Kurzbiografie ( V )
bedeutender Persönlichkeiten der Choson - Dynastie
aus der gleichnamigen Dienstag - Sendereihe von Radio Korea International
Zur Kurzbiografie - Übersicht:
Ahn Chang-Ho ( * 1876 - + 1938), Unabhängigkeitskämpfer und Denker der vor allem für die Aufklärung des Volkes eintrat
Ahn Chun-Gun (* 1879 - + 1910), ein Unabhängigkeitskämpfer der aus Vaterlandsliebe den ersten japanischen Generalstadthalter erschoss.
Chi Sok-Jong (* 1855 - +1935), ein Arzt der als erster in Korea Impfungen durchführte
Chin Dol-Sok (* 1878 - + 1908), ein schneidiger Anführer der Rechten Armee
Choi Sang-Shik (* 1892 - + 1957), Unabhängigkeitskämpfer, der ein neues Kapitel des Parlamentarismus in Korea eröffnete
Cho Nam-Shik, (* 1882 - + unbekannt ) der gewaltlose Unabhängigkeitskämpfer und echter Erzieher Koreas
Cho Soo-Ahn ( * 1887 - + 1959), Unabhängigkeitskämpfer und Politiker, der für die Gleichheit aller in Politik, Wirtschaft und Bildung eintrat.
Chu Shi-kyong (* 1876 - + 1914), der sein ganzes Leben der Verbreitung der koreanischen Schriftzeichen "Hangul" widmete
Hwan Hyong (*1855 - + 1910), ein patriotischer Gelehrter im späten Choson
Han Jung-Un (* 1879 - + 1944), buddhistischer Priester und Dichter, der sich für die Unabhängigkeit des Landes einsetzte.
Kang Jong-Hwan (* 09.11.1899 - + 23.07.1931), Schriftsteller der Kinderliteratur, der sich für die Verbreitung der Kinderliteratur und der Rechte der Kinder einsetzte
Kim Ku (* 1876 - + 26.06.1949) , Unabhängigkeitskämpfer und Präsident der provisorischen Regierung
Kim Kyu-Sik (* 1879 - + 1942), der zur Schaffung der Grundlage für die Unabhängigkeit des Landes beitrug
Kim Maria (* 1891 - + 1944), die ihr Vaterland über alles liebte
Kim Yu-Shik (* 1881 - + 1950), der in der Zeit der provisorischen Regierung für die Qualität einer selbstständigen Diplomatie eintrat
Min Yong-Hwan (* 1861 - + 1905), ein verantwortungsbewusster Politiker im späten Choson
Nam Gun-Ok (* 1863 - + 1939), der sich um die landesweite Pflanzung des Roseneibisch bemühte
No Baeng-Min (* 1875 - + 22.01.1926), der Verteidigungsminister der provisorischen Regierung
O Se-Chang (* 1864 - + 1953), Kalligraph und Unabhängigkeitskämpfer
Rhee Syhnman (* 1875 - + 1965), Unabhängigkeitskämpfer und der erste Präsident des modernen Koreas
Shi Chong-Chon (*1888 - + 1959), der Oberbefehlshaber der Befreiungsarmee Kwangbok-kun
Shin Ik-Tae (* 1894 - + 1956), ein Pronomen des Kampfes der Unabhängigkeit und Demokratie und gegen die Diktatur
Son Byung-hi (* 1861 - + 1922) , Unabhängigkeitskämpfer und Anführer der Chondogyo-Religion
Tae Ik-Jon (*1833 - + 1906), ein Anführer der rechten Armee der für seinen Glauben den Tod hinnahm
Yi Chung (* 1859 - + 1907), der für die Unabhängigkeit Koreas sein Leben opferte
Yi Jon-Chae ( * 1888 - + 1943), der durch die Wahrung der koreanischen Sprache das Nationalbewusstsein der Koreaner aufrecht erhielt
Yi Jung-Ik (* 1854 - + 1907), ein Politiker im späten Choson, der sich für die Wirtschaft und Erziehung einsetzte.
Yi San-Gye, (* 1850 - + 1927) der sein Leben der Aufklärung des koreanischen Volkes widmete.
Yi Shi-Jong (* 1869 - +1953), Unabhängigkeitskämpfer und erste Vizepräsident der Republik Koreas
Yi Song-Ryong (* 1869 - + 1940), Unabhängigkeitskämpfer und Zeuge der 27jährigen Geschichte der provisorischen Regierung
Yi Sung-Eung (* 1864 - + 1930), Unabhängigkeitskämpfer der sich für die Öffnung einsetzte
Yu Gan-Sun (* 1902 - + 1920), Unabhängigkeitskämpferin, die große Spuren in der koreanischen Geschichte hinterlassen hat
Yu In-Sok (* 1842 - + 1915), eine Anführer der Unabhängigkeitsarmee
Yu Kil-Chun (* 1856 - + 1914), der sich für die Öffnung des Landes und den Weltfrieden einsetzte
Yun Bong- Gil (* 1908 - + 19.12.1932 ), mutiger Unabhängigkeitskämpfer, der sein Leben für sein Vaterland aufopferte
Yu Kil-Chung, der von 1856 bis 1914 lebte, stellte Ende des 10. und Anfang des 20. Jahrhunderts, also in der Zeit der Öffnung Koreas gegenüber dem Ausland neues und modernes Wissen anderer Länder in Korea vor. Er gilt als der erste Koreaner der in den USA und Japan studierte. Er behauptete sein Leben lang, dass man die neuen Entwicklungen der Welt lernen und aufnehmen muss, um zur Schaffung des Friedens in Korea und zum Weltfrieden beizutragen. Er war fest davon überzeugt, dass die Öffnung des Landes und der Friedensgedanke für die Unabhängigkeit und Modernisierung des Landes unbeschreiblich wichtig seien. Yu Kil-Chung gehörte zum Adelsstand, seine Familie war aber weit entfernt von der politischen Macht. Mit 9 Jahren begann er mit seinem Vater als Lehrer sich mit der chinesischen Literatur zu beschäftigen. Im Jahr 1867 als er 11 Jahre alt war, ereignete sich byung inyo. Die französische Armee war in Choson eingedrungen um gegen die Verfolgung des Katholizismus zu protestieren. Der kleine Yu Kil-Chung flüchtete mit der Familie kurz in einen anderen Ort. Damals wurde er sich dessen bewusst, dass die Invasion der Fremdmächte den Frieden und die Ordnung des Landes zerstört und dass es für die Stabilität vor allem der Frieden geschaffen werden soll. Dieser Gedanke wurde die Grundlage dafür, dass er sich später für die Reformbewegung einsetzte und bei der Bewegung für die Modernisierung Koreas eine führende Rolle spielte. Yu Kil-Chung gehörte auch zu den fortschrittlichen Reformkräften. Die Regierung Chosons schickte 1881 einige Beamte nach Japan, damit sie sich dort in modernen Staatseinrichtungen und den neuen Industrieorganisationen umsehen. Yu Kil-Chung ging auch als Begleiter eines Beamten nach Japan. Als die Delegation nach Choson zurückkam, blieb Yu Kil-Chung in Japan zurück und studierte ein Jahr lang an einer Universität die vor allem westliche Kultur und Wissenschaft lehrte. Während seines Studiums in Japan kam er zu der Überzeugung, dass für die Schaffung des dauerhaften Friedens in seinem Heimatland die vollständige Selbstständigkeit und die Unabhängigkeit des Landes die wichtigste Voraussetzung ist. Ein Land könne ohne das Volk nicht existieren, das Volk habe dem Staat gegenüber seine Pflichten. Nur wenn das Volk die Pflichten gegenüber dem Staat erfüllt, könne sich das Volk und der Staat im Frieden entwickeln. Er glaubte, dass für die Modernisierung Chosons zunächst das Volk aufgeklärt werden müsse und kam nach Choson zurück um in einer Behörde die sich mit Handelsangelegenheiten beschäftigte das gesehene und gelernte in der Praxis anzuwenden. 1883 begleitete er Min Jong-Ik, den Botschafter in den USA in die Vereinigten Staaten und studierte in Boston. Nach der Besichtigung einiger europäischen Länder kam er 1885 nach Choson zurück, wurde jedoch als Mitglied der Reformpartei die damals politisch in die Defensive gedrängt war, 7 Jahre in Haft gehalten. Während dieser Zeit schrieb er ein Buch über das was er im Ausland gesehen und erlebt hatte. In dem Buch betonte er unter anderem, das kapitalistische Denken für die Verwandlung Chosons in einen Handelsstaat. Bei den umfassenden Reformen des Landes im Jahr 1894 spielte er eine wichtige Rolle. 1896 wurde jedoch das Pro- Japankabinett unter Kim Hung-Ship, in dem Yu Kil-Chung Mitglied war, durch ein Pro- Russisches Kabinett abgelöst. Yu Kil-Chung ging wieder nach Japan und kam 1907 im Alter von 52 Jahren zurück. Nach seiner Rückkehr arbeitete er in verschiedenen Organisationen und setzte sich weiterhin für die Öffnung des Landes und den Frieden ein.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts drangen durch die Öffnung des Landes ausländische Kultur wahllos in das Land ein. Während die Angehörigen der sogenannten Reformpartei sich stark für die Öffnung des Landes einsetzten, gab es hauptsächlich unter den konservativen neokonfuzianischen Leute, die den Niedergang der eigenen koreanischen Kultur und des Nationalgeistes befürchteten und daher gegen die Öffnung des Landes und gegen den Handel mit dem Ausland waren. 1876 schloss Choson gezwungenermaßen mit Japan den ersten modernen und ungleichen Freundschafts- und Handelsvertrag. Damals waren alle Angehörigen der Gruppe die gegen die Öffnung des Landes gegenüber dem Ausland waren stark besorgt darüber, dass die Selbstständigkeit und der Nationalgeist des koreanischen Volkes verloren gehen könnten. Sie reichten der Regierung wiederholt Denkschriften ein, in denen sie sich deutlich gegen die Öffnung der Häfen aussprachen. Darunter zog vor allem die Denkschrift Tae Ik-Jongs, der ein Regierungsbeamter, Wissenschaftler und auch ein Führer der sogenannten rechten Armee war, die Aufmerksamkeit auf sich. Die Denkschrift Tae Ik-Jons der von 1833 bis 1906 lebte, bestand aus 5 Paragraphen. Um seinen harten Willen und Entschluss zu zeigen, trat Tae Ik-Jon mit einer Axt in der Hand vor König Kojong II und leistete einen starken Widerstand gegen den Vertragsschluss. Er hielt dem König die Axt vor und rief den König dazu auf, ihn zunächst zu enthaupten bevor der unfaire Vertrag mit Japan geschlossen wird. Seine Denkschrift beinhaltete 5 Gründe warum der unfaire Freundschafts- und Handelsvertrag mit Japan nicht geschlossen werden sollte. Es ging dabei um die Politik, Wirtschaft und Moral Chosons. Die Bemühung Tae Ik-Jons war aber vergebens. Tae Ik-Jon wurde wegen der Denkschrift auf die Insel Sohuksan im Südwesten des Landes verbannt und nach 3 Jahren frei gelassen. 1905 wurde die 2. koreanisch-japanische Konvention von Japan einseitig geschlossen und proklamiert. Diese Konvention nahm Korea seine diplomatischen Rechte. Japan übte eine straffe Kontrolle aus, gründete ein Büro für den residierenden General in Seoul das nicht nur Koreas diplomatische sondern auch innenpolitische Angelegenheiten übernahm. Pae Ik-Jon rief im Alter von 72 Jahren das Volk zu einem Widerstand gegen Japan auf. Er mobilisierte mit anderen Gleichgesinnten eine Unabhängigkeitsarmee. Die sogenannte rechte Armee leistete der japanischen Invasion und den Aggressoren immer wieder mit Angriffen und Kämpfen Widerstand. Tae Ik-Jon kämpfte in Chungjan, in der Cholla - Provinz und anderen Anführern mit rund 400 Soldaten gegen die japanische Armee und die Regierungsarmee. In diesem Kampf erlitt die rechte Armee eine Niederlage und Tae Ik-Jon wurde von der japanischen Armee gefangengenommen. Danach kam er auf die Insel Suchima, wo er sich weigerte die ihm von den japanischen Truppen vorgesetzten Essensrationen anzurühren. Er bestand darauf, dass Koreaner nur koreanisch essen und koreanische Kleidung anziehen sollen um das Land reich und stark zu machen. Aus dieser Vaterlandsliebe weigerte er sich zu essen und starb schließlich als Märtyrer.
Die sogenannte Rechte Armee leistete der japanischen Invasion und den Aggressoren immer wieder mit Angriffen und Kämpfen Widerstand. Diese Unabhängigkeitsarmee wurde nach der von Japan veranlassten Ermordung von Königin Myongson im Jahre 1895 gegründet. Ein weiterer Anlass war die auf Japans Einfluss erteilte Order über das Verbot von für erwachsenen Männern traditionellen Haarknoten, nach der sich Männer langes Haar kurz schneiden mussten. Damals war der Glaube weit verbreitet, das Haar sei ein integraler Bestandteil des Körpers und ein Geschenk der Ahnen. Daher gab es gegen diese Anordnung starken Widerstand. Die Rechte Armee übernahm die Traditionen des alten Choson aus der Zeit der Hideyoshi - Invasion Chosons durch Japan. Sie erteilten sich den Auftrag das Vaterland zu beschützen. Die von Yu In-Sok und anderen konfuzianischen Gelehrten angeführten Einheiten dieser Armee bestraften landesweit pro japanische Bürokraten und die Japaner selbst. Die kämpfe der Rechten Armee gegen die japanischen Imperialisten dauerten rund 20 Jahre lang und zeigten sich als eine Anfangsform des Unabhängigkeitskampfes. Anführer der einheitlichen Armee waren hauptsächlich konservative neokonfuzianische Gelehrte, die den Niedergang der eigenen koreanischen Kultur und des Nationalgeistes fürchteten und daher gegen die Öffnung des Landes und gegen den Handel mit dem Ausland waren. Vor allem Yu In-Sok, der von 1842 bis 1915 lebte, war ein strenger Vertreter dieser Leute. Er trat sein ganzes Leben lang streng für den Schutz des Vaterlandes, vor den japanischen Invasoren ein, und um seinen Glauben in die Tat umzusetzen diente er als Anführer dieser Rechten Armee in ihrer Anfangsphase. Yu In-Sok wurde im Alter von 14 Jahren ein Schüler des berühmten neokonfuzianischen Gelehrten Yi Hang-No (1792 - 1868), der ihn hoch schätzte. Yu In-Sok war neben seinen Aktivitäten als Anführer der Unabhängigkeitsarmee auch ein guter Wissenschaftler der auch selbst als Lehrer tätig war. In der Zeit der Öffnung der Häfen Chosons gegenüber dem Ausland reichte er dem König mit Gleichgesinnten eine Denkschrift ein, in der die Ungerechtigkeit der Öffnung des Landes behauptet wurde.
Anlässlich der Ermordung der Königin Myongson durch japanische Meuchelmörder standen viele Menschen auf und mobilisierten eine Armee, die rund 20 Jahre lang starken Widerstand gegen die japanischen Invasoren und pro japanischen Bürokraten Chosons leistete. An der Spitze dieser Armee stand Yu In-Sok, der jedoch im Kampf gegen die japanische Armee und die Regierungsarmee im Jahre 1896 in Taejon in der Chungson-Provinz eine Niederlage erleiden musste. Die japanische Armee und die Regierungsarmee waren mit modernen Waffen ausgestattet, während die nur mit Lunten gerüsteten Angehörigen der Rechten Armee keinen einfachen Kampf zu führen hatten. Nach der Niederlage flüchtete Yu In-Sok und seine Soldaten in die Mandschurei um sich wieder zu erholen. Die Lage in der Mandschurei, in der das Tragen von Waffen nur beschränkt erlaubt war, war aber nicht so einfach, so dass er mit seinen rund 200 ermatteten Soldaten enttäuscht zurückkehren musste. 1909 wurde er zum Führer eines militärischen Verbandes (die in der Mandschurei aktiven Unabhängigkeitsarmee) ernannt und versuchte mit der Armee ins Land einzumarschieren, das jedoch wieder scheiterte. Auch nach der offiziellen Annexion Koreas durch Japan setzte er sich in der Mandschurei weiterhin für die Erlangung der Unabhängigkeit des Landes ein und starb schließlich im Januar 1915 an einer Krankheit.
In der modernen Geschichte Koreas gibt es unzählig viele Anführer der Rechten Armee. Es gibt aber keinen Anführer, der sich eine solche großen Liebe des Volkes erkämpfte und einen so großen Beitrag zur Abwehr der japanischen Feinde leistete, wie Chin Dol-Sok. Chin Dol-Sok wurde 1878 in der Nordkyongsangprovinz als Sohn einer bürgerlichen Familie geboren. Schon in der Kindheit zog er mit seiner Intelligenz und großer Kühnheit die Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich. Er beschäftigte sich gern mit Kampfkunst und zeigte schon als kleines Kind besonderes Talent. 1898, als er 19 Jahr alt war, schloss er sich der Rechten Armee an. Ein Jahr zuvor wurde die Königin Myongson von japanischen Meuchelmörder grausam ermordet. er war stark betroffen von diesem Ereignis und forderte, dass die Täter streng bestraft und die japanischen Invasoren bekämpft werden sollen. Dies sei der einzige Weg für das Überleben der Koreaner. Ausgestattet mit dieser Überzeugung schloss er sich der Rechten Armee an. Die Rechte Armee wurde aber bald von der Regierung aufgelöst und Chin Dol-So kehrte weinend in seine Heimat zurück. Im November 1905 zwang Japan Korea zur Unterzeichnung der ersten koreanisch-japanischen Konvention und raubte dem koreanischen Volk das diplomatische Recht. Das ganze Volk war empört, Chin Dol-Sok weinte nicht, biss statt dessen die Zähne fest zusammen und schwor sich, den japanischen Invasoren entgegen zu treten. Er sagte, dass die Staatsgewalt nicht durch weinen zurückgeholt werden kann. Er der klug sei und die Gerechtigkeit kenne, würde in einer solchen Lage nicht jammernd dasitzen, sondern sich den Feinden stellen. Er wolle auch bis zum letzten Augenblick so handeln. Im Frühling des Jahres 1906 sammelte er in seinem ärmlichen Haus rund 300 Gleichgesinnte und bildete seine erste Einheit der Rechten Armee. Die Kosten für die Mobilisierung und Bewaffnung der Rechten Armee trieb er mit dem ganzen spärlichen Vermögen seines Vaters auf. Als er mit seiner Einheit in andere Regionen zog gesellten sich zahlreiche Bauern zu der Einheit hinzu. Damit umfasste die von Chin Dol-Sok angeführte Einheit über 3000 Männer. Er und seine Einheit führten in der Kyongsang- und Kangwon entlang der Ostküste erfolgreiche Kämpfe gegen die japanische Armee, so dass er unter den japanischen Soldaten als ein furchterregender Anführer der Rechten Armee galt. Die japanische Armee stand Chin Dol-Sok im Wege, so dass sie mit neuen Waffen heftige Angriffe gegen die Einheit von Chin Dol-Sok vornahmen. Notgedrungen zog sich Chin Dol-Sok mit seiner Einheit in ein bergiges Gebiet zurück, aber auch beim Rückzug versetzte er der japanischen Armee überall harte Schläge. Zur Verdrängung der Japaner aus Seoul im September 1907 kamen die Rechte Armee aus allen 13 Provinzen in Yangju in der Kyonggi-Provinz zusammen. Die von Chin Dol-Sok angeführte Einheit wurde jedoch von dieser Operation ausgeschlossen, weil Chin Dol-Sok von niedriger Herkunft war. Er zog mit seiner Einheit wieder in seine Heimat in die Kyongsang-Provinz und kämpfte dort weiter. Japan setzte auf Chin Dol-Sok ein Kopfgeld aus. Ein ehemaliger Soldat der der Einheit von Chin Dol-Sok angehörte, widerstand der Versuchung des Kopfgeldes nicht. Er lud Chin Dol-Sok zu sich nach Hause ein und machte ihn mit starkem Reiswein betrunken. Der Soldat und seine zwei Brüder töteten ihn grausam mit Äxten. Chin Dol-Sok, ein legendärer Anführer der Rechten Armee, starb im November 1908 im Alter von 31 Jahren.
Yi Jung-Ik, der vor 1854 bis 1907 lebte, trat in der Schlussphase der Choson-Dynastie plötzlich auf der politischen Bühne auf und spielte vor allem in der Finanzpolitik eine führende Rolle. Er wurde in der Nordhangyan-Provinz im Nordosten der koreanischen Halbinsel als Sohn einer bürgerlichen Familie geboren. Er verließ in der Jugendzeit seine Heimat und zog als Hausierer durch das ganze Land. Er erschloss mit dem Geld, das er als Hausierer verdient hatte eine Goldmine und gelangte damit zu großem Reichtum. Auf der Basis seiner Finanzkraft, seiner angeborener starken körperlichen Leistungsfähigkeit und seines scharfen politischen Verstandes gewann er das Vertrauen von König Kojong II., dem vorletzten König der Choson-Dynastie und schlug eine große politische Laufbahn ein. Yi Jung-Ik wurde 1897 zum Leiter einer Behörde die für die Verwaltung des Vermögens des königlichen Hofes zuständig war befördert. Damit begann er in der politischen Welt am Ende der Choson-Dynastie eine wichtige Rolle zu spielen. In der Zeit als der den Posten übernahm litt die Regierung der Choson-Dynastie wegen der schlechten innen- und außenpolitischen Lage unter großer finanzieller Not. Damit war auch gleichzeitig die finanzielle Lage des königlichen Hofes sehr schlecht. Er verwaltete die Ginsengfelder und die Bienen, die zum königlichen Hof gehörten treuhändig und versuchte dadurch die Einnahmen des Königshofes zu erhöhen. Yi Jung-Ik, der zum Finanzminister aufgestiegen war, führte eine Währungsreform durch, die jedoch zur Inflation führte und damit der Wirtschaft einen großen Schlag versetzte. Er war aber kein Politiker der durch die Währungsreform eigene Karriere zu machen versuchte. Der Misserfolg seiner Währungsreform war darauf zurückzuführen, dass er die negative Wirkung des Geldes auf die Gesellschaft unterschätzt hatte. Er stammte aus einer bürgerlichen Familie und erhielt auch keine gute konfuzianische Bildung. Deshalb war er in feinen Umgangsformen nicht geschickt und deshalb ein einfältiges Gemüt. Viele mieden ihn als einen Ignoranten, seine politische Urteilskraft war aber hervorragend. Vor allem seine Erkenntnisse über die neue westliche Kultur waren höher als die seiner konservativen Zeitgenossen, die zwar aus guter Familie stammten und einen hohen Bildungsstand aber einen beschränkten Horizont hatten. Seine Erkenntnis über die weltpolitische Lage war besser als die einiger reformorientierter Politiker, die unter dem Vorwand der Öffnung des Landes zur Japanfreundlichkeit neigten. Yi Jung-Ik setzte sich für die Modernisierung verschiedenster industrieller Bereiche wie Papierherstellung, Holzhandwerk, Färberei und Weberei ein. 1898 führte die Regierung der Choson-Dynastie für die Druckereien moderne Steindruckpressen ein, lud ausländische Techniker nach Korea ein und lies sie Briefmarken oder Markenzeichen drucken. 1903 wurde vom Ministerium für Landwirtschaft, Handel und Industrie eine Messe durchgeführt. Die Regierung unterstützte außerdem aktiv den Eisenbahnbau und die Gründung der modernen Finanzinstitute. Bei solchen modernen Reformen soll Yi Jung-Ik eine sehr wichtige beratende Rolle gespielt haben. 1904 wurde das koreanisch-japanische Protokoll abgeschlossen, danach wurde Yi Jung-Ik, der eine pro russische politische Position vertrat, nach Japan entführt. Während seines Japanaufenthaltes besichtigte er die modernen Bildungseinrichtungen in Japan. Im darauffolgenden Jahr kam er nach Korea zurück, und gründete die Posong-Schule, die jetzige Koryo-Universität. Seit Juni 1905 setzte er sich im Ausland für die Unabhängigkeit des Vaterlandes ein, im Januar 1907 verstarb er im russischen Wladiwostok.
Hwan Hyong wurde 1855 in Kwangjon in der Cholla-Provinz geboren. Er war von klein auf sehr intelligent und klug, so dass er nichts vergaß was er einmal gelesen hatte. Im Alter von20 Jahren zog er nach Seoul um mehr von der Welt zu sehen und Erfahrungen zu sammeln. Er bestand einige Jahre später das Staatsexamen für den Staatsdienst. Damals war die politische Lage aufgrund des Machtkampfes zwischen China und Japan auf der koreanischen Halbinsel sehr verwirrend. Die Politik litt stark unter der Korruption. Hwan Hyong betrachtete diese Lage und gab eine große politische Karriere, die ihm versprochen wurde, auf. Er zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück und verbrachte an einem ruhigen Ort in der Nähe des buddhistischen Chonun - Tempel in Kurye in der Cholla - Provinz mit 3000 Büchern die Zeit. Hwan Hyong schrieb während dieser Zeit ein Buch mit dem Titel "Maech´on yarok". Das Buch basiert hauptsächlich auf seinen privaten Schriften, die er während seines Seoulaufenthaltes auf der Basis seiner Erfahrungen und Beobachtungen der damaligen gesellschaftlichen und politischen Lage verfasst hatte. Das Buch "Maech´on yarok" ist kein authentisches Geschichtsbuch, es gilt aber als ein seltenes Schriftstück, das von einem Zeitzeugen mit einem objektiven und kritischen Blick auf die damalige Zeit verfasst wurde. Das sechsbändige Buch dokumentiert fast alle wichtigen historischen Ereignisse der koreanischen Gesellschaft im Zeitraum von 47 Jahren, von 1864 bis 1910 als Korea von Japan annektiert wurde. In bezug auf die Unabhängigkeitsbewegung der Rechten Armee weist Hwan Hyong in seinem Buch auf die negativen Seiten und verächtlichen Taten der Angehörigen der Rechten Armee hin. Anfangs habe das ganze Volk die Aktivitäten der Rechten Armee begrüßt, im Laufe der Zeit habe ihre Tatkraft nachgelassen und sie seien undisziplinierter geworden. Es gab viele die ohne Einsatzbereitschaft und ohne feste Überzeugung von der Bedeutung der Aktivitäten der Rechten Armee einfach in der Armee geblieben waren. Solche Leute neigen leicht zu kriminellen Taten, wie Räubereien. Hwan Hyong beschrieb in dem Buch auch die Korruption der Beamten von damals, den Prozess der Annexion Koreas durch Japan, den Widerstand der koreanischen Nation dagegen und den Wandel der koreanischen Gesellschaft aus seinem kritischen Blickwinkel. Das Buch "Maech´on yarok" das auch über die damals neu entstandenen gesellschaftlichen Bräuche berichtet und auch Ausschnitte aus der damals herausgegebenen Zeitungen enthält, dient heutzutage als ein wichtiges historisches Dokument. Im August 1910 erfuhr Hwan Hyong in Kurye, wo er mehrere Jahre mit dem Lesen seine Zeit verbrachte, dass die japanischen Imperialisten den Koreanern das Recht als eine souveräne Nation abgesprochen hätten. Er war über dieses staatliche Handeln völlig empört und er konnte es einfach nicht hinnehmen. Er hörte auf Essen zu sich zu nehmen. Nachdem er 4 Gedichte über die Gründe für seinen geplanten Selbstmord geschrieben hatte, nahm er sich durch Gift sein Leben. Er hinterlies seinen Sohn auch eine kurze Schrift. Seit der Staat Gelehrte ausbildet seien 500 Jahre vergangen. Nun stehe der Staat vor dem Niedergang, trotzdem gäbe es aber keinen Gelehrten der den Niedergang des Staates bedauert und den Freitod wählt. Hwan Hyong sei ein Gelehrter, der sich sein ganzes Leben mit Lesen und dem Suchen nach dem rechten Weg des Lebens beschäftigt habe. Um diesem gerecht zu werden wolle er für immer ruhen. Daher sollen die Hinterbliebenen seinen Tod nicht so sehr bedauern. 1998 wurde das Dorf in dem Hwan Hyong die 4 patriotische Gedichte schrieb und sich das Leben nahm vom Staat zu einem sogenannten kulturellen Musterdorf bestimmt und unter Denkmalschutz gestellt.
Am frühen Morgen des 30. November 1905, vierzehn Tage nach dem die zweite koreanisch-japanische Konvention von Japan einseitig beschlossen und proklamiert wurde, nahm sich eine wichtige politische Persönlichkeit Koreas das Leben. Und zwar Min Yong-Hwan, der viele wichtige Regierungsämter inne hatte und glaubte, dass es seine Schuld war, dass Korea durch die zweite koreanisch-japanische Konvention seiner diplomatischen Rechte beraubt wurde. Damit war er einer der wenigen Leute in der damaligen so bewegenden Zeit, die sich als Persönlichkeiten im Kern der politischen Macht für das traurige Schicksal des Staates schuldig fühlten. Nach seinem Tod wurden in seiner Kleidung Briefe, die jeweils an das Volk und an die Gesandten der 5 Länder, USA, Großbritannien, Frankreich, China und Deutschland gerichtet waren, entdeckt. In diesen Briefen schrieb er, dass er sich für seinen Tod bei der Bevölkerung Koreas für die große staatliche Schande entschuldigen möchte. Auch wenn sein Körper nicht mehr lebt, werde aber seine Seele ewig weiterleben und im Jenseits immer dem Volk zur Seite stehen und helfen. 20 Millionen Brüder und Schwestern der koreanischen Nation mögen sich als ein Herz und eine Seele für die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit des Landes einsetzen. Am Tag der Wiedererlangung der koreanischen Souveränität werde er sich im Jenseits mitfreuen. Das Volk soll über seinen Tod nicht enttäuscht sein. Der Selbstmord einer wichtigen Persönlichkeit wie Min Yong-Hwan, der in einer politisch sehr einflussreichen Familie geboren wurden und verschiedene Ministerposten inne hatte, trieb das ganze Land in eine tiefe Trauer und kam zur grausamen Erkenntnis über das traurige Schicksal des Staates. Sein Tod diente als ein Auslöser einer Selbstmordwelle im ganzen Land. Von Politikern bis zu Durchschnittsbürgern nahmen sich viele aus Vaterlandsliebe das Leben. Auch wenn dadurch das Schicksal des Staates nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte, fühlten sich die betreffenden für den Verlust der Souveränität des Landes verantwortlich und riefen das Volk dadurch auf, aufzustehen um die Unabhängigkeit des Landes wiederzuerlangen. Die japanischen Imperialisten waren über diese Situation bestürzt, spitzten noch mehr die Ohren, damit es zu keinem Aufstand gegen sie kam. Min Yong-Hwan, der 1861 als Sohn eines hochrangigen Regierungsbeamten in Seoul geboren wurde, war ein Neffe der Königin Ming, die von japanischen Meuchelmördern ermordet wurde. Min Yong-Hwan hatte verschiedene hohe Regierungsposten inne, er war auch als Gesandter in verschiedene Länder wie Russland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Österreich tätig. Durch seine Tätigkeit als Gesandter und durch die Reisen durch viele andere Länder der Welt, konnte er mit der westlichen Zivilisation und Kultur in Berührung kommen und selbst erleben, wie unterentwickelt Korea war. Er setzte sich für die Öffnung des Landes und für die Reform des politischen Systems Koreas in Anlehnung an Korea ein. Seine Vorstellungen konnten jedoch nicht alle in die Tat umgesetzt werden. 1896 unterstützte er aktiv den Unabhängigkeitsrat und bemühte sich um politische Reformen, was den damals einflussreichen Politiker der Familie Ming nicht gefiel. Deshalb wurde er für kurze Zeit seines Amtes enthoben. Bis 1904 übernahm er in verschiedenen Ministerien den höchsten Posten. 1905, kurz nachdem Korea durch Japan die diplomatischen Rechte beraubt wurde, nahm er sich aus Vaterlandsliebe das Leben.
Yi Chung, der 1859 in der Hangyong-Provinz im Nordosten der koreanischen Halbinsel geboren wurde, ist als ein Patriot bekannt, der für die Unabhängigkeit des Landes sein Leben opferte. Er wollte 1907 auf der zweiten Weltfriedenskonferenz in Den Haag für die Selbstständigkeit Koreas plädieren, konnte jedoch seinen Plan nicht durchsetzen und nahm sich das Leben.
Der junge Yi Chung war nicht gegen die Öffnung des Landes selbst, er war aber dagegen, dass unfaire Handels- und Freundschaftsverträge mit dem Ausland geschlossen wurden und dass Choson dadurch zur Öffnung seiner Häfen gezwungen wurde. Er suchte 1879 persönlich die Regierungsbeamten auf, die damals für die Öffnung des Swonson-Hafens gegenüber Japan zuständig waren und kritisierte die erniedrigenden Beziehungen zum Ausland. Im Jahr 1887, im Alter von 29 Jahren bestand das erste der Staatsexamen für den Staatsdienst. Mit 37 Jahren besuchte er ein neugegründetes Institut für juristische Ausbildung und wurde nach 6 Monaten zum Assessor ernannt. Er wurde jedoch schon nach einem Monat des Amtes enthoben, weil er die Korruptionsaffären und Missetaten der hochrangigen Regierungsbeamten aufdecken versuchte. Yi Chung nahm danach an den Aktivitäten des Unabhängigkeitsrates teil und setzte sich für den Schutz des Vaterlandes vor japanischen Imperialisten ein. 1896, als die japanischen Einmischungen in die innenpolitischen Angelegenheiten zunahmen, flüchtete König Kojong II in die Residenz des russischen Gesandten. Dort bildete er ein neues Kabinett. Aufgrund der Verfolgung der pro russischen Regierung musste Yi Chung notgedrungen nach Japan flüchten. Er studierte an einer japanischen Universität ein Jahr lang Jura. Nach der Rückkehr nach Choson arbeitete er wieder als Mitglied des Unabhängigkeitsrates. Im Oktober 1898 fand in Seoul eine vom Unabhängigkeitsrat organisierte große Versammlung statt bei der die Politik der Regierung verurteilt wurde, sich auf ausländische Streitkräfte und Mächte zu verlassen. Die Regierung die die Forderungen und Vorschläge des Unabhängigkeitsrates zu aufdringlich fand, verfolgte den Rat und brachte 17 führende Kräfte des Rates ins Gefängnis. Yi Chung musste auch mehrere Monate im Gefängnis sitzen. Die Lage entwickelte sich immer weiter zu Ungunsten Chosons. Denn die kolonialistische Politik Japans gegenüber Choson nahm eine immer konkretere und aktivere Form an. Anfang 1907 wurde im ganzen Land eine Bewegung eingeleitet, bei der die Staatsanleihe die die Regierung bei Japan gemacht hat, durch Spenden der Bevölkerung ausgeglichen werden sollte. Yi Chun übernahm den Posten des Vorsitzenden des Verbandes für den Ausgleich der Staatsanleihe. Er erfuhr dass im Juni im selben Jahres in Den Haag die zweite Weltfriedenskonferenz stattfindet. Er stellte den Plan auf, in die Niederlande zu reisen und auf der Weltfriedenskonferenz die Welt über die Lage Chosons und den kolonialistischen Expansionsdrangs Japans zu unterrichten. Am 20. April verließ er mit zwei anderen geheimen Sondergesandten Seoul und reiste über Russland nach Den Haag. Sie trafen den Vorsitzenden der Weltfriedenskonferenz, der jedoch die Bitte der koreanischen Sondergesandten an der Konferenz teilzunehmen abwies, aus dem Grund da Choson schon das Protektorat Japans sei und dass die Gesandten daher nicht als Vertreter eines Landes an der Konferenz teilnehmen könne. Yi Chung und seine Kollegen versuchten durch persönliche Kontakte den Vertretern verschiedener Länder der Welt auf die Unrechtmäßigkeit der japanischen Annexionsversuche aufmerksam zu machen. Sie konnten aber schließlich an der Konferenz nicht teilnehmen. Yi Chung nahm sich am 14. Juli 1907 im Alter von 49 Jahren in Den Haag das Leben. Im August 1995 wurde in Den Haag eine Gedenkhalle für ihn eröffnet.
Ahn Chun-Gun wurde 1879 in Haeju in der Hwangmin-Provinz als erster Sohn einer reichen adeligen Familie geboren. Er hatte von Geburt auf dem Bauch 7 Muttermale. Man glaubte, dass er unter Einfluss der Energie der 7 Sterne des Großen Bären geboren wurde. Schon von klein auf beschäftigte er sich gern mit dem Reiten und dem Bogenschiessen. Er war auch ein guter Schütze der dafür berühmt war, dass es kein Tier und keinen Vogel gab, den er nicht treffen konnte. Seit dem 15. Lebensjahr ging Ahn Chung-Gun, der in einer reichen Familie geboren wurde, mit einer westlichen Schusswaffe die sehr teuer war, gerne auf die Jagd. Seine Familie war katholisch, er wurde 1895 auf den Namen Thomas getauft. Durch den Katholizismus kam er mit der westlichen Kultur und Wissenschaft in Berührung und lernte von einem französischen Priester auch Frankreich und französisch. Er reiste nach Seoul, Shanghai und in die Mandschurei um die weite Welt und neue Kulturen kennen zu lernen. Im Alter von 17 Jahren heiratete er und wurde Vater von 3 Kindern. Er lebte von seiner Familie getrennt allein in Pyongyang und lebte vom Kohlehandel. Nachdem 1905 die zweite koreanisch-japanische Konvention, die Korea jegliche diplomatische Rechte nahm, beschlossen wurde, verkaufte er sein Geschäft und gründete mit dem Geld zwei Schulen um patriotische junge Eliten auszubilden. Er verfolgte genauestens wie die japanischen Imperialisten sich immer mehr in innenpolitische Angelegenheiten einmischten. Weil man im Inland keine große Bewegungsfreiheit hatte, beschloss er ins Ausland zu gehen um dort für die Unabhängigkeit des Landes zu kämpfen. Er ging nach Primovski, einer entlegenen Region im fernen Osten Russlands in der damals rund 100000 Koreaner lebten. Ahn Chun-Gun war fest davon überzeugt, dass die Souveränität und Unabhängigkeit des Landes nur mit Gewalt zurückzuerobern ist und schloss sich der Rechten Armee an. 1909 kam Ahn Chung-Gun in Russland mit 11 gleichgesinnten zusammen. Sie schnitzten sich in den Ringfinger der linken Hand und schrieben mit Blut auf die letzte Nationalflagge "Es lebe die Unabhängigkeit Koreas". Sie schworen bis zum Tod für die Unabhängigkeit des Landes zu kämpfen und warteten auf den richtigen Moment. Er erfuhr dass im Oktober 1909 der erste japanische Generalgouverneur Hirobumi Ito zu einer Verhandlung mit dem russischen Finanzminister nach Harbin in die Mandschurei kommt. Er plante ein Attentat auf ihn. Beim Empfang des japanischen Staatsmannes auf dem Bahnhof in Harbin am 26. Oktober 1909 schoss Ahn Chun-Gun auf Hirobumi, der von 3 Kugeln getroffen wurde und nach 15 Minuten starb. Ahn Chun-Gun wurde gleich nach seinem Attentat am Tatort verhaftet. Er erfuhr vom Tod Hirobumis und verrichtete auf der Stelle sein Dankgebet für den Tod des Tyrannen. Ahn Chun-Gun wurde von der russischen Polizei verhört und danach der japanischen Polizei ausgeliefert. Schließlich wurde er von der japanischen Militärpolizei in das japanische Gefängnis in Lijung in der chinesischen Provinz Liaoling geschickt. Ahn Chun-Gun gab im Gefängnis seine Motive für die Ermordung des japanischen Generalgouverneurs und seine politischen Meinungen schriftlich bekannt. Zu den in 15 Punkten ausgedrückten Sünden des Generalgouverneurs gehörte auch die Ermordung der koreanischen Königin Ming. Die japanische Regierung wies die Anträge eines koreanischen, russischen und britischen Anwalts zur Verteidigung des koreanischen Nationalisten ab und bestellte nur zwei Japaner als Verteidiger. Am 1. Februar 1910 begann die Gerichtsverhandlung. Ahn Chun-Gun behauptete vor Gericht die Rechtmäßigkeit seiner Tat und lehnte die Verhandlung selbst ab. Er behauptete, dass der von ihm verübte Mord an Hirobumi nicht das Ergebnis seines persönlichen Grolls gegen ihn, sondern eine Tat für den Frieden Asiens war. Am 14. Februar 1910 verurteilte das japanische Kolonialregime Ahn Chun-Gun durch eine illegale Anwendung des eigenen Strafrechts zum Tode. Am 26. März 1910 wurde die Todesstrafe vollstreckt.
Chi Sok-Jong wurde 1855 im Seouler Stadtteil Nagwan-dong geboren. Er wurde Schüler Park Jon-Songs, der 1876 als Dolmetscher einen Gesandten Koreas nach Japan begleitete und in einem japanischen Krankenhaus mit der Methode der Pockenimpfung vertraut wurde. Park Jon-Song kehrte nach Korea zurück und gab sein Wissen seinem Schüler Chi Sok-Jong weiter. Chi Sok-Jong war der Meinung, dass er sich mit der Impfmethode noch vertrauter machen müsse, um diese zum Wohle der Menschen anzuwenden. Er ging 1879 an ein Krankenhaus in Busan, das von der japanischen Marine betrieben wurde und lernte zwei Monate lang vom Chefarzt des Krankenhauses und einem Militärarzt der japanischen Marine die Impfmethode noch genauer. Auf dem Rückweg nach Seoul machte er einen Abstecher zum Elternhaus seiner Frau. Er impfte dort rund 40 Dorfbewohner mit den Impfstoffen und Impfnadeln, die er vom Krankenhaus bekam, gegen Pocken. Das waren die ersten Pockenimpfungen, die von Chi Sok-Jong in Korea vorgenommen wurden. Nach seiner Rückkehr nach Seoul impfte er dann seine eigenen Kinder gegen Pocken. Er wollte die Pockenimpfung an seiner Familie zunächst ausprobieren und dann allgemein anwenden. Im Mai 1880 wurde der reformorientierte Politiker Kim Hung-Ship als Gesandter nach Japan entsandt und Chi Sok-Jong begleitete ihn. Auf Vermittlung des japanischen Außenministeriums konnte er alles mögliche, vor allem in Bezug auf die Gewinnung von Kuhpocken, die zur Pockenimpfung von Menschen verwendet werden, lernen. Er kam mit 50 Flaschen Impfstoff nach Korea zurück. Im Juni 1882 brach ein Aufstand des koreanischen Militärs auf Widerstand gegen die Einführung des japanischen Militärsystems in Choson, und auf Widerstand gegen die Pro-Japanische Politik, der damals politisch einflussreichen Verwandten und Angehörigen der Familie der Königin Ming aus. Durch diesen Aufstand gewann wieder der Schwiegervater der Königin Ming, der gegen die Öffnung des Landes und gegen die Pro-Japanische Politik war, an Einfluss. Chi Sok-Jong, der aus Japan die Technologie der Pockenimpfung eingeführt hatte, wurde festgenommen und seine Praxis wurde von den Aufständischen niedergebrannt. Nach zwei Monaten schlug die Politik wieder eine andere Richtung ein, Chi Sok-Jong errichtete eine neue Praxis und setzte sich weiter für die Verbreitung der Pockenimpfungen ein. Er richtete in vielen Regionen des Landes ein Institut für Pockenimpfungen ein, in dem ausgewählte medizinische Kräfte aus den jeweiligen Regionen über die Methode der Pockenimpfungen unterrichtet wurden. Im April 1885 veröffentlichte Chi Sok-Jong ein Buch, das auf seinen langjährigen Erfahrungen und seinem Wissen bezüglich der Pockenimpfungen basierte. Chi Sok-Jong, der auch im Staatsdienst tätig war, kritisierte im Sommer 1887 die Missstände der damaligen Politik, was der Regierung missfiel. Er wurde als jemand der anhand der japanischen Impftechnologie der Pro-Japanischen Reformpartei zur Seite steht, verleumdet und wurde an einen abgelegenen Ort verbannt. Nach 5 Jahren kam er wieder nach Seoul zurück, er widmete sich weiter der Verbreitung der Pockenimpfungen. Von 1899 an setzte sich Chi Sok-Jong als Direktor einer medizinischen Schule in Seoul für die medizinische Ausbildung und für die Aufklärung der Bevölkerung über medizinische Grundkenntnisse ein. Chi Sok-Jong, der sich auch für die koreanischen Schriftzeichen und der Literatur interessierte, beteiligte sich auch aktiv an der Erforschung und Verbreitung der koreanischen Schriftzeichen Hangul. 1908 wurde er Mitarbeiter des Forschungsinstituts für koreanische Schriftzeichen und leistete in den darauffolgenden Jahren wichtige Beiträge für die Erforschung der koreanischen Schriftzeichen. Ch Sok-Jong starb im Jahre 1935.
Chu Shi-kyong, der von 1876 bis 1914 lebte, wurde in der Hwanghae-Provinz in der Familie eines armen Gelehrten als zweiter Sohn von 6 Kindern geboren. Die Familie lebte in so großer Armut, dass sie dankbar war, wenn sie nur jeden Tag etwas zum Essen auf dem Tisch hatte. Daher war es nicht möglich für die Kinder eine gute Erziehung zu bekommen. Chu Shi-kyong lernte zu Hause autodidaktisch chinesische Schriftzeichen und Literatur. Chu Shi-kyong kam im Alter von 12 Jahren nach Seoul um bei seinem Onkel zu leben. 7 Jahre später, im Jahre 1892 ging er auf die Paechae-Schule, erste moderne Mittelschule in Korea, die von einem amerikanischen Missionar namens Appenzeller, gegründet wurde. Einer seiner Lehrer in der Schule war der Unabhängigkeitskämpfer So Chae-P´il, der vor allem die Unabhängigkeitszeitung herausgab und mit einigen anderen Persönlichkeiten den Unabhängigkeitsrat gründete. Während des Schulbesuchs arbeitete Chu Shi-kyong auf Vermittlung So Chae-P´il nebenbei bei der Unabhängigkeitszeitung als Buchhalter und Korrektor und verdiente damit sein Brot. 1896 trat er dem Unabhängigkeitsrat bei. Im Jahre 1900 schloss er mit 25 Jahren die Schule ab. Unter den vielen Lehrern übte vor allem So Chae-P´il im reformorientierten Denken einen großen Einfluss auf Chu Shi-kyong aus. Chu Shi-kyong schrieb später, dass er früher nur den Neokonfuzianismus für die richtige Philosophie hielt, aber dass er während der Schulzeit begann sich mehr für die weltpolitische Lage zu interessieren. Vor allem seine Aktivität als Mitglied des Unabhängigkeitsrates bestehend aus Persönlichkeiten, die sich für die Reform und Öffnung des Landes einsetzten, und seine Aktivität als Mitglied einer progressiven Schülerorganisation seiner Schule, beweisen seine Begeisterung über die damalige Bewegung für die Öffnung des Landes. Die Unabhängigkeitszeitung wurde vollständig in der koreanischen Schrift Hangul herausgegeben, und von der Bevölkerung mittleren und unteren Standes gelesen. Durch seine Arbeit bei der Zeitung wurde er sich darüber bewusst, welch einen großen Beitrag die Verbreitung der koreanischen Schriftzeichen Hangul für die Entwicklung der koreanischen Kultur leisten kann. Er gründete unter den Mitarbeitern der Zeitung eine Vereinigung, die sich mit der Erforschung der koreanischen Schriftzeichen Hangul und der koreanischen Sprache beschäftigte. Chu Shi-kyong brachte oft sein Ideal, die koreanischen Schriftzeichen bei der gesamten koreanischen Bevölkerung Verwendung finden zu lassen, zum Ausdruck. Die Verbreitung von Hangul sei der kürzeste Weg zur Überlieferung und Entwicklung der hervorragenden traditionellen koreanischen Kultur. Er war in vielen Schulen als Lektor für Koreanisch tätig und setzte sich Tag und Nacht dafür ein, neues Wissen über die koreanische Sprache und die koreanischen Schriftzeichen zu verbreiten. 1907 wurde er Mitarbeiter des Forschungsinstituts für koreanische Sprache, das dem Erziehungsministerium unterstellt war. 1910 gab er das erste koreanische Wörterbuch heraus. Seine vielen Aktivitäten brachten ihm aber nicht viel Geld. Er musste sehr spärlich leben. Er war aber von klein auf gewöhnt in Armut zu leben. Die Armut hinderte ihn nicht daran, sich weiter der Verbreitung und Verwendung der koreanischen Schriftzeichen Hangul zu verwenden. Er beschäftigte sich auch mit der Grammatik der koreanischen Sprache und auf die Erforschung der koreanischen Sprache die in den späten Jahren einen großen Einfluss ausübte. Das von ihm ausgearbeitete System der koreanischen Sprache und der koreanischen Schriftzeichen wurde eine feste Basis der heutigen Forschung der koreanischen Sprache. Viele berühmte Wissenschaftler der Koreanistik waren seine Schüler, die 1921 eine Vereinigung zur Erforschung der koreanischen Sprache gründeten und 1933 eine vereinheitlichte Vorlage für die Rechtschreibung der koreanischen Sprache ausarbeiteten.
Son Byung-hi, der von 1861 bis 1922 lebte, war Anführer einer koreanischen Religion, Revolutionär, Erzieher und Denker, der verschiedene Aktionen für die Öffnung und Unabhängigkeit des Landes anführte. Son Byung-hi wurde als Sohn einer Konkubine eines Adeligen geboren. In der Choson-Dynastie wurden Kinder aus den Konkubinaten gesellschaftlich diskriminiert. Auch Son Byung-hi musste in schlechter Behandlung und in gesellschaftlicher Demütigung aufwachsen. Er war verzweifelt und zornig über die Widersprüchlichkeit und der Absurdität des damaligen Gesellschaftssystems. 1882 trat er auf Empfehlung eines Bekannten der Tonghak-Religion bei und wurde ein frommer Gläubiger dieser Religionsgemeinschaft, die die Selbstständigkeit und die Gleichheit der Menschen betonte. Im März 1883 lernte er persönlich den zweiten Anführer der Tonghak-Religion Choe Shi-Hyung kennen, von dem und seinem Denken er tief beeindruckt war. Auch auf Choe Shi-Hyung, der in den 50er war, machte der junge Son Byung-hi in den 20ern einen guten Eindruck. Son Byung-hi, der durch einen harten Ausbildungskurs zum Missionar der Tonghak-Religion ausgebildet wurde, setzte sich für die Verbreitung der Religion ein. Dank seiner aktiven missionarischen Arbeiten nahm in allen Regionen des Landes, trotzte staatlicher Verfolgung, die Zahl der Gläubigen, die hauptsächlich Angehörigen des Bauernstandes waren, zu. Im Dezember 896, zwei Jahre nachdem von den Anhängern des Tonghak geführten Bauernkriegs trat der zweite Anführer der Tonghak-Religion Choe Shi-Hyung sein Amt an Son Byung-hi ab. Nachdem Choe Shi-Hyung im Juni 1898 im alter von 72 Jahren vom Staat verhaftet und hingerichtet wurde, zog Son Byung-hi, der sich in großer Lebensgefahr sah durch das Land und hielt sich versteckt. Er war der Meinung, dass für die Entwicklung des Vaterlandes die jungen Menschen über die westliche Welt aufgeklärt werden müssen. 1901 versuchte er mit einigen Gleichgesinnten mit dem Schiff in die USA zu fahren um dort eine Kultur kennen zulernen. Dieser Versuch scheiterte jedoch und er landete in Japan. Während seines Japanaufenthaltes bis Anfang 1906 holte er 64 junge Koreaner zum Studium nach Japan. Er setzte sich mit den Koreanern, die aus politischen Gründen nach Japan geflüchtet waren, für die Reform der koreanischen Staatspolitik, für die Erweiterung der Tonghak-Organisation, sowie für die Stärkung des nationalen Selbstbewusstseins und reformorientiertem Denken der Tonghak-Gläubiger ein. 1904 gründete er eine Vereinigung zum Zwecke der Durchführung der Reformen in Korea. Die Vereinigung hatte rund 300.000 Mitglieder, die sich einer aktiven Bewegung der neuen Lebenskultur widmeten. Im Rahmen dieser Bewegung ließen rund 160.000 Mitglieder ihre traditionellen Haarknoten abschneiden und trugen eine schwarze Kleidung womit sie ihren Willen zu Reformen zum Ausdruck brachten. Die schwarze Kleidung symbolisierte auch Sparsamkeit. Nach seiner Rückkehr nach Korea im Jahre 1906 änderte er den Namen der Religionsgemeinschaft von Tonghak in die Chondogyo-Religion, Religion des himmlischen Weges, und setzte sich für die Verbreitung der Religion ein. Er übernahm zwei private Schulen und leistete vielen Schulen finanzielle Hilfe, um junge Eliten auszubilden und die Erziehung zu fördern. 1908 überließ er seine Stelle als Anführer der Chondogyo-Religion Park In-Ho und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. 1919 führte er als der Vertreter der 33 Repräsentanten der koreanischen Nation "die Unabhängigkeitsbewegung 1. März" an. Wegen dieser Aktivität wurde er ins Gefängnis gebracht. Im darauf folgenden Jahr wurde er wegen einer Erkrankung aus der Haft entlassen, starb aber zwei Jahre später.
Yi Sung-Eung der als Unabhängigkeitskämpfer und Erzieher bekannt ist, wurde 1864 in der Nord-Pyongan-Provinz im Nordwesten der koreanischen Halbinsel als Sohn eines armen Gelehrten geboren. Er lernte von klein auf die chinesische Literatur. Yi Sung-Eung verlor schon im Alter von 10 Jahren seine Eltern. Er verlor aber nicht den Mut und führte ein aufrichtiges Leben. Mit 16 Jahren wurde er Verkäufer eines großen Ladens für Messingwaren, in dem er etwa 5 Jahre lang unter schwierigen Bedingungen arbeitete. Er zog dann etwa 10 Jahre lang als Hausierer der Messingwaren verkauft durch die ganze Region im Nordwesten des Landes und sammelte damit Geld das als Basis für ein landesweit operierendes Unternehmen diente. Er eröffnete einen Laden für Messingwaren und richtete auch eine Fabrik ein. Yi Sung-Eung förderte offene Gespräche zwischen den Arbeitgeber und Arbeitnehmern. Mit anderen Worten steigerte er durch die Schaffung eines Systems für Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Produktivität. Er setzte sich auch für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und für die Straffung des Managements ein. Yi Sung-Eung war fest überzeugt davon, dass das Grundprinzip für ein erfolgreiches Management in der Sammlung und dem Austausch für Informationen liege. Er reiste daher oft nach Pyongyang um neue Geschäftsinformationen einzuholen. Durch den chinesisch-japanischen Krieg, zwischen 1894 und 1895, zwischen den beiden Nachbarländer um das Herrschaftsrecht über Choson auf der koreanischen Halbinsel geführt wurde, wurden die ganzen Fabrikanlagen und alle Läden zerstört. Yi Sung-Eung war aber keine Person, die sich von solchen Schwierigkeiten zurückschrecken ließ. Er nahm Darlehen auf und baute seine Fabrik wieder auf und handelte mit verschiedenen Waren, wie Papier, Öl, Baumaterialien und Alltagsgegenständen. Yi Sung-Eung arbeitete sich dank seiner Aufrichtigkeit und seines Fleißes zu einem hervorragenden Unternehmer hoch. Auf diese reichen Unternehmer mit einem großen Kapital übte der Unabhängigkeitskämpfer und Denker Ahn Chung-Gun einen großen Einfluss aus. Yi Sung-Eung hörte 1907 in Pyongyang eine Rede Ahn Chung-Guns über seine Theorie über die Förderung der Erziehung. Er war von dieser Rede zu tiefst beeindruckt und entschloss sich sein eigenes Unternehmen als ein Fundament für die Schaffung eines unabhängigen Landes zu nutzen. Er trat einem Geheimbund namens Shinmin-Hoe bei, der 1907 unter der Führung der Unabhängigkeitskämpfer Ahn Chung-Gun und Yung Chin-Hoe ins Leben gerufen wurde, um die Souveränität des Landes wieder zu erlangen. Yi Sung-Eung behauptete, dass in jeder Region Kapital gesammelt wird und dadurch das Eindringen ausländischen Kapitals in das Land verhindert werden muss, um die Selbstständigkeit des Landes zu wahren. Die 3 wichtigsten Ziele des Geheimbundes waren die Erziehungsförderung, die Unterstützung der Unternehmen und die Herausgabe von Büchern. Yi Sung-Eung gründete für die Entwicklung der Industrie in Pyonggang eine eigene Firma. Der durch die wirtschaftliche Aktivität dieser Firma gewonnene Ertrag wurde für die Unabhängigkeitsbewegung eingesetzt. Er gründete in seiner Heimat mit seinen privaten Mitteln für die Verstärkung des nationalen Bewusstseins und die Elitenausbildung die Onsan-Schule, die später einen großen Beitrag zur nationalen Erziehung leistete. 1915 wurde er Direktor der Onsan-Schule und begann an der theologischen Schule in Pyongyang Theologie zu studieren und wurde schließlich Pfarrer. Er nahm als einer der 33 nationalen Repräsentanten Koreas an der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 teil, weswegen er von den japanischen Kolonialherren ins Gefängnis gebracht wurde. Nachdem er 1922 aus der Haft entlassen wurde, widmete er sich weiterhin der Unabhängigkeitsbewegung. 1925 wurde er der Leiter der Yungap-Tageszeitung und starb 1930 im Alter von 67 Jahren.
Es gibt unter den Koreanern niemanden, der den buddhistischen Priester Han Jung-Un nicht kennt, der sich mit einem starken nationalen Bewusstsein der Unabhängigkeitsbewegung widmete. Han Jung-Un, der 1879 geboren wurde, starb 1944 ein Jahr vor der Befreiung Koreas. Er war eine bedeutende Persönlichkeit, nicht nur in der Geschichte der koreanischen Unabhängigkeitsbewegung, sondern auch für die Modernisierung und Entwicklung der koreanischen buddhistischen Kultur. Er behauptete immer, dass es der kürzeste Weg zur Verbreitung des Buddhismus ist, den Buddhismus der Bevölkerung leicht verständlich zu machen und das Volk mit der Gnade Buddhas vertraut zu machen. Sein Vater Han Un-Jung war ein niedriger Ortbeamter, der eine starke Abneigung gegen den Adel hatte und versuchte seinen Sohn Han Jung-Un schon von klein auf in Bezug auf die politische und wirtschaftliche Lage immer auf dem laufenden zu halten. Han Jung-Un unterstützte im Alter von 18 Jahren die rebellischen Angehörigen der Tonghak-Religion, weshalb seine Eltern, sein älterer Bruder und auch seine Schwägerin von den Regierungstruppen erschlagen wurden. Seit dem beteiligte er sich noch aktiver an der revolutionären Bewegung der Bauern, die Angehörige der Tonghak-Religion waren. Nachdem die Tonghak-Bewegung gescheitert war, zog er sich in einen buddhistischen Tempel in der Kangwon-Provinz zurück. Er war verheiratet, am 21. Dezember 1894, an dem Han Jung-Un seine Familie verließ, wurde sein Sohn geboren. Han Jung-Un gab aber das Leben als Mann einer Frau und als Vater seines Sohnes auf, um den Weg eines buddhistischen Priesters zu gehen. Nachdem 1910 Korea von Japan annektiert wurde, reiste Han Jung-Un in die Mandschurei um die dort ansässigen Militärschule der koreanischen Unabhängigkeitsarmee zu besuchen und die Schüler zu ermutigen. Er kam 1913 nach Korea zurück, lehrte kurz in einer buddhistischen Schule und zog sich in den Pormor-Tempel zurück, in dem er einen Kanon des Buddhismus verfasste. Han Jung-Un trat für die Reform des Buddhismus ein und behauptete, dass sich die buddhistischen Priester für die Reform der Gesellschaft einsetzen müssen. Aus diesem Glauben heraus unterzeichnete er als einer der 33 Repräsentanten der koreanischen Nation die Unabhängigkeitserklärung vom 1. März 1919, wofür er ins Gefängnis kam. Er nahm sich keinen Anwalt und verlangte auch keine Freilassung gegen Kaution. Er wurde zu 3 Jahren Haft verurteilt. unter den Repräsentanten der koreanischen Nation, die damals in Haft gehalten wurden, gab es einige, die in Angst und Reue die Zeit verbrachten. Han Jung-Un tadelte sie für ihr Verhalten und sagte "Wie man nur die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnen kann ohne auf solche Schwierigkeiten gefasst zu sein." Auch nach der Entlassung aus der Haft widmete er sich der Verbreitung des nationalen Bewusstseins und der Unabhängigkeitsbewegung. 1926 gab er seine Gedichtsammlung heraus. Seine lyrischen Gedichte enthalten hohes metaphonisches und symbolisches Niveau, durch das er den Widerstandsgeist gegen die japanisch Kolonialherrschaft sowie die Rettung des Volkes durch den Buddhismus zum Ausdruck brachte. 1931 übernahm er die Leitung der Monatszeitschrift "Buddhismus" und veröffentlichte seitdem zahlreiche Aufsätze für die Popularisierung des Buddhismus und Stärkung des Unabhängigkeitsgeistes im Volk. 1935 veröffentlichte er seinen ersten Fortsetzungsroman "Schwarzer Wind" in der Choson-Tageszeitung.
O Se-Chang, der von 1864 bis 1953 lebte, nahm als ein Vertreter der Chondogyo-Religion und als einer der 33 Repräsentanten des koreanischen Volkes an der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 teil. Sein Vater war O Kyong-Sok, der im späten Choson als Dolmetscher für koreanisch - chinesisch im Staatsdienst war und für die Öffnung des Landes eintrat. Auch O Se-Chang war ein engagierter Befürworter der Öffnungspolitik. Seit er auf Empfehlung Chung Joung-Haes, des Anführers der Chondogyo-Religion, Anhänger dieser Religion geworden war, bemühte er sich darum die Lehre seiner Religion und sein Unabhängigkeitsbewusstsein bei der Reform der politischen und gesellschaftlichen Realität zur Geltung zu bringen. O Se-Chang besaß nicht nur eine tiefe historische Urteilskraft. Er war auch ein Künstler, der vor allem in der Kaligraphie talentiert war. Seine kaligraphische Begabung ist zu einem großen Teil seinem Vater, einem Mann von hervorragenden kaligraphischen Kenntnissen, zu verdanken. Sein Vater hat auch einen großen Einfluss darauf ausgeübt, dass O Se-Chang seine historischen und nationalen Anschauungen auf Basis des öffnungsorientierten Denkens entwickelt und festigen konnte. IUm Alter von 23 Jahren wurde er Beamter eines Amtes das im späten Choson für die Herausgabe der Zeitungen und Zeitschriften zuständig war. Das Amt, das 1883 gegründet wurde, gab unter anderem das staatliche Organ Hansongsinbo, das als der Ursprung der modernen Zeitung in Korea gilt, und später in eine Wochenzeitschrift verwandelt wurde, heraus. O Se-Chang arbeitete auch als Journalist und spielte eine führende Rolle bei der Herausgabe der Wochenzeitung Hansongchubo. Japan, das damals seine Truppen unter dem Vorwand nach Choson geschickt hatte, dort die unter dem Namen der Tonghak-Bewegung wieder erstarkte Bauernarmee zu unterdrücken, forderte von Chosons Regierung innere Reformen. Die Regierung sah sich außerdem dem Druck der eigenen Bevölkerung einschließlich der Bauern ausgesetzt, die umfassende Reformen forderten. Der Staat schlug daher Reformen im politischen und sozialen Bereich vor, die Regierung bildete dafür 1894 die Sonderbehörde Kunguk-kimoncho, die 208 verschiedene Reformen im Regierungsapparat, im Wirtschaftsbereich und im sozialen Bereich durchführte. Bekannt wurde dieses Paket als die Kabo-Reform. O Se-Chang wurde der Sekretär des Vorsitzenden dieser Behörde und trug zur Verwirklichung der Reformen bei. 1897 wurde er vom japanischen Erziehungsministerium als Koreanischlehrer einer japanischen Schule für Fremdsprachen nach Japan eingeladen. Dort lernte er Chung Joung-Hae, den Anführer der Chondogyo-Religion kennen und wurde auf Empfehlung Anhänger der Chondogyo-Religion. O Se-Chang leistete einen großen Beitrag zur Gründung des Organs der Chondogyo-Religion und dabei kam er mit vielen Unabhängigkeitskämpfern in Kontakt. Wegen seiner Teilnahme an der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 wurde er 3 Jahre lang in Haft gehalten. Nach der Haftentlassung mischte er sich nicht mehr in die Unabhängigkeitsbewegung ein. Er gründete den koreanischen Kaligraphieverband und widmete sich der Entwicklung der Kalligraphie. Nach der Befreiung des Landes 1945 wurde er zum Vorsitzenden der Nail - Chinbo - Zeitung und zum Ehrenvorsitzenden der Seoul-Zeitung ernannt. Als der Koreakrieg ausbrach, flüchtete er nach Taegu und starb im Jahre 1953, ohne das Ende des Bruderkrieges zu erleben.
Rhee Synman, der von 1875 bis 1965 lebte, widmete sich sein ganzes Leben der Unabhängigkeitsbewegung, erntete jedoch als diktatorischer Präsident Koreas in seinen späten Jahren schlechte Kritik. Das Urteil über ihn ist sehr verschieden. Einige nennen ihn eine übermenschliche hervorragende Persönlichkeit. Andere kritisieren ihn im Gegensatz dazu als selbstgefälligen und egoistischen Diktator. Das Leben Rhee Synmans kann grob in drei Perioden unterteilt betrachtet werden. Die erste Periode ist die Zeit des Taehan-Kaiserreiches in der als eine reformorientierte Persönlichkeit eine führende Rolle in der Gesellschaft spielte. Die zweite Periode ist die Zeit, in der im Ausland als einer der Anführer der Unabhängigkeitsbewegung aktiv war. Die dritte Periode ist die Zeit, in der er zurück aus dem Asyl die Republik Korea gründete und als Präsident Koreas an der Spitze des Staates stand. Rhee Synman wurde als der einzigste Sohn eines armen Gelehrten geboren und zog mit 3 Jahren mit den Eltern nach Seoul. Als Kind beschäftigte er sich mit den konfuzianischen Lehren um später durch das Staatsexamen in den Staatsdienst zu kommen. Durch die umfassenden Reformen in allen Bereichen der Gesellschaft im Jahr 1894 wurde das System des Staatsexamens für den Staatsdienst abgeschafft. 1894 ging er in die Paeche - Schule, die erste moderne Mittel- und Oberschule in Korea, die 1885 vom amerikanischen Missionar Appenzeller gegründet wurde. Ein Jahr später kam der Unabhängigkeitskämpfer So Chae-P´il als Lehrer in die Schule. Durch ihn gewann Rhee Synman demokratische Erkenntnisse. So Chae-P´il organisierte ein Diskussionsforum um parlamentarische Gesetze zu erforschen. Rhee Synman nahm an diesem Forum teil und erweiterte seine Erkenntnisse über die demokratische Politik. Dieses Forum war der Vorläufer des Unabhängigkeitsrates der 1896 gegründet wurde, und sich für die Selbstständigkeit des Landes und für Reform der Politik einsetzte. Der Unabhängigkeitsrat wurde der Konspiration gegen die Regierung verdächtigt, so dass die führenden Persönlichkeiten des Rates einschließlich Rhee Synman ins Gefängnis kamen. Nach 7 Jahren wurde Rhee Synman freigelassen und ging in die USA um die amerikanische Regierung über den Versuch Japans Korea zu annektieren zu unterrichten und durch eine geheime Diplomatie die Selbstständigkeit des Landes zu wahren. Seine Pläne scheiterten jedoch, er blieb in den USA und widmete sich dem Studium und promovierte im Jahr 1910, in dem Korea von Japan annektiert wurde, in Philosophie. Rhee Synman der Anhänger der methodistischen Kirche war, kam nach Korea zurück um in der YMCA - Korea zu arbeiten. Die japanischen Kolonialherren versuchten den Einfluss der protestantischen Kirche in Korea auf das koreanische Volk zu schwächen. Rhee Synman, der unter Druck gesetzt war, ging 1912 in die USA, um an der Weltversammlung der methodistischen Kirche teilzunehmen. Er blieb bis zur Befreiung Koreas in den USA, setzte sich dort für die Unabhängigkeit des Landes ein. Er behauptete, dass Korea eine Außenpolitik mit der die Unterstützung der amerikanischen Regierung und der amerikanischen Bevölkerung geworben werden kann betreiben soll, um die Unabhängigkeit des Landes wieder zu erlangen. Rhee Synman, der 1934 eine Österreicherin geheiratet hatte, kam im Oktober 1945, also nach der Befreiung Koreas und nach 33 Jahren im Asyl in den USA, in sein Heimatland zurück. 1948 wurde er vom Parlament zum ersten Präsidenten der Republik Korea gewählt. Nach dem Koreakrieg, der 1950 ausbrach und 1953 zu ende ging, begannen in Korea mit Beteiligung des ganzen Volkes zehnjährige Arbeiten zur Beseitigung der im Krieg angerichteten katastrophalen Schäden. Rhee Synman, der erste Präsident der Republik Korea, übte eine diktatorische Herrschaft aus. Weil er sich an die Macht klammerte war eine freie Demokratie unmöglich. Die von Rhee Synman angeführte Liberale Partei änderte beliebig die Verfassung um an der Macht zu bleiben. Die Korruption in der Regierung war so fest verwurzelt, dass die Beschwerden des Volkes nicht länger unterdrückt werden konnte. Schließlich stürzten revolutionäre Studenten und Bürger im April 1960 die von der Liberalen Partei getragene Regierung. Rhee Synman, der nach der Aprilrevolution von seinem Amt zurücktrat und in die USA gezogen war, starb am 19. Juli 1965 einsam im Krankenhaus der amerikanischen Armee auf Hawaii.
Yi Song-Ryong wurde 1869 in Chonam in der Chungchon-Provinz geboren. In der Kindheit und Jugendzeit bekam er eine traditionelle Erziehung bei der er in chinesischen Klassikern unterrichtet wurde. Seit er sich aber an der Bewegung für die Öffnung des Landes beteiligte, kam er mit den neuen Wissenschaften aus dem Westen in Berührung. Als Japan Korea die nationale Unabhängigkeit genommen und eine Militärregierung eingesetzt hatte, war eine aktive Unabhängigkeitsbewegung auf der koreanischen Halbinsel so gut wie unmöglich. In Korea wirkte die Unabhängigkeitsbewegung durch geheime soziale und religiöse Zirkel. Gleichzeitig wurden aber Stützpunkte der Unabhängigkeitsbewegung in der Mandschurei und der See-Provinz eingerichtet. Über sie lief später auch der Unabhängigkeitskampf. Zahlreiche Koreaner lebten seit alten Zeiten in diesen Gebieten. 1910 wanderten allerdings Hunderttausende Koreaner in die Mandschurei und in die Seeprovinz aus um der japanischen Unterdrückung in der Heimat zu entgehen. Unter den Unabhängigkeitskämpfern in diesen Gebieten bestanden aber oft Meinungsverschiedenheiten, die auch zu heftigen Auseinandersetzungen führten. Yi Song-Ryong, der im chinesischen Kando-Gebiet eine Organisation der Unabhängigkeitsbewegung führte, mahnte seine Kollegen zur Zurückhaltung. Die japanischen Imperialisten seien die Gegner und nicht die Kollegen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Man solle seine Kraft und Zeit mit kontroversen unter Kollegen vergeuden, um möglichst schnell in das Vaterland zurückkehren und möglichst schnell die Unabhängigkeit des Vaterlandes wieder erlangen zu können. Die Bewegung des 1896 gegründeten Unabhängigkeitsrates engagierte sich besonders stark für Bürgerrechte und ihre Durchsetzung. Yi Song-Ryong, der ein aktiver Befürworter dieser Bewegung war, schrieb Ende 1894 in einer Zeitung eine Kolumne, in der er sich für die Öffnung des Landes äußerte. Die Bewegung zur Öffnung des Landes sei für ein besseres Leben für alle. Um ein Land, in dem alle im Wohlstand leben zu schaffen, sei vor allen Dingen die Aufklärung des Volkes erforderlich. Wenn das Volk aufgeklärt ist, können die Herrscher nicht hinters Licht führen und fremde Mächte können auch nicht so einfach in das Land eindringen. In diesem Glauben nahm er aktiv an der Gründung des Geheimbundes Shinmin-hoe teil, der 1907 gegründet wurde und zu einer breiten Bewegung der Erleuchtung für die Bereiche Politik, Medien, Gesellschaft, Kultur und Erziehung wurde. Er gründete außerdem in der sibirischen Seeprovinz die erste private nationale Schule um Kindern, die in der Seeprovinz ansässigen Koreaner das Nationalbewusstsein und den Geist der Unabhängigkeit einzuflößen. Er glaubte fest daran, dass die Kraft der Erziehung gleich die Kraft des Staates ist. Als die Hitze der Bewegung des 1. März 1919 ganz Korea und das Ausland erfasste, entstanden provisorische Regierungen in Seoul, der Provinz P´yongan, im Kando-Gebiet, in Wladiwostok und in Shanghai. Im September 1919 wurden diese Regierungen zur provisorischen Regierung der Republik Korea in Shanghai zusammengefasst. Grundlage dieser Regierung war eine sich auf demokratische Prinzipien stützende moderne Verfassung. Ihre Organe waren eine Legislative (Uichongwon) und eine Exekutive (Kukmuwon). Alle nationalistischen koreanischen Führer der Unabhängigkeitsbewegung im In- und Ausland beteiligten sich an der Arbeit dieser Regierung und ihrer Organen, so auch Yi Song-Ryong. YiSong-Ryong wurde zum ersten Vorsitzenden der Legislative Yi Chong-Won ausgewählt und leistete einen großen Beitrag zur Schaffung der 10 Regeln der Verfassung der provisorischen Regierung. Der Ausdruck von Artikel 1 der damaligen Verfassung lautete: Korea ist eine demokratische Republik" und fand auch genauso in der heutigen Verfassung Niederschlag. Yi Song-Ryong hatte fast alle hohen Posten der provisorischen Regierung bis zum Ministerpräsident und Präsident inne, und starb 1940 im Alter von 72 Jahren in China.
Kim Ku, der von 1876 bis 1949 lebte, gehört zu den von den Koreanern von heute am höchsten respektierten Persönlichkeiten aus der koreanischen Geschichte. Kim Ku war einer der einflussreichsten Politiker und Unabhängigkeitskämpfer, die sich während der japanischen Kolonialherrschaft im Ausland für die Unabhängigkeit des Landes engagierten. Die Vaterlandsliebe Kim Ku basierte auf seine Lebensphilosophie der Redlichkeit. Er wies immer darauf hin, dass jemand der andere betrügt ein sehr niederträchtiger Mensch sei, der auch sich selbst betrügt. In diesem Glauben betonte er immer Aufrichtigkeit und Fleiß im Alltagsleben. Kim Ku war Mitglied des 1907 gegründeten Geheimbundes Shinmin-boe, der sich für die Aufklärung des Volkes und die Wiedererlangung der staatlichen Souveränität einsetzte. 1911 verhaftete die japanische Polizei rund 600 von 800 Mitglieder dieses Geheimbundes um die nationale Bewegung zu unterdrücken. Von den Festgenommen die von der japanischen Polizei grausam gefoltert wurden, wurden 105 Persönlichkeiten als Anstifter eines von der japanischen Polizei vorgeworfenen Anschlags auf den japanischen Generalstatthalter angeklagt. Dazu gehörte auch Kim Ku. Kim Ku ließ sich trotz der unbarmherzigen Folter der japanischen Polizei nicht zurückschrecken und versuchte ständig den japanischen Vernehmern zu erklären, was an den Handlungen der japanischen Imperialisten falsch ist. Die japanischen Imperialisten wären weniger abscheulich, wenn sie lieber ehrlich zugeben würden, dass sie Korea annektieren wollen. Sie sollen nicht so tun, als ob sie etwas gutes für den Frieden in Asien tun und als ob sie in Nächstenliebe handeln würden. Kim Ku wurde zunächst zu 17Jahren und dann schließlich zu 5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, obwohl er unschuldig war. Nach der Unabhängigkeitsbewegung des 1. März 1919 zog er nach Shanghai um dort Asyl zu erhalten. Am 13. April 1919 wurde im chinesischen Shanghai die provisorische Regierung der Republik Korea gegründet. Kim Ku leistete einen großen Beitrag dazu und übernahm verschiedene hohe Posten der provisorischen Regierung, dabei betonte er immer wieder, dass er schon mit der niedrigsten Aufgabe wie der einer Frau zufrieden sein werde, wenn er nur in einer richtigen unabhängigen Regierung Koreas arbeiten könnte. In seiner Autobiografie die 1947 herausgegeben wurde, und als Dokumentation der 27jährigen Geschichte der Unabhängigkeitsbewegung der provisorischen Regierung gilt, steht geschrieben, wie tief seine Vaterlandsliebe war. Er schreibt, dass die erste Aufgabe der koreanischen Nation die Gründung eines vollständig unabhängigen und selbstständigen Landes sei. Ohne dies könne die koreanische Nation nicht fortbestehen und auch keine schöne Kultur der koreanischen Nation geschaffen werden. Nach der Schaffung eines vollständig unabhängigen und souveränen Staates solle ein Gedanke auf dessen Basis die ganze Menschheit auf der Welt in wahrem Frieden und Glück leben kann, geschaffen und zunächst in Korea in die Tat umgesetzt werden. Nach der Befreiung führte die damalige Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion zur Teilung Koreas. Kim Ku war dagegen dass 1948 im südlichen Teil der koreanischen Halbinsel eine alleinige Regierung gegründet wurde. Für ihn war nichts wichtiger als die Vereinigung der koreanischen Nation. In seiner Autobiografie steht folgendes geschrieben:
Ich möchte dass mein Vaterland das schönste Land aber nicht das reichste Land auf der Welt wird. Weil wir unter der japanischen Kolonialherrschaft gelitten haben möchte ich nicht, dass mein Vaterland in andere Länder eindringt. Mein Land möge nur so reich sein, dass das ganze Volk in bescheidenem Wohlstand leben kann und mein Land möge nur so stark sein, dass es sich gegen den Einfall anderer Mächte verteidigen kann. Das einzigste, das ich meinem Vaterland grenzenlos wünsche ist nur eine hochentwickelte Kultur. |
Kim Ku sagte immer, dass er die Augen nicht schließen könne bevor er die Wiedervereinigung des Landes sehe. Dieser Wunsch konnte aber nicht erfüllt werden, er starb am 26. Juni 1949 durch ein Attentat.
Kim Kyu-Sik wurde 1879 in Kyongju in der Chungchon - Provinz in einer Familie geboren unter deren Mitglieder sich viele für die Unabhängigkeit Koreas einsetzten. Sein Vater unterstützte aktiv die Aktionen der Armee koreanischer Freiheitskämpfer die mit dem Ziel aufgestellt wurden, die kaiserliche japanische Armee zu bekämpfen und in Korea die souveränen Rechte voll wieder herzustellen. Sein jüngerer Bruder und auch sein Neffe waren Unabhängigkeitskämpfer. Im Alter von 20 Jahren ging er auf die staatliche Schule für die chinesische Sprache und danach besuchte er die Offiziersschule der koreanischen Armee. 1905, als er 27 Jahre alt war, wurde die 2. koreanisch-japanische Konvention, die Korea seine diplomatische Rechte nahm, einseitig von Japan geschlossen und proklamiert. Kim Kyu-Sik, der sich zu dieser Zeit in seiner Heimat Kyongju aufhielt, wollte sich den lokalen Streitkräften seiner Heimat anschließen, die einen Aufstand planten. Der Plan scheiterte jedoch und Kim Kyu-Sik versuchte aus Verzweiflung Selbstmord durch Vergiftung zu begehen. Es blieb aber bei einem Versuch bei der er aber die Sehkraft des rechten Auges verlor. Seit dem engagierte er sich auf verschiedene Weise, wie z.B. durch die Teilnahme an verschiedenen politischen Organisationen und die Gründung einiger Schulen zur Rettung des Vaterlandes vor den japanischen Imperialisten. 1911 ging er mit 33 Jahren allein nach Shanghai um dort um Asyl zu ersuchen. Chung-Won, der chinesische Politiker und Anführer der chinesischen Revolution im Jahr 1911 empfing ihn herzlich und ermutigte ihn zu den gemeinsamen Bemühungen um die Erlangung der Unabhängigkeit Koreas. Kim Kyu-Sik nahm an der erster im Jahr 1911 ausgebrochenen demokratischen Revolution in China teil, die eine Grundlage für das neue republikanische politische System in China schaffte. Er gründete mit chinesischen Revolutionären eine gemeinsame koreanisch-chinesische Organisation um der Unabhängigkeitsbewegung neuen Antrieb zu geben. 1915 gab er mit dem Historiker und Unabhängigkeitskämpfer Park Un-Shik eine Zeitschrift heraus, um die Rechtmäßigkeit der Unabhängigkeit Chosons der Welt bekannt zu machen. 1919, als die provisorische Regierung gegründet wurde, wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Legislativen Einrichtung (Uichongwon) ausgewählt. Danach wurde er Justizminister und danach 1921 Außenminister und Ministerpräsident. In jenem Jahr machte er sich sehr um sein Vaterland verdient, im Oktober 1921 ging er auf Beschluss der Kabinettsitzung als Sondergesandter nach Kwangdong, und führte mit hohen Persönlichkeiten der neuen Regierung der chinesischen Volkspartei offizielle Gespräche. Am 18. November des selben Jahres besuchte er den Präsidenten der neuen Regierung Sung-Won und überreichte ihm ein Akkreditiv was die Bedeutung der offiziellen Anerkennung der provisorischen Regierung Koreas hatte. Im darauffolgenden Jahr wurde die chinesische Regierung Sung-Wons durch einen Staatsstreich gestürzt. Die Zwietracht zwischen der provisorischen Regierung und Präsident Rhee Syhnman spitzte sich zu. Kim Kyu-Sik trat aus Sorge um die Zukunft des Vaterlandes 25 Tage lang in den Hungerstreik und starb schließlich im Alter von 63 Jahren.
Yi Shi-Jong, der von 1869 bis 1953 lebte, und der erste Vizepräsident der Republik Korea war, verbrachte entsprechend der Zeit großer Veränderungen in Korea ein bewegtes Leben, das grob in 3 Phasen unterteilt werden kann.
Die erste Phase sind rund 40 Jahre von seiner Geburt bis zum Jahr 1910, dem Jahr der Annexion Koreas durch Japan. Er wurde in einer Familie geboren, die sich für aktiv der Unabhängigkeitsbewegung widmete. Im Alter von 27 Jahren, gegen Ende der Choson-Dynastie bestand er das Staatsexamen und trat in den Staatsdienst ein. 1905 wurde die zweite koreanisch-japanische Konvention von Japan einseitig geschlossen und proklamiert. Damals erhob Yi Shi-Jong, der im auswärtigen Amt tätig war, bei dem damaligen britischen Gesandten in Korea Proteste dagegen, dass England Japan dabei unterstützt hat, Korea die diplomatischen, militärischen und wirtschaftliche Rechte zu rauben.
Die zweite Phase seines Lebens ist der Zeitraum von 1910 bis 1945, in dem er für die Befreiung des Landes eintrat. Als 1910 Korea von Japan annektiert wurde, verkauften er und seine 5 Brüder ihr ganzes Hab und Gut und zogen mit der ganzen Familie in die Mandschurei. Im selben Jahr gründeten die Brüder in der Mandschurei eine Militärschule um die Unabhängigkeitsarmee auszubilden. Diese Schule wurde der Ursprung der jetzigen Offiziersschule. Yi Shi-Jong übernahm den Posten des Direktors der Militärschule und bildete bis 1920 rund 2000 Kämpfer aus, die an verschiedenen Orten die japanischen Armeen niederschlugen. Nach der Gründung der provisorischen Regierung im April 1919 hatte er hohe Posten wie Justiz- und Finanzminister inne. Bis zur Befreiung Koreas am 15.August 1945 spielte er bei der Unabhängigkeitsbewegung der provisorischen Regierung eine führende Rolle. Während der 27 Jahre der provisorischen Regierung lebte Yi Shi-Jong weit entfernt von seiner Familie allein unter schwierigen Bedingungen. Andere Mitglieder der provisorischen Regierung empfahlen ihm die Familie zu holen. Er sagte aber, dass er daran mitschuldig sei dass das Vaterland die Souveränität verlor. Da könne er nicht nur an sein persönliches Glück denken. Bis das Vaterland seine Souveränität wieder erlangt wolle er das einsame und unbequeme Leben ohne Familie gerne hinnehmen. 1929 gründete er die koreanische Unabhängigkeitspartei und bemühte sich darum diese als die einzige Partei Koreas zu entwickeln. In der provisorischen Regierung war er unter anderem als Finanzminister tätig. Er spielte aber auch bei der Aufstellung der Politik verschiedener anderer Bereiche wie Erziehung, Verteidigung, Verkehr, Inneres, Auswärtiges und Justiz eine wichtige Rolle.
Die letzte und dritte Phase Yi Shi-Jongs ist der Zeitraum von der Befreiung des Landes im Jahre 1945 bis zum Waffenstillstand des Koreakrieges und seinem Tod im Jahr 1953. Mit der Befreiung des Landes kam er im Alter von 77 Jahre in das Heimatland zurück. Als 1948 im südlichen Teil der koreanischen Halbinsel die Republik Korea gegründet wurde, wurde er zum ersten Vizepräsident gewählt. Er war aber nicht einverstanden mit der undemokratischen Herrschaft des Präsidenten Rhee Synman und trat 1951 von seinem Amt zurück um sich dem Kampf gegen die Diktatur zu widmen. 1952 kandidierte er für die zweite Präsidentschaftswahl als Kandidat der demokratischen Volkspartei, erlitt jedoch eine Niederlage. 1953 starb er im Alter von 86 Jahren in der Stadt Busan an der Südküste die der Zufluchtsort der Koreaner vor der nordkoreanischen Armee während des Koreakrieges war.
Eines Tages im Jahre 1875 wurde in einem kleinen Bergdorf in Oenyul in der Hwangin-Provinz ein kräftiger Junge geboren. Diese junge wurde später General No Baeng-Min, der für die Ausbildung des koreanischen Militärs eintrat und in der provisorischen Regierung den Posten des Verteidigungsministers inne hatte. Ein Jahr nach der Geburt Jo Baeng-Mins wurde Choson gezwungen seinen ersten modernen Freundschaftsvertrag mit Japan zu schließen. Das war der erste der vielen damals mit verschiedenen Ländern geschlossenen Verträge die Choson als unfair empfand. Die Eltern No Baeng-Mins wollten, dass er ein gut ausgebildeter Krieger wird. Deshalb schickten sie No Baeng-Min, der in der Kindheit und Jugendzeit in chinesischen Klassikern unterrichtet wurde, nach Seoul. Er wurde dann auf Kosten des Staates nach Japan geschickt und besuchte die japanische Offiziersschule. 1899 kam er nach Korea zurück und wurde Ausbilder der koreanischen Militärschule. Er war ein sehr strenger Ausbilder, der bei der Ausbildung scharfe Prinzipien gelten ließ und von den Auszubildenden den Beinamen Tiger erhielt. 1907, als er 32 Jahre alt war, wurde die Armee Chosons von den japanischen Invasoren aufgelöst. No Baeng-Min war über dieses Ereignis bestürzt und über das Schicksal des Vaterlandes verzweifelt. Die japanischen Imperialisten setzten No Baeng-Min auf eine Liste der zu überwachenden Koreaner. Dies war darauf zurückzuführen, dass er an der Gründung des 1907 ins Leben gerufenen Geheimbundes Shinmin-boe mitwirkte, und sich für die Wiederherstellung der staatlichen Souveränität Chosons einsetzte. Er zog in seine Heimat und betrieb dort ein Bergwerk und ein Geschäft für Lederwaren. Aufgrund der strengen Überwachung der japanischen Imperialisten hatte er wenig Spielraum für neue Aktivitäten für die Unabhängigkeitsbewegung. 1914 beantragte er in den USA Asyl und verbrachte die Zeit damit einen Plan zur Ausbildung der militärischen Kräfte für die Befreiung des Landes aufzustellen und in Tat umzusetzen. Er gründete mit den Unabhängigkeitskämpfer und Journalisten Park Jung-Man, der in den USA Politologie und Kriegswissenschaft studiert hatte, eine Volksarmee und widmete sich der militärischen Ausbildung dieser Armee. Nach der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 zog er nach Shanghai und übernahm den Posten des Verteidigungsministers der provisorischen Regierung. 1920 flog er wieder in die USA, mit Unterstützung der reichen Koreaamerikaner gründete er in Kalifornien eine Flugsschule um koreanische Piloten auszubilden. Er war der Meinung, dass neben der Ausbildung des Heeres auch die Ausbildung der Flieger und Experten der Flugtechnik von großer Bedeutung ist um die Selbstständigkeit des Landes wieder zu erlangen. Er reiste durch die USA und bemühte sich darum materielle und geistige Unterstützung für die Unabhängigkeitsbewegung zu gewinnen. Im April 1924 trat er von seinem Amt als Verteidigungsminister der provisorischen Regierung zurück, im Mai des selben Jahres wurde er zum Generalstabschef ernannt. No Baeng-Min, der sich für einige Zeit auch in Wladiwostok der Unabhängigkeitsbewegung widmete, starb am 22. Januar 1926 im Alter von 58 Jahren in Shanghai. Seine Gebeine wurden 1993 von Shanghai nach Korea überführt und auf dem Nationalfriedhof beigesetzt.
Wahrheit hat immer ihre Anhänger, Gerechtigkeit kann bestimmt eines Tages erzielt werden, man soll nie lügen auch wenn man dafür sterben muss. Ahn Chang-Ho der immer in diesem Glauben handelte lebte von 1878 bis 1938. Er setzte sich sein ganzes Leben lang für die Unabhängigkeit und der Entwicklung des Landes ein. Er betonte immer wieder, dass das Volk gebildet sein müsse wenn das Land reich und entwickelt sein soll. Darüber hinaus dürfe kein Angehöriger des Volkes mit Selbstkritik und Einkehr sparsam sein. Seine Liebe zur Monarchie die eine ständige Erneuerung der eigenen Persönlichkeit vor allen anderen betonte, basierte auf Wahrheit, Liebe und Hilfsbereitschaft für die Nation. Lügen können Misstrauen hervorrufen und alles Unglück gehe aus Misstrauen hervor. Daher solle man immer die Wahrheit sagen und in Wahrheit handeln. Die koreanische Nation solle lieben lernen, man müsse seine Mitmenschen lieben und die Liebe auch zum Ausdruck bringen und in die Tat umsetzen können. Die Liebe Ahn Chang-Hos zu seinen Mitstreitern der Unabhängigkeitsbewegung war besonders berühmt. Er hörte alles in liebe und ohne zu fragen an, wenn es um das Wohlergehen seiner Mitkämpfer ging. Einer von ihnen wurde bei der Unabhängigkeitsbewegung in der Mandschurei schwer verletzt. Um das Geld für Arzneimittel und medizinischer Behandlung in Höhe von 1000 Dollar zu verdienen arbeitete Ahn Chang-Ho mehrere Monate lang auf einer Kanalbaustelle. Sein Gedanke der Nächstenliebe war unter anderem auf seinen christlichen Glauben zurückzuführen, zu dem er sich bekannte als er mit 17 Jahren in der von dem amerikanischen Missionar Underwood gegründete Chongshin-Schule aufgenommen wurde. 1897 trat Ahn Chang-Ho dem einem Jahr zuvor gegründeten Unabhängigkeitsrat bei, damals wurde in Kangya eine Volksversammlung veranstaltet um dort eine Zweigstelle des Unabhängigkeitsrates einzurichten. Der damals 19jährige Ahn Chang-Ho hielt bei der Veranstaltung eine Rede die das Publikum zutiefst beeindruckte. Unter dem Publikum war z.B. auch Yi Shin-Hung, der sich später als Unabhängigkeitskämpfer und Erzieher einen Namen machte. Yi Shin-Hung sagte, dass er von der Rede Ahn Chang-Hos so beeindruckt war, dass er daraufhin beschlossen habe sich der Unabhängigkeitsbewegung zu widmen. Ahn Chang-Ho war fest davon überzeugt, dass man die Welt nicht beherrschen kann ohne die weite Welt gesehen zu haben und die neuen westlichen Wissenschaften nicht zu kennen. Deshalb ging er 1902 in die USA wo er vor allem für die Verteilung der Rechte und Interessen und für die Erhöhung des Lebenstandart der in den USA lebenden Koreaner eintrat. 1905 wurde die zweite koreanisch-japanische Konvention, die Korea seine außenpolitischen Rechte nahm, einseitig von Japan geschlossen und proklamiert. Ahn Chang-Ho erfuhr davon und kam 1906 nach Korea zurück. Im darauffolgenden Jahr gründete er mit einigen Gleichgesinnten den Geheimbund Shinmin-boe mit dem Ziel die nationale Souveränität Chosons wieder zu erlangen. Die größte Errungenschaft im Leben Ahn Chang-Hos ist, dass er 1913 in San Francisco in den USA eine Organisation mit dem Namen Shinhadang gegründet hat. Shinhadang war ursprünglich eine Organisation für die Schaffung der Grundlagen für den Wiederaufbau der koreanischen Nation. Das Ziel dieser Organisation lag darin, für die Unabhängigkeit Koreas und den Wiederaufbau der koreanischen Nation die Kräfte der koreanischen Nation zu bündeln und ihre Stärke zu vergrößern. Wichtig dabei war vor allem der Gedanke dass jeder einzelne Angehörige der koreanischen Nation sich als souverän fühlen sollte. Die Organisation Shinhadang die immer noch existiert setzt sich heute für die Aufklärung des Volkes und Erwachsenenbildung ein.
Kim Yu-Shik, der von 1881 bis 1950 lebte, fungierte in der provisorischen Regierung als Experte für Außenpolitik und trat für eine selbstständige Außenpolitik Koreas ein. Er wurde in Busan geboren und verlor schon im 6. Lebensjahr seine Eltern. Nach einem kurzen Aufenthalt bei seinem Onkel in Seoul wuchs er im Haus des amerikanischen Missionars Underwood auf. Er bekam eine westliche und christliche Erziehung. 1897, im Alter von 17 Jahren ging er in die USA und studierte 6 Jahre lang am Roanoke College in Verginia und an der Universität Pringston in New Jersey Politologie, Philosophie, Angelistik und Linguistik. 1905 kam er nach Korea zurück. Kim Yu-Shik arbeitete als Sekretär von Pastor Underwood und auch für den YMCA, den christlichen Verein junger Männer. Er war auch als Oberstudienrat der Chongchin-Missionsschule tätig und unterrichtete darüber hinaus an der von Missionaren gegründeten Yonghi-Fachhochschule. Aus Verzweiflung über die Annexion Koreas durch Japan zog er 1913 in die Mandschurei um sich dort der Unabhängigkeitsbewegung zu widmen. Er wurde zum offiziellen Vertreter der 1919 in Shanghai gegründeten Organisation junger Männer für die Unabhängigkeitsbewegung gewählt. 1919 nahm er als Außenminister der provisorischen Regierung der Republik Korea und damit als bevollmächtigter Botschafter Koreas an der Friedenskonferenz in Paris teil um die Teilnehmer über die Lage Koreas aufzuklären und um die internationale Anerkennung der provisorischen Regierung zu erzielen. Jedoch scheiterten seine Bemühungen den Fall Korea auf die Tagesordnung der Friedenskonferenz von Paris zu bringen. Enttäuscht ging Kim Yu-Shik in die USA und setzte sich dafür ein, Kontakt zu den amerikanischen Politikern herzustellen und sie von der Rechtmäßigkeit der Unabhängigkeit Choson zu überzeugen. 1920 ging er in die Mandschurei und wirkte bei der Gründung der koreanischen Unabhängigkeitsarmee mit. Er widmete sich dabei auch dem Studium und promovierte am Roanoke College in Vergina zum Doktor der Rechtswissenschaft. 1935 gründete er im chinesischen Nanging eine neue Unabhängigkeitsorganisation und unterrichtete an mehreren chinesischen Universitäten Angelistik und Politologie. 1944 wurde durch die 5. Verfassungsänderung in der provisorischen Regierung ein neues Führungssystem mit einem Präsidenten und einem Vizepräsidenten eingeführt. Kim Yu-Shik wurde zum ersten Vizepräsidenten gewählt und arbeitete mit dem Präsidenten der provisorischen Regierung Kim Ku das Konzept zur Gründung eines selbstständigen Staates aus, was jedoch nicht verwirklicht werden konnte. Nach der Befreiung des Landes im Jahre 1945 führte er die damalige Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion zur Teilung Koreas. Kim Yu-Shik war über die Lage bestürzt. Er war verzweifelt darüber dass trotz der Unabhängigkeitsbewegung, die viele das Leben gekostet hatte, das Ergebnis die Teilung des Landes war. Kim Yu-Shik war der Überzeugung dass die wahre Befreiung der koreanischen Nation nicht allein in der Wiedererlangung der Unabhängigkeit des Landes bestand, sondern in der Vereinigung der Nation. Für Kim Yu-Shik war daher die erste Aufgabe die Eintracht und die Wiedervereinigung des Landes. Die zweite Aufgabe war die Verstärkung des Nationalbewusstsein. Die dritte war der Wohlstand des Staates. Deshalb leistete er Widerstand dagegen, dass 1948 ausschließlich im Süden des Landes Wahlen stattfanden. Er bemühte sich um die Gründung einer Regierung eines wiedervereinigten Staates Zu diesem Zweck ging er mit Kim Ku nach Nordkorea um in Nordkorea zu verhandeln. Nach dem Scheitern dieses Versuchs zog er sich aus dem politischen Leben zurück. Er wurde während des Koreakrieges von Nordkorea in den Norden entführt und starb im Winter 1950 im Norden
Cho Soo-Ahn wurde im April 1887 in der Kyonggi-Provinz als zweiter Sohn von 7 Geschwistern geboren. Nicht nur er, sondern die ganze Familie widmete sich der Unabhängigkeitsbewegung. Cho Soo-Ahn studierte an der Maisy-Universität Jura und lernte an einer juristischen Schule in Korea. Er zog dann nach Shanghai und wirkte bei der Gründung einer Organisation mit, die 1912 für die Bewegung für die Wiederherstellung der nationalen Souveränität von vielen, die Chinaaktiven Unabhängigkeitskämpfer ins Leben gerufen wurde. Die Organisation setzte sich vor allem für die Ausbildung junger Koreaner ein. Cho Soo-Ahn betonte immer, dass die Zukunft und das Schicksal des Landes auf den Schultern der jungen Generation liegen. Die junge Generation benötige mehr als alle anderen eine gute Erziehung und Ausbildung. Es sei die Aufgabe der älteren Generation der jungen Generation eine gute Erziehung zu ermöglichen und dadurch auch Vaterlandsliebe einzuflößen. Cho Soo-Ahn nahm an der 1917 in schwedischen Stockholm veranstalteten Weltkonferenz der sozialistischen Parteien teil und forderte die Welt zur Unterstützung für die Unabhängigkeit Chosons auf. Auf der Konferenz stand die koreanische Frage auf der Tagesordnung. 1918 entwarf er persönlich in der Mandschurei eine Unabhängigkeitserklärung, die unter dem Namen einiger Unabhängigkeitskämpfer gedruckt und verbreitet wurde, um eine breite Teilnahme der Bevölkerung an der Unabhängigkeitsbewegung zu fördern. Eine seiner bedeutenden Leistungen ist aber seine aktive Teilnahme an der Gründung der provisorischen Regierung. Als ausgebildeter Jurist sorgte er für die Ausarbeitung der Gesetze des legislativen Organs der provisorischen Regierung. Im August 1919 teilte er der Völkerbund die Gründung der provisorischen Regierung mit und versprach deren Beitritt zum Völkerbund. Als Mitglied nahm er an der zweiten Weltkonferenz der sozialistischen Parteien, die in den Niederlanden stattfand, teil. Er hielt dort eine Rede, die die Teilnehmer von der Notwendigkeit der Unabhängigkeit Koreas überzeugte. Cho Soo-Ahn gehörte zu den Persönlichkeiten der provisorischen Regierung, die sich hauptsächlich mit lesen und wissenschaftlichen Forschungen beschäftigten. Dementsprechend hinterließ er zahlreiche Bücher. Choo Soo-Ahn trat vor allem für die sogenannten 3 Gleichheiten ein, es ging um die Gleichheit aller in Politik, Wirtschaft und Bildung. Auf dieses Grundprinzip deutete er auch in der von ihm ausgearbeiteten Unabhängigkeitserklärung vom Jahr 1918. Im November 1934 wurde bei der Kabinettsitzung der provisorischen Regierung ein von ihm entworfenes Programm zur Staatsgründung verabschiedet, bei dem sein Gedanke der 3 Gleichheiten als der staatspolitische Leitsatz angenommen wurde. Nach der Befreiung des Landes kam er nach Korea zurück, 1946 wurde er der stellvertretende Vorsitzende der koreanischen Unabhängigkeitspartei, die er mit einigen Gleichgesinnten 1929 gegründet hatte. 1948 leistete er Widerstand gegen die Gründung einer alleinigen Regierung im Süden des Landes und nahm mit Kim Ku an den Verhandlungen mit Nordkorea teil. Bei der zweiten Parlamentswahl im Jahr 1950 wurde er mit den meisten Stimmen im ganzen Land zum Abgeordneten gewählt. Aber etwa einen halben Monat nach der Wahl brach der Koreakrieg aus. Er wurde am 26. September 1950 von Nordkorea in den Norden entführt und soll 1959 im Norden gestorben sein.
Choi Sang-Shik, der von 1892 bis 1957 lebte, bekleidete in der provisorischen Regierung wichtige Ämter wie den Vorsitzenden des legislativen Organs "Uichongwon" und den Innenminister. Seine Aktivitäten für die Unabhängigkeitsbewegung fanden nicht nur innerhalb der provisorischen Regierung statt, sondern auch in verschiedenen anderen Organisationen außerhalb der Regierung. Choi Sang-Shik, der im Seouler Stadtteil Kaedong geboren wurde, arbeitete bei der 1898 gegründeten Hwangsong-Tageszeitung als Journalist. Nachdem das Land durch Japan annektiert wurde, beklagte er, dass das Land den Herrn verloren habe, so dass es im Land nur so von Fremden wimmele. Um die Souveränität wieder zu erlangen müssten die jungen Menschen aufstehen und die japanischen Invasoren aus dem Land vertreiben. Im Dezember 1916 verstieß er gegen das damalige Sicherheitsgesetz und wurde vom Gericht zu einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr verurteilt. Damals war er in der Ohsong-Schule als Lehrer tätig. Er versuchte ständig seinen Schüler das National- und Unabhängigkeitsbewusstsein einzuflößen. Die Jugendlichen seien die künftigen Herren des Landes, daher sollten sie mit einer idealistischen Weltanschauung und ausgeprägtem Nationalbewusstsein aufwachsen. Sie sollten immer auf den Kampf gegen die Invasoren gefasst sein. Choi Sang-Shik versuchte damit heimlich die Schüler zur Teilnahme an der Unabhängigkeitsbewegung anzustacheln. Aus diesem Grund wurde er vor Gericht gebracht. Dies konnte ihn aber nicht einschüchtern. Als die Unabhängigkeitsbewegung des 1. März 1919 landesweit ausbrach, nahm er mit seinen Schülern aktiv an den Namsae-Kundgebungen in Seoul teil, bei denen die Teilnehmer mit der koreanischen Nationalflagge in der Hand durch die Strassen zogen und nach der Unabhängigkeit Koreas riefen. Obwohl diese Bewegung den Koreanern nicht sofort die Unabhängigkeit bringen konnte, war sie dennoch ein bahnbrechendes Ereignis, weil der Welt die Stärke des unterdrückten koreanischen Volkes demonstriert wurde. Die Bewegung legte darüber hinaus die Grundlage für die Vereinigung aller damals noch zerstreut wirkenden Unabhängigkeitsbewegungen, was schließlich zur Gründung der Provisorischen Regierung an Stelle der Wiedergeburt einer Monarchie führte. Choi Sang-Shik trat aber auch für eine neue demokratische Staatsform ein und zog nach Shanghai um an der Gründung der provisorischen Regierung im April 1919 teilzunehmen. Im Juli des selben Jahres wurde er als Repräsentant der Kyonggi - Provinz des Uichongwon, (legislative Organ der provisorischen Regierung), gewählt. Das war der Beginn des Parlamentarismus in Korea. In den nächsten Jahren bekleidete er verschiedene Ämter der provisorischen Regierung. Im Mai 1924 wurde er zum Vorsitzenden des Legislativen Organs Uichongwon gewählt, der mit dem Ministerpräsident von heute gleichzusetzen ist. Er hatte auch den Posten des Innenministers inne. Damals war die japanische Polizei besessen davon, die Unabhängigkeitskämpfer in die Hände zu kriegen und hinter Gitter zu bringen. Im November 1930 wurde er wegen des Verstoßes gegen das Sicherheitsgesetz verhaftet und zu 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Aufgrund der Folgen der grausamen Folter der japanischen Polizei wurde er nach der Freilassung schwer krank und schließlich querschnittsgelähmt. Aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes konnte er auch nach der Befreiung des Landes nicht mit den anderen Persönlichkeiten der provisorischen Regierung nach Korea zurückkehren, und starb schließlich 1957 in Shanghai.
Shin Ik-Tae, der für die Unabhängigkeit und Demokratisierung Koreas den Tod nicht fürchtete, wurde 1894 im Landkreis Kwangju in der Kyonggi-Provinz geboren. Er war ein sehr kluges Kind, das schon vor seinem 10. Lebensjahr die sogenannten 4 großen Bücher und die 3 Klassiker in chinesischer Sprache las. Er war vor allem schon in jungen Jahren ein hervorragender Dichter. Er ging mit 12 Jahren auf eine moderne Schule um eine moderne Erziehung zu bekommen. In dem Jahr wurde die 2. koreanisch-japanische Konvention von Japan einseitig beschlossen und proklamiert, die Korea seine diplomatischen Rechte nahm. 1908 absolvierte er die Hanson-Fremdsprachenschule um dann in der Fakultät für Politologie und Wirtschaftslehre an der Wasida-Universität in Japan zu studieren. Während seines Studiums in Japan gründete er eine Organisation der koreanischen Studenten in Japan und widmete sich der Studentenbewegung gegen die japanischen Imperialisten. 1913 schloss er sein Studium ab und nach seiner Rückkehr nach Korea unterrichtete er an einer Schule in Seoul. 1917 wurde er Professor der Porson-Hochschule für Jura und Handel. Seine regelrechten Aktionen für die Unabhängigkeitsbewegung begannen im darauf folgenden Jahr, als er mit einigen Gleichgesinnten in geheimen Kreisen über die Methoden der Unabhängigkeitsbewegung diskutierten. Er spielte bei der Mansae-Bewegung vom1. März 1919 eine wichtige Rolle. Er war für die Verbindung zwischen den Organisatoren dieser Bewegung im Inland und den Organisationen der Unabhängigkeitsbewegung im Ausland zuständig. Einige Tage nach dem Ausbruch der Bewegung des 1. März 1919 zog er nach Shanghai, das war der Beginn seines 30jährigen Lebens im Exil. Shin Ik-Tae wurde bei der ersten Sitzung des legislativen Organs der provisorischen Regierung, die am 10. April 1919 unter Teilnahme von rund 1000 Unabhängigkeitskämpfer in Shanghai zum Mitglied dieses Organs gewählt. Bis zur Rückkehr nach Korea mit der Befreiung des Landes 1945 bekleidete er verschiedene Ämter der provisorischen Regierung und setzte sich für die Unabhängigkeitsbewegung ein. Nach der Rückkehr trat er mit der Gründung verschiedenen politischen Organisationen für die antikommunistischen Bewegung ein. 1946 gründete er die Kungmin-Universität und übernahm den Posten des Dekans. Am 10. Mai 1948 fanden unter Aufsicht der Vereinten Nationen Wahlen statt, durch die ein Parlament gegründet wurde. Shin Ik-Tae wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden diesen ersten Parlaments Koreas gewählt. Nachdem der Vorsitzende Rhee Syhnman zum ersten Präsidenten der Republik Koreas gewählt wurde, übernahm er diesen Posten. 1949 gründete Shin Ik-Tae, der seit der Gründung der Regierung einen anderen Kurs zu verfolgen begann als Rhee Syhnman, die demokratische Volkspartei. Auch bei den Wahlen 1950 und 1955 wurde er zum Abgeordneten gewählt, und hatte seit dem ersten Parlament den Posten des Parlamentsvorsitzenden inne. 1956 kandierte er für die Präsidentschaft und konkurrierte mit Präsident Rhee Syhnman von der Freiheitspartei. Jedoch starb er auf dem Weg zu einer Wahlveranstaltung im Südwesten des Landes im Zug durch einen Schlaganfall.
Die provisorische Regierung der Republik Korea, die 1919 in Shanghai gegründet wurde, verlegte 1937 als Japan in China einmarschierte ihr Büro in mehrere chinesische Orte, um ihre Unabhängigkeitsaufgaben wahrnehmen zu können. 1940 organisierte diese Regierung eine Armee mit dem Namen Kwangbok-kun - Befreiungsarmee - im chinesischen Chung´chin, um sich auf den Krieg vorzubereiten. Diese Armee bestand aus jungen Koreanern, die in China und in Sibirien aktiv waren. Sie stärkte ihre Kampfkraft durch die Aufnahme von Freiwilligen aus Choson. Bei Ausbruch des Pazifik-Krieges im Jahr 1941, gab die provisorische Regierung dieser Armee den Befehl sich als Mitglied der alliierten Streitkräften am Krieg zu beteiligen. Die Kwangbok-kun wurde an die Grenzen Indiens und Burmas verlegt um dort auf der Seite britischer Streitkräfte gegen die Japaner zu kämpfen. Kwangbok-kun bereitete sich auf Angriffe gegen die japanischen Truppen in Korea vor. Aber noch bevor die Operationen zur Rückeroberung des Vaterlandes begannen, war Japan im zweiten Weltkrieg geschlagen worden.
Shi Chong-chon, der 1888 in Seoul geboren wurde, besuchte die koreanische Militärschule. 1908 ging er mit 40 weiteren Schülern der Militärschule als Stipendiat der koreanischen Regierung nach Japan, um die japanische Militärakademie zu besuchen. Nach dem Abschluss dieser Akademie im Jahre 1913 war er neben 12 weiteren koreanischen Absolventen kurz in der japanischen Armee als Oberleutnant tätig. Während des Besuchs der Militärakademie wurde Choson durch Japan annektiert. Shi Chong-Chon und auch seine Kameraden aus Korea waren bestürzt über die Tragödie der koreanischen Nation. Einige unterbreiteten sogar den Vorschlag, sich gemeinsam das Leben zu nehmen. Shi Chong-Chon schlug seinen Kameraden vor, bis zum Schulabschluss Geduld zu haben. Sie seien in Japan um eine militärische Ausbildung zu bekommen, dieses Ziel solle zu Gunsten des Vaterlandes unbedingt erreicht werden. An dem Tag, an dem sie zum Oberleutnant ernannt werden, sollen sie gemeinsam die Uniform der japanischen Armee ablegen und sich für die Befreiung des Vaterlandes einsetzen. Unter den 13 Absolventen der japanischen Militärschule war Shi Chong-Chon aber der einzigste, der sich später an diesen Eid gehalten hat. 1919 zog Shi Chong-Chon in die Mandschurei um sich dem Unabhängigkeitskampf anzuschließen. Entsprechend seiner Ausbildung widmete er sich in der Shinghung-Militärschule, die 1919 in der chinesischen Provinz Shilin gegründet wurde, der Ausbildung der Unabhängigkeitskämpfer. Er war nicht nur ein qualifizierter Ausbilder, er war auch auf dem Schlachtfeld ein tüchtiger Anführer, der zahlreiche Schlachten der Unabhängigkeitskämpfer gegen die japanische Armee zum Sieg führte. Als 1930 von den führenden Persönlichkeiten der provisorischen Regierung in Shanghai die koreanische Unabhängigkeitspartei gegründet wurde, war er Gründungsmitglied und war zum Vorsitzenden des Militärausschusses ernannt. 1940 wurde er zum Oberbefehlshaber der Befreiungsarmee Kwangbuk-kun ernannt und führte Kämpfe gegen die japanische Armee. Nach der Befreiung des Landes im Jahr 1945 kehrte er nach Korea zurück und stieß in die Politik vor. Nach der Gründung der Republik Korea war er als der erste Minister ohne Geschäftsbereich und als Parlamentsabgeordneter tätig. Er starb 1959.
Yun Bong-Gil war ein junger Unabhängigkeitskämpfer, der zu Zeiten der japanischen Kolonialherrschaft sein 24jähriges Leben voll und ganz damit verbrachte für die Wiedererlangung der Souveränität Koreas zu kämpfen.
Dieser junge Held der koreanischen Unabhängigkeitsbewegung wurde 1908 als Sohn eines ganz unbedeutsamen Bauers in der Chongchon-Provinz geboren. Doch er war schon in seiner frühen Jugend schon so gereift, dass er eine feste Lebensphilosophie hatte, an die er sich sein Leben lang hielt. Diese Lebensphilosophie des jungen Yun Bong-Gil lässt sich aus den Zeilen seines Tagebuchs gut herauslesen.
"Der liebe Gott hat bestimmt alle Welt gerecht behandelt und keine Unterschiede zwischen Ost und West gemacht. Woher kommt es aber, dass wir in solcher Armut leben und nicht heraus kommen aus dem qualvollen Teufelskreis, während andere weit vorausgehen. Ich habe den Grund entdeckt. Es ist die Lernfaulheit, wir müssen uns nun sputen, fleißig die neue westliche Kultur zu lernen und sie uns zueigen zu machen, anstatt uns an die alten Werte und Ideologien zu klammern und darin zu ersticken".
Yun Bong-Gil hatte also schon in sehr jungen Jahren großes Wert auf Aufrichtigkeit und Fleiß gelegt. So fing er im Alter von 16 Jahren an, alleine japanisch zu lernen um so sein Licht zu erweitern. Die große Unabhängigkeitsbewegung am 1. März 1919 hatte seine Gedanken darin gestärkt, dass für die Wiedererlangung der Souveränität des Vaterlandes ein hohes Maß an Wissen und Leistungsfähigkeit das allernötigste und dringendste sei. Er lernte nicht nur alleine, sondern brachte auch anderen jungen Leuten Japanisch bei, denn Yun Bong-Gil wusste, dass eine erfolgreiche Unabhängigkeitsbewegung alleine nicht möglich war. Mit 19 Jahre flüchtete er in das chinesische Changdo und versuchte von dort aus gleich weiter nach Shanghai zu gehen, denn dort waren viele Unabhängigkeitskämpfer aktiv und Yun Bong-Gil wollte sich zu ihnen gesellen. Dort traf er den bekannten Unabhängigkeitskämpfer Kim Ku, der das restliche Leben des jungen Yun Bong Gil stark beeinflusste. Der junge Yun Bong-Gil gefiel Kim Ku gleich auf den ersten Blick. So ließ er Yun Bong-Gil dem koreanischen Patriotenverein, eine Unabhängigkeitsgruppe die gegen die japanische Kolonialherrschaft ankämpfte, beitreten und lehrte Yun Bong-Gil außerdem, dass Vaterlandsliebe keine guten Reden, sondern die Taten sei, mit denen man sie verwirkliche. Schließlich legte Yun Bong-Gil vor Kim Ku mutig einen Todesschwur ab und bereitete sich auf ein Attentat gegen die Japaner vor. Tatort sollte der Honkow - Park sei, wo am 29. April 1932 die öffentliche Geburtstagsfeier des japanischen Kaisers stattfinden sollte. Am Morgen des 29. April aß Yun Bong Gil mit Kim Ku zusammen das letzte Frühstück. Kim Ku betrachtete seinen jungen Genossen halb stolz und halb besorgt. Doch Yun Bong-Gil trat ganz friedlich und ruhig gegenüber und genoss das Frühstück als wäre er ein Bauer der sich für die schwere Tagesarbeit gut versorge. Nach dem Essen sagte er "Herr Ku, sorgen Sie sich nicht um mich, ich werde die Sache ganz bestimmt erfolgreich beenden. Ich opfere gerne mein Leben für die glorreiche Zukunft unseres Vaterlandes". Dies waren wohl die letzten Worte, die diese beiden Unabhängigkeitskämpfer ausgetauscht hatten. Yun Bong-Gil packte die von Kim Ung-Il privat angefertigte Bombe in eine Brotbüchse und machte sich auf den Weg zum Honkow - Park. Es war gerade in dem Augenblick eine Gedenkminute der Festlichkeit, als es einen großen Schlag gab, und sich der ganze Ort der Feier in ein reines Chaos verwandelte. Qualm stieg auf und hier und da ertönte grelles Geschrei. Nur ein junger Mann hatte ein Lächeln auf dem Gesicht und freute sich, Yun Bong-Gil. Etwa 10 hochrangige Japaner kamen bei diesem Anschlag ums Leben, darunter auch wichtige Personen, wie der Kommandant des japanischen Heeres Shirawaka. Yun Bong-Gil wurde verhaftet und am 8. November nach Osaka gebracht, wo er 12 Tage später das Todesurteil bekam. Am 19. Dezember 1932 wurde Yun Bong-Gil dann im jungen Alter von 24 Jahren hingerichtet. Sein Mut und Einsatz für die Unabhängigkeitsbewegung ließ aber die provisorische Regierung, der zwischenzeitlich der Mut für den Kampf der Unabhängigkeit etwas ausgegangen war, wieder groß aufleben und hinterließ bei allein Koreanern große Gerührtheit.
Die im Jahre 1902 geborene Yu Gan-Sun wuchs in einer christlichen Familie auf. Ihr Vater, Yu Chun-Gwan hatte sich schon sehr früh zum christlichen Glauben bekannt und sich der westlichen Kultur geöffnet. Dementsprechend erzog er seine Kinder und ließ sie alle die moderne Schule besuchen. Die offene Denkweise, die innige Nächsten- und Vaterlandsliebe, sowie die große Wertlegung auf Fleiß und Aufrichtigkeit von Yu Gan-Sun steckte schon in ihrem Elternhaus. Nach dem Yu Gan-Sun in ihrer Heimat die Grundschule beendet hatte ging sie auf Rat einer europäischen Missionarin nach Seoul um dort auf der Ehwa-Mädchenschule die Sekundarstufe zu besuchen. Diese Schule, die von der Missionarin Scranton gegründet wurde und der Ursprung der heutigen Ehwa-Frauenuniversität ist, prägten jene Werte, die Yun Gan-Sun zu hause gelernt hatte, noch stärker aus. Durch das Gemeinschaftsleben im Internat lernte sie was Hingabe und Dienst bedeuteten und realisierte das Erlernte in ihrem Schulalltag. Das Buch "80 Jahre Ehwa" bestätigt dies. Yu Gan-Sun war eine Schülerin, die sich fest an ihrem christlichen Glauben hielt und Nächstenliebe in die Tat umsetzte. Sie war anderen stets behilflich und setzte sich vehement für die Gerechtigkeit ein. Es war wohl diese letzter Eigenschaft, die es Yu Gan-Sun nicht zuließ über das Unrecht der japanischen Imperialisten zu schweigen. Als sich am 21. Januar 1919 die Nachricht von König Kojongs Tod und die Vermutung einer von den Japanern angestifteten Vergiftung in ganz Seoul ausbreitete, überfiel Yu Gan-Sun großer Zorn. Als am darauffolgenden 1. März 1919 die große Unabhängigkeitsbewegung ausbrach, die im Kampf Koreas für die Freiheit ein großer Meilenstein wurde, nahm sie trotz vielen sorgenden und zurückhaltenden Worte anderer, daran teil. Da bei dieser Bewegung viele Schüler aktiv waren, erteilte die japanische Zentralregierung in Seoul allen Schülern Zwangsferien und ließ die Schüler nach Hause zurückkehren. Auch Yu Gan-Sun musste wieder zurück nach Hause. Doch für sie begann erst jetzt der regelrechte Kampf für die Unabhängigkeit. Das erst 15jährige Mädchen hielt vor den versammelten Leuten in der Kirche mitreißende Reden in denen sie dazu aufforderte mit ihr zusammen für die Freiheit und Unabhängigkeit des Vaterlandes zu kämpfen. Schließlich fertigte sie auch eigenhändig eine größere Stückzahl der koreanischen Nationalflagge Taeguki an, um am 2. April eine neue Unabhängigkeitsbewegung in Kyongchon zu starten. Der große Tag kam und es hatten sich etwa 3000 Leute versammelt. Yu Gan-Sun rief vor ihnen mit lauter Stimme:
"Liebe Landsleute, die Japaner haben mit Pistolen und Gewehren unser Land geraubt. 10 Jahre lang haben sie uns unterdrückt, jetzt ist es Zeit dass wir aufstehen und uns die Souveränität unseres Landes erkämpfen. Wenn wir uns nicht vor dem Tod scheuen werden wir bestimmt unsere Unabhängigkeit wieder erlangen können. Lang lebe die koreanische Unabhängigkeit"
Die japanische Militärpolizei war zunächst etwas verwirrt, weil sie auf diesen Aufstand gar nicht gefasst war. Doch schon bald schossen sie mit ihren Gewehren auf die Menschenmenge los und lösten die Aktion gewaltsam auf. 20 Koreaner, darunter auch die Eltern von Yu Gan-Sun kamen dabei ums Leben. Yu Gan-Sun selbst wurde verhaftet und zu 7 Jahren Haft verurteilt. Doch selbst im Gefängnis rief sie zum Unabhängigkeitskampf auf. In einem Brief an ihre ehemalige Lehrerin Park In-Dok schrieb sie, dass sie jederzeit bereit sei für das Vaterland zu sterben. Folgenden Satz drückt ihren starken Willen für die Unabhängigkeit gut aus:
"Wenn doch nur ein Zehntel der Koreaner dazu bereit sein würde, so bin ich sicher, dass der Tag der Befreiung bald kommen wird".
Ihr sehnlichster Wunsch ging 25 Jahre später auch in Erfüllung. Doch das erlebte Yu Gan-Sun nicht mehr, denn sie starb im Jahre 1920 im Alter von 16 Jahren im Gefängnis.
Kim Maria, die von 1891 bis 1944 lebte, ist eine der wenigen koreanischen Frauen, die in ihrem Denken und Tun ihrer Zeit weit voraus war. Kim Maria, die in Chunghwa, in der Hwanghae-Provinz geboren wurde, verbrachte ihr ganzes Leben damit, sich der Unabhängigkeitsbewegung und der Frauenbildung zu widmen. 1890, also 1 Jahr vor ihrer Geburt kam der amerikanische Missionar Underwood nach Korea und begann auf der koreanischen Halbinsel das Christentum zu verbreiten. Durch Underwood bekannte sich Kim Yung-Bang, Kim Marias Vater und mit ihm seine ganze Familie zum christlichen Glauben. So erhielt Kim Maria ihren biblischen Vornamen und wurde von klein auf christlich erzogen. Nachdem Kim Maria in ihrer Heimat die Grundschule beendet hatte, wechselte sie auf die christliche Tongmin - Mädchenschule in Seoul, um dort ihre Schulbildung fortzuführen. Als ein Mädchen früher die höhere Schule besucht zu haben, noch dazu zu Zeiten der japanischen Besatzung, war schon etwas besonderes. Während ihrer Schulzeit in Seoul wurde nicht nur Kim Marias Wissen, sondern auch ihr gedanklicher Horizont erweitert, was sie zu den ersten tiefen Gedanken über ihr Volk und Vaterland verleitete. Aufgrund ihrer hervorragenden Schulleistungen und ihres stets vorbildlichen Verhaltens durfte Kim Maria nach ihrem Abschluss sogar für einige Zeit als Lehrerin auf der Tongmin - Mädchenschule bleiben. Doch schon bald merkte sie, dass sie für ihre Weiterentwicklung ein größeres Umfeld brauchte. So reiste sie nach Japan und begann auf einer Frauenfachhochschule in Tokio Angelistik zu studieren. Hier begannen ihre ersten konkreten Aktivitäten der Unabhängigkeitsbewegung. In Tokio gesellte sie sich zu einer Untergrundorganisation, die von den in Tokio lebenden koreanischen Studenten für die Zurückeroberung der Freiheit Koreas gebildet wurden. Diese geheime Studentenorganisation verfasste eigenhändig eine Unabhängigkeitserklärung, welche sie bei einer Großversammlung von einigen Vertretern, darunter auch Kim Maria, vor den 500 Mitglieder feierlich vorlesen ließ. Das war die berühmte Unabhängigkeitserklärung vom 08. Februar 1919, welche der Auslöser für die landesweite Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 war. Ihre Tätigkeiten als Unabhängigkeitskämpferin reichten aber noch viel weiter. Nachdem sie als Japanerin verkleidet heimlich wieder nach Korea wieder zurückkam, suchte Kim Maria andere Unabhängigkeitskämpferinnen auf und bat sie bei den bald stattfindenden Mansekundgebungen aktiv mitzuwirken. Als dann wirklich am 1. März die große Unabhängigkeitsbewegung ausbrach, eilte Kim Maria, die zu der Zeit in ihrer Heimat in der Hwanghae- Provinz aktiv nach war, nach Seoul zu ihrer früherer Schule. Dort nahm sie zusammen mit 20 Schülerinnen an den Manse-Kundgebungen vom 5. März teil. Wegen angeblicher Anstiftung der Schülerinnen zu dieser Aktion wurde Kim Maria verhaftet. Da sie wegen der Mitwirkung an der Unabhängigkeitserklärung in Tokio bereits unter polizeilicher Überwachung stand, kam sie erst nach 5 Monaten qualvoller Folterung wieder frei. Sie war zu dieser Zeit 29 Jahre alt, also weit über das derzeitige Heiratsalter hinaus. Doch auf besorgter Fragen antwortete sie nur: "Ich habe mein Vaterland geheiratet, denn ich liebe es über alles". Etwas später wurde sie durch eine Verratsanzeige wieder verhaftet, abermals schwer gefoltert und zu 3 Jahren Haft verurteilt. Doch nichts konnte Kim Maria von der Unabhängigkeitsbewegung abhalten. So kämpfte sie weiter und übernahm dabei auch Positionen, die Vertreterin der Organisation der koreanischen Unabhängigkeitskämpferinnen, oder die große Unabhängigkeitskämpferin der Hwanghae-Provinz der provisorischen Regierung. Auch ihr Wissensdurst ließ sich wohl nie stillen. In Shanghai und in den USA, wohin sie später vor der japanischen Polizei flüchtete, besuchte sie jeweils die Kumnang- und Park-Universität. Besonders an der Park-Universität erwarb sie einen Magister in Soziologie. Das neu erlernte Wissen behielt sie aber nicht für sich. Nachdem sie 1932 wieder nach Korea zurückkehrte unterrichtete sie an einer theologischen Schule in Wonsan bis sie 1944 an den schlimmen Nachwirkungen der Folterungen kurz vor der so sehnlichst herbeigesehnten Befreiung Koreas starb.
Yi San-Gye, der von 1850 bis 1927 lebte, war ein Pionier seiner Zeit, der in der japanischen Besatzungszeit seinen verzweifelten Landsleuten Mut gab, diese schwere Zeit zu überstehen. Yi San-Gye war ein Mann, der es verstand anhand von Satiren und ironischen Scherzen die japanischen Imperialisten oder die koreanischen Verräter auf ihre falsche Handlungen aufmerksam zu machen und sie zugleich bloßzustellen. Hier einige Beispiele:
Es war auf der Gründungsfeier der koreanischen Kunstgesellschaft. Bei dieser Veranstaltung waren neben dem japanischen Generalgouverneur Ito auch die Verräter Yi Hwan-Jung und Sun Jeong-Chun anwesend. Herzlich näherte sich Yi San-Gye ihnen und bat sie "Meine Herren, ziehen sie doch bitte nach Tokio um". Als sie ihn verständnislos anschauten, meinte er nur "Ich dachte nur weil sie meine Herren Genies im Zugrundemachen sind, wenn sie beide nach Tokio gehen wird bestimmt auch Japan an ihnen zugrunde gehen". So stellte Yi San-Gye diese beiden Verräter für ihre Taten in aller Öffentlichkeit bloß.
Ein anderes Mal sollte eine geplante Feier gestrichen werden, da der Gastgeber, der Kommandant der japanischen Armee, wegen einer starken Erkältung nicht im Stande war, eine Feier zu geben. Da rief Yi San-Gye ganz erstaunt "Na so was, kann man mit einer Kanone denn nicht eine Erkältung heilen?". Damit zog Yi San-Gye den japanischen Militarismus ins Lächerliche.
So sehr auch Yi San-Gye auch die gewaltsamen Handlungen der japanischen Imperialisten kritisierte und sich für die koreanische Unabhängigkeitsbewegung einsetzte, so sehr unterstrich er aber auch die Notwendigkeit und Wichtigkeit Japans Beispiel zu folgen und so schnell wie möglich die fortgeschrittene westliche Kultur aufzunehmen. Denn Yi San-Gye hatte erkannt, dass sich ein Land nur gegen den Einfall anderer Mächte wehren und verteidigen kann, wenn es stark genug ist. Stärke bedeutete fortgeschrittene Wissenschaft an Technologien und das war die westliche Kultur. Yi San-Gyes Aufforderungen zur Öffnungspolitik und Aufnahme der westlichen Kultur wurden nach seinem Japanbesuch als offiziell entsandter Inspekteur für japanische Kultur noch lauter. Er hatte nämlich gesehen, wie gut sich Japan nach Öffnung des Landes seit der Maeje-Restauration 1868 entwickelt hatte. Japan war auf dem Weg vom Agrarstaat zum Industriestaat aufzusteigen, wohin gegen Korea - das damalige Choson - zwar bei inneren Angelegenheiten immer wieder Reformen durchzog, bezüglich der internationalen Entwicklung aber zu sehr in Unwissen war. Wodurch wiederum Choson in seiner Entwicklung zurück blieb. "Wir haben keine Zeit, wir müssen uns sputen Handel mit anderen Ländern auszuweiten und uns durch die Aufnahme der westlichen Technologie weiter zu entwickeln." erklärte Yi San-Gye seinen Landsleuten immer wieder. Diese Worte lassen erkennen, wie sicher sich Yi San-Gye darüber war, dass nur die Öffnung Koreas der kürzeste Weg zu dessen Prosperität war. Er bemühte sich die westliche Kultur zu eigen zu machen und war sogar als Diplomat zusammen mit dem diplomatischen Vertreter Park Son-Jang in den USA. Doch trotz aller Inspiration für eine Öffnung Koreas hielt Yi San-Gye hinsichtlich seiner Kleidung, am koreanischen Hanbok, fest und betonte dabei die Wichtigkeit einer gewissen Eigenständigkeit. Yi San-Gye war also ein intelligenter und mutiger Mann, der wusste wovon er sprach und der sich bei seinen Aussagen von nichts abschrecken lies. Stets war er darum bemüht, seinen Landsleuten das freie westliche Wissen näher zu bringen und somit ihren geistigen Horizont zu erweitern. Besonders den Jugendlichen, die er die Hoffnung Koreas nannte, schenkte Yi San-Gye großes Interesse. Sein ganzes Leben opferte er durch die Aufklärung seines Volkes und bemühte sich bis zu letzt, bis er im Alter von 78 Jahren still in seinem Hause in Taedung die Augen schloss, ein Leben von Redlichkeit und Aufrichtigkeit zu führen.
Kang Jong-Hwan, der von 1899 bis 1931 ist jemand, der den Koreaner sofort einfällt, wenn man von Kindern und ihren Rechten spricht. Er widmete sein Leben den Kindern. Um die Menschenrechte der Kinder, die in der traditionellen koreanischen Gesellschaft gering geschätzt wurden zu schützen, hat er die koreanische Ehrenbezeichnung für Kinder "O Rimi" geschaffen. Als erster in der Welt die sogenannten Menschenrechtserklärung der Kinder abgegeben und den Kindertag in Korea ins Leben gerufen. Kang Jong-Hwan gilt damit als einer der bedeutesten Persönlichkeiten Koreas des 20. Jahrhunderts. Die Tatsache, dass er trotz der japanischen Kolonialherrschaft die Kinderbewegung anführte, wird nicht nur in Korea sondern auch von der ganzen Welt bewundert. Er starb im Alter von 33 Jahren. Trotz seines so kurzen Lebens wird sein Leben für die Kinder über Zeit und Raum hinweg auch von den Menschen von heute heilig gehalten. Kang Jong-Hwan wurde am 9. November 1899 im Seouler Stadtviertel Chungmo als erster Sohn eines Reishändlers geboren. 1909 ging er in die Grundschule, 1913 ging er im Alter von 15 Jahren auf die Songnim-Handelsschule mit der er jedoch im darauf folgenden Jahr wegen finanzieller Probleme der Familie aufhören musste. In der Schulzeit widmete er sich vor allem dem Lesen. 1915 begann er, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, in der Abteilung für Grundstückserfassung im Generalgouvernement der japanischen Kolonialherrschaft, als Hilfskraft zu arbeiten. Im März des selben Jahres wurde in der Zeitschrift Jugend ein auf chinesisch verfasstes Gedicht von einem unbekannten Autor veröffentlicht. Später wurde bekannt, dass das Gedicht das erste gedruckte Werk von Kang Jong-Hwan ist. 1917 heiratete er im Alter von 17 Jahren die dritte Tochter des Unabhängigkeitskämpfers Son Bjung-Hi, der der Anführer der Chondogyo - Religion war. 1919 nahm er aktiv an der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März teil, weshalb er von der japanischen Polizei festgenommen und gefoltert wurde. Er wurde nach einer Woche freigelassen, 1920 zog er nach Japan und studierte an der Dojo-Universität in Japan Kinderkunst und Kinderpsychologie. 1921 gründete er mit anderen Gleichgesinnten eine sich auf die Chondogyo-Religion stützende Vereinigung der Kinder und Jugendlichen und fing damit regelrecht an, für die Rechte der Kinder einzutreten. 1922 erklärte er den ersten Mai zum Kindertag. Im März 1923 gründete er die erste Kinderzeitschrift in Korea, die unter dem Namen "O rimi" monatlich erschien. Die Redaktionsarbeit wurde in Tokio / Japan durchgeführt. Gedruckt wurde sie von einem koreanischen Verlag. Bei der ersten Feier des Kindertages am 1. Mai 1923 verteilte er 21000 Exemplare des Flugblattes mit dem Titel "Die Versprechen am Kindertag". Die von Kang Jong-Hwan hinterlassenen Werke sind zum großen Teil ausländische Werke der Kinderliteratur, die er ins koreanische ausgezeichnet übersetzte. Eine konsequente Eigenschaft der von ihm übersetzten Kindergeschichten ist, dass die Geschichten voller Satiren, humorvoll und lehrreich sind. Er versuchte mit diesen Geschichten den Kindern die gemäß der strengen konfuzianischen Moral behandelt wurden, das Kind sein zu ermöglichen. Er betonte, dass Kinder der Schatz des Landes seien. Erwachsene sollen die Kinder, die die Hoffnung unserer Zukunft sein werden, lieben und achten. Auf dem Sterbebett sagte Kang Jong-Hwan am 23. Juli 1931 dass es ihm leid tue dass er nicht noch mehr für die Kinder und ihre Rechte tun konnte.
Er war Unabhängigkeitskämpfer, Erzieher und zugleich Journalist. Er war ein mit großer Vaterlandsliebe erfüllter Positivist, der zu Zeiten der späten Choson - Dynastie aktiv war. Gemeint ist Nam Gun-Ok, der in seinem selbst gedichteten Lied "Sharonrosenhügel" die große Liebe zu seinem Volk und den starken Willen zur Wiedererlangung der koreanischen Souveränität gut zum Ausdruck brachte. Obwohl Nam Gun-Ok, der 1863 in Seoul geboren wurde zu den traditionellen Generation gehörte, die mit den chinesischen Schriftzeichen aufwuchs, so war er auch ein guter Kenner der westlichen, konkreter gesagt, der englischen Sprache. Er war nämlich einer der ersten Koreaner, die das staatliche Fremdspracheninstitut "Tunmunghak", welches von dem deutschen Diplomaten Möllendorff geleitet wurde, besuchen durften. Dort kam er auch zum ersten Mal mit Zeitungen in Berührung, was ihm die ersten Einblicke in den Bereich der Journalistik gab. Nam Gun-Ok war einst auch als Beamter in den regionalen Behörden tätig, und trug dazu bei die durch Korruption stark geprägte Regionalverwaltung wieder zu normalisieren. Als 1894 umfassende Reformen in allen Bereichen der Gesellschaft durchgeführt wurden und somit einer Reform und Modernisierungsatmosphäre hergestellt war, war er als Präsident des Bauamtes tätig und dirigierte verschiedene Bauprojekte, wie die Anlegung des ersten westlichen Parks "Pak Pulgunwon". Doch seine wichtigsten Aktivitäten als Patriot unternahm Nam Gun-Ok als Führungsmitglied des Unabhängigkeitsrates und als Journalist der Tageszeitung "Hwansangching-mun". Im Unabhängigkeitsrat, der die erste moderne politische Organisation war, belegte er sogar gleichzeitig zwei Positionen auf einmal. Als Generalsekretär und Zuständiger für juristische Angelegenheiten beteiligte er sich aktiv an den Bürgerrechts- und Unabhängigkeitsbewegungen. Er wurde deshalb mehrmals von der japanischen Polizei verhaftet. Doch er ließ sich davon nicht einschüchtern. Nachdem Nam Gun-Ok 1898 nach einer abermaligen Verhaftung wieder frei kam, gründete er zusammen mit ein paar Gleichgesinnten die Tageszeitung "Hwansangchin-mun". Als Journalist dieser Zeitung, die stets die gewaltsame japanische Besatzung scharf kritisierte und die Koreaner zur Aufklärung und zum Unabhängigkeitskampf aufrief, setzte er seine Aktivitäten als Unabhängigkeitskämpfer fort. Dabei verband er den Positivismus mit Aufklärung und Unabhängigkeitsbewegung. Nam Gun-Op war aber auch Erzieher und Lehrer. Als Englisch- und Geschichtslehrer war er an verschiedenen Schulen tätig. Doch wo immer er auch war, bemühte er sich stets den Schülern das Nationalbewusstsein und die Vaterlandsliebe einzuflößen. An der christlichen Mädchenschule Paewajochon in Seoul, wo er über 10 Jahre lehrte, setzte er sich insbesondere sehr für die Frauenbildung ein. Hier bekehrte Nam Gun-Ok auch zum christlichen Glauben. So kam es, dass er später in Mogunmi, einem kleinen Dorf in der Kangwan-Provinz eine Kirche baute, neben der wiederum die Moguk-Schule entstand. Vor dieser Schule legte Nam Gun-Ok einen Sharonrosengarten an und bemühte sich landesweit eine Pflanzbewegung der Sharonrosenstöcke einzuleiten. Als ein Teil dieser Bewegung dichtete er das Lied "Sharonrosenhügel" und lehrte seinen Schüler. Um die Absicht dieser Bewegung richtig zu verstehen muss man allerdings wissen, dass die Sharonrose die Nationalblume Koreas ist, und somit das koreanische Volk symbolisiert. Sie war also ein Ausdruck der Vaterlandsliebe und der Willen der Befreiung Koreas von der japanischen Kolonialherrschaft. Aufgrund dieser Aktion wurde 1933 Nam Gun-Ok zu einem Jahr Haft mit drei Bewährung verurteilt. Er kam zwar 1935 wegen Krankheit wieder frei aber es gelang ihm nicht mehr seine Gesundheit wieder zu erlangen und er schloss 1939 im Alter von 77 Jahren in seiner Heimat für immer die Augen.
Der von 1888 bis 1943 gelebte Koreanist und Historiker Yi Jon-Chae war ein gelehrter, der in geistig kulturellem Sinne einen großen Beitrag zur koreanischen Unabhängigkeit geleistet hatte. Yi Jon-Chae wurde in Kimhae, in der Kangnam-Provinz geboren. Dort besuchte er zunächst eine traditionelle Dorfschule, die sogenannte "Soda", wo er nach alter koreanischer Sitte die chinesischen Schriftzeichen lernte. Erst mit 15 Jahren bekam er die Möglichkeit, eine moderne Schule - die Kimhae-Grundschule - zu besuchen und wurde dort zum ersten Mal mit den westlichen Ideen vertraut gemacht. Sein großer Lerneifer führte ihn weiter auf die Taesong-Schule in Taegu, wo er auch die Sekundarstufe erfolgreich abschloss. Danach begann Yi Jon-Chae seine Laufbahn als Koreanisch- und Geschichtslehrer. Dabei bemühte er sich stets zusammen mit dem Wissen auch die wahre Liebe und das richtige Verständnis zur koreanischen Sprache und Geschichte an die Schüler weiterzuleiten. Als dann während seiner Lehrtätigkeit an der Sundok-Schule am 1. März 1919 in Seoul die Große Unabhängigkeitsbewegung ausbrach, schloss er sich dieser an, in dem er zusammen mit seinen Schülern auf der Strasse eine Manse-Kundgebung veranstaltete. Aufgrund dieser Aktion wurde Yi Jon-Chae von der japanischen Polizei verhaftet und kam erst nach 3 Jahren wieder frei. Nach seiner Freilassung ging Yi Jon-Chae nach China und studierte an der Beijing - Universität Geschichte. Er nämlich zum Schluss gekommen, dass ein größeres Wissen unabdingbar war, wollte man gegen die Japaner gewinnen. 1924 kehrte Yi Jon-Chae wieder nach Korea zurück und lehrte an verschiedenen Schulen eifriger denn je die koreanische Sprache und Geschichte. Denn es war im klar, um die koreanische Unabhängigkeit wieder zu erlangen, musste die kulturelle Identität Koreas aufrecht erhalten bleiben. Dafür war die Wahrung der koreanischen Sprache und Geschichte ein Muss. Zu seiner Freude stellte Yi Jon-Chae fest, dass er mit diesem Gedanken nicht alleine da stand. So gründetet er mit einigen Gleichgesinnten wie Kang Cha-Jong und Chae Chon-Dae eine Vereinigung zur Erforschung der koreanischen Sprache. Diese, bis heute existierende Forschungsgesellschaft, setzte sich für die Wahrung und Verbreitung der koreanischen Sprache ein. Sie gab regelmäßig das Magazin Hangul heraus und 1927 begann sie sogar mit der Zusammenstellung eines koreanischen Wörterbuches. Bis zu dieser Zeit gab es nämlich leider noch kein Wörterbuch der koreanischen Sprache. Yi Jon-Chae und seine Kollegen hatten aber erkannt, dass ein solches Wörterbuch unbedingt notwendig war, wollte man neben dem schon geraubten Territorium nicht noch die Sprache verlieren. Für dieses Wörterbuchprojekt wurde 1929 auch ein Herausgeberkomitee gebildet, zu dessen Mitgliedern auch Yi Jon-Chae gehörte. Yi Jon-Chae beteiligte sich sehr aktiv an den Arbeiten dieses Komitees, dessen größter Verdienst die Ausarbeitung einer einheitlichen Vorlage der koreanischen Rechtschreibung war. Als dann 1942 endlich ein Teil des Wörterbuches gedruckt werden konnte, griffen die japanischen Behörden ein und verhinderten die Herausgabe dieses Buches. Die japanischen Behörden nahmen Yi Jon-Chae und weitere 30 Koreanisten wegen angeblicher Anstiftung zu einer Widerstandsbewegung fest. Besonders Yi Jon-Chae, der an diesem Wörterbuchprojekt am aktivsten beteiligt war, wurde ins Hammun-Gefängnis gesteckt wo dann der Koreanist, der sich bis zu letzt für die Wahrung der koreanischen Sprache eingesetzt hatte, in Folge der schweren Folterungen im Dezember 1943 starb.
In einem kleinem Dorf namens Pansongnjom in der Provinz Cholla Namdo wurde 1882 ein kleiner Junge namens Cho Nam-Shik geboren, der später eines der größten Vorbilder des koreanischen Volkes wurde. In seiner Kindheit lernte Cho Nam-Shik, wie es unter den früheren gebildeten Koreanern üblich, von seinem Vater die chinesischen Schriftzeichen und die chinesische Klassik. Als er 15 Jahre wurde, zog seine Familie nach Pyongyang, der jetzigen Hautstadt nordkoreas um. Dort besuchte er die von den amerikanischen Missionaren gegründete Shunshin-Mittelschule, wo er nicht nur mit den westlichen Ideen, sondern auch mit dem christlichen Glauben vertraut gemacht wurde. Schon bald bekannte Cho Nam-Shik sich zum christlichen Glauben und bemühte sich nach den Werten des Christentums zu leben. So wurde in dieser Zeit die Grundbasis jener Werte, wie Gerechtigkeit und Frieden für die Cho Nam-Shik sich sein ganzes Leben lang einsetzte, gelegt. Nach Abschluss der Mittelschule ging Cho Nam-Shik nach Japan und besuchte dort 3 Jahre lang die Englischschule in Seishiko. Hier hörte er das erste Mal über den indischen Unabhängigkeitskämpfer Gandhi und seinem gewaltlosen Widerstand. Gandhis Art des Widerstandes und sein Nationalbewusstsein beeindruckten Cho Nam-Shik sehr. So kam es, dass er in seinem späteren Denken und Unabhängigkeitsbewegungen stets Gandhi als Vorbild nachstrebte. Die 1922 von Cho Nam-Shik und seinem lebenslangen Freund Oh Joung-Sun eingeleitete landesweites wirtschaftliche Eigenständigkeitsbewegung entstand auch in diesem Zusammenhang. Diese landesweite Bürgerbewegung, die im Grunde eine Unabhängigkeitsbewegung war, basierte nämlich auf der Idee der Eigenständigkeit und Gewaltlosigkeit und betonte das ausschließliche Benutzen von Inlandsprodukten und den Boykott aller ausländischen Produkte. Auf diese Weise wollte Cho Nam-Shik versuchen, erst einmal die wirtschaftliche Eigenständigkeit Koreas wieder zu erlangen, auf deren Basis eine politische Eigenständigkeit leichter zurückerrungen werden konnte. Doch leider konnte dieses Ziel nicht erreicht werden, da diese Bewegung von den Japanern gewaltsam aufgelöst wurde. Cho Nam-Shik war aber auch Lehrer und Erzieher. Als er 1913 von seinem Jurastudium an der Naehji-Universität nach Korea zurückkehrte, begann er an der Osang-Schule zu unterrichten. 1915 wurde er sogar Schulrektor und blieb bis zu seiner Verhaftung wegen Teilnahme an der großen Unabhängigkeitsbewegung von 1. März 1919 in dieser Position tätig. Doch Cho Nam-Shik nahm für seine Lehrtätigkeit keinerlei Gehalt an, sondern begnügte sich allein damit, den Schülern ein wichtiges Nationalbewusstsein und eine tiefe Vaterlandsliebe einzuflößen. Dank solcher Bemühungen Cho Nam-Shiks wurde z.B. der nationalbewusste Dichter Kim Sue-Wol erkoren. Nach seiner zweijährigen Haft konnte Cho Nam-Shik aber seine Tätigkeit als Lehrer und Rektor aufgrund des Widerspruchs japanischer Behörden nicht mehr fortsetzen. Seine Bemühungen um eine gute Ausbildung der jüngeren Generation hörten aber nicht auf. Schon bald startete er eine Sammelaktion um koreanische Universitäten gründen zu können. Doch leider konnte diese Sammelaktion wegen gewaltsamer Unterbrechung der Japaner nicht weitergeführt werden. Cho Nam-Shik gab aber nie auf seinen gewaltlosen Kampf für die Wiedererlangung der koreanischen Souveränität fortzuführen. So nahm er mal als Vorsitzender des koreanischen Sportvereins, mal als Geschäftsführer der Tageszeitung Chosan-ilbo seinen Kampf als gewaltloser Unabhängigkeitskämpfer von vorne auf. Als nach 36 Jahren gewaltlosen Widerstandes 1945 Korea endlich die so ersehnte Unabhängigkeit wieder erlang, engagierte sich Cho Nam-Shik als Mitglied und später als Vorsitzender des Vorbereitungskomitees für die Gründung der koreanischen Republik der Provinz Pyonganamdo für die Stabilität des Vaterlandes. Später gründete er die demokratische Partei Chosons und startete als Parteivorsitzender eine Bewegung gegen den Kommunismus und die Treuhandschaft. Obwohl Cho Nam-Shik gegen die kommunistische Partei war, siedelte er trotz vieler gut gemeinten Mahnungen nicht in den Süden über, sondern blieb im Norden, denn er brachte es nicht über´s Herz, alleine in den Süden zu ziehen und dort die Freiheit zu genießen, während er wusste, dass im Norden vielen Landsleuten der Tod bevorstand. Kurz, Cho Nam-Shik war ein Mann, der sein Volk wirklich liebte. Doch wegen diesen Umständen ist sein genaues Todesdatum nicht bekannt. Es wird nur vermutet, dass er wahrscheinlich während des Koreakrieges von den Kommunisten erschossen worden ist.
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