Kurzbiografie ( III )

 

bedeutender Persönlichkeiten der Choson - Dynastie

 

 

 

 

aus der gleichnamigen Dienstag - Sendereihe von Radio Korea International

 

Zur Kurzbiografie - Übersicht:

 

 

 

Samyoung ( * 1544 - + 1610 ), ein buddhistische Priester, der sich für die Verteidigung des Landes einsetzte
Kwak Chae-U ( * 1552 - + 1617 ), der erste General der Freiwilligen Armee 
Yi Hang-Bok ( * 1566 - + 1618 ), ein loyaler Staatsdiener mit Humor
Ho Kyun ( * 1569 - + 1618), ein progressiver Idealist
Kim Yuk (* 1580 - + 1658), ein Reformpolitiker der Choson - Dynastie 
Im Kyung-Up (* 1594 - + 1646), ein unglücklicher Held im Krieg gegen die Barbaren
König Hyojong ( * 1619 - +1695), der einen Plan zur Eroberung des Nordens entwickelte 
Yu Hyong-Won (* 1622 - + 1673), der Vater der positivistischen Schule in Korea 
Yi Ik ( * 1681 - + 1763), ein Positivist und Vertreter des Visiokratismus 
Hong Tae-Young
( * 1731 - + 1783), der sich für die Verbreitung des wissenschaftlichen und technologischen Denkens einsetzte 

 

 

Yi Hang-Bok, ( * 1566 - + 1618 ) ein loyaler Staatsdiener mit Humor

Im Oktober 1556 herrschte in der Familie Yi im Seouler Stadtteil Pil´umdong eine große Unruhe. In der Familie wurde ein Sohn geboren, der Säugling weinte nicht und verweigerte drei Tage lang die Brust der Mutter. Die ganze Familie war in großer Sorge, lud viele Wahrsager nach Hause ein und lies sie über das Schicksal des Babys wahrsagen. Ein blinder Wahrsager sagte schließlich, dass man sich keine Sorgen zu machen brauche. Das Baby werde in Zukunft eine große Persönlichkeit. Das ist Yi Hang-Bok, der von 1556 bis 1618 lebte. Er leistete während des 7jährigen Krieges mit Japan einen großen Beitrag zum Sieg Chosons und stieg zum Premierminister auf. Yi Hang-Bok war ein kluges, talentiertes Kind das gleichzeitig Sinn für Humor hatte und sehr ritterlich war. Wenn er auf den Strasse bettelnde Kinder sah, schenkte er ihnen ohne zu zögern seine neue Kleidung. Er heiratete die Tochter von General Kwon Yul. Obwohl er ein sehr intelligenter und begabter junger Mann war, widmete er sich in der Jugendzeit nicht so fleißig dem Lernen. Erst nach der Heirat fing er an fleißig zu lernen und bestand im 25. Lebensjahr das Staatsexamen für den Staatsdienst im Bereich Truppengattung. Er nahm verschiedene wichtige Posten im Staatsdienst an und gewann das Vertrauen des 14. Königs Sonyo. 

1592 brach der siebenjährige Krieg mit den seeräuberischen japanischen Invasoren aus. Die japanischen Invasoren brachen immer tiefer in das Land ein und bald drohte der Hauptstadt die Besetzung. König Sonyo konnte nicht anders, als die Hauptstadt zu verlassen und vor dem Feind zu fliehen. Als bekannt wurde, dass die japanischen Invasoren bald in die Hauptstadt einmarschieren werden, begaben sich viele führende Staatsmänner überhastet auf die Flucht. Es blieben nicht viele übrig, die den König bei der Flucht begleiten konnten. An der Spitze des Flüchtlingskonvois, der in der Nacht bei Regenwetter den Palast verließ, ritt Yi Hang-Bok mit einer Lampe in der Hand. Der König schenkte ihm volles Vertrauen und folgte seinem Rat. Yi Hang-Bok besaß einen ausgeprägten Sinn für Humor und hinterließ viele Episoden. Bei der Morgensitzung der führenden Staatsmänner mit dem König musste man selbst bei hochsommerlichem Wetter eine Hoftracht mit viel Unterwäsche tragen. Yi Hang-Bok überredete seinen Schwiegervater Kwon Yul unter der offiziellen Oberbekleidung nur eine dünne kurze Sommerwäsche aus Hanfleinen zu tragen. Der Schwiegervater folgte seinem Rat. Yi Hang-Bok, der sich selbst entsprechende Regel ganz offiziell für die Morgensitzung eingekleidet hatte, schlug bei der Sitzung vor, wegen des heißen Wetters die offizielle dicke Oberbekleidung abzulegen und in etwas leichterer Kleidung die Sitzung durchzuführen. Der Schwiegervater Kwon Yul konnte nicht anders, als dem Befehl des Königs zu folgen. Er saß schließlich mit einer kurzen Sommerwäsche vor dem König. Der König fragte ihn, ob er keine längere Kleidung habe. Der Schwiegersohn antwortete, dass Kwon Yul ein aufrichtiger und armer Staatsmann sei und daher im Sommer immer solche kurze Wäsche trage. Yi Hang-Bok tat dies, um nicht seinen Schwiegervater in Verlegenheit zu bringen, sondern um die Sparsamkeit und Redlichkeit seines Schwiegervaters zu zeigen, während die anderen Staatsmänner selbst im Krieg ein luxuriöses Leben führen und selbst im Sommer luxuriöse Kleidung aus Ramiestoff und teurer aus China importierter Seide trugen. Der König war beeindruckt und schenkte Kwon Yul schließlich einige Tage später gute Kleidung. Yi Hang-Bok verlor selbst zu Kriegszeiten nicht den Humor mit dem er anderen wertvolle Dinge lehrte. 

 


Kwak Chae-U (* 1552 - + 1617), der erste General der Freiwilligen Armee

Der Grund für Chosons Erfolg war, dass die gesamte Nation eine Kampfallianz gegen die Japaner gebildet hatte und diese dann starken Widerstand leistete. Zu den großen Siegen im Japanischen Krieg gehörten Yi Sun-Shins Triumph vor der Insel Hansan, Kwon Yuls Erfolg in Haengju und die von Kim Si-Min angeführte Schlacht in Chinju. Sie sind bis heute als die 3 großen Siege bekannt. 

Beim Sieg Chosons spielten auch die freiwilligen Armeen eine entscheidende Rolle. Kwak Chae-U, der von 1552 bis 1617 lebte, war der erste General der als ein Gelehrter eine Freiwilligenarmee anführte und im 7jährigen Krieg gegen Japan mit seiner Kriegskunst Choson den Sieg auf dem Land ermöglichte. Er legte auf auf eigene Charakterbildung größeren Wert als auf den gesellschaftlichen Erfolg als Staatsmann. So führte er ein zurückgezogenes Leben und verbrachte die Zeit mit dem Lesen und Angeln. Er beschäftigte sich auch ständig mit den Büchern über Kriegskunst. Im April 1592 drangen die japanischen Invasoren in das Land ein und Kwak Chae-U konnte dieser Situation nicht einfach untätig zusehen. In dem Glauben, dass das Land ihn nun braucht, beendete er sein mühseliges Gelehrtenleben und begann freiwillige Kämpfer anzuwerben und ging schließlich mit seiner Truppe in den Krieg. Er war damals 41 Jahre alt. Er wurde damals als der vom Himmel geschickte General in roter Rüstung bezeichnet, weil er eine Kampfkleidung in roter Seide trug und in kriegerischen Taktiken und Strategien bewandert war. Einen großen Sieg errangen Kwak Chae-U und seine Freiwilligenarmee vor allem in der Schlacht am Naktong - Fluss in der Kyongsam-Provinz. Anfang Juni 1592 versuchten die japanischen Invasoren von der Kyongsam-Provinz aus in die Cholla-Provinz im Westen des Landes zu gelangen. Kwak Chae-U trieb seine ängstlichen Soldaten zum mutigen Kampf an. Wenn man die Schlacht verliere, gelange die Kornkammer des Landes in die Hände der japanischen Invasoren. Kwak Chae-U, ein hervorragender Taktiker verwendete eine Tarnungsstrategie. 10 Soldaten wurden genau wie er verkleidet und brachten damit die japanischen Soldaten in große Verwirrung. Die japanischen Soldaten bekamen von ihrem Kommandant den Befehl, General Kwak Chae-U zu fangen. Sie versuchten den General in roter Kleidung, der gleichzeitig an verschiedenen Orten auftauchte und wieder verschwand, in die Hand zu kriegen und gerieten in ein großes Durcheinander. Der echte General Kwak Chae-U nutze die Gelegenheit und schlug schließlich den Feind. Wenn die Zahl der Angehörigen der Freiwilligenarmee nicht groß genug war, versuchte man mit verschiedenen Schlaginstrumenten großen Lärm zu machen und mit Hilfe von verschiedenen Täuschungsmanövern den Feind einzuschüchtern. Kwak Chae-U trug mit seinen einfallsreichen Taktiken und Strategien zum Sieg Chosons im 7jährigen Krieg mit Japan bei. 

 


 

Samyoung ( * 1544 - + 1610 ),  buddhistische Priester, der sich für die Verteidigung des Landes einsetzte

 

Der buddhistische Priester Samyoung, der den buddhistischen Namen Yujong hatte, lebte von 1544 bis 1610. Im Alter von 7 Jahren fing er an lesen zu lernen. Als er 12 Jahre alt war, lernte er von einem berühmten Lehrer die Werke Menkes, eines der 4 größten chinesischen Klassiker. Eines Tages schloss er enttäuscht das Buch und klagte, dass die populär wissenschaftliche Bücher zu weltlich seien. Damals wurden die Lehren von Konfuzius und Meng Tse  wegen ihrer Weltlichkeit von der Choson - Dynastie heftig kritisiert. Yujong beschloss, buddhistischer Mönch zu werden um sich allen Lehren zu widmen, die die Welt rettet. 1556, im Alter von 13 Jahren zog er in den buddhistischen Tempel Chikchisa in der Kyongson - Provinz ein, und ging seitdem den Weg des buddhistischen Mönches. 1561 bestand Yujong das Staatsexamen für buddhistische Mönche. 1575 wurde er zum Oberen des Pyowen - Tempels ernannt. Er lehnte jedoch die Ernennung ab, zog sich ins Junan-Gebirge zurück und wurde ein Schüler des Priesters Sosan Taesa, der im siebenjährigen Krieg gegen die japanischen Seeräuber mit 1500 Mönchsoldaten zur Zurückeroberung der Hauptstadt einen großen Beitrag leistete. Yujong entschloss sich, entsprechend den buddhistischen Lehren zu leben und sein Leben ganz der Verteidigung des Vaterlandes zu widmen. Er sah sich damit beauftragt die Menschheit zu erlösen. Als 1592 der Krieg mit den japanischen Invasoren ausbrach, verweilte er im Hongwen - Tempel im Diamanten - Gebirge. Die japanischen Angreifer drangen auch in den Tempel ein. Während alle anderen Mönche erschreckt nach draußen liefen, erwartete Yujong sie in aller Ruhe und aufrecht sitzend. Die japanischen Soldaten bedrohten ihn mit hochgehaltenen Schwerter. Er las aber weiter in seinem Buch und blieb gelassen. Die japanischen Invasoren bewunderten seine ruhige Haltung, verbeugten sich mit gefalteten Händen höflich vor ihm und zogen sich zurück. 

Der Krieg wurde immer heftiger, Yujong folgte seinem Lehrer, dem Priester Sosan, der an die buddhistischen Mönche appellierte, in den Krieg zu ziehen um zur Verteidigung des Vaterlandes beizutragen. Der Buddhismus verbietet zwar das Töten, die japanischen Feinde ermorden jedoch entgegen der Lehre Buddhas unsere Mitmenschen. Diesen Unmenschlichkeiten könne man nicht untätig zusehen, man möge nun nach den Waffen greifen und sich gegen die Invasoren zu erheben um das Vaterland zu retten. Das sei Buddhas Wille. 

Yujong und viele andere buddhistischen Mönche waren mit dem Inhalt dieses Appells einverstanden und zogen in den Krieg. Yujong führte später anstelle seines 75 Jahre alten Lehrers, des Priesters Sosan Taesa, Tausende von Mönchsoldaten an. Nach dem Ausbruch des Krieges schickte China rund 5000 Soldaten, die an der Seite Chosons gegen die japanischen Invasoren kämpften. Yujong trug mit seinen Soldaten und in Zusammenarbeit mit den chinesischen Soldaten stark dazu dabei, die von den japanischen Soldaten eroberte Stadt Tongjan zurückzuerobern. 1594 besuchte er in Beratung mit dem Befehlshaber der chinesischen Armee 3 mal das Hauptquartier der japanischen Armee um mit dem japanischen Kommandanten zu verhandeln. Der japanische Kommandant fragte Yujong, was das wertvollste in Choson sei. Yujong antwortete ohne zu zögern, dass das Haupt des japanischen Kommandanten das wertvollste für sein Vaterland sein werde. Als einer seiner größten Verdienste gilt, dass er nach dem Ende des Krieges mit einem Schreiben des Königs allein nach Japan reiste und 3000 koreanische Kriegsgefangene nach Hause brachte. 


Ho Kyun ( * 1569 - + 1618), ein progressiver Idealist

 

Ho Kyun, der als der letzte Sohn eine hochadeligen Familie geboren wurde, lebte von 1569 bis 1618. Er ist vor allem als Autor des Romas "Hong Gil Dong" bekannt. Er war ein sehr begabter Mensch, genau wie seine zwei älteren Brüder und seine ältere Schwester Ho Nansorhon (1563-1589), eine der berühmtesten Dichterinnen aus der Choson-Dynastie. 

Er war vor allem im Neokonfuzianismus und in der Dichtung bewandert. Als er 12 Jahre alt war, starb sein Vater und er wuchs unter der Obhut seines ältesten Bruders auf. Er lernte mit seiner älteren Schwester zusammen von einem großen Dichter namens Yi Tal (1568 - 1608) die Dichtkunst. Yi Tal wurde als  Sohn einer Konkubine geboren. Damals in der Choson - Dynastie konnte Menschen, die als Kind einer Konkubine geboren wurden, gesellschaftlich nicht vorwärts kommen. Yi Tal übte auf Ho Kyun einen großen Einfluss aus. Ho Kyun entwickelte durch seinen Lehrer ein zukunftsorientiertes Denken, mit dem er gegen die Verschlossenheit und die inneren Widersprüche der damaligen Gesellschaft Widerstand leistete. 

Als er 22 Jahre alt war starb seine 27jährige Schwester. Ho Kyun versuchte mit Poesie und Prosa und durch wissenschaftliche Studien seine Einsamkeit zu vergessen. Seine literarische Begabung war nicht nur geerbt. Er war auch ein fleißiger Schüler, der den Lehren seines Lehrers folgte und verschiedene Studien schrieb. Er bestand die Staatsexamen mehrere Male mit der besten Note und wurde mehrmals vom König zum diplomatischen Abgesandten ernannt. 1606, unter der Regentschaft des 14. Königs Sonyo empfing er den chinesischen Gesandten und überraschte viele der chinesischen Wissenschaftler mit seiner großen Beredsamkeit. Selbst ein Stilist der einer anderen Partei angehörte, lobte begeistert seine Redekunst: "Ho Kyun sei bestimmt ein Mensch seine Begabung sei aber schon eher göttlich"

Ho Kyun konnte nicht verstehen, dass sein Lehrer Yi Tal, ein hervorragender Dichter allein aus dem Grund, dass er von einer Konkubine geboren wurde, gesellschaftlich verachtet wurde. Er wurde der verschlossenen korrupten und widersprüchlichen Gesellschaft und Politik überdrüssig und beschloss, dagegen Widerstand zu leisten. Er schloss sich mit einigen Gleichgesinnten zusammen und plante eine Revolution, die jedoch scheiterte. Ho Kyun wurde schließlich hingerichtet. Ho Kyun nimmt alleine wegen der Tatsache, dass er den Roman "Die Geschichte des Hong Gil Dong" schrieb, in der Geschichte der koreanischen Literatur einen unbestreitbar großen Platz ein. Dieser Roman, der als der erste in den koreanischen Schriftzeichen "Hangul" geschriebene Roman gilt, erzählt von einem talentierten Mann namens Hong Gil Dong, der als Kind zwischen einem Adeligen und einer Konkubine geboren wurde. Hong Gil Dong, der die Verachtung der Familienangehörigen und Verwandten nicht erdulden konnte, lief von zuhause weg und gründete eine Gruppe von Gesetzesbrechern, die die korrupten Beamten und Adeligen beraubten um den Armen zu helfen. Ein koreanischer Robin Hood also. Hong Gil Dong gründete schließlich ein utopisches Reich. Ho Kyun, der selber von einer idealistischen Gesellschaft träumte, versuchte mit diesem Roman seinem Traum leben zu schenken. Dass er schon vor 400 Jahren einen solchen revolutionären Roman schreiben konnte, ist durch sein progressives idealistisches Denken zurückzuführen. Dieses progressive und idealistische Denken war damals einfach zu außergewöhnlich und umwälzend, so dass keine Verhältnisse gegeben waren, es zu akzeptieren. Die Genialität und Außerordentlichkeit Ho Kyun´s brachten ihm schließlich ein trauriges Ende. 


König Hyojong ( +1619 - + 1695) der einen Plan zur Eroberung des Nordens entwickelte

 

Nach dem siebenjährigen Krieg mit Japan ( 1592 - 1599 ) veränderte sich die Lage um die koreanische Halbinsel grundlegend. Die Macht der chinesischen Ming - Dynastie war geschwächt und die Nuzhen, ein Volksstamm der Tungustrasse, wurden immer stärker. Die Nuzhen lebten verstreut in der gesamten Mandschurei. Sie hatten sich von der Ming-Herrschaft befreit und ein Reich gegründet. 30 Jahre nach dem japanischen Krieg begannen die Nuzhen eine Invasion Chosons. Aber der Friede konnte bald wieder hergestellt werden und Nuzhens Armee verlies Choson. Nuzhen wurde aber dann noch stärker, es änderte seinen Namen in Ch´ing und forderte Choson auf, sich ihm zu unterwerfen. Als Choson dies zurückwies setzte Ch´ing seine neue Invasion an, dies geschah im Jahre 1636. Choson leistete Ch´ings Invasionstruppen in der Festung am Berg Namhan 45 Tage lang Widerstand. Schließlich musste Choson auf die Forderungen Ch ´ing eingehen um den Frieden wieder herzustellen. Die zwei Invasionen der Nuzhen heißen Horan, Krieg mit den Barbaren. Unter der Herrschaft von König Hyojong dem 17. König der Choson - Dynastie wurde eine Bewegung geführt, die eine Militärexpedition auf dem Einmarsch im Norden militärisch vorbereitete. Aber diese Expedition scheiterte gleich am Anfang, weil Ch´ing Ming zerstört hatte und damit zum Herrscher über ganz China wurde. König Hyojong, der von 1619 bis 1695 lebte, war der 2. Sohn des 16. Königs Injo. Er wurde 1637, ein Jahr nach dem Krieg mit Ch´ing mit seinem älteren Bruder, dem Kronprinzen Chen Chujon, von Ch´ing als Geisel genommen und lebte 8 Jahre lang in China. 4 Jahre nach dem Tod von Kronprinz Chujon bestieg er 1645 den Thron. Nach dem Amtsantritt stellte er heimlich den Plan zum Feldzug zur Eroberung des Nordens auf und setzte sich für die Aufrüstung ein. Im Rahmen seines Planes setzte er vor allem einen jungen und tatkräftigen General auf den Posten des verantwortlichen Generals für die militärische Ausbildung der Armee. Der neue General Yi Wan war vom Invasionsplan des König Hyojongs fest überzeugt. Er trillte die Soldaten Tag und Nacht. Eines Tages bekam er kurz nach Mitternacht vom König den Befehl sich unverzüglich ohne sich umzuziehen in den Palast zu begeben. Yi Wan, der schon im Bett lag, ritt ohne jegliche Vorbereitung sofort zum Palast. Als er durch das Tor gehen wollte, schwirrte ein Pfeil durch die Luft und traf ihn am Rücken. Er fiel um, stand aber gleich wieder auf und eilte zum König, ohne den Pfeil aus dem Rücken zu ziehen. König Hyojong empfing ihn lächelnd und befahl ihm den Pfeil aus dem Rücken zu ziehen und ihn zu zerlegen. Yi Wan folgte dem Befehl. Es handelte sich dabei um eine Landkarte der Region in China, in der König Hyojong früher als Geisel gelebt hatte. König Hyojong hatte diese Region damals genau erforscht und alle wichtigen Dinge auf der Karte abgebildet. König Hyojong gab General Yi Wan den Auftrag mit Hilfe dieser Karte den Plan zum Feldzug zur Eroberung des Nordens voranzutreiben. Der König fragte Yi Wan, warum er nicht blute, obwohl er doch von dem Pfeil getroffen worden war. Yi Wan trug selbst im Bett eine Rüstung, daher wurde er nicht verletzt. Es war König Hyojong, der den Pfeil auf Yi Wan schießen lies. König Hyojong wollte damit prüfen, ob General Yi Wan auch im Schlaf stets auf alle Eventualitäten vorbereitet war. 

Trotz der großen Anstrengungen und gründlichen Vorbereitungen konnte der Plan zum Eroberungsfeldzug nicht in die Tat umgesetzt werden. Im Vergleich zum Ch´ing war Choson ein zu kleines Land. Mit dem Tod Königs Hyojong ging der Plan zur Eroberung des Nordens verloren. 

 


Im Kyung-Up (* 1594 - + 1646), ein unglücklicher Held im Krieg gegen die Barbaren

 

Im Kyung-Up, der von 1594 bis 1646 lebte, wird von der Nachwelt für einen sagenhaften Helden gehalten. Schon in der Kindheit machte er mit seinen Freunden gerne Kriegsspiele, in der Jugendzeit konnte ihn im Bogenschießen und reiten niemand übertreffen. Deshalb erwarteten alle, dass er später ein heldenhafter General werden würde. Er beschäftigte sich fleißig mit Theorie und Praxis der Kriegskunst und bestand mit 27 Jahren unter der Herrschaft des 15. Königs Kwan Naegum ( Reg. 1608 - 1623) das Staatsexamen für Offiziere. Obwohl Im Kyung-Up als ein Kriegsheld gepriesen wird, war er ein unglücklicher Held, der nicht die Gelegenheit hatte, seine Kriegskünste unter Beweis zu stellen. Dies lag aber nicht daran, dass er unfähig gewesen wäre. Es war mehr darauf zurückzuführen, dass die Zeit es nicht erlaubte. Im zweiten Jahr unter der Regentschaft des 16. Königs Injo (Reg. 1623 - 1649) zettelte Yi Kwal einen Aufstand an, durch den der König nach Kungju in der Chungchon-Provinz flüchtete. Im Kyung-Up leistete einen großen Beitrag dazu, den Aufstand niederzuschlagen und wurde auf einen höheren Posten befördert. Im Kyung-Up und seine großen Leistungen wurden auch in zwei klassischen Romanen aus der Choson - Dynastie behandelt. Die so gerühmten Leistungen von Im Kyung-Up basieren jedoch nicht auf Erfolgen in den Schlachten, sondern mehr auf seine Anstrengungen zur Verteidigung des Landes in Friedenszeiten. Er lies vor allem als Vorkehrung gegen die Invasionen der Nuzhen Festungen errichten. Im ersten Krieg gegen die Invasionstruppen der Nuzhen konnte er nicht rechtzeitig zu Kriegsschauplatz auf der Kanghwa-Insel gelangen. Er ahnte aber voraus, dass die Nuzhen im Norden der koreanischen Halbinsel wieder in das Land eindringen würden. Gerade wurde er zum Vorsteher des Landkreises an der nördlichen Grenze befördert. Das Volk setzte großes Vertrauen in General Im Kyung-Up, es glaubte fest daran, dass die Barbaren nicht in das Land eindringen könnten, solange General Im Kyung-Up die Grenze verteidigte. Im 14. Jahr unter der Regentschaft des Königs Injo, also im Jahre 1636, drangen die Nuzhen jedoch wieder in das Land ein. Leider verstarb im darauffolgenden Jahr sein Vater, so dass er in der Trauerzeit nicht im Stande war, in den Krieg zu ziehen. Dies war ein wichtiger Grund, dass er wieder nicht die Gelegenheit erhielt, Kriegserfahrungen zu sammeln. General Im Kyung-Up war aber in den Augen der Invasoren immer ein gefährlicher Mann, der ihrem Invasionsvorhaben im Wege stand. Im Jahre 1641 verlor er schließlich auf Druck der Nuzhen alle Ämter. Er floh 1643 in das chinesische Ming-Königreich und kämpfte an der Seite der Ming - Dynastie gegen die Nuzhen. Er wurde aber von den Nuzhen gefangengenommen, nach 18 Monaten Haft wurde er auf Bitten des Königs Injo freigelassen. Er fiel jedoch einer boshaften Intrige des damaligen Machthabers Kim Cha-Chon zum Opfer und wurde schließlich zur Strafe erschlagen. Das Volk trauerte lange um den unglücklichen Helden. 


Kim Yuk (* 1580 - + 1658), ein Reformpolitiker der Choson - Dynastie

 

Kim Yuk, der von 1580 bis 1658 lebte, war ein hervorragender Politiker. Er begann frühzeitig sich mit wirtschaftlichen Fragen zu beschäftigen, mit dem Ziel, der Bevölkerung ein glückliches Leben ohne wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu ermöglichen. Er wurde als der 1. Sohn eines armen Beamten in Seoul geboren. Sein Ururgroßvater Kim Ship war ein Wissenschaftler und Politiker, der zur einflussreichen Sarim - Gruppe gehörte, die Mitte der Choson - Zeit die Gesellschaft unpolitisch anführte. Kim Yuk war sozusagen in eine Familie geboren, die den reformerischen und innovativen Idealismus im Blut hatte. Kim Yuk widmete sich seit der Kindheit fleißig dem Lernen und wurde 1604 in die damals höchste Schule Chongjunkwan aufgenommen. Sein philosophisches Denken basierte auf seiner festen Überzeugung, dass das Ziel der Politik darin liegt, dem Volk ein wirtschaftlich stabiles Leben zu ermöglichen. Er setzte sich dafür ein dieses Denken in die Tat umzusetzen. Wissenschaftlich gehörte er zu den Neokonfuzianisten. Der Neokonfuzianismus der seit Anfang der Choson - Dynastie, als eine Hauptströmung der wissenschaftlichen Richtung der Choson - Dynastie, einen festen Platz einnahm, legte großen Wert darauf, das Denken und Theorie in die Praxis umzusetzen. Um ein Beispiel dieser sogenannten praktischen Ethik zu geben, führte er 1638, als er Gouverneur der Chungchon-Provinz war, ein neues Steuersystem ein. 

In der Choson - Dynastie gab es das sogenannte Tributsystem, bei dem man spezielle Produkte aus seiner Region als Tribut zollen musste. Dieses System war jedoch mit verschiedenen Problemen, wie Gewalteinwendung, Listen, Betrügereien und Wuchergeschäften der Beamtenschaft verbunden, die das Leben der Bauern noch mehr belasteten. Beim neuen Steuersystem mit dem Namen "Taedongbop" sollten die Sonderprodukte aus der jeweiligen Region die abgegeben wurden, einheitlich durch Reis ersetzt werden. Dieses Steuersystem gab es auch schon früher, jedoch wurde es aufgrund der systematischen Probleme abgeschafft. Dass man Kim Yuk für die Einführung des neuen Steuersystems "Taedongbop" den größten Verdienst anrechnet, hängt damit zusammen, dass er für die erfolgreiche Durchführung dieses Systems unermüdlich geforscht und auftretende Mängel ständig zu beheben versucht hatte. Außerdem wurden die von ihm entworfene Taedong-Verordnungen als die perfektesten Gesetze für die erfolgreiche Durchführung des Taedong-Steuersystems anerkannt. Das neue Steuersystem wurde schließlich auch in anderen Provinzen eingeführt. Kim Yuk ist auch dafür bekannt, dass er sich mit anderen Gleichgesinnten für die Notwendigkeit von Geld als Zahlungsmittel aussprach. Er fand damals den schlechten Umlauf der Waren sehr bedauerlich. Nach seiner Meinung war es darauf zurückzuführen, dass nur Reis und Stoffe als Zahlungsmittel benutzt wurden und es kein Geld gab. Schließlich initiierte er mit seinen Kollegen die Herstellung von Münzen mit dem Namen "Sangpyung tongbo", die in einigen Regionen in Umlauf gebracht wurden. Er interessierte sich auch für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Technik, wie die Verwendung von Wasserrädern um dem Volk ein Leben in Wohlstand zu gewährleisten und dadurch die Grundlage der Staatsmacht zu sichern. Er setzte sich auch für den Bau von Strassen ein, führte 1653 ein neues Kalendersystem ein, das das 400 Jahre alte System ersetzte und ließ auch eine neue Druckschrift herstellen. Kim Yuk beschäftigte sich sein ganzes Leben lang mit Maßnahmen, die dem Wohlergehen des Volkes dienen und mit den Reformen der wirtschaftlichen Institutionen und Systeme. Er hinterlies aber auch wertvolle literarische Werke die einen besonderen Stellenwert in der Literaturgeschichte Koreas haben. 


 

Yu Hyong-Won (* 1622 - + 1673), der Vater der positivistischen Schule in Korea

 

Mitte des 17. Jahrhundert als der Positivist Yu Hyong-Won gesellschaftlich aktiv war, war für Choson gesellschaftlich und wirtschaftlich eine schwierige Zeit. Die Invasionskriege durch die japanischen Seeräuber und die Nuzhen in der Mandschurei übten einen großen Einfluss auf die Aufrechterhaltung der politischen Macht der Choson - Dynastie aus. In Kriegszeiten wurden viele Menschen getötet, aufgrund der Landflucht vieler Bauern wurde ein großer Teil  der Ackerböden verwüstet. Für die armen Bauern führte der Staat eine Hilfsmaßnahme ein, die es den Bauern ermöglichte in den schwierigen Zeiten der Hungersnot vom Staat Getreide zu leihen, das in der Erntezeit zurückgegeben werden konnte. Dieses System war jedoch mit Wucherzinsen verbunden und beutete die Bauern noch mehr aus. Trotz dieser furchtbaren Lage waren die Politiker nur mit Machtkämpfen beschäftigt. Yu Hyong-Won, der von 1622 bis 1673 lebte, fand die damalige gesellschaftliche Lage sehr bedauerlich und setzte sich für Reformen ein um der Bevölkerung aus ihrer furchtbaren Realität herauszuhelfen. Als Grundlage für seine Ideen verfasste er von 1652 bis 1670 das 26bändige Werk Pan´gye surok, das nach seinem Pseudonym Pan´gye benannt wurde. Er lebte zurückgezogen auf dem Lande mit den Bauern, die vom damaligen gesellschaftlichen Durcheinander direkt betroffen waren. Seine Ideen basierten fest auf der Realität und gingen nur vom tatsächlichen aus. Yu Hyong-Won war in einer adeligen Familie geboren und bestand im Alter von 33 Jahren die Vorprüfung des Staatsexamens für den Staatsdienst. Er interessierte sich aber nicht sonderlich für einen gesellschaftlichen Aufstieg. Deshalb nahm er an keinen Prüfungen zum Bestehen des Staatsexamens teil und verbrachte sein ganzes Leben mit wissenschaftlichen Studien und Bücherschreiben. Daher konnte sein Meisterwerk Pan´gye surok zu seinen Lebzeiten keine öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er sagte auch selbst dass er das Buch nicht geschrieben habe um es zu veröffentlichen. So stark auch seine Behauptung für die Rettung des notleidenden Volkes war, konnte sein Buch nicht als sein privates Memorandum unveröffentlicht bleiben. Das 26bändige Werk lässt sich in 6 Abschnitte unterteilen. Sein Grundgedanke ist die Wiederherstellung der Staatsordnung durch Bodenreform, die auf einer visiokratischen Idee basiert. Er glaubte, dass die gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte ihren Ursprung darin hatten, dass nur eine kleine Gesellschaftsschicht einen großen Teil von Grund und Boden besaß. Durch eine gleichmäßige Umverteilung von Boden sollen die Bauern, die selber Ackerarbeit betreiben, Boden erhalten und damit ihre Lebensweise sichern können. Diese aus der Not befreiten Bauern können dann für den Haushalt des Staates aufkommen und auch für die Verteidigung des Landes dienen. Außerdem sprach er sich dafür aus, dass der gesellschaftliche Status und Beruf nicht vererbt werden sollen und dass jeder gleichberechtigt sein soll. Der Grundgedanke, der im Werk von Yu Hyong-Won niedergeschrieben wurde, entwickelte sich durch andere Wissenschaftler zu einer neuen wissenschaftlichen Richtung und zwar zum Positivismus. Im Gegensatz zur philosophischen Bedeutung des Buches konnten die verschiedenen Reformideen nicht in Form von konkreten politischen Maßnahmen in die Praxis umgesetzt werden. 


Yi Ik, ( * 1681 - + 1763), ein Positivist und Vertreter des Visiokratismus 

 

Yi Ik, der von 1681 bis 1763 lebte, war ein Neokonfuzionist, der das damalige gesellschaftliche System analysierte und kritisierte und auf dieser Basis konkrete politische Alternativen vorstellte. Yi Ik war ein intelligentes und begabtes Kind, das vor allem in Dichtung hoch begabt war. Als er 16 Jahre alt war, wurde sein älterer Bruder Opfer eines politischen Machtkampfes bei dem er als Rebell gebrandmarkt und zur Strafe erschlagen wurde. Dies versetzte Yi Ik einen so großen Schock, dass er seinen Plan, eine politische Laufbahn  einzuschlagen aufgab, und sich nur der Wissenschaft widmete. Er beschäftigte sich vor allem mit den Werken des großen Metaphysikers Yi Hwang und versuchte die Lehren der Weisen in seinem Alltagsleben in die Tat umzusetzen. Als Yi 49 Jahre alt war, wurde ihm einmal ein niedriges Amt einer Behörde angeboten. Er lehnte es jedoch ab, er beschäftigte sich weiter mit dem Ackerbau und führte damit ein sparsames Leben. Wie alle anderen Positivisten befürwortete er auch Reformen von oben. Er war fest davon überzeugt, das Schicksal eines Landes allein vom König abhängt. Er setzte sich dafür ein dass Grund und Boden unter  allen Landwirten gleichmäßig verteilt wird. Für Yi Ik waren die Agrarprodukte im Alltagsleben der Menschen von größter Bedeutung. Yi Ik verbreitete 4 Methoden um die Produktion der Agrarerzeugnisse zu steigern und zu fördern. Diese Methoden waren nicht nur zu der Zeit geeignet und bedeutungsvoll, diese brauchen wir auch in unserer korrupten Gesellschaft von heute. 

Erstens es darf nicht viele geben, die nicht arbeiten und von der Arbeit anderer Menschen leben. Möglich viele Menschen sollen sich mit der Produktion beschäftigen. In Choson gäbe es aber zu viele unproduktive Menschen, wenn man aus einer adeligen Familie stammt arbeite man nicht auch wenn man sehr arm ist. Wenn ein Adeliger auf dem Feld arbeitet, wird er von den anderen Adeligen geächtet. Jeder soll aber arbeiten und zur Produktion beitragen. 
Zweitens: die Zahl der Beamten die nichtstuerisch von der Arbeit der Bauern leben sollen reduziert werden. In Choson gäbe es fast so viele Beamte wie in China, obwohl Choson viel kleiner sei als China. Durch die Reduzierung der Zahl der Beamten und Institutionen sollen Kosten eingespart werden. 
Drittens: in der Saat- und Erntezeit sollen die Bauern nicht durch Frondienst von ihrer Arbeit abgehalten werden. 
Viertens: auf Sparen soll viel Wert gelegt werden. Man soll nicht nach einem luxuriösen und konsumorientierten Leben streben.

Yi Ik wuchs in den Wirren der politischen Machtkämpfen auf. Der grausame Tod seines älteren Bruders hätte auch auf ihn einen Einfluss ausüben können, so dass er der Gegnerpartei seines Bruders mit großer Feindseeligkeit hätte gegenübertreten können. Yi Ik blieb aber objektiv und übte scharfe Kritik. Politische Machtkämpfe entstehen aus unterschiedlichen Interessen. Ein wichtiger Grund für die Machtkämpfe sei, dass das Staatsexamen zu oft stattfindet und dass zu viele Menschen durch die Staatsexamen in den Staatsdienst gewählt werden. Auch in bezug auf die Personalverwaltung gäbe es kein Prinzip, so dass unqualifizierte Menschen in wichtige Ämter befördert werden und einen großen politischen Einfluss ausüben. 

Yi Ik war ein großer Wissenschaftler, der kritisch auf die Vergangenheit zurückblickte und die Gegenwart und die Zukunft betrachtete. Persönlich führte er ein wirtschaftlich schweres und einsames Leben. Sein Leben als aufrichtiger und ehrlicher Wissenschaftler war aber wertvoller als das Leben aller Persönlichkeiten die in aller Pracht und Herrlichkeit lebten. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Gesellschaft und das Denken in der späten Choson - Dynastie ohne Yi Ik eine völlig andere Gestalt angenommen hätte.


Hong Tae-Young ( * 1731 - + 1783), der sich für die Verbreitung des wissenschaftlichen und technologischen Denkens einsetzte

 

Hong Tae-Young, der von 1731 bis 1783 lebte, war ein Positivist, der in der Zeit unter der Herrschaft des 21. und 22. Königs wissenschaftlich aktiv war. Er setzte sich vor allem für die Verbreitung des wissenschaftlichen und technologischen Denkens unter der Bevölkerung ein. Damals waren die westlichen Wissenschaften und Technologien nur über China in geringem Maße in Choson bekannt. Hong Tae-Young war vor allem dafür bekannt, dass er sich für die Rotation der Erde um die eigene Achse aussprach. In einigen historischen Dokumenten steht geschrieben, dass Hong Tae-Young bei seinem Chinabesuch mit seiner Behauptung, dass sich die Erde bewege, in China für Aufsehen erweckt hatte. Auf dem Grabstein Hong Tae-Youngs steht wie folgt:

"Jemand aus dem Westen sagte, dass die Erde rund ist. Er sagte aber nicht, dass die Erde um die eigene Achse rotiert."

Hong Tae-Young betonte immer, dass sich die Erde um die eigene Achse drehe, dass ein Tag vergeht, wenn die Ere einmal rotiert. Er konnte jedoch seine Theorie nicht in Büchern festhalten, er war aber von seiner Theorie überzeugt und bezweifelte sie nie. Hong Tae-Young konnte seine Theorie nicht in seinen wissenschaftlichen Büchern systematisch belegen, in einem Buch, in dem er Antworten auf verschiedene Fragen gab, hielt er aber fest, dass sich die Erde einmal am Tag um die eigene Achse dreht. Der wichtigste Interessenbereich Hongs war die Astronomie. Dies konnte man auch daran erkennen, dass er sich bei seinem Chinabesuch in Peking mit einem deutschen traf und viel Zeit in die Diskussionen rund um astronomische Fragen investierte. Er war in seiner Zeit ein einzigartiger und beispielloser Wissenschaftler. Damals gehörte die Technologie zu den gesellschaftlich weniger wichtigen Bereichen für die die Mittelschicht zuständig war. Es war daher sehr ungewöhnlich, dass ein Angehöriger einer hochadeligen Familie wie Hong Tae-Young sagte, dass die Technologie die wichtigste Arbeit sei. Er betonte nachdrücklich, dass man die Technologie schnellstens verbreiten und über das Alltagsleben des Volkes allgemein anwenden müsse, sonst könne der Staat nicht stärker werden und werde schließlich anderen Ländern hinterherhinken. 

Hong Tae-Young lebte konsequent seine wissenschaftliche Lebensphilosophie und der kritischen und reformerischen Urteilskraft. Er scheute nicht sich selbst gegenüber und seinen wissenschaftlichen Arbeiten gegenüber kritisch zu sein. Er betonte immer wieder, dass das Geld und die Macht wie das fließende Wasser seien und deshalb kommen und wieder gehen. Er setzte sich in Theorie und Praxis immer wieder für Reformen ein, betonte immer wieder, dass der Staat durch Bodenreform die Lebensweise der Bauern sichern soll. Unabhängig vom gesellschaftlichen Stand sollen alle jungen kräftige Männer arbeiten. 

"Einer der lebt ohne zu arbeiten sei wie eine Motte, die den Staat zerfrisst auch wenn er dem Adelstand angehört."
Mit dieser revolutionären Aussage geriet er auch persönlich in Gefahr. Er behauptete auch immer, dass jeder Begabte unabhängig von seinem gesellschaftlichen Stand mit wichtigen Posten betraut werden solle. Er sprach u.a. dafür aus, dass in allen Verwaltungsbezirken Schulen errichtet werden sollen, und dass jeder über 8 Jahre schulpflichtig sein soll.  


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