Kurzbiografie ( II )
bedeutender Persönlichkeiten der Choson - Dynastie
aus der gleichnamigen Dienstag - Sendereihe von Radio Korea International
Zur Kurzbiografie - Übersicht:
Cho Kwang-Cho ( *1482 - +1519 ), ein Politiker der idealistischen Moralphilosophie aus der Choson - Dynastie
Yi Hwang ( * 1501 - + 1570 ), Chefmetaphysiker in der Choson - Dynastie
Shin Saim-Dang ( * 1504 - + 1551 ), das ewige Mutterbild der Koreaner
Yi Chi-Ham ( * 1517 - + 1578 ), ein Kenner des alten chinesischen Orakelsystem Iching
Yi I ( * 1536 - + 1584 ), hervorragender Wissenschaftler und Politiker
Chong Cho´l ( * 1536 + 1593 ), Vertreter der koreanischen Romantik
Kwon Yul ( *1537 + 1599) , General und Oberbefehlshaber im siebenjährigen Krieg gegen Japan
Die Choson - Dynastie förderte seit ihrem Bestehen den Konfuzianismus und auch die Verbreitung seiner Lehren. Gleichzeitig stärkte sie die Strukturen einer konfuzianischen Regierung mit dem König als absoluten Herrscher im Zentrum. Die Regierung und einflussreiche konservative konfuzianische Gelehrte hielten zugleich an der Metaphysik als richtungsweisende Ideologie fest. Als König Songjong, der 9. König der Choson - Dynastie mit dem Bau neuer weiterbildender Schulen fertig war, tauchte in Choson eine neue politische Macht auf. Ihre Anhänger waren konfuzianische Studenten die "Sharim pa" genannt wurden. Die konfuzianischen Studenten hatten sich mit der Songni - Philosophie auseinandergesetzt. Sie basierte auf einer Lehre über das menschliche Wesen und lehnte alle anderen Lehren darüber ab. Songni betonte die Werte Treue und Pflichterfüllung. Außerdem stützte sich die Philosophie auf den klassischen Konfuzianismus und wird als Neokonfuzianismus bezeichnet.
Während der Regierungszeit von König Chungjong (reg. 1506 - 1544) wurde Kim Chun-Sik, ein Vertreter der Songni - Philosophie in ein hohes Amt gehoben. Dem damals als Sarim bekannten konfuzianischen Studenten gelang der Eintritt in zentrale politische Zirkel was deren Einfluss stärkte. Der Sarim - Bund ging auf Konfrontationskurs mit den Konservativen, die damals stärkste Macht am Königshof. Als es zwischen den beiden gegensätzlichen Kräften zum offenen Konflikt kam, löst sie soziale Spannungen aus. Unter der Herrschaft forderte die Sarimgruppe zügige politische Forderungen. Die Sarimgruppe wurde damals von Cho Kwang-Cho angeführt. Cho Kwang-Cho, der zwischen 1482 und 1519 lebte, setzte sich für die Abschaffung des Aberglaubens ein und förderte den sogenannten Hyangyakplan, um die Grundlage für einen konfuzianischen moralischen Staat zu schaffen. Der Shanjakplan sah eine Autonomie für die Dörfer vor. Die Sarims richteten außerdem an verschiedenen Orten Chohwans ein. Chohwans waren Stätten, wo Anhänger des Konfuzianismus den Weisen dieser Lehre huldigten und ihnen zum Zeichen des Respekts Opfer darboten. Die Sarims befassten sich mit der Forschung, studierten Metaphysik und bildeten auch ihre Kinder in den Chohwans aus. Die Sarims gewannen mit der Einrichtung dieser Chohwans und dem Werben für ihren Hyangyakplan an Einfluss. Das förderte auch die Verbreitung der konfuzianischen Morallehre in den Dörfern. Die radikalen politischen Reformen die von Cho Kwang-Cho und seiner Sarimgruppe vorangetrieben wurden, stießen auf Widerstand der Konservativen. Damals war der Posten des Justizministers vakant und gleichzeitig das Objekt einer geheimen Feindseeligkeit innerhalb der Regierung. Die konservative Gruppe wollte diesen Posten mit einem Mitlied ihrer Gruppe besetzen und schließlich wurde Chin Chong von der konservativen Gruppe auf diesen Posten befördert. Cho Kwan-Jo, der damals das volle Vertrauen des Königs genoss, bat den König die Beförderung zu widerrufen. Der Justizminister sei für die Rechtspflege und Rechtssprechung zuständig. Wenn das Gesetz die Gerechtigkeit verliere, würde das Volk dem Gesetz nicht folgen, auch wenn man eine idealistische gerechte Politik durchführen wolle. Ein ungerechter Mann wie Chin Chong dürfe deshalb nicht zum Justizminister befördert werden.
König Chungjong zog schließlich seine Entscheidung zurück. Das immer größer werdende Vertrauen des Königs zu Cho Kwang-Cho machte die konservative Partei immer nervöser und unruhiger. Die konservative Gruppe, die von Nam Gun angeführt wurde, dachte einen Plan zur Beseitigung von Cho Kwang-Cho aus. Sie setzten das Gerücht in Umlauf, dass Cho Kwang-Cho den König zu stürzen und selber den Thron zu besteigen beabsichtige. Entsprechend dem hinterhältigen Plan der Konservativen wurden im Garten des Königshofes viele Blätter entdeckt, auf denen ein Wort mit dem Inhalt "Cho Kwang-Cho wird König" stand.
König Chungjong konnte schon damals die Moralpredigt Cho Kwang-Cho´s, die ihn zur moralischen und sittlichen Politik zwang, nicht mehr erdulden, und empfand etwas Abneigung gegen Cho Kwang-Cho. Da hörte er vom Gerücht, dass ihn Cho Kwang-Cho zu stürzen beabsichtigt und wandte sich nun von ihm ab. König Chungjang lies Cho Kwang-Cho und seine Anhänger verhaften. Cho Kwang-Cho, der von einem idealistischen konfuzianischem Staat träumte, wurde schließlich zum Tode verurteilt und starb mit 38 Jahren.
Die Metaphysik war das Studienfach von Chon-Ju und Chu Hsi. Sie wurde am Ende der Koryo - Dynastie über China auf der koreanischen Halbinsel eingeführt. Dort wurde die Metaphysik während der Choson - Dynastie zum Hauptstrom des Konfuzianismus. Die Metaphysik beeinflusste stark die Politik, die Gesellschaft und auch das schulische Ausbildungssystem Chosons. Sie wurde zum Gradmesser alles ethischen und moralischen Lebens. Am Ende des 15. Jahrhunderts versammelten sich konfuzianische Studenten der Sarimgruppe und die mit der Metaphysik befassende Gelehrte und den Schriftgelehrten Kim Chun-Sik. Dank des Beitrags dieser Gelehrten entwickelte sich die Metaphysik in Choson noch weiter. Im 16. Jahrhundert wurde die Metaphysik Gegenstand von noch tieferer Chinastudien, während die philosophischen Dispute weitergingen. Yi Hwang und Yi I waren die zwei großen Metaphysiker jener Zeit in Choson. Sie wurden deshalb Zwillinge der Metaphysik genannt. Yi Hwang war auf dem Gebiet der Metaphysik der Cheftheoretiker. Er lebte zwischen 1501 und 1570. Im Alter von 28 Jahren, während der Regierungszeit unter der Herrschaft von König Chungjon, dem 11. König der Choson - Dynastie, bestand er das Staatsexamen durch das man in den Staatsdienst gewählt wurde. Er übte viele Jahre lang hohe Ämter aus. Dabei konzentrierte er sich auch auf die wissenschaftliche Forschungsarbeit. 1568, im ersten Jahr der Regentschaft von König Sonyo, dem 14. König der Choson - Dynastie, zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück und widmete sein restliches Leben in seiner Heimat Andong in der Kyongsan - Provinz nur der Wissenschaft und der Ausbildung der jungen Schüler. König Sonyo, der im sehr jungen Alter von 15 Jahren den Thron bestieg, wollte einen gütigen Gelehrten wie Yi Hwang in der Nähe haben, und bot ihm ein hohes Amt in der Regierung an. Yi Hwang lehnte jedoch das Amt ab mit der Begründung dass er zu alt und schwach sei. Er sei Wissenschaftler, deshalb wolle er sich nur der Wissenschaft widmen und sich um die Ausbildung des Nachwuchs bemühen. In welcher Zeit auch immer gibt es viele, die wegen der gesellschaftlichen Karriere und wegen des Ruhmes Mitmenschen Schaden zufügen, schon in dieser Hinsicht gibt er uns eine große Lehre. Yi Hwang leistete einen großen Beitrag dazu, die aus China stammende Songni - Philosophie, auch Neokonfuzianismus genannt, entsprechend dem Zeitgeist der Choson - Dynastie in Choson zu entwickeln. Er setzte sich zum Ziel, den Geist und die Philosophie von Konfuzius und Meng Tse richtig zu verstehen und auf das adelige Leben zu übertragen. Er setzte sich für ein Leben ein, bei dem das Wissen und Handeln übereinstimmen. Er betonte auch immer gegenüber seinen Schülern, die Übereinstimmung des Wissens und Handels als Lebensphilosophie einzuhalten. Man bemühte sich um die wissenschaftlichen Kenntnisse um einen gesunden Geist zu haben und danach zu handeln. Yi Hwang bildete viele hervorragende Schüler der Metaphysik aus. Er verfasste und hinterlies zahlreiche Bücher. Yi Hwang, der am 8. Dezember 1570 starb, prophezeite sein Todesdatum. Er hinterlies rund 2000 Gedichte ( unter dem Namen Toeg´je) und starb in seinem bescheidenen Arbeitszimmer aufrecht sitzend.
Yi, der von 1536 bis 1584 lebte, war als Chefpropagandist des Konfuzianischmaterialismus bekannt und schuf ein metaphysisches System in Choson. Er wurde als führender Gelehrter von Chiho Chapta, einem psychologischem Zweig, der sich auf das Studium von Symbolen konzentrierte. Auf die wissenschaftliche Ausbildung von Yi I, der in einer adeligen Familie geboren wurde, übte seine Mutter Shin Saim-Dang einen großen Einfluss aus. Durch seine Mutter, die in der koreanischen Geschichte als weise Mutter und gute Frau ein Vorbild darstellte, kam er nicht nur mit Büchern über die konfuzianische Lehre, sondern auch mit vielen Büchern der verschiedenen geistigen Richtung in Berührung. Er bestand schon mit 13 Jahren mit sehr guten Noten das Staatsexamen. Als er 16 Jahre alt war, starb seine Mutter. Seitdem verbrachte er 3 Jahre in Trauer um die Mutter in einem Zelt am Grab seiner Mutter, und beschäftigte sich mit der Frage, was der Tod der Menschen ist. Yi I legte bis zu seinem 29 Lebensjahr insgesamt 9 Staatsexamen für den Staatsdienst ab. Er bestand alle Examen mit der besten Note unter den Prüflingen und wurde in hohe Ämter der Regierung befördert. Yi I betonte immer einige Grundregeln der Politik. Er gab dem 13. König Myonjong (reg. 1545 - 1567) und dem 14. König Sonyo (reg. 1567 - 1608), denen er als einer der höchstrangigen Staatsbeamten diente immer als erstes den Rat, dass der König versuchen muss, immer den richtigen Weg zu gehen. Er solle nur gerechte und rechtschaffene Personen in der Nähe haben, und nur ihnen zuhören. Yi I betonte dann, dass man nur weisen Menschen ein öffentliches Amt anvertrauen soll. Hochrangige Beamte sollen als erste eine saubere Politik betreiben, damit die anderen von ihnen lernen und nicht ungerecht und korrupt werden. Darüber hinaus soll sich ein Herrscher immer um das Wohl des Volkes kümmern. Nur ein Herrscher der die Freuden und Leiden des Volkes gut kennt, könne ein guter, weiser Herrscher sein, der vom Volk respektiert wird. Yi I betrieb selber Ackerbau, obwohl er als angesehener Politiker einen hohen gesellschaftlichen Rang inne hatte. Er richtete außerdem selber Schmiden ein, um die Bauern mit grundlegenden landwirtschaftlichen Geräten wie Sicheln und Harken zu günstigen Preisen zu versorgen. Dadurch versuchte er selber den Geist der wirtschaftlichen Unabhängigkeit für den er eintrat in die Tat umzusetzen. Er setzte sich außerdem für soziale Reformen ein. Eine seiner größten Leistungen als Politiker war, dass er genau lesen konnte, wie sich die internationale politische Lage rund um die koreanische Halbinsel entwickelt. Er sah die Invasionen der Fremdmächte, vor allem der seeräuberischen japanischen Angreifer voraus und sprach sich für die Aufstellung der 100.000 Mann starken Armee aus. Yi I, der im jungen Alter von 49 Jahren starb, war ein rechtschaffender Mann, der nicht für sein eigenes Wohl sorgte und kein eigenes Vermögen bildete. Es heißt, dass er als Erbe nichts hinterlies als einen Feuerstein.
Yi Chi-Ham, der von 1517 - 1578 lebte, ist den Koreanern von heute eher unter seinem Pseudonym bekannt. Sein Pseudonym Tojong wird in Verbindung mit einem Orakelsystem namens Toyong bidjol - das Geheimnis Tojongs benutzt und bedeutet wörtlich Pavillon aus Lehm. Yi Chi-Ham erhielt dieses Pseudonym weil er sein Leben meistens in einer bescheidenen Lehmhütte am Han - Fluss verbrachte, obwohl er aus einer adeligen Familie stammte und im Staatsdienst tätig war.
Yi Chi-Ham war ein Kenner des alten chinesischen Orakelsystem Iching. Iching ist gleichzeitig der Name eines alten chinesischen Buches und bedeutet "das Buch der Wandlungen". Das Buch ist einer der chinesischen Klassiker des Konfuzianismus, es stand für Weissagungen und fand als moralisches, philosophisches und kosmologisches Kompendium Verwendung. Es basiert auf 64 symbolischen Hexagrammen, von denen jedes aus einem Partiegrammen besteht die wiederum aus drei parallelen Linien gebildet sind. Die Hexagramme des Iching sind ursprünglich aus Symbolen der chinesischen Wahrsagerei hervorgegangen. Yi Chi-Ham war neben diesem chinesischen Orakelsystem auch in verschiedenen anderen Wissenschaften wie Mathematik, Geografie, Medizin und Astronomie gut und war auch in der Wahrsagekunst geschickt. Dass er ein Kenner der Medizin und Weissagung war sprach sich herum, sodass viele mit der Bitte zu ihm kamen, ihnen ihr Schicksal des kommenden Jahres zu prophezeien. Auf diese Anforderung hin schrieb er das Buch Tojong bigjol, mit dessen Hilfe das Schicksal eines Menschen für die 12 Monate des Jahres vorhergesagt wird. Über Hunderte Jahre seit der späten Choson - Dynastie ist es ein traditioneller Brauch, unabhängig seines gesellschaftlichen Ranges sein Schicksal zum Teil aus Spaß in den ersten Tagen des Jahres mit Hilfe dieses Buches vorhersagen lässt. Das Buch basiert tatsächlich auf die symbolischen Hexagramme des Iching. Es unterscheidet sich aber in vielen Punkten von Iching. Einer der größten Unterschiede ist, dass das Buch von Yi Ch-Ham auf 48 Hexagramme basiert, statt auf 64 des Iching. Außerdem werden bei den Weissagungen nach Iching die sogenannten 4 Pfeiler: das Jahr, der Monat, der Tag und die Stunde der Geburt berücksichtigt, während bei den Weissagungen nach dem Buch Tojong bigjol die Stunde der Geburt außer acht bleibt. Das Buch Tojong bigjol stellt jedoch nur ein Bruchteil dessen, was Yi Chi-Ham in seinem Leben leistete. Als ein humaner Staatsbeamter setzte er sich vor allem für das Wohll der Bedürftigen ein. 1574 unter der Herrschaft des 14. Königs Sonyo wurde er Bürgermeister von Asan in der Chuchong - Provinz. Gleich nach dem er sein Amt antrat, richtete er in der Verwaltung ein Amt für Bettler ein. Zunächst wurden die Bettler in seinem Verwaltungsgebiet mit Nahrungsmittel versorgt. Man ließ sie dann je nach ihren Begabungen als Techniker, Handwerker, Bauer oder Fischer arbeiten. Er sorgte außerdem dafür, dass alte und schwache Leute eine Heimarbeit bekamen und dadurch die Armut überwinden konnten. Er war als Staatsbeamter fest davon überzeugt, dass die größte Aufgabe der Politik darin liegt, das Volk von der Armut und vom Hunger zu befreien. In bezug auf seine Wahrsagekunst sagte er immer, dass die Wahrsagerei nur als eine Art Psychotherapie betrachtet werden soll. Er bezwecke mit seiner Wahrsagungen nicht, dass die betroffenen nur an die Prophezeiung glauben und sich nur auf glückliche Zufälle setzen.
Chong Cho´l, der auch unter seinem Pseudonym Songan sehr bekannt ist, lebte von 1536 bis 1593. Er verkehrte schon in der Kindheit in der königlichen Familie, weil seine älteste Schwester eine Konkubine des 12. Königs Injong war und seine zweitälteste Schwester ein Mitglied des Königshauses heiratete.
Damals pflegte er mit Prinz Myonjong, dem jüngeren Brüder des Königs Injong eine Freundschaft. Prinz Myonjong wurde der Thronfolger des Königs Injong. Chong Cho´l , der gleichzeitig Literat und Staatsbeamter war, gehörte der sogenannten Westlergruppe der Sarimgruppe an. Die Westlergruppe bestand aus den älteren, konservativeren Mitglieder der Sarimgruppe. Die Bezeichnung Westlergruppe entstand, weil die Hauptpersonen dieser Gruppe im westlichen Teil der Hauptstadt wohnten. Die Westlergruppe wurde bis Mitte der Amtszeit des 14. Königs Sonyo von der Ostlergruppe, die für radikale Reformen eintraten, in die Defensive gedrängt. Chong Cho´l , der auch ständig das Ziel der Ostlergruppe wurde, zog sich mehrere Jahre lang aus dem öffentlichen Leben zurück und widmete sich in seiner Heimat den literarischen Tätigkeiten. 1588 im 21. Jahr unter der Regentschaft des Königs Sonyo gelang die Westlergruppe an die Macht und im Mittelpunkt der Macht stand Chong Cho´l . Er rief jedoch im Bezug auf die Benennung des Kronprinzen den Unwillen des Königs hervor und wurde in die Verbannung geschickt. Auch in der Zeit der Verbannung hinterließ er viele Werke. Unter den von ihm hinterlassenen vielen Werken machen schwer fassbare chinesische Gedichte einen großen Teil aus und er hinterließ nur sehr wenige Prosawerke. Es gibt daher nur sehr wenige Materialien, aus denen man leicht seine literarische Philosophie herauslesen kann. Chong Cho´l gilt als einer der Stellvertreter für die sogenannte KASA - Dichtung in Korea. Die KASA - Dichtung befindet sich in ihrer Form und ihrem Stil etwa in der Mitte zwischen Poesie und Prosa. Die KASA - Dichtung gilt neben dem Chijo (gereimtem Kurzgedicht) für die Dichtkunst der Choson - Dynastie als besonders repräsentativ. Vor allem die Werke der KASA - Dichtung in der ersten Hälfte der Choson - Dynastie handelten meistens vom ehrenhaften und tugendhaften Leben der Gelehrten, die mit der Armut zufrieden waren und in der Natur ein taoistisches Leben genossen oder von der Loyalität gegenüber dem König Leidenschaft durch Vergleich mit der Liebe zwischen Mann und Frau. In der KASA - Dichtung wurden auch konfuzianische Lehren im konkreten und realistischen Text behandelt. Bei Chong Cho´l kann man aus seinen berühmten Werken Sami ingok und Tunminga entnehmen, dass seine literarische Philosophie aus dem Konfuzianismus basierte. Er aber gleichzeitig ein Genussmensch, und in diesem Punkt war er ziemlich verrufen. Er war kein Mensch, der abhängig von den moralischen Normen die Öffentlichkeit fürchtete. Er war ein liberaler und romantischer Mensch, und in seiner die Vorstellungskraft der Leser stimulierenden grenzenden Ausdrucksweise kann man seine romantische, literarische Philosophie erkennen. Auf die Tatsache, dass er sich in seinen Werken nach der Welt der göttlichen Wesen sehnt, bestätigt den romantischen Charakter seiner Werke. Auch wenn er selbst in einer Welt der Verzweiflung lebte, beschrieb er in seinen Werken eine schöne Welt die ganz im Gegensatz zur realen Welt stand. Auch seine Liebe zur Natur, die in seinen Werken eine große Bedeutung hatte, spricht dafür, dass Chong Cho´l ein Vertreter der Romantik war und seine literarische Philosophie der Beginn der koreanischen Romantik war.
Wenn die Koreaner nach dem beispielhaften Mutterbild in der Geschichte Koreas gefragt werden, nennen alle Shin Saim-Dang, die von 1504 - bis 1551 lebte. Sie ist auch durch ihre Gehorsamkeit und Pietät gegenüber ihrer Eltern sehr bekannt. Als sie auch in Dichtung, Kalligrafie, Malerei und Stickerei bewandert war, dient sie als das nachahmungswerteste und respektabelste Frauenbild der Koreaner. Vor allem war sie eine hervorragende Malerin und gilt als eine der besten Malerinnen in der Geschichte Koreas. Shin Saim-Dang, die die Mutter des hochwürdigen Metaphysikers der Choson - Dynastie Yi I war, wurde im Elternhaus ihrer Mutter in Kangnum in der Kangwong - Provinz geboren. Shim Saim-Dang wuchs in Kangnum auf, weil sich ihre Mutter als das einzigste Kind ihrer Großeltern mütterlicherseits anfangs um ihre kranke Großmutter und dann um ihren verwitweten allein lebenden Großvater kümmerte. Der Vater, ein rechtschaffender Gelehrter lebte die meiste Zeit in Seoul. Die große Liebe, Rücksicht und Verehrung, die die Mutter von Shin Saim-Dang ihren Eltern bezeigte sprach sich herum, 1527 im 22. Jahr unter der Regentschaft des 11. Königs Chungjong erhielt die Mutter von der Regierung gebührende Anerkennung dafür. In ihrer Wohnung in Kangnum wurde ein Denkmal errichtet. Auch ihr Vater Shim Myong-Hwa stand in dem Punkt ihrer Mutter nicht nach. Nach dem Tod seines Vaters lebte Shim Myong-Hwa 3 Jahre lang aus Trauer in einem Zelt am Grab des Vaters. Es war also kein Zufall, dass Shim Saim-Dang zu einem weisen, rücksichtsvollen und liebevollen Menschen aufwuchs. Sie war außerdem ein natürliches Talent. Ihre Begabung in verschiedenen Bereichen wie Kalligrafie, Dichtung, Malerei, Stickerei usw. basierte aber auch auf ihren Fleiß und auf der aufmerksamen Erziehung der Eltern. Als Shim Saim-Dang 13 Jahre alt war, bestand der Vater die Staatsexamen durch die er in den Staatsdienst gehen konnte. Er widmete sich jedoch nur der Wissenschaft, er war der Lehrer von Shim Saim-Dang. Saim-Dang heiratete im Alter von 19 Jahren den 3 Jahre älteren Yi Won-Zu. Der Vater von Shim Saim-Dang liebte jedoch seine 2. Tochter über alles, so dass sie auch nach der Heirat noch bei ihren Eltern lebte. Der Vater starb jedoch wenige Monate nach ihrer Heirat. Shim Sain-Dang verbrachte entsprechend den traditionellen Bräuchen 3 Jahre in Trauer und zog im Alter von 21 Jahren in das Haus der Schwiegereltern in Seoul ein. Shin Saim-Dang brachte 4 Söhne und 3 Töchter zur Welt und erzog alle 7 Kinder zu talentierten und individualistische Persönlichkeiten. Besonders die 1. Tochter Mae-Zang war nicht nur in Dichtung und Kallegrafie begabt, sie war ein weiser rücksichtsvoller Mensch und ähnelte vom Charakter her aber auch vom Aussehen her am meisten der Mutter so dass man sie die 2. Shim Saim-Dang nannte. Der letzte Sohn Oh war in Dichtung, Malerei, Kallegrafie und auch in Musik sehr gut. Er hatte die künstlerische Begabung von seiner Mutter geerbt. Unter den 7 Kindern von Shin Saim-Dang ist aber der 3. Sohn Yi I am berühmtesten. Yi I gilt als einer der wichtigsten Philosophen und Politiker in der Choson - Dynastie. Er begann schon sehr früh unter dem Einfluss seiner Mutter sich mit den wissenschaftlichen Fragen zu beschäftigen. Er bestand bis zu seinem 29. Lebensjahr insgesamt 9 Staatsexamen mit den besten Noten.
Shin Saim-Dang betonte in bezug auf ihre Philosophie der Kindererziehung immer wieder, dass man die Kinder entsprechend ihrer Fähigkeit und Begabung und ihrem Interesse fördern soll. Nur so könne man die Kinder zu großen und für das Gemeinwohl wichtigen Persönlichkeiten großziehen. Shin Saim-Dang war schon seit der Kindheit in konfuzianischen Klassikern bewandert und glaubte fest daran, dass die Erziehung in der Familie für die Charakterbildung der Kinder am wichtigsten ist. Mit dieser Überzeugung erzog sie alle Kinder erfolgreich, entsprechend ihrer Individualität. Sie war aber auch eine weise Frau, die ihrem Ehemann Yi Won-Zu immer mit guten wissenschaftlichen Ratswegen zur Seite stand. Shin Saim-Dang starb jedoch in sehr frühen Jahren im Alter von 48 Jahren.
Kwon Yul, der von 1537 bis 1599 lebte, war einer der hervorragenden Feldherren, die im siebenjährigen Krieg der Hideyoshi - Invasion Koreas durch Japan Choson den Sieg über die seeräuberischen japanischen Invasoren ermöglichten.
Er war der 4. Sohn des Premierministers Kwon Chols zur Zeit unter der Regentschaft des 14. Königs Sonyo. Kwon Chol hatte den Posten des Premierministers 13 Jahre inne, bis er im Jahre 1578 starb. Sein 4. Sohn Kwon Yul nahm während dieser Zeit in der sein Vater Premierminister war kein einziges Regierungsamt an und legte auch kein Staatsexamen ab. Das war vom 30. bis 43. Lebensjahr von Kwon Yul. Er war also im besten Alter um politisch und gesellschaftlich aktiv zu sein. Er wollte aber nicht, dass der politische Einfluss seines Vaters in irgend einer weise als ein positiver Hintergrund für seine Laufbahn wirkte. Erst nach der dreijähriger Trauerzeit nach dem Tod seines Vaters lebte Kwon Yul ein Staatsexamen für Staatsdienste ab und übernahm seitdem verschiedene wichtige Posten in der Regierung. Als im April 1598 im 22. Jahr unter der Herrschaft des 14. Königs Sonyos die seeräuberische japanische Invasoren in das Land eindrangen, erhielt er vom König Sonyo den Sonderbefehl als Gouverneur der Region Kwangchu in den Krieg zu gehen. Den Posten des Gouverneurs der drei Provinzen im Süden des Landes anzunehmen, bedeutete damals nichts anderes als sich in Todesgefahr zu begeben. Deshalb war es üblich, dass man sich möglichst davor hüten wollte oder die Abreise in das betreffende Gebiet möglichst verschob. Kwon Yul machte sich aber gleich nachdem er den Befehl auf den Weg. Als ihn sein Schwiegersohn fragte, warum er sich so beeile, antwortete Kwon Yul, dass er doch keine Sekunde zögern könne, wo der Staat sich in großer Gefahr befinde. Er trat alleine die Reise an und machte sich gleich nach der Ankunft für den Kampf bereit.
Mit dem Namen Kwon Yul verbindet man gleich die sogenannte Haengju - Schlacht, die im Februar 1593 an der Henju - Burgfestung in der Stadt Kujan in der Kyonggi - Provinz gegen japanische Invasoren stattfand. Er schlug mit rund 10.000 Soldaten 30000 japanische Soldaten. Bei dem Kampf leistete auch die Zivilbevölkerung, vor allem viele Frauen einen großen Beitrag zum Sieg. Viele Frauen erschienen mit einem schürzenartig geschnittenen Rock und transportierten damit Steine, die von der hochgelegen Burgfestung aus auf die angreifenden japanischen Soldaten geworfen wurden. Die Haengju - Schlacht endete mit dem Sieg Chosons. Sie gilt als eine der größten Schlachten während des siebenjährigen Kriegs gegen Japan. Kwon Yul wurde in Anerkennung seiner Verdienste bei der Haengju - Schlacht zum Oberbefehlshaber ernannt und führte bis zum Ende des Krieges das Heer Chosons.
Zum Sieg Chosons über die japanischen Invasoren im siebenjährigen Krieg von 1592 bis 1598 leisteten auf dem Meer Admiral Yi Sun-Shin und auf dem Land General Kwon Yul den größten Beitrag. Der Krieg war zu Ende, als Kwon Yul im Juni 1599 nach Seoul zurück kam war er schon 60 Jahre alt. Ermüdet vom langen Krieg zog er in seine Heimat Kanghwa zurück und starb im Alter von 63 Jahren. Es hieß, dass das ganze Land nach seinem Tod trauerte.
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