Kurzbiografie ( I )

 

bedeutender Persönlichkeiten der Choson - Dynastie

 

 

 

aus der gleichnamigen Dienstag - Sendereihe von Radio Korea International

 

 

Zur Kurzbiografie - Übersicht:

 

Taejo Yi Songgye ( *1335 - +1408 )
Mönch Muhak
  ( *1327 - +1405 )
Kwang Chi
( *1363 - +1452 ), der redliche Kanzler der Choson - Dynastie 
Kim Jong-So
( *1390 - +1453 ), ein hoher Beamter der Choson - Dynastie 
Tang Jong-Shil
(15. Jahrhundert ), Wissenschaftler 
König Sejong
( *1397- +1450 ) siehe auch unter Hangul   
König Sejo
( Reg. 1455 - 1468 ) 
Pak Yon
( *1378 - +1458 ), ein musikalisches Genie aus der frühen Choson - Dynastie
Chong San-Mun
  ( *1418 - +1455 ), ein aufrichtiger Gelehrter, der bis zu seinem Tod treu und loyal war 
Kim Shi-Sup ( * 1435 - + 1493 ), ein treuer Wissenschaftler als der frühen Choson - Dynastie

 

 

 

(Taejo) Yi Songgye ( *1335 - +1408 ), Gründer der Choson - Dynastie 

 

Der erste König der 500jährigen Choson - Dynastie war Taejo mit dem Namen Yi Songgye.

Soziale Unsicherheit und eine nationale Krise bestimmten die letzten Tage von Koryo. In dieser verworrenen Lage suchten der Adel und das Militär nach Wegen, um einen neuen Staat zu gründen. Der neue Staat, der 1392 gegründet wurde, wurde Choson genannt. Sein Name drückt ein historisches Bewusstsein aus, denn Choson wollte den Traditionen des alten Koryo-san, des ersten in der Zeit der Bronzekultur auf der koreanischen Halbinsel gegründeten Nationalstaates folgen. Die Choson - Dynastie wurde in der alten Hauptstadt des Koryo- Königreiches Kaesong (einer Stadt in Nordkorea) gegründet. Yi Songgye verlegte die Hauptstadt nach Hanyang, dem heutigen Seoul, das im Zentrum der koreanischen Halbinsel lag. Chosons Führer förderten die politische Ideologie des Konfuzianismus. Yi Songgye, der im Jahre 1335 geboren  und im Jahre 1408 gestorben ist, war ein Kriegsheld und ein politischer Taktiker. Aus der Zeit seiner militärisch größten Leistungen gibt es eine Episode. 

    Er leistete einen großen Beitrag dazu, die japanischen Invasoren zu bekämpfen. Besonders berühmt ist seine Leistung bei einer Schlacht gegen die seeräuberischen japanischen Invasoren in der Gegend um den Chiri-Berg im Süden des Landes. Nachdem er die Schlacht gewann, behauptet er, dass er mit seinen Pfeilen immer das linke Auge seiner Feinde getroffen habe. In der Tat war bei allen gestorbenen japanischen Feinden das linke Auge mit einem Pfeil durchbohrt. Seitdem galt Yi Songgye bei den japanischen Invasoren als der furchteinflößende koreanische General. Bei allen Invasionsversuchen, versuchten die Japaner zuerst herauszufinden, wo sich Yi Songgye aufhielt um ihm möglichst zu entgehen. Damit sicherte sich Yi Songgye beim Militär eine hohe Position, was ihm zum Vorstoß in eine führende Stellung in der Politik verhalf. Wie schon erwähnt, wurde die Choson - Dynastie im Jahre 1392 gegründet. Nachdem Yi Songgye auf den Thron kam, fanden zweimal und zwar im Jahre 1398 und 1400 durch die von seinen zwei Söhnen um den Thron ausgelösten Machtkämpfe, große Unruhen statt. Diese Unruhen, die zwei anderen seiner Söhne das Leben kosteten, versetzten Yi Songgye einen großen Schock. Für Yi Songgye spielte ein buddhistischer Priester namens Muhwak daesa  eine wichtige beratende Rolle.

    Yi Songgye war ein frommer Buddhist. Nachdem er die blutigen Machtkämpfe zwischen seinen Söhnen miterleben musste, bekannte er sich noch verstärkter zum Buddhismus. Er beschloss schließlich, auf seinen Thron zu verzichten um in seinem restlichen Leben in Trauer um die in den blutigen Machtkämpfen verstorbenen Söhnen zu verbringen. 1408, im achten Regierungsjahr unter der Regentschaft des dritten Königs der Choson - Dynastie Taejon, seines 5. Sohnes, verstarb er. 


Der Mönch Muhak (* 1327 - +1405) Berater des ersten Königs der Choson - Dynastie

 

    Der Priester Muhak wurde 1327 geboren und starb 1405. Muhak ist ein buddhistischer Name, eigentlich hieß er Tajo. Mit 18 Jahren trat er dem buddhistischen Orden bei. Seine enge Beziehung zum König Taejo kam am Anfang durch eine Traumdeutung zustande. Taejo Yi Songgye, der Gründer der Choson - Dynastie, war schon als Kind durch seine große Tapferkeit und Kriegskunst in seiner Umgebung bekannt. Um sich zu stählen und sich in den kriegerischen Künsten zu trainieren, wanderte er durch berühmte buddhistische Tempel im ganzen Land. Eines Tages hörte er von einem unbekannten buddhistischen Mönch, der eine große Fähigkeit der Weissagung besitzen sollte. Nun besuchte er diesen Mönch, der in einer Höhle in der Tiefe eines Berges asketisch lebte. Anfangs wollte Mönch den jungen Yi Songgye zurückweisen, mit der Begründung, dass er ein nichtswissender, unbedeutender Mönch sei. Der Mönch erkannte jedoch auf den ersten Blick, dass Yi Songgye ein außergewöhnlicher Mensch ist. Yi Songgye erzählte dem Mönch von seinem Traum und bat ihn, den Traum zu deuten. Der Mönch prophezeite, dass Yi Sonngye künftig etwas mit der Königsfamilie zu tun haben werde. Entsprechend dieser Prophezeiung wurde Yi Songgye der erste König der Choson - Dynastie. Zwei Jahre nach der Besteigung des Throns, ernannte Yi Songgye den Mönch zum Priester der königlichen Familie. So fing Priester Muhak an, die Rolle eines einflussreichen Beraters für Yi Songgye zu spielen. 

Priester Muhak spielte auch bei der Suche nach dem Ort, der die neue Hauptstadt der Choson - Dynastie werden sollte, eine wichtige Rolle. Zur Zeit der Gründung war die Hauptstadt der Choson - Dynastie noch Kaesong, die alte Hauptstadt des Koryo - Königreiches. 

    Priester Muhak machte sich selbst auf den Weg. Er stieg auf einige hohe Berge, um sich nach der geografischen Lage der betreffenden Orte zu erkundigen. Dabei stieß er auf einen Kreis, der in die richtige Richtung deutete. Der Deutung des außergewöhnlichen Kreises folgend, reiste er durch die Gegend und entschied sich schließlich für Hanyang - so wurde früher die jetzige Hauptstadt Seoul genannt -, ein Ort der von Bergen umgeben ist und in dessen Mitte ein großer Fluss fließt. 

    Priester Muhak empfahl dem König, Hanyang als den geeignetesten Ort für die Hauptstadt der Choson - Dynastie. So wurde Hanyang das Zentrum der 500jährigen Geschichte der Choson - Dynastie.  


Kwang Chi, (* 1363 - +1452) der redliche Kanzler aus der frühen Choson - Dynastie

 

    Kwang Chi, der 1363 geboren und 1452 gestorben ist, war ein Kanzler aus der frühen Choson - Zeit. Es gibt wahrscheinlich kaum ein Koreaner, der diesen Koreaner der Choson - Dynastie nicht kennt. Er erhielt unterschiedliche Bewertungen. Positiv bewertet werden seine politischen Leistungen, die er in den 25 Jahren als Leiter der Regierung der Choson - Dynastie vollbracht hat. Er schaffte vor allem als ein rechtschaffender Politiker ein sauberes politisches Umfeld und wurde dadurch vom Volk hoch verehrt. Gleichzeitig hatte er einen schlechten Ruf, als sogenannter Verräter des Tumundong - Dorfes. Im Tumundong - Dorf wohnten rund 70 ehemalige Politiker des Koryo - Königreiches zusammen, die ihre Solidarität dem Koryo - Königreich gegenüber wahren wollten und der Politik der neuen Dynastie fernblieben. 

    Kwang Chi war ebenfalls ein loyaler Mann und zog ebenfalls in das Tumundong - Dorf zurück. Der Bitte des ersten Königs der Choson - Dynastie - Taejo - folgend, ging er aber in die Politik der Choson - Dynastie, deshalb wurde er als Verräter bezeichnet. Dass Kwang Chi an der Gründung der Choson - Dynastie teilnahm, war nicht aus der Loyalität dem König Taejo einer einzelnen Person gegenüber zurückzuführen. Selbst wenn der Herrscher und die Dynastie verändert wurden, blieb das Volk gleich. Seine Loyalität galt nicht dem König oder der Yi - Dynastie, sondern dem Volk. Er ging nicht für seine Laufbahn oder sein eigenes Glück und Wohl, sondern für das koreanische Volk wieder in die Politik.

    Als er das Tumundong - Dorf verließ, spuckten ihm seine alten Kollegen aus dem Koryo - Königreich ins Gesicht. Er war aber fest davon überzeugt, dass er als ein rechtschaffender Politiker aufrichtig arbeiten und damit diese Schmach überwinden wird. Er dachte deshalb nicht, dass er das Koryo - Königreich verraten hatte. Kwang Chi wurde von König Taejo zunächst zum Lehrer der Prinzen gerufen. Danach nahm er immer höhere Posten ein. Vor allem in der Zeit unter der Regentschaft des 4. Königs Sejong, vollbrachte er große Leistungen. Wie schon erwähnt, war er ein rechtschaffender Mann, der auf Gerechtigkeit großen Wert legte. Wenn es um öffentliche Dinge und Ungerechtigkeit ging, war er ganz streng und entschlossen. Bei privaten Angelegenheiten war er sehr großherzig. Kwang Chi hatte allein den Kanzlerposten das höchste Amt der Regierung der Choson - Dynastie 25 Jahre lang inne. Er führte aber ein ganz bescheidenes und sparsames Leben. Eines Tages besuchte König Sejong, als ein Durchschnittsbürger verkleidet, heimlich das Haus von Kwang Chi´s. Das Haus war so klein und bescheiden, dass man kaum glauben konnte, dass es sich um das Haus des höchsten Beamten der Choson - Dynastie handelt. Im Zimmer Kwang Chi´s waren nur Bücher zu sehen. Der Fußboden war nicht wie gewöhnlich mit Ölpapier belegt, auf dem Fußboden lag nur eine raue Strohmatte. Der König war vom schlichten und ehernen Leben Kwang Chi´s beeindruckt. Kwang Chi hielt bis zu seinem Tod an seinem Prinzip fest, dass  Beamte und Politiker dem Volk dienen müssen und nicht für das eigene Wohl sorgen dürfen. Deshalb wird er ewig unseren Respekt verdienen. 


König Sejong ( *1397- +1450 )

König Sejong, der 1397 geboren und 1450 gestorben ist, gilt als ein weiser Herrscher, der mit seinen hervorragenden Leistungen in der Geschichte der koreanischen Nation ewig leben wird. Er setzte sich im Inland für die Entwicklung nationalen Kultur und nach außen hin zur Expansion des Territoriums ein. König Sejong, der 4. König der Choson - Dynastie, war der dritte Sohn des Taejo, des 5. Sohnes des Gründers der Choson - Dynastie. 

König Sejong regierte 32 Jahre lang und bemühte sich in der Zeit immer um eine gerechte Herrschaft. Während seiner Herrschaft betonte er immer wieder, dass man ein starkes historisches Bewusstsein haben muss, um eine gute Politik zu betreiben, müsse man über die Spuren von Krieg und Frieden in allen Zeiten gut informiert sein. Deshalb forderte er seine Politiker immer wieder dazu auf, sich mit den historischen Dokumenten auseinander zusetzen. König Sejong, der mit 32 Jahren den Thron bestieg, war ein geborener Wissenschaftler. Er verbrachte viele Nächte mit dem Lesen, selbst auf der Toilette legte er seine Bücher nicht aus der Hand. Auf der Basis seiner Liebe zur Wissenschaft und Forschung konnte er in vielen Bereichen große Errungenschaften  hervorbringen. Aus seinen Bemühungen um die Entwicklung der Wissenschaft heraus, gründete er im Hof ein königliches Kulturforschungsinstitut mit dem Namen Chip'yonjon, um die wissenschaftlichen Forschungsarbeiten zu fördern. Im Chip'yonjon konzentrierten sich 20 Wissenschaftler nur um Forschungen. König Sejong betonte immer wieder, dass die Wissenschaftler das Institut Chip'yonjon als ihren lebenslänglichen Arbeitsplatz annehmen sollen. Nur diejenigen Wissenschaftler die bereit sind, ihr ganzes Leben in Chip'yonjon mit den Forschungsarbeiten zu verbringen, sollten angestellt werden. Die größte Errungenschaft die König Sejong mit den Wissenschaftler des Forschungsinstituts Chip'yonjon hervorbrachte, war die Erfindung der 28 koreanischen Schriftzeichen Hangul im Jahre 1443. Die größten Leistungen von König Sejong neben der Erfindung der koreanischen Schriftzeichen ist die Entwicklung der astronomischen und wissenschaftlichen Technologien. Unter anderem wurde während seiner Amtszeit der erste Regenmesser der Welt erfunden und verwendet. In Europa beobachtete man im Jahre 1639 zum ersten Mal mit einem Regenmesser die Niederschlagsmenge. Schon rund 200 Jahre vorher, im Jahre 1442 begann man in Korea mit Hilfe des Regenmessers die Niederschlagsmenge zu messen. König Sejong war ein beispielhafter Herrscher, der sich mit Aufrichtigkeit, Fleiß und Bescheidenheit für das Wohl des Volkes und die Entwicklung des Staates einsetzte. Sein ehrfürchtiger Respekt vor den Eltern gilt als beispielhaft. Er sagte, dass die Liebe zu den Eltern so hoch wie der Himmel und so tief wie das Meer ist und dass man sie nicht richtig mit Worten ausdrücken kann. Es sei deshalb eine wichtige Pflicht der Kinder mit großem Respekt die Liebe der Eltern zu erwidern. 


Kim Jong-So (*1390 - + 1453), ein hoher Beamter aus der frühen Choson - Zeit, der die nördliche Grenze Koreas festlegte.

Kim Jong-So, der 1390 in Chungson, in der Cholla - Provinz geboren wurde, wurde unter der Regentschaft des 3. König der Choson - Dynastie, Beamter. Im Jahre 1436 wurde er von König Sejong, dem 4. König der Choson - Dynastie, damit beauftragt, das Land vor den Nuzhen, einem Stamm der Tungostrasse, nördlich der koreanischen Halbinsel, zu schützen und die nördliche Grenze des Landes festzulegen. Er wurde dafür zum Gouverneur der Hamgyong - Provinz, im Norden der koreanischen Halbinsel, ernannt. Der damals 46jährige Kim Jong-So war fest davon überzeugt, dass man nur durch die Erhöhung der Lebensqualität eine wertvolle Lebensphilosophie entwickeln kann. Er war mit so großer Vaterlandsliebe und Loyalität dem Staat gegenüber erfüllt, dass er die schwierige Aufgabe, nämlich den erbitterten Kampf mit dem Eindringling verantwortungsvoll übernahm. Er betonte gegenüber seinen Soldaten immer wieder, dass man für seine Aufgabe stets gut ausgerüstet sein müsse und in keinem Moment die Fassung verlieren dürfe. 

Eines Tages hatten er und seine Soldaten eine Feier. Plötzlich kam ein Pfeil geflogen, traf das Weinfass auf dem Tisch vor ihm und zerbrach es in Stücke. Dieser plötzliche Vorfall löste ein großes Chaos aus. Kim Jong-So saß jedoch seelenruhig da und trank weiter. Seine Soldaten waren erstaunt über seine ruhige und gelassene Haltung. Da sagte er "Woher der Pfeil auch kam, er war bestimmt auf mich gerichtet, wenn ich erschreckt davonlaufen würde, würde ich dem Täter zeigen, wie schwachherzig ich bin. Das ist nicht die Haltung eines Befehlshabers".

Während er einerseits so tapfer und kühn war, war er andererseits gegenüber seiner Soldaten ein rücksichtsvoller und umsichtiger Führer. Er sorgte aber gleichzeitig dafür, dass in seiner Armee strenge Disziplin herrschte. So bewachte er streng die Grenze und ließ das Eindringen der Nuzhen in das Territorium der Choson - Dynastie nicht zu. Dass unter der Herrschaft von König Sejong der Staat in vielerlei Hinsicht gedeihen und eine politische Stabilität genießen konnte, war zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass Kim Jong-So seine Aufgabe, nämlich das Land gegen die Eindringlinge aus dem Norden zu verteidigen, verantwortungsvoll erfüllte. 

König Sejong sagte, dass die größte Sorge Koreas im Norden der koreanischen Halbinsel liege. Kim Jong-So gelang es jedoch, diese Sorge zu beseitigen. Wegen der ständigen Invasionsversuche der Nuzhen gab es auch viele, die einige wichtige Stellungen in der Hamgyong - Provinz aufgeben wollten. Kim Jong-So verteidige aber entschlossen die Region. Unter seiner Führung entstanden in den Teilgebieten der Flüsse Yalu und Tumen 6 Bezirke. In diesen Bezirken wurden Festungen errichtet. Nach einer neuen Politik wurden Bevölkerungsteile aus den südlichen Gebieten in diese Bezirke im nördlichen Staatsgebiet umgesiedelt. Das Ziel dieser Maßnahme war eine ausgewogene Entwicklung des gesamten Staates. Damals wurde das nationale Territorium Koreas so festgelegt, wie es bis heute besteht. 

Kim Jong-So war aber auch ein Historiker. In der frühen Choson - Dynastie herrschte allgemein die Meinung, dass das Buch über die Geschichte des Koryo - Königsreiches nicht authentisch sei. Er nahm bei der Revidierung und Ergänzung des Geschichtsbuches die Federführung. So wurde 1451 unter der Herrschaft des 5. Königs der Choson - Dynastie, ein 139bändiges Buch über die Geschichte des Koryo - Königreiches zusammengestellt. Als 1452 der 5. König Munjon, der Sohn des Königs Sejong, mit 39 Jahren starb, bestieg sein 12jähriger Sohn den Thron. König Munjon bat Kim Jong-So, als er im Sterben lag, sich um seinen Sohn zu kümmern. Im ersten Jahr unter der Regentschaft des jungen Königs, führte der zweite Sohn des König Sejongs einen Staatsstreich durch, um selber auf den Thron zu steigen. Dabei fiel Kim Jong-So, der Beschützer des jungen Königs, dem Coup d´ Etat als erster zum Opfer und wurde in seinem Haus  mit seinem kleinen Sohn zusammen ermordet - das war im Jahre 1453.   

 


Tang Jong-Shil, (15. Jahrhundert) Wissenschaftlicher aus dem niedrigsten Stand in der Choson - Dynastie 

 

Diejenigen Menschen, die in der Vergangenheit mit großen Verdiensten in die koreanische Geschichte eingingen, kommen meistens aus höheren Ständen. Es ist wahr, dass Menschen aus den unteren Schichten kaum Bedeutung im öffentlichen Leben erlangen konnten, auch wenn sie - im welchen Bereich auch immer - talentierte Persönlichkeiten waren. 

In der Choson - Dynastie, gab es aber einen Menschen, der große wissenschaftliche, technische Errungenschaften hervorbrachte, obwohl er aus dem Stand der Sklaven, aus dem niedrigsten Stand der Choson - Dynastie stammte. Es ist Tang Jong-Shil, der im 15. Jahrhundert lebte. Seine Lebensdaten sind nicht bekannt. Er arbeitete in der jetzigen Stadt Pusan, im öffentlichen Dienst als Sklave. Damals wurden Sklaven wie materielles Eigentum behandelt. Tang Jong-Shil, der eine hohe technische Begabung besaß, machte es nichts aus, dass sein großes handwerkliches und technisches Können wegen seines niedrigen Standes keine Anerkennung fand. Er war vor allem in der Verhüttung, dem Festungsbau, der Reparatur  von Landmaschinen, sowie der Waffenherstellung, begabt. Unabhängig davon, ob sein Können von den anderen anerkannt wurde oder nicht, konzentrierte er sich nur auf wissenschaftliche und technologische Forschungen. Dabei dachte er immer daran, wie er mit seinem Können dem Staat dienen kann. 

Seine hohe Begabung sprach sich schließlich in der Region und auch im ganzen Land herum, so dass auch der König Sejong, der besonders an der Entwicklung der Wissenschaft und Technologie interessiert war, davon erfuhr. Tang Jong-Shil machte sich, dem königlichen Befehl folgend zu Fuß auf den Weg und kam nach etwa 20 Tagen in der Hauptstadt Hanyang (dem heutigen Seoul) an.

König Sejong testete ihn auf verschiedene Weise und sagte zufrieden, dass Tang Jong-Shil so begabt ist, dass er zum allgemeinen Wohl des Volkes großen Beitrag leisten kann. In einer Zeit, in der die niedrigeren Stände gesellschaftlich stark diskriminiert wurden, vertraute der König trotz des starken Widerstandes der Adligen, einem Sklaven ein öffentliches Amt an. Tang Jong-Shil, übernahm das Amt mit Dank an, und schwor unter Tränen, dass er sein ganzes Leben dafür aufbieten werde, sich für die königliche Gnade erkenntlich zu zeigen. Das Treffen zwischen König Sejong und Tang Jong-Shil diente als ein Wendepunkt der Entwicklung der Technologie und die angewandte Wissenschaft in Korea. 

Das Gebiet der Astronomie war ein Feld das große Auswirkungen auf das Bauernleben hatte. König Sejong interessierte sich besonders für dieses Gebiet. Im Jahre 1423, im 14. Jahr unter König Sejongs Herrschaft, wurde unter Tang Jong-Shil´s Aufsicht ein Observatorium errichtet und verschiedene astronomische Vorrichtungen wurden hergestellt. Diese Arbeit brachte Tang Jong-Shil erneut das Vertrauen und die Anerkennung des Königs ein. Zwei Jahre danach, goss er Kupferlettern namens "Kabincha" und trug damit zur Entwicklung der Druckbuchstaben in Korea bei. Eine seiner größten Errungenschaften ist die Herstellung der Wasseruhr mit dem Namen Tajongno, in Zusammenarbeit mit dem Astronomen Kim Bin. Diese Wasseruhr ermöglichte bahnbrechende Entwicklungen in der Landwirtschaft Koreas. Diese Leistung brachte Tang Jong-Shil auch den Respekt der hochrangigen Beamten der Choson - Dynastie ein, die anfangs gegen die Berufung Tang Jong-Shils in den öffentlichen Dienst waren. Auch danach setzte sich Tang Jong-Shil weiterhin für die Entwicklung der Technologie ein, und erfand zahlreichen Maschinen und Geräte, wie die Sonnenuhr und Regenmesser. Dass die Landwirtschaft unter König Sejongs Herrschaft gedeihen und reiche Ernte hervorbringen konnte, war darauf zurückzuführen, dass man mit Hilfe der Erfindungen Tang Jong-Shils, vorzeitig die Niederschlagsmenge und damit die Dürre und die Überschwemmung der Flüsse voraussehen konnte. Der wissenschaftliche Geist Tang Jong-Shils ist die Basis für die wissenschaftliche und technologische Entwicklung im heutigen Korea. 

 


König Sejo, (Reg. 1455 - 1468) der seinen Neffe stürzte

 

König Sejong, der vierte König in der Choson - Dynastie, führte in seiner 32jährigen Regentschaft eine goldene Ära der Politik und Kultur herbei. Sein erster Sohn wurde der Thronfolger, der jedoch nach etwa 2 Jahren starb. Sein 12jähriger Sohn bestieg dann den Thron, der junge König Tanjong war machtlos und hinter seinem Rücken fand ein heftiger Machtkampf zwischen der königlichen Familie und den hochrangigen Beamten des höchsten Verwaltungsorgans, Oechambo, statt. Die Hauptperson unter den machtbesessenen Mitgliedern der  königlichen Familie war der königliche Prinz Chujang, der zweite Sohn des 4. Königs Sejong, und gleichzeitig der Onkel des jungen Königs Tanjong. Der Prinz Chujang gewann viele Wissenschaftler und Beamte für sich und führte 1453 einen Staatsstreich durch. Dem Coup d´ Etat vielen fast alle hochrangigen Beamten und Mitglieder der königlichen Familie, die gegen den Prinz Chujang waren zum Opfer und wurden entweder ermordet oder des Landes verbannt. Nun verfügte der Prinz Chujang über die größte Macht und die Anhänger des Prinzen übernahmen alle wichtigen öffentlichen Posten. Der junge König Tanjong war nichts mehr als eine Marionette und erhob 1455 gezwungener Maßen seinen Onkel, den Prinzen Chujang offiziell auf den Thron. Der Prinz Chujang wurde damit der 7. König der Choson - Dynastie. König Sejo, der auf diese illegale und sehr niederträchtige und arglistige Weise den Thron bestieg, leisteten viele aufrichtige Gelehrte starken Widerstand. Zwei Gelehrte forderten die anderen Gelehrten zum Aufstand auf und wurden  deswegen hingerichtet. Der Widerstand der Gelehrten wuchs um so mehr, je härter die Unterdrückung des neuen Königs wurde. Der Widerstand nahm konkrete Gestalt an und die Gelehrten setzten sich für die Rehabilitierung des Königs Tanjong ein. Durch den Verrat eines Kollegen wurden alle betreffenden verhaftet und gefoltert. Die Wut des Königs war um so größer, weil die Gelehrten, die die Rehabilitation des Königs Tanjong planten, alle sehr talentierte, aufrichtige und tugendhafte Persönlichkeiten waren. Die sechs Gelehrten, die dabei die Hauptrolle spielten, waren fest überzeugt, dass sie nicht zwei Herren  gleichzeitig dienen können. Weil sie ihre Überzeugungen nicht aufgaben wurden sie schließlich von König Sejo hingerichtet. König Sejong soll wegen ihnen getrauert und ihre Aufrichtigkeit gewürdigt haben. König Sejo eroberte den Thron gewaltsam. Er brachte jedoch als Herrscher seines Landes große Leistungen und Errungenschaften hervor. Um dem Volk ein vorbildliches Beispiel zu sein, führte er selbst im königlichen Hof starke Sparmaßnahmen ein und lies keine luxuriöse Lebensweise zu. Er trug selbst Kleidung  aus Baumwolle statt aus Seide. Er förderte die Landwirtschaft, vor allem die Seidenraupenzucht. Auf seine Empfehlung hin, beschäftigte sich die Königin und die Prinzessinnen mit der Seidenraupenzucht, was dem Volk als Vorbild diente und die Produktivität im Volk erhöhte. König Sejo setzte sich schon in der Zeit der Herrschaft des Königs Sejong (1418 - 1450) für die Herausgabe der Bücher ein. Auch auf dem Thron förderte er mit großem Interesse diesen Bereich. In dieser Zeit wurde das Grundgesetzbuch der Choson - Dynastie mit dem Namen "Tonguk daechon" vollständig herausgegeben. Um für seine Sünden zu büßen, förderte er den Buddhismus. Er setzte sich dafür ein, die buddhistischen Bücher in für das Volk verständliche leichte Sprache zu übersetzen. Er reformierte außerdem das Regierungssystem und führte auch eine Steuer- und eine Bodenreform durch. König Sejon wollte seine Usurpation mit dem folgenden Grundsatz, an dem er sich dann sein Leben lang hielt, wieder gutmachen: " Ich führe nur Politik durch, die dem Wohl des Staates und des Volkes dient".

 


Pak Yon, ( * 1378 + 1458 ), ein musikalisches Genie aus der frühen Choson - Dynastie

 

Eine Gattung der traditionellen koreanischen Musik, die bei den Zeremonien am königlichen Hof gespielt wurde, heißt a´ak, und diese Musikart wird als Hofmusik bezeichnet. Die Tradition der Hofmusik geht auf das Jahr 1116 in der Koryo - Dynastie zurück. Damals wurde die Hofmusik aus China eingeführt. Auch in der Anfangszeit der Choson - Dynastie wurde die Tradition der Hofmusik der Koryo - Dynastie weitergeführt. In der Zeit unter der Regentschaft des 4. Königs der Choson - Dynastie, König Sejo wurde die Musik im großen Rahmen neu geordnet. Diese Arbeit leistete eine Person namens Park Yong. Park Yong, der 1378 geboren und 1458 gestorben ist, hat die Hofmusik, die aus China stammt nicht nur neu geordnet, sondern durch die Schaffung einer eigenen koreanischen Hofmusik eine musikalische Tradition Koreas herbeigeführt. Pak Yon, der aus einer mittelständischen Familie stammte, zeigte schon in seiner Kindheit eine große musikalische Begabung. In der Nachbarschaft gab es jemanden, der sehr gut die koreanische Flöte Taegum spielte. Pak Yon, der ein fleißiger Schüler war, lernte in seiner Freizeit von dem Nachbarn Flöte spielen. Schon nach einer kurzen Zeit konnte er das Instrument so gut meistern, dass er als der besten Flötenbläser in der Umgebung bekannt wurde. Sein ganzes Leben bestand aus musizieren. Jeder Zeit, egal ob er lag oder auf dem Boden saß oder lag, klopfte er seine Hände rhythmisch auf die Brust und pfiff vor sich hin. In der Regentschaft des 3. Königs bestand er die Staatsexamen und arbeitete als Beamter im Chip'yonjon - Institut. Seine musikalische Begabung die sowohl das Spielen als auch die Musiktheorie umfasste, zog die Aufmerksamkeit des Königs Sejong auf sich. Im 7. Jahr, nachdem König Sejong den Thron bestieg wurde Pak Yon auf einen wichtigen Posten befördert, auf dem er für alle musikalischen Angelegenheiten am königlichen Hof die Verantwortung trug. Von ihm wurden vor allem die sogenannten 12 Stimmgabeln, mit denen die 12 Töne der koreanischen Hofmusik a´ak gestimmt wurden, und das Instrument namens Pyonjong, das allen traditionellen koreanischen Musikinstrumenten beim Stimmen als Maßstab diente, hergestellt. Bis dahin gab es in Korea keine Stimmgabel. Dies gilt als eine seiner wichtigsten musikalischen Leistungen. Eine weitere wichtige Leistung von Pak Yon ist, dass er seine musikalischen Kenntnisse und seine Musiktheorien in Büchern festgehalten hat. Danben wurden von ihm auch die Noten der koreanischen Hofmusik a´ak geschrieben und veröffentlicht. Dadurch konnte die Hofmusik als eine offizielle zeremonielle Musik einen festen Platz einnehmen. Das Vertrauen des Königs Sejong zu Pak Yon war unermüdlich. König Sejong sagte, dass alle Musikinstrumente perfekt gestimmt würden, wenn sie in den Händen Pak Yons waren. Auch wegen der Hofmusik a´ak lobte ihn der König in höchsten Tönen. Der König sagte, dass es niemanden mehr gäbe, der wie Pak Yon alles für die Hofmusik a´ak geben würde. Sein musikalisches Talent mit dem er sogar die Hofmusik a´ak selber schrieb und damit der eigentlich aus China eingeführte Musikgattung einen koreanischen Boden verschaffte, sei mehr als beeindruckend. Wie groß das Vertrauen des König Sejongs zu Pak Yon war, wird bei folgendem Satz noch deutlicher:

König Sejong sagte zu Pak Yon, Sie hätten ohne mich keine Musik geschrieben und auch ich hätte ohne sie, die Musik, nicht lieben können. 

Durch die so große Unterstützung und durch das starke Vertrauen des Königs Sejong, konnte Pak Yon große musikalische Leistungen hervorbringen. In seiner Heimat Yongdong in der Chungchon - Provinz findet immer noch jedes Jahr ein nach ihm benanntes Musikfestival statt, um seiner Verdienste für die Entwicklung der traditionellen koreanischen Musik zu gedenken. 


 

Chong San-Mun ( *1418 - +1455), ein aufrichtiger Gelehrter der bis zu seinem Tod treu und loyal war

 

1418 wurde in Tangjong, in der Chongsang - Provinz ein Kind geboren, bei der Geburt soll auf dem Himmel dreimal die Frage "Ist er geboren" ertönt sein. Deshalb wurde das Kind der Familie Chong chan-mun (dreimaliges fragen) genannt. Chong San-Mun hat in der Zeit unter der Herrschaft des 4. Königs der Choson - Dynastie, König Sejong, das Examen für Staatsdienst mit sehr guten Noten bestanden. König Sejong richtete im königlichen Hof ein Institut namens "Chip'yonjon" ein, um talentierten jungen Gelehrten die Gelegenheit zu geben, sich weiter auf ihre Studien konzentrieren zu können. Mit rund 20 anderen hochbegabten Menschen wurde Chong San-Mun als Gelehrter des Chiksonon - Instituts ausgewählt. In diesem Institut nahm er an verschiedenen kleinen und großen Projekten für die Herausgabe der Bücher teil. Er spielte auch bei der Entwicklung der koreanischen Schriftzeichen Hangul eine wichtige Rolle. Er machte dem König außerdem viele Vorschläge für die Staatspolitik und bekam damit von König Sejong große Anerkennung. 

Wie Sie in der letzten Ausgabe dieser Rubrik erfahren haben, starb der Thronfolger des Königs Sejong schon nach 2 Jahren, sodass sein zwölfjähriger Sohn 1453 den Thron bestieg. Der Onkel dieses jungen Königs ergriff durch einen Staatstreich gewaltsam die Macht, wobei er vielen aufrichtigen Beamten und Gelehrten die gegen ihnen waren, das Leben nahm. Der junge König Tanjung, der den Bruch des Onkels Prinz Chujang nicht mehr ertragen konnte, beschloss 1455 ihn offiziell auf den Thron zu heben. Der König gab Chon San-Mun den Befehl, ihm das königliche Siegel, das Symbol der königlichen Macht, zu bringen. Chong San-Mun konnte nicht den traurigen Befehl des jungen Königs befolgen und mit seinen eigenen Händen dem König das Siegel überreichen. Er weinte heftig vor dem Zimmer des Königs und gab das Siegel schließlich einem Diener, damit dieser es dem König überreicht. Chong San-Mun hielt die Haltung des Prinzen Chujang, der mit Gewalt seinen Neffen zu stürzen versuchte, für unmoralisch und beschloss für die Rehabilitierung des Königs Tanjung einzusetzen. Er schmiedete mit anderen gleichgesinnten Gelehrten den Plan, bei einer Feier im königlichen Hof den neuen König, König Sejo, zu ermorden und seine Bande in die Knie zu zwingen. Durch den Verrat eines Kollegen wurde der Plan nicht ausgeführt und alle, die an der Verschwörung beteiligt waren, wurden verhaftet. Ein großer Teil von ihnen, einschließlich Chon San-Mun und seiner ganzen Familie, wurden hingerichtet. Chong San-Mun, der fest davon überzeugt war, dass er nicht zwei Herren gleichzeitig dienen kann, hielt sein ganzes Leben lang die Rechtschaffenheit für das wichtigste Gebot seiner Lebensphilosophie. In der letzten Minute vor seinem Tod verfasste er ein Gedicht, mit dem er seine Treue und Loyalität gegenüber dem Herrscher zum Ausdruck brachte. 

Die Trommeln dröhnen, die Sonne geht unter und die Todesstunde ist gekommen.
Auf dem Weg ins Jenseits wird es keine Gaststätte geben, 
wo soll ich heute Nacht ruhen.
Der Herr kleidete mich und ernährte mich, 
wie kann ich ihm den Rücken kehren?
Ich sterbe für meine Treue und Loyalität 
selbst im Traum und im Jenseits werde ich meinem Herrn weiter dienen.

 


der Gelehrte Kim Shi-Sup, (* 1435 - + 1493) ein treuer Wissenschaftler als der frühen Choson - Dynastie, der sich aus Loyalität gegenüber dem König aus dem öffentlichen Leben zurückzog, und ein Wanderleben führte.

Kim Shi-Sup, der von 1435 bis 1493 lebte, war ein Wunderkind. Er konnte schon mit 8 Monate lesen. Mit dem dritten Lebensjahr beherrschte er die chinesische Gedichtskunst und war mit 5 Jahren in den sogenannten 4 großen Büchern und den drei Klassikern des alten Chinas belesen. Deshalb hatte er in der Umgebung den Beiname "Chindung Kim o sae" - das fünfjährige Wunderkind Kim. Selbst der König Sejong erfuhr von den außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten des kleinen Kim Shi-Sup und war tief beeindruckt. Er versprach ihn später mit einem wichtigen Posten zu betreuen. Im Jahr 1455 als der Prinz Chujan seinen kleinen Neffen - König Tanjong - stürzte, und den Thron bestieg, hielt Kim Shi-Sip sich zu Studienzwecken im buddhistischen Tempel Chunghunsa im Sangak - Berg an der jetzigen nördlichen Stadtgrenze Seouls auf. Dort erfuhr er vom Staatsstreich des Prinzen Chujangs und war darüber empört. Eine tiefe Verzweiflung darüber, wozu der Erwerb der wissenschaftlichen Kenntnisse dienen soll, packte ihn. Er beschloss sich vom weltlichen Leben, das mit Gewalt und Unmoral verbunden war, zu trennen. Er verbrannte seine vielen Bücher und trat in den buddhistischen Orden ein und begann ein zielloses Wanderleben. 

Wie Frau Yi Sue-Jeon in den letzten beiden Ausgaben von "Kurzbiografie" erzählt hat, gab es 6 Gelehrte, die dem gewalttätigem und unmoralischen Staatsstreich des Prinzen Chujang Widerstand leisteten und sich für die Rehabilitierung des jungen Königs Tanjong einsetzten. Die sechs Gelehrten wurden grausam ermordet. Kim Shi-Sup war derjenige, der die Leichname dieser grausam getöteten Gelehrten heimlich begrub. Kim Shi-Sup wollte seine ideale Welt die er in seinem Leben nicht finden konnte durch die Dichtung erreichen. Er schrieb während seines Wanderlebens viele Werke, darunter ist der erste im chinesischen Schriftzeichen geschriebene Roman in der koreanischen Literaturgeschichte mit dem Titel "Kimo shimwha". In diesem Roman sagte Kim Shi-Sup den Sieg der Menschlichkeit voraus, durch die die Menschen aus der absurden mittelalterlichen Dunkelheit herausfinden solle. Der Roman spielt in drei verschiedenen Welten wie Himmelreich, Hölle und Unterwasserwelt ab und spiegelt die nihilistische Einstellung des Autors und den Widerstand des Autors gegen die Zeit in der er lebte wieder. Kim Shi-Sup, der lange Jahre als buddhistischer Mönch ein enthaltsames Leben führte, änderte mit 47 Jahren sein Wanderleben und heiratete eine Frau und kehrte ins öffentliche Leben zurück. Nach kurzer Zeit starb seine Frau, er zog sich zwei Jahre später, vom Machtkampf im königlichen Hof enttäuscht, wieder aus dem öffentlichen Leben zurück und trat erneut ein Wanderleben an. Kim Shi-Sup lebte als buddhistischer Mönch, er war jedoch gegen die nach den buddhistischen Lehren übliche Einäscherung und sein letzter Wille war es, dass man ihn nach seinem Tod begraben soll. Obwohl er über große buddhistische Kenntnisse verfügte, basierte sein philosophischer Grundgedanke auf dem in der damaligen Gedankenwelt herrschenden Neukonfuzianismus. Er war außerdem ein Realist, sein realistisches Denken diente wiederum als Grundlage für sein humanes und demokratisches Denken. Aus vielen Büchern die er hinterlies kann man immer die Behauptung herauslesen, dass das Glück der Menschen und das Wohl des Volkes allen anderen Dingen vorangehen müssen.  

 


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