen. Im gleichen Jahr gründet er im Museum Cernuschi ein Museum für orientalische Kunst in Paris, die Akademie der orientalischen Malerei, wo er Europäern die Technik der östlichen Malerei beibringt. Zu dieser Zeit beginnt er auch mit der sogenannten "Letter Abstract-Serie", die sein Werk in den 70er Jahren bestimmt. Dabei geht er von dem Gedanken aus dass Kaligrafie und abstrakte Malerei durchaus Gemeinsamkeiten aufweisen. Die Linienführung der Kaligrafie, die Beziehung zwischen freien Räumen und geometrischer Tusche vor allem auf weißem Hintergrund sieht Lee als Basis der modernen abstrakten Malerei an. Er beginnt mit chinesischen Zeichen zu experimentieren, deren geometrischen Elemente neu organisiert und arrangiert. Das selbe versucht er auch mit den Zeichen des koreanischen Alphabets und einer Kombination von chinesischen und koreanischen Zeichen. Dabei verwendet er eine Reihe von Farben und Materialien, wie koreanisches Maulbeerbaumpapier, Leine und Stoff um die unterschiedlichsten Effekte zu erzielen. Im Laufe der Zeit werden seine Pinselstriche immer dicker und die Kompositionen gewinnen an Einfachheit und Intensität. Lee Ung-Mos abstrakte Buchstaben festigten seinen Ruf als bedeutender Maler der Moderne weltweit. 

1967 war Lee in den sogenannten Ost-Berlin-Vorfall verwickelt. Damals wurden 34, im Ausland lebende koreanische Intellektuelle angeklagt, für einen in Ost-Berlin ansässigen nordkoreanischen Spionagering zu arbeiten. Alle 34 wurden für schuldig befunden und verurteilt.  Lee wurde an die südkoreanischen Behörden ausgeliefert. Die nächsten zwei Jahre verbringt der damals 64jährige Künstler in einem Seouler Gefängnis. Auch im Gefängnis malt er weiter. Nach seiner Rückkehr nach Paris arbeitet er weiter an den abstrakten Buchstaben. 1974 wird er erneut in einen politischen Skandal verwickelt. Die Folge ist, dass er alle seine künstlerischen Aktivitäten in seiner südkoreanischen Heimat bis zu seinem Tode im Jahre 1989 verboten werden. Seine letzten Ausstellung in Südkorea fand im März 1977 in der Munheon-Galerie in Seoul statt, der Titel "Tanzgemälde".

Zu dem Dissidentenkünstler Lee war das Kwangju - Massaker vom Mai 1980, bei dem die damalige Militärregierung die Demokratiedemonstrationen der Studenten und Bürger brutal niederschlug, einen weiteren thematischen Wendepunkt in seinem Schaffen. Nach Kwangju zeigen seine Werke oft Menschen, die nach Freiheit rufen. Die abstrakten Figuren repräsentieren die anonyme Subjekte der modernen Gesellschaft, denen wie wohl eine entscheidende historische Rolle zukommt. In Europa brachte man diese Bilderserie mit dem Titel "Tanz für die Vereinigung" mit der Anti-Atomkraftbewegung in Verbindung, in Korea mit der Freiheit und Demokratiebewegung der Zeit. 

Lee starb am 10. Januar 1989 im Alter von 86 Jahren an einem Herzinfarkt. Er ist auf dem Künstlerfriedhof Père Lachaise in Paris begraben. Obwohl Lee Ung-Mo viele Jahre seines Lebens im Ausland verbracht hat, hat sein Werk nie den Bezug zu Korea verloren. Darum wird er auch oft als der koreanischste unter den Künstlern seiner Zeit bezeichnet. Lees Werk ist und Bedeutung ist heute in Europa, den USA und Asien gleichermaßen anerkannt. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 08.03.2003 auf die Frage von Fritz Andorf )

 


Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
Bergbaugebiet im Pazifischen Ozean
   
Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea
   
Diesel - PKW - Verbot in Korea
    
Entstehung und Herkunft der koreanischen Familiennamen
  
Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner
  
Heiratsvermittlung und Heiratsvermittlungsinstitute
 
Kumgang-Gebirge - Landverbindung
 
Krankenhaus- und Behandlungskosten
  
Lee Ung-Mo
   
Myongdong - Stadtviertel in Seoul  
Nachkommen aus dem letzten Königshaus der Choson-Dynastie
     
Namensaussprache des neuen koreanischen Präsidenten Roh
   
Nichtraucherzonen in koreanischen Restaurants
      
Protestkundgebungen gegen den Krieg im Irak
 
Selbstverwaltungssystem
     
Strom- und Wasserzähler
Überstunden in Korea

 

 

 

Diesel - PKW - Verbot in Korea

 

 

Zu diesem Verbot muss man wissen: 1993 hat Korea mit der zum der Zeit vollkommenen Öffnung des koreanischen Marktes für ausländische Importfahrzeuge die Abgaswerte von Diesel-Pkws  angezogen und 1999 weiter verschärft. Der Grund ist klar, man wollte den einheimischen Markt gegen den Import von Diesel-Pkws aus dem Ausland schützen, denn Dieselkraftstoff ist auch in Korea billiger. Und natürlich wollte man auch die Luft, vor allem in den Großstädten schützen. Gleichzeitig war bis letztes Jahr die koreanische Automobilindustrie nicht in der Lage umweltfreundliche Dieselmotoren für Pkws eigenständig herzustellen. Dafür bedarf es u.a. eines modernen Einspritzsystems, das z.B. Bosch an die  koreanischen Automobilfirmen liefert, die dann wiederum Dieselwagen ins Ausland exportieren. 

Korea hat derzeit die strengsten Abgaswerte der Welt für Dieselmotoren. Das schon recht strenge EU-Abgaswertesystem, das ab 2005 in Deutschland gültig sein wird, gibt den Kohlenmonoxidwert z.B. bei 0,5 gr. pro Kilometer an. Der koreanische Grenzwert beträgt ebenfalls 0,5. Der Ausstoßgrenzwert für Kohlenwasserstoff liegt nach EU-Richtlinien hier bei 0,05 Gr. pro Kilometer, in Korea jedoch bei 0,01 Gr. pro Kilometer. Der EU-Wert für Stickstoffoxid liegt bei 0,25 gr. pro Kilometer, in Korea werden 0,02 Gramm angesetzt. Der Emissionsgrenzwert für Staubpartikel liegt nach EU-Richtlinie bei 0,025 Gramm pro Kilometer, nach der koreanischen Norm bei 0,01 Gramm pro Kilometer. Das heißt, die koreanischen Werte sind unrealistisch in der Strenge, was auch wiederholt von den westlichen Auto exportierenden Länder als Handelshemmnis angemahnt wurde. 

Nach dem jetzigen Stand der Dinge sollen nach Angaben des Umweltministeriums die koreanischen Abgasgrenzwerte für Diesel-Pkws ab 2004, spätestens aber ab 2005, nach unten in Richtung EU-4-Werte korrigiert werden. Wie die genauen Grenzwerte aussehen werden, bleibt noch abzuwarten. Zunächst werden davon aber nur Sport- und Nutzfahrzeuge, sowie Freizeitfahrzeuge betroffen sein, die dann auch im Inland mit abgasfreundlichen Dieselmotoren ausgestattet werden dürfen. Ab 2006 sollen alle Pkws mit Dieselmotoren ausgestattet werden dürfen. Im Zuge dieser Deregulierungsmaßnahmen erwartet man natürlich einen drastischen Anstieg der Diesel-Pkws in Korea.

Der momentan in Korea für Busse und Lkws verkaufte Dieselkraftstoff ist nach europäischem Standart ziemlich unrein. Das war auch ein weiterer Grund für das Verbot von Diesel-Pkws. Für die Zukunft bedeutet das, die koreanischen Raffinerien werden erst einmal enorme Investitionen in Technologien und Anlagen tätigen müssen um sauberen Diesel anbieten zu können. Es ist daher zu erwarten dass mit Zulassung von Diesel-Pkws der Preis für Dieselkraftstoff auf etwa 85% des Benzinpreises ansteigen wird. Vor einigen Jahren gaben die Busse in Seoul wahre Rauchwolken von sich, was auch aufgrund der mangelnden Dieselqualität auch kein Wunder. Mittlerweile hat man einen Großteil der dieselbetriebenen Busse durch umweltfreundlichere gasbetriebene Busse ersetzt. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 15.03.2003 auf die Frage von Fritz Andorf )


Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
Bergbaugebiet im Pazifischen Ozean
   
Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea
   
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Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner
  
Heiratsvermittlung und Heiratsvermittlungsinstitute
 
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Lee Ung-Mo
   
Myongdong - Stadtviertel in Seoul  
Nachkommen aus dem letzten Königshaus der Choson-Dynastie
     
Namensaussprache des neuen koreanischen Präsidenten Roh
   
Nichtraucherzonen in koreanischen Restaurants
      
Protestkundgebungen gegen den Krieg im Irak
 
Selbstverwaltungssystem
     
Strom- und Wasserzähler
Überstunden in Korea

 

Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner

 

Die Freizeitbeschäftigung der koreanischen Rentner hängt ganz von der Rentenbemessung ab und welchen beruflichen und bildungsmäßigen Hintergrund jemand hat. Denn das bestimmt ja auch wieder die Interessen. 

Wer es sich unter den Rentnern finanziell und gesundheitlich leisten kann, geht auf Reisen, denn Freizügigkeit ist in Korea erst seit 1988 uneingeschränkt gegeben. Da besteht also ein Nachholbedarf. Beliebte Reiseländer sind Japan und Südostasien, aber auch Australien, USA und Europa. Meist ist man in der Gruppe unterwegs. Man treibt aber auch Sport, wobei Golf, Bergsteigen und Spazieren gehen zu den beliebtesten Sportarten zählen dürften. Das macht man meist zusammen mit Freunden, wie überhaupt gemeinsame Unternehmungen mit Freunden eine große Rolle spielen. Dabei sind meist Frauen und Männer getrennt, da die Generation der heutigen Rentner noch in einem System der starken Geschlechtertrennung und Rollenteilung aufgewachsen ist.  

In jedem Stadtteil gibt es zudem institutionelle Einrichtungen die gegen eine geringe Gebühr Kurse für Senioren anbieten. Das können Computerkurse sein, gemeinsames Singen, Go oder Schachspielen usw. In den Parks von Seoul trifft man auch bei gutem Wetter viele ältere Menschen, die dort zum Plauschen oder Schachspielen zusammenkommen, meist sind es Männer. 

Für koreanische Männer ist das Rentenalter meist ein größerer Schock als für Frauen, da die Männer seit ihres Lebens auf den Beruf konzentriert waren und darüber hinaus kaum ein treibendes Netz an sozialen Beziehungen außerhalb der Familie aufgebaut haben. Frauen sorgen im Alter darüber hinaus oft für die Enkelkinder und sind in der Kirchengemeinde aktiv. Ansonsten sind Badehausbesuche und andere Aktivitäten für Freundinnen wichtig. 

Es gibt aber auch viele Rentner, die sich noch ein Zubrot verdienen oder verdienen müssen. Sie arbeiten z.B. als Pförtner in Betrieben oder Appartementkomplexen oder verkaufen Waren auf dem Markt. Dazu muss man auch wissen, dass die Rentenversicherung in Korea stufenweise erst ab den 60er Jahren eingeführt wurde. Erst ab 1995 wurde so gut wie die gesamte koreanische Bevölkerung abgedeckt, d.h. viele Rentner können finanziell keine große Sprünge machen. 

 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 15.03.2003 auf die Frage von Albert Slogsnat )


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Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea

 

Es gibt viele Deutsche die in Korea arbeiten, aber auf diese trifft kaum die Bezeichnung Gastarbeiter zu, da es sich nicht um einfache Arbeiter in Fabriken handelt. Es sind in der Regel führende Firmenkräfte aus dem Managementbereich, Ingeneure, Lehrer, Universitätslektoren, Angestellte für deutsche Unternehmen usw. 

Gastarbeiter im engen Sinne des Wortes kommen in Südkorea aus südostasiatischen Ländern wie den Philippinen, Pakistan, Indien und China, also aus Ländern deren Lebensstandart im Schnitt unter dem Koreas liegt. Für den Begriff von Frau Stern-Ko ist die koreanische Gesellschaft generell gesehen nicht ausländerfeindlich. Natürlich trifft man schon einmal auf Vorurteile, diese richten sich aber kaum auf gegen westliche und weiße Ausländer, sprich Leute aus dem sogenannten entwickelten Industrienationen, und von Zeit zu Zeit flackert in Teilen der Bevölkerung auch ein gewisser Antiamerikanismus auf, der ist jedoch in der jeweiligen politischen und in besonderen Beziehungen zwischen Korea und den USA begründet und hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit an sich zu tun. Man braucht sich in Korea nicht als Ausländer bedroht oder gefährdet zu fühlen, im Gegenteil. Korea ist ausländerfreundlich. Viele Koreaner gehen bewusst auf die hiesigen Gastarbeit zu, helfen ihnen beim Leben in Korea und laden sie zu sich nach Hause ein. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 22.03.2003 auf die Frage von Franz Karst )


Ahnentafeln und Stammbaumbücher in Korea    
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Deutsche Gastarbeiter und Ausländerfeindlichkeit in Korea
   
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Freizeitbeschäftigung koreanischer Rentner
  
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Kumgang-Gebirge - Landverbindung
 
Krankenhaus- und Behandlungskosten
  
Lee Ung-Mo
   
Myongdong - Stadtviertel in Seoul  
Nachkommen aus dem letzten Königshaus der Choson-Dynastie
     
Namensaussprache des neuen koreanischen Präsidenten Roh
   
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Überstunden in Korea

Protestkundgebungen gegen den Krieg im Irak

 

 

Auch in Korea haben massive Demonstrationen für den Frieden und dann gegen den Krieg zusammen mit den Demonstrationen überall auf der Welt bereits Mitte Februar 2003 eingesetzt. In der Seouler Innenstadt haben am 3. Februarwochenende mehre Tausend Menschen an Kerzenlichtdemonstrationen teilgenommen, die damals meist noch als Demonstrationen für den Frieden bezeichnet wurden. Mit dem Beginn des Krieges wurden daraus Demonstrationen gegen den Krieg und gegen die Unterstützung des Krieges durch Korea. Direkt vor Kriegsbeginn gab es noch Friedensdemos in Seoul und dann am Donnerstag dem 20. März 2003 die erste größere Antikriegsdemonstration in der Seouler Innenstadt, an der wenigstens 2000 Bürger teilnahmen. Es waren meist Vertreter von Bürgerorganisationen, Gewerkschaften, Studenten, aber auch Normalbürger, zum Teil mit kleinen Kindern. Sie sollten sich als Erziehenden der heranwachsenden Generation verantwortlich, ihre Meinung gegen den Krieg zu äußern, wie in Fernsehinterviews zur Sprache kam. Auch buddhistische Mönche waren zahlreich vertreten um sich für den Frieden einzusetzen. 

Am 21. März wurde eine Koalition von 45 Bürgerorganisationen zu einer Pressekonferenz einberufen um gegen den Krieg zu demonstrieren. An die 800 Mitglieder des Professorenverbandes haben am gleichen Tag gegen die Kriegsunterstützung Koreas protestiert und eine Gruppe orientalischer Mediziner hat Unterschriften gesammelt um ein medizinisches Hilfsprojekt für irakische Kinder ins Leben zu rufen. Letzten Samstag gab es wieder große Demonstrationen in der Seouler Innenstadt, an denen mehrere Tausend Menschen teilnahmen. Beliebte Sänger, Schauspieler und Schriftsteller haben sich den Demonstrationen angeschlossen. Das heißt der Widerstand gegen den Krieg hat ein breites Spektrum der Gesellschaft erfasst. In Bagdad selbst hatten sich am 20. März zudem 3 Koreaner einer Aktion "Menschlicher Schutzschild" gegen die Angriffe der USA angeschlossen und auch in den umliegenden Ländern wie z.B. dem Jordan haben Koreaner vor der amerikanischen Botschaft demonstriert. Letzten Montag musste die Entscheidung des Parlaments 600 Ingeneure und eine 100Mann starke medizinische Unterstützungseinheit, als Koreas aktivster Beitrag zur Entsendung vertagt werden. Die Proteste aus allen Teilen der Bevölkerung und auch unter den Abgeordneten waren zu heftig um Präsident Roh Moo-Hyun Antrag auf Unterstützung der USA durch das Parlament bringen zu können. Aus all dem wird die allgemeine Einstellung der Koreaner schon ersichtlich, die Regierungspartei befindet sich natürlich in einer äußerst prekären Lage, denn aufgrund der langen Bündnisbeziehungen zwischen Korea und den USA und nicht zuletzt aufgrund der Nordkoreafrage, fühlt man sich natürlich moralisch zu einer befriedigenden Geste der Unterstützung verpflichtet. Manche Stimmen in Korea weißen daraufhin, dass es Länder auf der Welt gibt, wie z.B. Kanada, die viel längere Bündnisbeziehungen zu den USA haben als Korea, aber den Krieg trotzdem nicht unterstützen. Das ist etwas kurzsichtig, denn diese Länder können nur deshalb so handeln weil sie nicht in einer solch heiklen sicherheitspolitischen Position wie Korea sind. Die meisten Koreaner haben zumindest Verständnis für das Dilemma des Präsidenten, auch wenn nach einer kürzlichen Umfrage des Präsidentenbüros 4 von 5 Koreaner gegen den Krieg im Irak sind. 

In den Medien ist der Irak-Krieg natürlich das beherrschende Thema. In den ersten Tagen nach Kriegsbeginn nahm die Kriegsberichterstattung bis zu 2/3 der 45minütigen Hauptnachrichten um 21 Uhr ein. Die koreanischen Fernsehanstalten haben ebenfalls Reporter in den umliegenden Länder, die direkt über den Krieg berichten. Daneben gab und gibt es regelmäßige Sonderberichterstattungen. Bei den Sonderberichterstattungen werden vor allem die Hintergründe beleuchtet. Bezeichnend sind dabei die Akzentsetzung, so wurde z.B. der Tatsache, dass die USA im Irak-Krieg neue Waffensysteme einsetzen und testen, breiten Raum gewidmet. Ebenso der Frage nach den Kriegskosten und für wen dieser Krieg Gewinner bringt. Auch die Ölinteressen der westlichen Länder im Irak wurden geklärt, ebenso der Zusammenhang mit dem Golfkrieg und die von der amerikanischen Regierung negierten Langzeitwirkungen von Uran 238, auf die irakische Bevölkerung und den US-Soldaten im Golfkrieg waren Thema. Kaum zur Sprache kam die von der USA propagierte Befreiung des irakischen Volkes und der Kampf gegen den Terrorismus als Legitimation des Krieges. Man scheint die Ursachen für den Krieg weniger in dieser Richtung zu suchen und den USA die Rolle des weißen Retters nicht abzunehmen. Auch gibt es Diskussionen ob es für diesen Krieg nicht in Wahrheit über die Vorherrschaft des Dollars gegenüber dem Euro und die wirtschaftliche Weltdominanz der USA geht. 

Das Fernsehen zeigte darüber hinaus Reaktionen und persönliches Leid von den in Korea lebenden Irakern und hat damit natürlich auch eine  direkte Betroffenheit gezeigt. 

 

( aus der Hörerecke von Radio Korea International vom 29.03.2003 auf die Frage von Friedrich Stöhr )


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